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Spielideen im Auotenforum diskutieren?

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peer

Spielideen im Auotenforum diskutieren?

Beitragvon peer » 14. Januar 2004, 07:34

Hi,
also das Klima in Bangkok wirkt sich einerseits sehr produktiv auf meinen Spielideenhaushalt aus (will sagen : Ich habe hier eine Menge Inspirationen bekommen und werde bei meiner Rueckkehr eine Menge zum Tuefteln und Basteln und ausprobieren haben) Andererseits ist das Fehlen eines direkten Spielepartners hier vom Nachteil fuer die Diskussion und daher fuer die Entwicklung ueber die reine Idee hinaus (Von Probespielen ganz zu schweigen). Daher kann ich mal ausprobieren was Andreas und Frank einmal vorgeschagen haben - Spielideen hier im Forum zu diskutiern. Und wenns danebengeht - macht nix! (Ausserdem kenne ich mich und weiss dass ich bestenfallsl 1% meiner Ideen tatsaechlich umsetzen kann).

Um ein bisschen zu strukturieren: Auf diesen Ast bitte Kommentare + Diskussionen bezueglich des Experimentes als solches. Ich werde 2 weitere Verzweigungen fuer konkrete Diskussionen anfertigen - 1x gehts um eine Rohidee und ob und wie die umgesetzt werden kann, 1x um ein konkreteres Problem eines etwas weiter entwickeltem Spieles. Entsprechende Antworten daher in den entsprechenden Ast. Auf diese Weise kann man beobachten welche Diskussion funktioniert und welche nicht.

ciao
Peer

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peer

Spielidee 1 - Rohidee

Beitragvon peer » 14. Januar 2004, 07:42

Hi nochmal,

also dies ist wirklich noch sehr in der Rohideephase. Hier gehts eher drum: Kann das als Spiel ueberhaupt funktionieren (Was meint iht? Wo seht ihr Probleme? Wo Chancen? Gibts das schon?) Mal sehen wie weit die Diskussion geht...

Die Idee, die ich hatte kam mir bei Herr de Ringe - Frodo kann den Ring benutzen ist unsichtbar, aber die Nazghuls koennen seine Position erraten. Folglich: Ein Deduktionsspiel fuer 2 Spieler. So was ist natuerlich unmoeglich alleine zu testen...

Mechanismus: Frodo hat eine Spielfigur und muss von der Mitte des Brettes den Rand erreichen. Dabei hat er die Auswahl zwischen einigen wenigen Startfeldern. Der andere Spieler hat nun mehrere Figuren verteilt auf dem Brett.
Frodo zieht verdeckt jeweils ein Feld und nun kommts:
Nach dem Zug muss Frodo verraten wie viele Schritte er vom naechsten Gegner entfernt steht. Aufgrund dieser Information muss /kann der andere Spieler auf die Position von Frodo schliessen (mehr und mehr im Laufe des Spieles) und kann bei seinem Zug seine Figuren dichte zu Frodo setzen oder zumindest auch Informationen sammeln (auch nach dem gegneischen Zug muss Frodo die Felderanzahl bekannt geben. Denke ich jedenfalls ;-) )
Natuerlich muss Frodos Gegenspieler Frodo fangen...

Wie ihr seht, ist vieles noch offen, anderes recht willkuerlich. Vor allem aber bezueglich die Umsetzbarkeit des Basismechanismuses (den es sonst in keinem mir bekannten Spiel gibt) wuerde mich interessieren...

ciao Peer

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peer

Spielidee 2: Konkretes Problem.

Beitragvon peer » 14. Januar 2004, 07:49

Hi,
diese Entwicklung ist schon wieter fortgeschritten. Leider muesst ihr euch erst durch die Regeln quealen...:

Spielplan:
Im wesentlich zeigt der Spielplan ein 5x10-Raster. Jedes Feld in der untersten Reihe ist 10$ wert, in der reihe darueber 20$ usw. In der obersteen Reihe ist jedes Feld 100$ wert.

Spielaufbau:
Spielplan ist am Anfang leer. Die Spieler haben ihre Figuren am unteren Rand aufgestellt (unterhalb der 10$-Reihe). Keiner hat Geld.

Spielablauf
Wer an der Reihe ist durchlaeuft folgende Phasen (wobei Phase 2 Pflicht ist)
1.) Der Zug: ENTWEDER Spielfigur auf ein benachbartes Feld ziehen ODER stehen bleiben, Feld ggf. Kultivieren und Geld kassieren
2.) Strassen fuer 10$ kaufen und damit zwei benachbarte, bebaute Felder verbinden.
3.) Kassieren fuer eigene Farmen oder Saloons

Erklaerungen:

Phase1:
Bewegung: Man bewegt sich von einem Feld zu einem benachbarten Feld. Dann ist der neachste an der Reihe. Felder, auf denen andere Personen stehen, sind Tabu. Felder, die mit Strassen verbunden sind, gelten als 1 Feld, koennen also ueberall verlassen werden. Ausserdem darf man innerhalb dieses Komplexes die Position wechseln, was NICHT als Zug gilt.
Stehen bleiben: (Achtung: bewegt man sich nur ueber Strassen, gilt das nicht als Beweung!). Bleibt man stehen, so kassiert man in jedem Fall Geld. Wieviel Geld man bekommt haengt davon ab, was fuer ein Plaettchen dort liegt:
- Kein Plaettchen: Man legt (kostenlos) wahlweise ein Maisfeld, eine Farm oder einen Saloon auf das Feld und kassiert entsprechend. Das gelegte kann waehrend des Spieles NICHT mehr entfernt werden.
- Maisfeld: Man kassiert den Wert des Landes, also die Summe die rechts neben der entsprechenden Spalte steht.

Phase 3: Man kassiert fuer eigene Farmen und Saloons. Und zwar:

- Farm: Man kassiert den Wert eines direkt angrenzenden Maisfeldes. Grenzt keines an, kassiert man auch nicht. Ein gerade gelegtes Maisfeld wird nicht noch einmal geerntet.
- Saloon: Der Spieler kassiert fuer jedes Feld, das mittels Strassen (egal wessen) mit dem Saloon verbunden ist 40$, fuer jede Figur auf den Feldern noch einmal 10$ (In beiden Faellen zaehlt der Saloon selbst nicht mit). Sind mehrere Saloons ans selbe Strassennetz angeschlossen, bekommt der Spieler nur Geld fuer die Felder, die gleich weit oder dichter am eigenen Saloon liegen.
Es ist unerheblich, ob ein anderer Spieler in derselben Runde bereits fuer ein bestimmtes Feld kassiert hat.

