Diakonie hat geschrieben:Integration ist (k)ein Kinderspiel
[...] Mit dem Integrations-Memo möchte die Diakonie aber auch auf die wertvolle Unterstützung durch Freiwillige hinweisen und lädt ein, sich aktiv zu engagieren.
Spielerisch Deutsch zu lernen ist für Kinder und Erwachsene ein unterhaltsamer und nachhaltiger Weg, sich in einer neuen Umgebung zurecht zu finden. Die Diakonie hat deshalb ein Integrations-Memo entwickelt, das am Dienstag, 27.6. in Wien vorgestellt wurde.
Was ist das Besondere daran?
„Dieses Spiel funktioniert wie ein handelsübliches Memory, jedoch mit einem wesentlichen Mehrwert: Die 32 Begriffe wurden von ExpertInnen der Flüchtlingsarbeit ausgewählt und werden sowohl auf Deutsch als auch auf Arabisch abgebildet. Damit unterstützt das Spiel das Erlernen unserer Sprache und einiger Eigenheiten des Lebens in Österreich“, erklärt Diakonie-Direktor Michael Chalupka.
„Seit 25 Jahren setzt sich die Diakonie für ein Verständnis von Integration ein, das uns alle einschließt, das Gemeinsame über das Trennende stellt. Auch das Spiel zeigt, dass es gut ist, Unterschiede nicht als Problem zu begreifen, sondern als Möglichkeit für uns alle, zu wachsen“, so die Diakonie.
Im Begleitheft zum Kartenspiel sind die Begriffe näher erklärt, und das Spiel sorgt so gleichzeitig für Akzeptanz und Unterhaltung. 32 Prominente Persönlichkeiten, darunter Alexander van der Bellen, Conchita Wurst, Hubert Neuper, Josef Zotter, Nici Schmidhofer, Thomas Schäfer Elmayer, Michael Ostrowski und viele andere haben für das Begleitheft Texte zu den jeweiligen Begriffspaaren beigesteuert.
Freiwillig mitarbeiten
Das Spiel bietet aber auch Anlass, auf die wichtige Arbeit von Freiwilligen im Flüchtlingsbereich hinzuweisen. Einsatzgebiete gibt es dabei zahlreiche: Wir suchen immer Menschen, die Erwachsenen und Kindern beim Deutschlernen helfen wollen. Gerade die Kinder brauchen aber zusätzlich Hilfe beim Lernen, damit sie dem Unterricht folgen können. Für eine erfolgreiche Integration sind aber auch sportliche und kulturelle Aktivitäten hilfreich.
Malte hat geschrieben:Warum müssen es eigentlich immer EINFACHE Spiele für Flüchtlinge sein??
zuspieler hat geschrieben:Mich stört, dass bei vielen Spielen für Flüchtlinge (wie auch bei vielen Kinderspielen) oft der Lernaspekt im Vordergrund steht. Spielen sollte eigentlich zweckfrei sein. Ist es das nicht, ist es kein Spiel mehr.
Actaion hat geschrieben:Quatsch, natürlich kann ein Spiel auch einen Lerneffekt enthalten.
Spricht doch nichts dagegen, Lernen auch interessant und spielerisch zu gestalten.
Die Frage ist natürlich, was im Vordergrund steht bzw stehen soll.
Wikipedia hat geschrieben:[...] Das sogenannte zweckfreie Spiel erwächst unmittelbar aus dem Spieltrieb. Das Kind verfolgt dabei nicht die Absicht zu lernen oder gesund zu werden. Der zweckfrei Spielende lebt die reine Funktionslust der Bewegung, der Phantasie, der Kreativität oder der Sprache aus. Er bedarf dazu keiner weiteren Begründung oder Rechtfertigung. Die Wissenschaft spricht von primärmotiviertem Spielen.
[...] Zweckgerichtete Spiele instrumentalisieren das Spiel zu außerhalb des Spiels liegenden Interessen. Sie nutzen die Attraktivität des Spiels etwa für pädagogische, didaktische oder therapeutische Absichten und finden sich entsprechend vornehmlich in Bildungseinrichtungen, in Rehabilitationszentren oder in der Alten- und Behindertenbetreuung. [...] Die Wissenschaft spricht von einer Sekundärmotivation des Spielens. [...] Zwischen zweckfreiem und zweckgerichtetem Spielen ergeben sich in der Spielrealität auch Überschneidungen. So kann das Kind seinerseits durchaus zweckfrei spielen, ohne die Instrumentalisierung durch den Erwachsenen zum Lernen wahrzunehmen. Eine aufdringliche Verschulung des Spiels kann allerdings zum Spielverdruss führen. Letztendlich kommt daher der inneren Einstellung, der Intention der Spielenden die entscheidende Bedeutung zu, ob das Spiel vornehmlich aus einer Primär- oder aus einer Sekundärmotivation heraus betrieben wird. Die beiden Spielmotivationen stehen außerhalb einer wissenschaftlichen Wertung.
zuspieler hat geschrieben:Actaion hat geschrieben:Quatsch, natürlich kann ein Spiel auch einen Lerneffekt enthalten.
Spricht doch nichts dagegen, Lernen auch interessant und spielerisch zu gestalten.
Die Frage ist natürlich, was im Vordergrund steht bzw stehen soll.
Richtig. Aber, wenn das Lernen beziehungsweise die Wissensvermittlung im Vorderung steht, handelt es sich für mich nicht mehr um ein Spiel, da das Spiel nicht mehr zweckfrei ist. Siehe dazu https://de.wikipedia.org/wiki/Spielwiss ... etes_Spiel.Wikipedia hat geschrieben:[...] Das sogenannte zweckfreie Spiel erwächst unmittelbar aus dem Spieltrieb. Das Kind verfolgt dabei nicht die Absicht zu lernen oder gesund zu werden. Der zweckfrei Spielende lebt die reine Funktionslust der Bewegung, der Phantasie, der Kreativität oder der Sprache aus. Er bedarf dazu keiner weiteren Begründung oder Rechtfertigung. Die Wissenschaft spricht von primärmotiviertem Spielen.
[...] Zweckgerichtete Spiele instrumentalisieren das Spiel zu außerhalb des Spiels liegenden Interessen. Sie nutzen die Attraktivität des Spiels etwa für pädagogische, didaktische oder therapeutische Absichten und finden sich entsprechend vornehmlich in Bildungseinrichtungen, in Rehabilitationszentren oder in der Alten- und Behindertenbetreuung. [...] Die Wissenschaft spricht von einer Sekundärmotivation des Spielens. [...] Zwischen zweckfreiem und zweckgerichtetem Spielen ergeben sich in der Spielrealität auch Überschneidungen. So kann das Kind seinerseits durchaus zweckfrei spielen, ohne die Instrumentalisierung durch den Erwachsenen zum Lernen wahrzunehmen. Eine aufdringliche Verschulung des Spiels kann allerdings zum Spielverdruss führen. Letztendlich kommt daher der inneren Einstellung, der Intention der Spielenden die entscheidende Bedeutung zu, ob das Spiel vornehmlich aus einer Primär- oder aus einer Sekundärmotivation heraus betrieben wird. Die beiden Spielmotivationen stehen außerhalb einer wissenschaftlichen Wertung.
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