Beitragvon Uzi » 9. Februar 2014, 11:11
Du schreibst
>Das war es, das ist alles…Wenig Regeln, dennoch eine >gewisse Komplexität und eine Menge Spielspaß.
Leider schreibst du überhaupt nicht was dir an diesem Spiel Spaß macht. Schade hätte mich interessiert.
Hier mal ein bisschen meine Meinung. Kopiere das mal aus einem anderen Forum hier rein. Dabei beschreibe ich drei weitere Spiele mit einem Mehrheiten Mechanismus. Ich lass das einfach mal in der Form.
Da ich derzeit an einem Prototypen bin, den ich als Kartengesteuertesmehrheitenspiel bezeichnen würde, habe ich mir in letzter Zeit vermehrt kleine Mehrheitenspiele angeschaut bzw. neue Titel. So hat zum einen das Spiel #AchtMinutenImperium den Weg in meinen Schrank gefunden als auch das schon ältere Spiel #KönigvonSiam und das größere Spiel #Colonialism. Die gemeinsamkeit zu meinen Prototyp sind deutlich, es handelt sich dabei ebenfalls um Kartengesteuertemehrheitenspiele.
#AchtMinutenImperium: Ja schnell erklärt, leichter Einstieg. Passt. Spiel an sich sich finde ich dann aber nicht ganz so spannend. Klar man hat wirklich einige Entscheidungen zu treffen aber irgend wie macht gerade am Anfang alles irgend wie Sinn. Außer für eine Aktion viel Geld zu bezahlen. Das Spiel ist irgend wie süß. Vielleicht ein bisschen zu süß. Mir fehlt nämlich ein bisschen der Konkurrenzkampf. Keine Ahnung irgend wie erwarte ich von einem Mehrheitenspiel knallharter Konkurrenzkampf. Dieser kommt nicht zustande da viele Punkte über das richtige Kartensammeln geholt werden. Der Mehrheitenmechanismus ist somit nur ein zweiter Hauptmechanismus.
Was mir aufgefallen ist, ist ein schlechtes Handling. Aber warum? Hier ein Beispiel: Man kauft eine Aktionskarte nimmt sie aus der Reihe und schiebt dann alle anderen Karten auf. Soweit so gut. Das Problem dabei ist. Man führt die eigene Aktionen teilweise so schnell durch das man während seines Zuges fast länger damit beschäftigt ist eine neue Karte nachzuziehen und die Kartenauslage aufzuschieben als seine Aktion durchzuführen. Das ist dann machmal echt nervig. Ich weis das ist jetzt wirklich eine komische Feststellung aber für mich ist sowas irgend wie wichtig. Sonst macht das Spiel aber Spaß. Ist aber für 25¤ dann doch sehr teuer und da passt dann einfach das Preis/Spielspaß Verhältnis nicht mehr richtig. Da es aber Kickstarter war und nun von einem kleinen Verlag aufgelegt wurde will ich darüber mal hinwegsehen.
#KönigvonSiam: Mit Peer habe ich schonmal Prototypen getestet, deshalb hat mich sein Spiel dann doch sehr interessiert. Nachdem ich die Regel gelesen habe dachte ich mir erstmals so. Ok, äh, wie soll das jetzt funktionieren. Gut egal wir haben einfach mal angefangen. Und dann ging es auch schon los. Da wurde gefeilscht, geärgert, gepockert und gezockt. Das ganze ist ein sehr dichtes Mehrheitenspiel. Es gibt nur zwei Hauptaktionen "Passen" und "Aktionskarte spielen" wobei man im ganzen Spiel nur acht Aktionskarten hat. (Verstehst du nicht? Hab ich bis zur zweiten Runde auch nicht xD) Und das sorgt für ein Gefühl das man nur schlecht beschreiben kann. Hier stellt sich von vornerein das Gefühl ein "F**k ich hab zu wenig Aktionen". Also das Gefühl das bei Agricola und konsorten manchmal in den letzten Runden entstehen kann "Ich hab doch noch sooooo viel vor". Das denkst du bei König von Siam schon im ersten Zug. Da man nur acht Aktionskarten hat ist auch wirklich jede Entscheidung Spielrelevant. Nach einer halben Stunde war das ganze dann auch rum. Wirklich ein super Spiel. Mit super Spielrelevanten Entscheidungen (die nie leicht fallen) und einer kurzen Spieldauer. Schönes Spielgefühl. Mein erstes Spiel habe ich im Übrigen verloren weil ich das ganze Spiel über nie geschafft habe zum richtigen Zeitpunkt zu passen. Meine Freundin hat das besser Verstanden.