Spielende:
Das Spiel endet wenn 4 Reihen komplett ausgefuellt sind ODER es eine Strasse zwischen dem oberen und dem unteren Spielfeldrand gibt

So, wesentliches Problem ist die Balance. Natuerlich sollte man nicht einfach loslaufen duerfen und in der obersten Reihe den Rest des Spieles verbringen. Eine erfolgreiche Strategie muss immer von den Mitspielern abhaengen. Ich mag den zentralen Mechanismus wirklich gerne, da er sehr psychologisch ist ;-)
Was meint ihr, wie muessen Gebaeude abgeandert werden oder benoetigt man neue Elemente, damit das Ganze funktioniert?
ciao
Peer

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Johnny Ebsen
Brettspieler
Beiträge: 55

Re: Spielidee 1 - Rohidee

Beitragvon Johnny Ebsen » 14. Januar 2004, 08:50

Das erindert mich ein bischen an Scotland Yard. Was mir dabei stoert ist das der verdeckte spieler nur siehen kann und es nur der suchende spieler gegoennt ist ueberlegungen zu machen. Wenn man das so hinkriegen koennte das der verdeckte spieler Frodos freunde auch loss schicken koennte und dabei "dummies" auf der brett siehen koennen, dann waere auch ein bischen taktische ueberlegungen zu machen. Ich hoffe dass es ein bischen weiterhilft. Sonnst wuensch ich dir viel glueck und spass.

Johnny Ebsen

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Günter Cornett

Re: Spielidee 1 - Rohidee

Beitragvon Günter Cornett » 14. Januar 2004, 09:06

peer schrieb:
>
> Die Idee, die ich hatte kam mir bei Herr de Ringe - Frodo
> kann den Ring benutzen ist unsichtbar, aber die Nazghuls
> koennen seine Position erraten. Folglich: Ein Deduktionsspiel
> fuer 2 Spieler. So was ist natuerlich unmoeglich alleine zu
> testen...
>
> Wie ihr seht, ist vieles noch offen, anderes recht
> willkuerlich. Vor allem aber bezueglich die Umsetzbarkeit des
> Basismechanismuses (den es sonst in keinem mir bekannten
> Spiel gibt) wuerde mich interessieren...

Hallo Peer,

Es klingt vom Grundmechanismus her ein wenig nach "Emil und die Detektive"
http://www.poeppelkiste.de/frame/frame.htm?/gutespiele/2003/emil/emil.htm
das aber wohl nicht wirklich als Deduktionsspiel zu bezeichnen ist, da die möglichen Hinweise doch recht wenig aussagekräftig sind. Das meint Brigitte wohl mit ihrer Einschätzung: "Während Erwachsene durch theoretische Überlegungen dem Spiel oft skeptisch gegenüberstehen, hat es die Kinder überzeugt."

Gruß, Günter

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Günter Cornett

Re: Spielideen im Auotenforum diskutieren?

Beitragvon Günter Cornett » 14. Januar 2004, 09:08

peer schrieb:
>
> Um ein bisschen zu strukturieren: Auf diesen Ast bitte
> Kommentare + Diskussionen bezueglich des Experimentes als
> solches.

Halo Peer,

da fertige Spiele Urheberechtsschutz geniessen, bloße Ideen nicht, würde ich letztere in engerem Kreis diskutieren: per email, internes Forum oder Mailingliste, so dass du konkret weisst, wer Kenntnis davon hat.

Gruß, Günter

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Rolf Mihm

Re: Spielideen im Auotenforum diskutieren?

Beitragvon Rolf Mihm » 14. Januar 2004, 11:27

Günter Cornett schrieb:

> da fertige Spiele Urheberechtsschutz geniessen, bloße Ideen
> nicht, würde ich letztere in engerem Kreis diskutieren: per
> email, internes Forum oder Mailingliste, so dass du konkret
> weisst, wer Kenntnis davon hat.

Hallo Günter,

das ist eine Frage, die ich mir nach der Lektüre von peers Posting auch gestellt habe. Da Ideen an sich kein Urheberrecht geniessen, was nicht heissen kann, daß sie nicht schützenswert sind, ist es natürlich ein Wagnis, so etwas öffentlich zu diskutieren.

Die konkrete Frage ist doch aber sicherlich, in welchem Rahmen das geschieht. Wenn ich also dir, nur mal als Beispiel, auf einer Spieleveranstaltung, meinetwegen in Essen, von einer Spielidee erzählten würde, dann aber mich nicht weiter damit beschäftige, währenddessen jedoch später erfahre, daß du aus meiner Idee ein komplettes funktionierendes Spiel entwickelt hast, ist daran rein rechtlich gesehen wohl kaum etwas auszusetzen - abgesehen wahrscheinlich davon, daß dir niemand mehr von seiner Spielidee berichten würde und das im allgemeinen ein ziemlich linkes Ding wäre. Jedoch, wir erinnern und, Ideen geniessen kein Urheberrecht. Ich könnte mich also in dem angesprochenen Fall wohl kaum beschweren.

Wenn wir das jetzt jedoch weiterspinnen - was wäre denn z.B., wenn ich dir, in meinem Wissen darum, du bist Spieleautor und Verleger, von einer Idee erzähle, mich weiter damit beschäftige, gegebenenfalls nach einiger Zeit einen Prototypen vorlegen könnte, dann aber so um die Zeit herum erfahre, daß besagtes Spiel unter eben deinem Namen oder in deinem Verlag nach der dir von mir geschilderten Idee tatsächlich verwirklicht wurde und auch alsbald erscheinen soll. Könnte man dann auch hier sagen, Ideen geniessen kein Urherberrecht, wenn man davon ausgeht, daß es sich zum Zeitpunkt unseres Gespräches tatsächlich erst um eine Idee gehandelt hat, also außer dieser noch keine weitere Arbeit in das Spiel gesteckt wurde, geschweige denn ein Prototyp vorgelegen hat.

Und jetzt vielleicht ein wenig wahrscheinlicher Fall - eine Idee samt Prototyp liegt vor, ich berichte dir von dieser Idee, ohne dir den Prototypen zu zeigen oder dir von diesem zu berichten. Wenig später erfahre ich, selbiges Spiel wird nach meiner Idee aber unter dem Namen eines anderen Autors in deinem Verlag erscheinen. Das alles unter der Vorraussetzung, daß ich den Prototypen weder dir noch sonst einem Verlag bereits vorgelegt habe. Ist das dann eine Idee, die kein Urheberrecht geniessen kann oder liegt hier dann ein Plagiat vor? Plagiat wovon, wenn das Spiel als solches ja noch gar nicht erschienen ist. Ist das ein Ideenklau?

