Beitragvon Andreas Last » 5. März 2007, 10:12
Moin Heinrich,
ich hab jetzt Tschuk ein paar Runden gespielt. Als Erstes möchte ich sagen, dass ich bei 0/0 Punkten stehe, was an sich nicht sein kann.
Jetzt zu deinem Spiel:
Die Kurzbeschreibung ist etwas unglücklich geworden, da du da schreibst, dass jede Münze eine Kombination zeigt. Das "zeigt" gefällt mir da nicht. Du solltest genauer schreiben, dass jede Münze 2 unterschiedliche Zahlen aufgedruckt hat, eine Zahl auf der einen, die andere auf der anderen Seite der Münze. So entstehen 21 Kombinationen von denen jede genau einmal vertreten ist.
Genauso macht "nach oben drehen" bzw. "nach unten drehen" irgendwie keinen Sinn. Was soll das bedeuten? Sag doch einfach, man legt eine Münze aus der Mitte in seinen Bereich und dreht sie um, sodass hinterher die Unterseite oben liegt. Dabei könntest du dir den Nebensatz ab "sodass..." eigentlich schon sparen.
Das Spiel selber scheint in den ersten beiden Partien einen vom Spieler unbeeinflussbaren Glücksfaktor zu haben. Ich habe es eben noch von einer Freundin testen lassen. Wir sind zum selben Ergebnis gekommen: Am Ende gewinnt einer, aber keiner weiß, warum eigentlich. Dabei meine ich nicht, dass die Zahlenreihe von 1 bis 7 nicht ersichtlich wäre, oder das unklar wäre, dass man diese erreichen muss. Aber man hat das starke Gefühl, nichts mit der Siegerermittlung zu tun zu haben.
So mit der dritten, vierten Runde kam mir das Gefühl, eine Strategie gefunden zu haben, jedenfalls um Punkte für die Rangliste zu sammeln:
Zu Beginn des Spiels suche ich mir den Größten Münzstapel in Relation zu seinem oben liegenden Wert aus und arbeite diesen konsequent ab. Danach zähle ich die noch verbleibenden Kombinationen der Zahlen, die ich noch brauche ab, um zu entscheiden, wo ich nach den Zahlen suche, die ich noch brauche. An sich eine sehr banale Herangehensweise.
Diese Strategie scheint grandios zu klappen. Hab damit eben 49 Punkte geholt... Der Glücksfaktor, wie ich ihn am Anfang empfunden habe wird dadurch jedenfalls stark eingeschränkt.
Fazit:
Der Mechanismus ist mal was anderes. Die Logik, die dahinter steckt ist einleuchtend (wenn man sich erstmal gedanklich damit beschäftigt, und nicht so wie ich sofort anfängt zu spielen :-D ). Leider empfinde ich überhaupt keine Motivation, dass Spiel selber spielen zu wollen. Ich habe es jetzt aus genau 2 Gründen mehrere Runden gespielt:
1. Ich wollte es für dich testen, damit ich dir Feedback geben kann
2. Die Rangliste hat gereizt :-D Leider funzt die anscheinend nicht richtig.
Selber zur Freizeitgestaltung würde ich es nach meinem bisherigen Eindruck nicht spielen wollen.
Als Drauflosspieler, für den ich mich hier gegeben habe, hat man zuerst den Eindruck, dass das Spiel spielt und man selber nur die Münzen umdreht. Am Ende hat einer gewonnen, der Sieger kann sich nicht recht freuen, weil er nicht weiß, wie er gewonnen hat, der Verlierer ist frustriert, weil er das Gefühl hat, dass er nichts daran ändern konnte und einfach nur Pech hatte. Die Spielendspaßbilanz für Drauflosspieler ist also eher negativ.
Wenn man sich dagegen in das Spiel erstmal reingedacht hat, erscheint die optimale Vorgehensweise ziemlich banal. Das Spielgefühl verkommt dann zu einer Art TicTacToe mit pro gedrehter Münze abnehmendem Glücksfaktor und ohne Unentschieden. So kann man mitunter schon ein paar Züge vor Schluss abzählen, wer gewinnen wird. Dem Sieger fehlt dann das "Geschafft!"-Gefühl, wenn es soweit ist, der Verlierer erkennt schon vor Ende des Spiels die Ausweglosigkeit. An sich ist das nicht so schlimm, es gibt andere Spiele, bei denen das ähnlich ist. Allerdings kam für mich jetzt hier auch vorher nicht wirklich Spannung auf, die sich dann in der vorzeitigen Erkenntnis des Spielendes entladen könnte. Die Spielendspaßbilanz dürfte daher gegen neutral gehen, allerdings eher von unten kommend.
Wenn mir bei meinen Eindrücken irgendwas entgangen ist, teil mir das bitte mit. Aber so, wie es sich für mich darstellt, macht mir Tschuk überhaupt keinen Spaß.
Andreas (der Gestern eine Brücke zwischen Magic und Mau Mau geschlagen hat)