Beitragvon Günter Cornett » 16. August 2006, 20:56
Lucien Hilbig schrieb:
>
> Hallo Leute,
>
> Mein Versuch einen Vertrag zu schreiben der möglichst Gerecht
> sein sollte ist ein wenig undurchsichtig(da viel zu komplex)!
Jo, ist wohl mehr ein Metaspiel.
Es lädt dazu ein, die Leistungen der Konkurrenten (nicht mehr: Kollegen) negativ zu bewerten.
Wenn du möchtest, dass konstruktiv zusammengearbeitet wird, ist soetwas imho ausgesprochen kontraproduktiv.
> Es sollte hauptsächlich, eine gegenseitiges Benoten dazu führen, dass die
> Gewinne gerecht geteilt werden.
Kreatives Schaffen lässt sich zwar auch bewerten, aber nicht 3 Stellen hinterm Komma. Da muss auch vieles bewertet werden, was nicht wirklich miteinander vergleichbar ist.
> Mir ist natürlich bewusst, dass einige Teilnehmer
> mit Absicht anderen weniger Punkte geben, damit Sie mehr bekommen.
Das ist noch nichtmal das Problem. Auch wenn alle Teilnehmer versuchen objektiv zu sein, sagt ihre Benotung oftmals mehr über die eigenen Vorlieben aus. Nach welchen Kriterien sollen sie denn bewerten?
> Deswegen bekommt man für ein mit Absicht schlechtes
> Wählen auch keine Zusatzpunkte.
Was ist Absicht?
Mal abgesehen davon, das man schlechte Leistung mit Absicht und nicht aus Versehen schlechter einstufen sollte: ;-)
Es kann sich eine Gruppe zusammentun und gemeinsam bestimmte Leute hoch oder runterwerten. Wie will man einem einzelnen da Böswilligkeit unterstellen, wenn andere der gleichen Meinung sind wie dieser.
Und mit einer 30% Hausmacht hast du als 'Vertragsgeber' da recht gute Karten.
> Eine Straffe für unpünktlichkeit sollte es aber schon geben,
> weill es um das Interesse der Gruppe als ganzes geht.
Und für Rauchen, Körpergeruch, Träumen am Arbeitsplatz, ...
> Mein Hauptgedanke ist ein Leistungsorientierten Vertrag zu
> stande zu bringen.
Dann musst du auch die Arbeitsleistung bewerten und nicht die Personen.
Grafik: X%, Spielmechanik Y%, etc ...
Der Aufwand einer konkreten Arbeit kann man schon einigermaßen einschätzen. Man muss nur darauf achten, nichts zu vergessen
Welchen Wert eine bestimmte Grafik oder ein bestimmtes Spielelement für den Verkaufserfolg hat, lässt sich weniger gut beurteilen.
Man kann natürlich mit Prämien arbeiten, z.B.: 80% des Etats (bzw. der zu erwartenden Einnahmen) werden für den konkreten Arbeitsaufwand vergeben, 20% als Prämien für herausragende Leistungen, über welche im Nachhinein gemeinsam entschieden wird, nach dem Konsensprinzip.
Wenn nicht klar ist, wieviel % eine bestimmte Arbeit wert ist, führt man ein Punktesystem ein:
Für folgende Leistungen/Arbeitsaufwand gibt es je 100 Punkte: ...
Für Leistungen, deren Wert oder Aufwand erst später deutlich wird, hat man dann Referenzwerte.
Allerdings: 30% für den 'Vertragsgeber' und die anderen bis zu 12 Leute teilen sich 70% - das halte ich von vornherein für nicht sauber.
Wenn ein Auftraggeber (so heisst das, Vertragspartner sind alle, Vertragsgeber gibt es nicht) von vornherein den dicksten Brocken bekommt, sollte er auch investieren, Mindestzahlungen garantieren, finanzielle Risiken übernehmen. Ansonsten wäre es nur fair, wenn er sich den gleichen Regeln unterwirft wie die anderen auch. Ein gemeinsames Projekt, wo keiner weiss, was raus kommt, sollte auch wirklich gleichberechtigt durchgezogen werden.
Und dann stellt sich noch die Frage: % von was?
Es ist immer von 'Gewinnen' die Rede? Was ist bei negativem Gewinn?
Wer kommt für welche Sachmittel auf? Welche Aufwendungen kann der Auftraggeber vorher abziehen? Ich würde mich darauf nicht einlassen.
> Da der Vertrag aber zu kompliziert ist und die Löcher zu stopfen zu
> kostenintensiv sein wird werde ich mich um einen kurzen Standardvertrag
> bemühen. Die Bezahlung wird dabei nicht im Vordergrund stehen, sondern
> die Referenz und die Teilrechte an dem Spiel.
Dafür gibt es wohl keinen Standardvertrag.
Gruß, Günter