Und schließlich noch die immer wieder gestellte Frage - wie steht es konkret mit dem Schutz der eigenen Idee bzw. des eigenen Spiels, wenn man einen Prototypen an einen Verlag schickt? Abgesehen davon, daß sich kein Verlag leisten kann, ein Spiel nach einem Prototypen abzulehnen und es dann doch unter einem geänderten Konzept durch einen anderen Autor, einen Autor halt, der schon einen Namen hat, zu veröffenltichen - theoretisch möglich wäre das doch. Natürlich, der Verlag wird ab diesem Zeitpunkt keine Spielideen bzw. -prototypen mehr bekommen, wenn ein solches Verhalten öffentlich gemacht würde. Die Frage jedoch, die hier im Raum steht - ist denn ein Prototyp als sozusagen Ausarbeitung einer Idee dem Urheberrecht unterworfen? Liegt dann in diesem Fall ganz eindeutig nicht nur der Diebstahl einer Idee vor (gut, Ideen an sich können nach dem Verständnis von dem wir hier ausgehen, nicht gestohlen werden, denn sie sind frei verfürgbar), oder handelt es sich hier bereits um ein eindeutiges Plagiat.

Kurz gesagt - wie ist es mit der zeitlichen Reihenfolge, in der eine solche Idee für ein Spiel mehr oder weniger öffentlich diskutiert wird. Wie steht es mit der von dir vorgeschlagenen Diskussion per email - zwar weiß der Ideengeber dann, mit wem er darüber diskutiert hat, aber wenn Ideen kein Urheberrecht geniessen, kann dann doch auch in diesem Fall "unter Freunden" schon mal ein linkes Ei dabei sein. Also ich meine, ein solches Forum per email schützt wohl kaum vor Ideenklau - abgesehen mal davon, daß man wohl davon ausgehen können sollte, seinen Freunden, mit denen man eine solche Idee diskutiert, vertrauen zu können.

Um dann konkret auf peers Frage zurückzukommen - wenn jetzt jemand peers Idee nach seiner Inspiration zum Herrn der Ringe aufgreift, ist doch wohl mehr oder weniger klar, daß peer durch die öffentliche Diskussion hier im Forum die Idee bis zu sich zurückverfolgen kann und zumindest doch auch die Leser des Forums in der Lage sind, diesen Sachverhalt einzuschätzen. Geniesst also peers Idee dadurch, daß er sie hier doch in einem anerkannten Format der Spielebranche öffentlich gemacht hat, mehr Urheberrecht als z.B. nur die mündlich geäußerte Idee gegenüber einer dritten Person? Wäre es ein Unterschied, wenn peers Idee im Printmedium spielbox veröffentlicht worden wäre - nur als Idee natürlich, nichts als "Spiel zum Heft".

Fragen über Fragen.

Wie dem auch sei -
Schöne Grüße noch...

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Roland G. Hülsmann

Re: Spielidee 1 - Rohidee

Beitragvon Roland G. Hülsmann » 14. Januar 2004, 11:56

Hallo Peer,

nim es mir nicht übel, aber mich erinnert Deine Spielidee an ein Spiel der 70er Jahre (fehlt noch in meinem Museum, da andere bei eBay immer mehr bieten, als ich zu zahlen bereit bin): SECTOR von Parker. Eines der ersten (wenn nicht sogar das erste) Spiele mit Computer und LED-Anzeige.

Frodo war hier ein U-Boot, das vom Computer gesteuert wurde und je nach Schwierigkeitsgrad bestimmten Bewegungsregeln folgte. (Und hier ist Dein Spiel auch anders, da Frodo von einem Spieler komplexer gesteuert wird. a U-Boot fuhr immer geradeaus und reflektierte an den Wänden und machte nur hin und wieder eine leichte Kurve von 45°) Die vier Spieler starteten mit Ihren Kreuzern an definierten Ausgangspositionen am Rand des Spielbrettes (it Korrdinaten) und gaben ihre Bewegungen in den Computer ein, der dann jeweild die Entfernung zum U-Boot in Feldern ausgab. So konnte der Ort des U-Bootes deduktiv immer weiter eingegrenzt werden bis ein Kreuzer über dem U-Boot zu stehen glaubte und ein Bombe abwarf. Dann ab es entweder Krachbumm aus dem Computer und Pluspunkte oder ein unschönes Geräusch und die Angabe der Entfernung zum U-Boot. Hier kam noch erschwerend hinzu, daß auf dem Wasser das Abbremsen und die Beschleunigung eher träge sind und die Möglichkeit Kurven zu fahren mit zunehmender Größe des Kreuzers abnimmt. (Man begann mit einem kleinen beweglichen Boot und endete als Admiral mit einem scherfälligen Kreuzer.)

Wie gesagt, SECTOR hat gewisse Ähnlichkreiten mit Deiner Idee, allerdings ist es bei Weitem nicht dasselbe.

Ich glaube, aus Deiner Ideee könnte ein interessantes Zweierspiel werden ...

Gruß
Roland

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Günter Cornett

Re: Spielideen im Auotenforum diskutieren?

Beitragvon Günter Cornett » 14. Januar 2004, 14:08

Rolf Mihm schrieb:
>

Hallo Rolf,

das sind ja ne ganze Menge fragen. Ich geb mal meinen Senf dazu, was deswegen noch nicht offizielles Recht sein muss - leider ;-)

> Die konkrete Frage ist doch aber sicherlich, in welchem
> Rahmen das geschieht. Wenn ich also dir, nur mal als
> Beispiel, auf einer Spieleveranstaltung, meinetwegen in
> Essen, von einer Spielidee erzählten würde, dann aber mich
> nicht weiter damit beschäftige, währenddessen jedoch später
> erfahre, daß du aus meiner Idee ein komplettes
> funktionierendes Spiel entwickelt hast, ist daran rein
> rechtlich gesehen wohl kaum etwas auszusetzen - abgesehen

Weder rechtlich noch moralisch. Wenn ich mich konkret auf deine Idee beziehe, würde ich dir vermutlich eine Zusammenarbeit anbieten. Jedoch, wenn ich keine Idee, die mir jemand erzählt, nutzen dürfte, müsste ich mir ständig die Ohren zuhalten.

Es ist durchaus möglich, dass mir irgendjemand etwas erzählt, ich dem zunächst nicht weiter Beachtung schenke und das ganze vergesse bzw. glaube zu vergessen. Wenn ich dann später an irgendeinem Spiel arbeite und mir ein Mechanismus oder eine Lösung zu einem Problem einfällt, ist es möglich, dass dies nur deshalb geschieht, weil mir das irgendjemand mal erzählt hat.