#Colonialism: Ich mag ja Spiele mit historischen Themen. Deshalb habe ich mir damals auch gleich Colosialism vorbestellt. Es handelt sich hierbei ebenfalls um ein Mehrheitenspiel allerdings eher in der größe eines El Grandes. Das Spiel ist schnell zugänglich. Auch dieses Mehrheitenspiel hat einen Card driven Mechanismus. ( :) Erste Erkenntnis für mein Prototyp... also das Alleinstellungsmerkmal einens Mehrheitenspiel kann nicht die Kompination mit einen Card Driven Mechanismus sein. Man kann sogar sagen die zwei Mechanismen passen perfekt zusammen ala Twilight Struggle, Hannibal, Here I Stand. )
Ok nun aber zum Spiel. Wie gesagt es geht leicht von der Hand und ist bringt das das unterdrücken von Völkernstämmen zur Zeit der Kolonien sehr gut rüber. Und dennoch das Spiel ist bei uns gefloppt. Es dauert zu lange für das was es bietet. Und gerade der Kartenmechanismus bringt meiner Ansicht nach so viel unsicherheit und unvorhersehbare Aktioen mit sich das wir nicht viel Spaß dabei hatten. Weis nicht Mehrheitenspiele wo zu viele Informationen verdenkt sind scheinen mir nicht zu gefallen. Dabei habe ich nichts gegen verdeckte Informationen oder Glück im Spiel aber gerade in einem großen Spiel stört es mich dann doch.
Wobei ich Twilight Struggle ja genau deshalb mag. Diese Ungewissheit. ABER hier werden die Karten einfach dann auch ausgeführt wenn sie gespielt werden. Bei Colonism werden die Karten teilweise verdeckt gelegt weshalb ich keine Ahnung habe was da auf mich zukommt. Die Karten werden dabei den Ländern zugeordnet bei dennen die Aktion stattfinden soll. Das hilft aber nur bedingt. Die einzigste Information die ich habe ist "Spieler A will in Land XY gerne etwas machen". Und dann spiele ich ein ganze Runde mit dieser Unsicherheit und danach kommt das böse Erwachen. Weis nicht, dass ist ein Gefühl das ich nicht mag.
Es kann mir aber auch nicht gefallen haben, da wirklich am Ende wirklich jedes Steinchen spielentscheidend sein kann und dann es eben noch schlimmer ist wenn man manche Dinge nicht weis.
Mir hat es nicht gefallen. Andern kann es gefallen, ich würde es auch nochmals in einer größeren Runde (zu viert) mitspielen.
Wichtige Erkenntnise für meinen Prototyp bzw. was ich von einem Mehrheitenspiel erwarte
- Konkurenz verhalten und Interaktion zwischen den Mitspielern sollte gegeben sein.
- wenig bis überhaupt keine verdeckten Informationen
- kurze Spieldauer ( da oft sehr anstrengend wenn viel Konkurenzverhalten dabei ist) (im übringen meiner Meinung nach das einzigste negative bei Twilight Struggle aber da muss es ja so sein um ein bisschen der Geschichte gerecht zu werden. Deshalb dann doch nicht negativ)
- schneller Zugang und gutes Handling. Ein schwerer Zugang oder schlechtes Handling führt dazu, dass man sich nicht auf das eigentliche Spiel konzentrieren kann. Gilt für andere Spiele ebenso aber in Spielen in dennen man so stark konkuriert wie in Mehrheitenspiele noch einmal wichtiger.
Ach ja da wäre am Ende noch zu sagen. Ich habe eine HassLiebe mit Mehrheitenspiele da ich fast immer verliere (ich habe meist keine Lust jedes Detail auf dem Spielplan zu analysieren) und ich liebe es weil es immer ein total spannender Schlagabtausch ist.