> wahrscheinlich davon, daß dir niemand mehr von seiner
> Spielidee berichten würde und das im allgemeinen ein ziemlich
> linkes Ding wäre. Jedoch, wir erinnern und, Ideen geniessen
> kein Urheberrecht. Ich könnte mich also in dem angesprochenen
> Fall wohl kaum beschweren.


>
> Wenn wir das jetzt jedoch weiterspinnen - was wäre denn z.B.,
> wenn ich dir, in meinem Wissen darum, du bist Spieleautor und
> Verleger, von einer Idee erzähle, mich weiter damit

Autor sein und Spiele anderer Autoren verlegen ist eine nicht ganz unproblematische (wenn auch nicht unmoralische) Kombination.

> beschäftige, gegebenenfalls nach einiger Zeit einen
> Prototypen vorlegen könnte, dann aber so um die Zeit herum
> erfahre, daß besagtes Spiel unter eben deinem Namen oder in
> deinem Verlag nach der dir von mir geschilderten Idee
> tatsächlich verwirklicht wurde und auch alsbald erscheinen

Ich glaube hier muss erstmal geklärt werden: Was ist 'Von einer Idee erzählen'?
Wenn es sich um eine bloße Idee handelt, wird mein fertiges Spiel völlig anders aussehen als deines. In der Spiel&Autor habe ich zwei Fälle von Parallelentwicklungen beschrieben, wo der Gedanke an Abgucken zwar naheliegt, aber es sich dennoch um völlig unabhängig entwickelte und völlig verschiedene Spiele handelt:

[i]Berlin, Januar 1990: Ein 7,5t Kühlwagen hält in der zweiten Reihe vor dem
Spieleladen in der Ludwigkirchstraße. Der mit einem stadtschneefarbenen
Kittel bekleidete Fahrer steigt aus. Nicht um Rippchen oder Tiefkühltorten
zu liefern und auch nicht in der Absicht ein Spiel zu kaufen, betritt er den
kleinen Laden. Mit der aktuellen Pöppel-Revue in der Hand will er nur den
Rat des Fachverkäufers:

Wer ist denn dieser Wittig und wie kommt der an meine Spielidee ?!“
Matthias (damals-noch-)Stobbe erzählte mir daraufhin ein wenig über Reinhold Wittigs Engagement für Spieleautoren und vom Göttingener Treffen, konnte mein Misstrauen aber noch nicht völlig zerstreuen: Meine erste Spielidee hatte den Arbeitstitel
[/b]Landgang[/b]
2-6 Matrosen versuchen ihre Heuer optimal zu vertrinken, d.h. nach einem Ausflug in die Kneipen der Stadt möglichst betrunken aufs Schiff zurückzukommen. Je betrunkener der Matrose, desto abhängiger ist er aber auch von der Hilfe zwielichtiger Gestalten, die er in den Kneipen trifft.

Ich hatte viel Mühe in selbst gezeichnete Karten gesteckt und in einen Schiebemechanismus, an dem man Alkoholisierungsgrad und Zugweite der Spielfigur ablesen konnte.

Ich hielt das Thema für originell und sehr ungewöhnlich. Doch ‚Landgang’
war auch der Titel des gerade erst erschienen Spieles von Reinhold Wittig.
In der Pöppel-Revue 1/90 wurde es beschrieben. 3-6 Matrosen ziehen durchs Kneipenviertel ...

So ein ausgefallenes Thema zur selben Zeit zweimal unabhängig voneinander in ein Brettspiel umgesetzt - kann das Zufall sein ?

Natürlich war es Zufall. Nachdem ich ein gutes Jahr später das erste Mal in Göttingen war, konnte ich mich davon überzeugen, dass unterschiedliche Menschen mitunter doch sehr ähnliche Ideen haben. Die konkrete Umsetzung der Landgang-Thematik hatte letztlich zu spielmechanisch recht unterschiedlichen Ergebnissen geführt (wobei mein Spiel wohl erst zum Göttingener Spieleautorentreffen endgültig fertig wird sein – vielleicht schon in diesem Jahr).

Auf dem Göttinger Autorentreffen kam ich dann selbst ein wenig in den Verdacht,
mein ‚Schlangennest’ bei dem etwas früher entwickelten ‚Schlangen von Dehli’
abgeschaut zu haben (was ich allerdings erst etliche Jahre später erfuhr). Ich hatte
– ohne von dem Spiel zu wissen - die gleichen Teile verwendet:
Kärtchen mit Geraden und Kurven, jeweils ein farbiges und ein neutrales, welches
spieltechnisch die Farbe annimmt, an die es angelegt wurde. Auch diese beiden Spiele sind trotz gleicher Grundidee sehr unterschiedlich umgesetzt worden.[/i]

Es geht also weniger um Ideen sondern vielmehr um die konkrete Umsetzung.

Anders verhält es sich, wenn du mir ein Spiel zeigst und ich wesentliche Elemente daraus verwenden würde. U.U. ist das Ganze aber mehr unter wettbewerbsrechtlichen Gesichtspunkten denn als Urheberechtverletzung relevant. Eine sauerei wäre das in jedem Fall.

Etwas, was noch gegen den Ideenschutz spricht, ist: jeder Tester, der irgendeine Anregung zu einem Spiel geliefert hat, könnte Miturheberschaft beanspruchen.

Dieser Punkt ist übrigens problematisch für ein öffentliches Projekt wie dieses. In einer Testrunde sind es grundsätzlich mündlich geäußerte Kommentare, hier handelt es sich um eine schriftliche Mitwirkung an einem Spiel. Wer ist Autor, wer nicht? Was ist Idee, was ist urheberechtlich relevantes Regelwerk? Das sollte vorher festgelegt werden.

> soll. Könnte man dann auch hier sagen, Ideen geniessen kein
> Urherberrecht, wenn man davon ausgeht, daß es sich zum
> Zeitpunkt unseres Gespräches tatsächlich erst um eine Idee
> gehandelt hat, also außer dieser noch keine weitere Arbeit in
> das Spiel gesteckt wurde, geschweige denn ein Prototyp
> vorgelegen hat.

Wenn du konkret an einer Spielidee arbeiten willst, solltest du sie denen mitteilen, mit denen du daran arbeiten willst, eventuell noch engen Freunden, um Meinungen einzuholen, nicht aber Mitbewerbern.

> Und jetzt vielleicht ein wenig wahrscheinlicher Fall - eine
> Idee samt Prototyp liegt vor, ich berichte dir von dieser
> Idee, ohne dir den Prototypen zu zeigen oder dir von diesem
> zu berichten. Wenig später erfahre ich, selbiges Spiel wird
> nach meiner Idee aber unter dem Namen eines anderen Autors in
> deinem Verlag erscheinen. Das alles unter der Vorraussetzung,
> daß ich den Prototypen weder dir noch sonst einem Verlag
> bereits vorgelegt habe. Ist das dann eine Idee, die kein
> Urheberrecht geniessen kann oder liegt hier dann ein Plagiat
> vor? Plagiat wovon, wenn das Spiel als solches ja noch gar
> nicht erschienen ist. Ist das ein Ideenklau?

Ideenklau kann es nicht sein, weil es kein Besitzanspruch an Ideen gibt. Wenn Ideen schützbar wären, müsste die NASA womöglich Lizenzgebühren an den Autor von Peterchens Mondfahrt zahlen.

In der Praxis ist es so, dass häufiger Ideen an mich herangetragen werden, mit der Bitte daraus ein gemeinsames Spiel zu machen. Es mangelt eigentlich nicht an Ideen und selbst wenn mehrere Autoren die gleiche Idee umsetzen wollen, kommt etwas anderes heraus. Die Arbeit des Spielautors besteht vor allem aus der Umsetzung von Ideen. Diese Werke sind schützenswert. Ein gutes Spiel, das auf einer bekannten Idee basiert ist IMHO mehr wert als ein schlechtes, dem eine neue Idee zugrunde liegt.


> Und schließlich noch die immer wieder gestellte Frage - wie
> steht es konkret mit dem Schutz der eigenen Idee bzw. des
> eigenen Spiels, wenn man einen Prototypen an einen Verlag
> schickt? Abgesehen davon, daß sich kein Verlag leisten kann,
> ein Spiel nach einem Prototypen abzulehnen und es dann doch
> unter einem geänderten Konzept durch einen anderen Autor,
> einen Autor halt, der schon einen Namen hat, zu
> veröffenltichen - theoretisch möglich wäre das doch.

Ja, theoretisch wäre das möglich. Urheberechtlich reichen m.W. schon relativ geringfügige Änderungen eines vorhandenen Spieles aus, damit es als ein neues Spiel gilt. Wo die Grenze liegt, weiss wohl keiner so genau. In der Praxis ist die Scheu vor dem Klau allerdings wesentlich höher. Verlage können sich das Autorenhonorar zudem eher leisten als schlechte Publicity. Und als Autor möchte ich meine eigenen Spiele machen, meine eigene Kreativität zum Ausdruck bringen.


> Natürlich, der Verlag wird ab diesem Zeitpunkt keine
> Spielideen bzw. -prototypen mehr bekommen, wenn ein solches
> Verhalten öffentlich gemacht würde. Die Frage jedoch, die
> hier im Raum steht - ist denn ein Prototyp als sozusagen
> Ausarbeitung einer Idee dem Urheberrecht unterworfen? Liegt

Ja, in Zusammenhang mit der niedergeschriebenen Spielanleitung.

> dann in diesem Fall ganz eindeutig nicht nur der Diebstahl
> einer Idee vor (gut, Ideen an sich können nach dem
> Verständnis von dem wir hier ausgehen, nicht gestohlen
> werden, denn sie sind frei verfürgbar), oder handelt es sich
> hier bereits um ein eindeutiges Plagiat.

Ob Plagiat oder nicht, lässt sich wohl nur am konkreten Beispiel klären.

> Kurz gesagt - wie ist es mit der zeitlichen Reihenfolge, in
> der eine solche Idee für ein Spiel mehr oder weniger
> öffentlich diskutiert wird. Wie steht es mit der von dir
> vorgeschlagenen Diskussion per email - zwar weiß der
> Ideengeber dann, mit wem er darüber diskutiert hat, aber wenn
> Ideen kein Urheberrecht geniessen, kann dann doch auch in
> diesem Fall "unter Freunden" schon mal ein linkes Ei dabei

Das ist immer möglich. Es sollte z.B. klar festgelegt werden, wer ist Autor und wer nur Tester.
Mein Vorschlag hierfür: derjenige, der einen konkreten Spielevorschlag in die Diskusion bringt, ist Autor und entscheidet, wen er zum Mitautoren kürt.
Wenn es sich nur um brainstormmässige Ideen handelt, sollte man irgendwann einen Punkt erreicht haben, an dem man sich entscheidet, das Ganze zu strukturieren. Zu diesem Zeitpunkt sollte festgelegt werden, wer von den Beteiligten als Autor an dem Projekt arbeitet.

Bei Veröffentlichungen im Forum können unbeteiligte Dritte absahnen und ihr eigenes Ding daraus machen. Im Sinne von 'gelegenheit macht Diebe' möchte ich niemanden dazu verleiten.

> sein. Also ich meine, ein solches Forum per email schützt
> wohl kaum vor Ideenklau - abgesehen mal davon, daß man wohl
> davon ausgehen können sollte, seinen Freunden, mit denen man
> eine solche Idee diskutiert, vertrauen zu können.

In einem Raum mit zehn mir namentlich bekannten Personen kann ich mein Portmanie eher mal liegen lassen als auf dem Alexanderplatz.

100%igen Schutz gibt es nirgendwo. Rein theoretisch ist es ja auch möglich, dass dein PC geknackt wird...

> Um dann konkret auf peers Frage zurückzukommen - wenn jetzt
> jemand peers Idee nach seiner Inspiration zum Herrn der Ringe
> aufgreift, ist doch wohl mehr oder weniger klar, daß peer
> durch die öffentliche Diskussion hier im Forum die Idee bis
> zu sich zurückverfolgen kann und zumindest doch auch die
> Leser des Forums in der Lage sind, diesen Sachverhalt
> einzuschätzen. Geniesst also peers Idee dadurch, daß er sie

Keinesfalls. Siehe oben meine Beispiele zu Landgang und Schlangennest.
Oder der 'Fall' Odysseus und Ulysses. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand zu Unrecht verdächtigt wird, ist IMHO wesentlich größer als die des tatsächlichen 'Ideenklaus'.

> hier doch in einem anerkannten Format der Spielebranche
> öffentlich gemacht hat, mehr Urheberrecht als z.B. nur die
> mündlich geäußerte Idee gegenüber einer dritten Person? Wäre
> es ein Unterschied, wenn peers Idee im Printmedium spielbox
> veröffentlicht worden wäre - nur als Idee natürlich, nichts
> als "Spiel zum Heft".

Da bloße Ideen keinen Urheberechtsschutz geniessen, wäre das auch nicht besser. Er könnte vielleicht sein Ego damit schmücken, als erster eine solche Idee gehabt zu haben, müsste sich dann aber auch fragen lassen, wieso er unfähig war, diese umzusetzen....


Viele Grüße

Günter Cornett (von gleich bis Anfang nächster Woche auf einem Spieleautorentreffen)

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peer

Re: Spielideen im Auotenforum diskutieren?

Beitragvon peer » 15. Januar 2004, 02:27

Hi,
ja, dem Problem des Ideenklaus bin ich mir bewusst und tatsaechlich habe ich etwa 2 Wochen mit mir selbst diskutiert, ob und welche Ideen ich im Forum diskutieren lasse. Ich bin dann aber zum Schluss gekommen, dass die Gefahr des Ideenklaus eher gering ist - wenn dann eher unbewusst so wie dus in deiner Antwort zu Rolf schilderst.
Allerdings hast du wahrscheinlich recht, dass eine Mailingliste oder eine Yahoogroup-aehnliche Institution besser geeignet ist, als ein komplett oeffentliches Forum.
Interessant finde ich auch den Gedanken dass die Autorenschaft bei einem Gemeinschaftsprojekt nicht klar geregelt ist. Daran habe ich (trotz Adsolvo) gar nicht gedacht - vermutlich weil ich noch keine Spiele verlegt habe ;-)

Ach und Guenther, nochmla was ganz Off-Topicses: Entwickelst du den Prototuypen aus dem Wettbewerb fuer politische Bildung egentlich noch weiter? Ein Spiel von dir ueber politische Bildung stelle ich mir ganz interessant vor!

ciao
Peer

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peer

Re: Spielidee 1 - Rohidee

Beitragvon peer » 15. Januar 2004, 02:32

Hi,
Johnny Ebsen schrieb:
>
> Das erindert mich ein bischen an Scotland Yard. Was mir dabei
> stoert ist das der verdeckte spieler nur siehen kann und es
> nur der suchende spieler gegoennt ist ueberlegungen zu
> machen.

Naja, ganz so ists nicht - man muss ja sein Ziel erreichen und dazu muss man schon ueberlegen, wie man so durch die Reihen des Gegners kommt, ohne diesem zu viele Informationen zu liefern.

Wenn man das so hinkriegen koennte das der verdeckte
> spieler Frodos freunde auch loss schicken koennte und dabei
> "dummies" auf der brett siehen koennen, dann waere auch ein
> bischen taktische ueberlegungen zu machen. Ich hoffe dass es
> ein bischen weiterhilft. Sonnst wuensch ich dir viel glueck
> und spass.

Ich bin nicht ganz sicher was du meinst, was die Freunde koennen sollten? Den Gegner verwirren oder blockieren?

ciao
Peer

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Johnny Ebsen
Brettspieler
Beiträge: 55

Re: Spielidee 1 - Rohidee

Beitragvon Johnny Ebsen » 15. Januar 2004, 16:43

> Naja, ganz so ists nicht - man muss ja sein Ziel erreichen
> und dazu muss man schon ueberlegen, wie man so durch die
> Reihen des Gegners kommt, ohne diesem zu viele Informationen
> zu liefern.

Das ist richtig das Frodo sich in veschiedene richtungen bewegen kann aber zum schluss wenn die boesen jungs naeher rueckt wird es weniger moeglichkeiten geben.

> Ich bin nicht ganz sicher was du meinst, was die Freunde
> koennen sollten? Den Gegner verwirren oder blockieren?

Verwirren und vieleicht auch blokieren.

Gruss

Johnny

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Marc W.

Re: Spielideen im Auotenforum diskutieren?

Beitragvon Marc W. » 15. Januar 2004, 17:57

Hi,
ich habe jetzt noch in keine der Spielideen reingeschaut, aber mir fiel heute ein, dass so ein offenes Projekt ganz ungewollt zu Diskussionen führen kann, wenn ein Forumler - ohne diesen Strang zu kennen - ein Spiel gestaltet, was "Spielidee X" sehr ähnlich sieht. Was dann?
Marc

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Heinrich Glumpler

Re: Spielideen im Auotenforum diskutieren?

Beitragvon Heinrich Glumpler » 16. Januar 2004, 08:26

Hi,

da mach' ich einen Thread auf und jemand beschreibt Idee X.
Mein erster Gedanke ist: "Na hoffentlich hat er jetzt nicht meine Lieblingsidee entdeckt, an der ich schon Jahre schreibe".

Selbst wenn die Idee nur aehnlich ist, zieht man unweigerlich Parallelen - bedingt durch den Umstand, dass man immer Angst hat, jemand anderes wuerde die Superidee frueher rausbringen.

Aber das ist in Ordnung - denn das selbe kann mir im Rahmen der Veroeffentlichung eines Spiels durch einen anderen Autor passieren.

Trotzdem wuerde ich anregen wollen, nur "Ideen" in einem solchen Forum zu posten, die in ihrer Entwicklung schon relativ weit gediehen und vielleicht sogar angetestet sind, d.h., in die der Autor schon einige Arbeit gesteckt hat und damit auch ein gewisses Recht an der Idee dokumentiert hat.

Es ist schon delikat, eine Idee mit einem anderen zu diskutieren - zumindest Vertrauenssache.

Ich halte es fuer problematisch, eine eigene Idee in einem sehr fruehen Stadium zu veroeffentlichen und in einem Forum weiter zu entwickeln, angesichts der Probleme, die sich schon zwischen zwei Autoren ergeben koennen - war da nicht was mit "Floriadi" oder so?

"Absolvo" dagegen erschien mir unproblematisch, da der Kreis der Beteiligten relativ definiert war und es das Ziel war, gemeinsam ein Spiel zu entwickeln. Wobei es mich aber interessiert haette, wie dieses dann veroeffentlich werden koennte.
Bei Ludoviel hat es ja auch geklappt, aber da war der Kreis der Beteiligten exakt definiert (oder?).

Gruesze
Heinrich

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Heinrich Glumpler

OT: Reaktionen auf konkretes Problem.

Beitragvon Heinrich Glumpler » 16. Januar 2004, 08:32

Hi,

hat es nun was zu bedeuten, dass Reaktionen auf Rohidee 1 eintrudeln, aber niemand sich bei Idee 2 meldet.

Wie sieht die Motivation aus, an einer Idee mitzuarbeiten, die von einem anderen schon relativ weit entwickelt wurde, wie das hier der Fall ist.

Das ist zwar die Art von Idee-Veroeffentlichung, die ich bevorzuge (siehe mein Posting zur Idee der Veroeffentlichung allgemein), aber anscheinend macht das nun wieder keinen Sinn, weil niemand Interesse hat, an solch einer fortgeschrittenen Idee mitzuarbeiten.

Oder rufe ich da zu frueh in die Wueste?

Ich bin sicher, wenn ich mit dir einen Abend zusammensitzen wuerde, Peer, waere meine Bereitschaft, mit dir zu diskutieren wesentlich hoeher - auch die Bereitschaft, von meinen eigenen Ideen zu erzaehlen.

Gruesze
Heinrich

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Marc W.

Re: Spielideen im Auotenforum diskutieren?

Beitragvon Marc W. » 16. Januar 2004, 10:51

Heinrich Glumpler schrieb:
> Hi,
>
> da mach' ich einen Thread auf und jemand beschreibt Idee X.
> Mein erster Gedanke ist: "Na hoffentlich hat er jetzt nicht
> meine Lieblingsidee entdeckt, an der ich schon Jahre schreibe".

...und die ich gerade fertig an "Ravenskosmigo im Glück" geschickt habe.

Bis die Idee dann umgesetzt ist, dauert es noch ein wenig und am Ende sieht es (im schlimmsten Fall) so aus als hätte man eine Forums-Idee dreist abgekupfert.

Und dann? Die Diskussion möchte ich nicht erleben!

Marc

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Jost Schwider

RE: Spielideen im Auotenforum diskutieren?

Beitragvon Jost Schwider » 16. Januar 2004, 12:43

"peer" hat am 14.01.2004 geschrieben:

> also das Klima in Bangkok

Weißt du schon, wie lange du noch dort bleiben wirst?
Wir werden übrigens vom 21. bis 23. März in Bangkok sein, und haben sogar am 23. Abends noch kein Programm... :-?
Nur, falls wir dir eine Kleinigkeit mitbringen sollen... :-))

> wirkt sehr produktiv auf meinen Spielideenhaushalt aus

Na, da sind wir ja sehr gespannt, was so demnächst erscheinen wird?! ;-)

> Daher kann ich mal ausprobieren was Andreas und Frank
> einmal vorgeschagen haben - Spielideen hier im Forum zu
> diskutiern. Und wenns danebengeht - macht nix!

Tja, geht es denn schon daneben?

Im Ernst:
Wie hier schon bereits gesagt wurde, ist auch m.E. eine völlig offene Diskussion zwar für mich persönlich sehr interessant, aber u.U. auch sehr gefährlich.

Ein Kompromiss stellt für mich eine geschlossene Mailing-Liste dar, wo nur Leute teilnehmen dürfen, die versichert haben, dass Sie keine Inhalte nach aussen tragen (o.s.ä.).

Viele Grüße
Jost aus Soest (sprich: "jooost aus sooost")
http://www.schwider.de/spiele.htm - [i](Brett)Spiele und mehr...[/i]

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Volker L.

Re: OT: Reaktionen auf konkretes Problem.

Beitragvon Volker L. » 16. Januar 2004, 13:23

Heinrich Glumpler schrieb:
>
> Hi,
>
> hat es nun was zu bedeuten, dass Reaktionen auf Rohidee 1
> eintrudeln, aber niemand sich bei Idee 2 meldet.
>
> Wie sieht die Motivation aus, an einer Idee mitzuarbeiten,
> die von einem anderen schon relativ weit entwickelt wurde,
> wie das hier der Fall ist.

Ich weiss nicht, ob ich fuer alle spreche, aber mir ging es
so, dass ich bei diesem doch schon recht konkret entwickelten
Problem es nicht mehr im Kopf theoretisieren kann - ich
muesste schon irgendwie etwas basteln, um die Situation
nachzuvollziehen - und fuer [i]diesen[/i] Aufwand fehlt mir
dann tatsaechlich die Motivation.

> Ich bin sicher, wenn ich mit dir einen Abend zusammensitzen
> wuerde, Peer, waere meine Bereitschaft, mit dir zu
> diskutieren wesentlich hoeher - auch die Bereitschaft, von
> meinen eigenen Ideen zu erzaehlen.

In dem Fall haette Peer vermutlich aber auch einen Prototypen
oder zumindest eine primitive Skizze dabei - mit einem Blick
darauf wuerde es schon viel leichter fallen, Ueberlegungen
zu diesem Problem anzustellen.

Gruss, Volker

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Siegfried Kurz

Re: Spielideen im Autorenforum diskutieren?

Beitragvon Siegfried Kurz » 16. Januar 2004, 15:19

Die öffentliche Diskussion erscheint mir recht heikel. Wir wissen zwar, wer in diesem Forum alles schreibt, aber wir wissen nicht, wer hier alles lediglich liest. Wirklich heftig wäre doch die folgende Variante: Ich mopse eine Spielidee, mache daraus einen lausigen Spieleprototypen, schicke ihn als Jost oder Heinrich an einen Spieleverlag und haue ihn dann bei den schreibenden Teilnehmer in die Pfanne.

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Markus Degen

Re: Spielidee 1 - Rohidee

Beitragvon Markus Degen » 16. Januar 2004, 18:17

Hallo peer,

so oder so ähnlich soll wohl der Mechanismus
im neuen Spiel "War of the rings" von
Sophisticated Games zur
Ringsuche für Sauron funktionieren

siehe
http://www.kaosonline.it/kaos.asp?s=44&k=1&id=408&p=1

Markus

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peer

RE: Spielideen im Auotenforum diskutieren?

Beitragvon peer » 17. Januar 2004, 09:25

Hi,
Jost Schwider schrieb:
> > also das Klima in Bangkok
>
> Weißt du schon, wie lange du noch dort bleiben wirst?
> Wir werden übrigens vom 21. bis 23. März in Bangkok sein, und
> haben sogar am 23. Abends noch kein Programm... :-?
> Nur, falls wir dir eine Kleinigkeit mitbringen sollen... :-))

Oh ich bleibe mindestens bis zum Juni. Und ich nehme mich gern euer an und fuehre euch rum. Werde zu der Zeit hoffentlich wohl auch nicht so viel arbeiten, da gerade Semesterpause ist (muss zwar troztdem hin, aber ich kann mich sicherlich frueher wegschleichen. Oder ist da eh Wochenende? Hab gerade keinen Kalender...).
Und natuerlich wuerde ich gerne Spielen... (Hab hier Turbo, Hive, Fugger, K und K Kartenspiel und Nomic und was ich bis dahin gebastelt kriege). Und wenn ihr mir ein 7 Siegel und ein Maerchenwald (Adlung) mitbringen koenntet, waere das ein Traum ;-) und ich lade euch zum Essen ein oder so...

> > wirkt sehr produktiv auf meinen Spielideenhaushalt aus
>
> Na, da sind wir ja sehr gespannt, was so demnächst erscheinen
> wird?! ;-)

Mmmh, ich haenge die Latet ungern hoch, ich kenne meine Arbeitsweise, die oft in "gute Idee...und ab in die untereste Schublade damit! :-) besteht)

> > Daher kann ich mal ausprobieren was Andreas und Frank
> > einmal vorgeschagen haben - Spielideen hier im Forum zu
> > diskutiern. Und wenns danebengeht - macht nix!
>
> Tja, geht es denn schon daneben?

Nein. Die Argumente sind ueberzeugend und ich bin froh, es mal versucht zu haben. Und es hat keiner geschrieben "Son Mist denkst du dir aus???" ;-)

> Im Ernst:
> Wie hier schon bereits gesagt wurde, ist auch m.E. eine
> völlig offene Diskussion zwar für mich persönlich sehr
> interessant, aber u.U. auch sehr gefährlich.

Ja, die Gefahr des Ideenklaus war mir zwar bewusst, aber nicht die Gefahr des Plagiatsvorwurfes wenn jemand anderes parallel eine aehnliche Idee entwickelt hat.

> Ein Kompromiss stellt für mich eine geschlossene
> Mailing-Liste dar, wo nur Leute teilnehmen dürfen, die
> versichert haben, dass Sie keine Inhalte nach aussen tragen
> (o.s.ä.).

Ja und das waere wieder interessant. Sozusagen ein Autorenzirkel... Muss mal drueber nachdenken...


ciao
Peer

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peer

Re: OT: Reaktionen auf konkretes Problem.

Beitragvon peer » 17. Januar 2004, 09:29

Hi,
Volker L. schrieb:
>
> Heinrich Glumpler schrieb:
> >
> > Hi,
> >
> > hat es nun was zu bedeuten, dass Reaktionen auf Rohidee 1
> > eintrudeln, aber niemand sich bei Idee 2 meldet.
> >
> > Wie sieht die Motivation aus, an einer Idee mitzuarbeiten,
> > die von einem anderen schon relativ weit entwickelt wurde,
> > wie das hier der Fall ist.
>
> Ich weiss nicht, ob ich fuer alle spreche, aber mir ging es
> so, dass ich bei diesem doch schon recht konkret entwickelten
> Problem es nicht mehr im Kopf theoretisieren kann - ich
> muesste schon irgendwie etwas basteln, um die Situation
> nachzuvollziehen - und fuer [i]diesen[/i] Aufwand fehlt mir
> dann tatsaechlich die Motivation.

Ja, tasaechlich viel mir dieses Problem bereits beim Posten auf. Die Anleitug ist jetzt nicht superlang, aber man muss die durchlesen etc. Das schreckt ab. Ich vermute ich haette auch keine Lust gehabt... Wahrscheinlich ist Problemloesung wenn ueberhaupt nur bei Kleinigkeiten machbar (wie kriege ich einen guten Wuerfelbonus hin oder so)

Heinrich Glumper schrieb

> Ich bin sicher, wenn ich mit dir einen Abend zusammensitzen
> wuerde, Peer, waere meine Bereitschaft, mit dir zu
> diskutieren wesentlich hoeher - auch die Bereitschaft, von
> meinen eigenen Ideen zu erzaehlen.

Wenn du also demnaechst nach Bangkok kommst ;-)
Im Ernst: Ich halte das auch fuer am produktivsten. Dieser Thread ist halt auch ein wenig aus der Not geboren auf solche "direkten" Diskussionen und Gespraeche verzichten zu muessen. Zumindest bis zum Sommer. Und ob ich dann wieder zum Entwickeln komme...

ciao
Peer

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peer

Re: Spielideen im Auotenforum diskutieren?

Beitragvon peer » 17. Januar 2004, 09:33

Hi,
Marc W. schrieb:
> Bis die Idee dann umgesetzt ist, dauert es noch ein wenig und
> am Ende sieht es (im schlimmsten Fall) so aus als hätte man
> eine Forums-Idee dreist abgekupfert.
>
> Und dann? Die Diskussion möchte ich nicht erleben!

Ja tatsaechlich, an diese Gefahr hab ich gar nicht gedacht. Ich halte die Gefahr des Ideenklaus fuer relativ gering (und sehs auch philosophiscvh - ich denke mir Spiele aus, die ich schon immer mal spielen wollte. Wenn sie jemand anders macht - um so besser, dann hab ich wenigstens keine Arbeitdamit ;-) ). Hoechstens unbewusst, wies Guenther beschreibt. Die Gefahr des Plagiatvorwurfes ist allerdings in der Tat viel groesser. Besonders wenn man bedenkt, mit was meine Rohidde bereits verglichen wird...
In der Tat ein gutes Argument gegen oeffentliche Diskussionen.

ciao
peer

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peer

Re: Spielidee 1 - Rohidee

Beitragvon peer » 17. Januar 2004, 09:40

Hi,
erst dachte ich - Oh, scheint wohl logisch zu sein, den Mechanismus zo umzusetzten. Tataechlich wird dort aber bekannt gegeben wie weit die Gefaehrten setzen, nicht wie weit sie vom Gegner entfernt sind. Bleibe also einzigartig :-D

ciao
peer

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Günter Cornett

Re: Spielideen im Auotenforum diskutieren?

Beitragvon Günter Cornett » 19. Januar 2004, 01:31

peer schrieb:
> Ach und Guenther, nochmla was ganz Off-Topicses: Entwickelst
> du den Prototuypen aus dem Wettbewerb fuer politische Bildung
> egentlich noch weiter? Ein Spiel von dir ueber politische
> Bildung stelle ich mir ganz interessant vor!

Hallo Peer,

es war kein Prototyp sondern Nanuuk!. Die Politik im engeren Sinn findet man eher im Beiheft. Ein Spiel bei dem der politische Inhalt im Vordergrund steht, habe ich bisher nicht gemacht. Es geht mir da schon mehr ums Spiel selbst. Aber ich kann mir durchaus vorstellen, etwas mehr Politik in ein Spiel zu legen. Eine Frage wäre aber, ob ich da dann noch bei Bambus veröffentlichen darf ;-)

Gruß, Günter


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