Beitragvon Ingo Althöfer » 5. November 2007, 09:28
Hallo Tyrfing,
> Wenn ich denn den Artikel richtig verstanden habe,
> ging es bei "Morphling" unter anderem um das
> automatische Auswerten von Faktoren zur Bestimmung
> der "Spielgüte"
Richtig.
> oder eben auch der subjektiven Gefallen des Spiels.
Nein. Subjektiv bewerten kann man ein Spiel durch
Computerprogramme wohl kaum.
> Ich bin sicher, wenn es gelingen würde Spiele
> (semi-)automatisch auszuwerten wäre es sicherlich sehr
> interessant für "uns Spieler" und würde auch die
> Spielerfamilien "schonen" ;)
Ja, in allererster Linie wohl die "Spieler-Test-
Familien". Testspielrunden wird es immer geben,
aber durch Vorbearbeitung mittels Programmen des
Spiele-CAD werden die Testspieler Prototypen vorgesetzt
bekommen, die im Durchschnitt schon ganz gut ausbalanciert
sind.
> Nun schien zumindest Morphling den Weg zu gehen, dass es
> spezielle Klassen von Spielen hat, die es dann mit
> speziellen Methoden angeht.
Richtig. Aber (mit Morphling) haben wir natürlich nicht
gerade das allermächtigste unserer Werkzeuge publik
gemacht (insbesondere auch was die herunterladbare
Probespielklasse angeht).
> Der gegenwärtige Ansatz von dem ich noch gehört habe ist,
> dass man gänzliche allgemeine Methoden hat, denen man nur
> noch die Regeln gibt und die das Spiel dann "von selbst"
> erlernen und versuchen Zusammenhänge zu erkennen.
Das ist sicherlich auch interessant. Mir geht es aber
in erster Linie darum, dass die Software eine neue
Spielvariante SOFORT "versteht". Idealvorstellung:
* Spieleerfinder hat neue Varianten-Idee;
* Implementierung im Programm kostet 1-2 Minuten;
* weitere 1-2 Minuten später liegen schon die Ergebnisse
der ersten 500 Autoplay-Partien des Programms vor.
Solch ein Werkzeug kann den Entwicklungs-Prozess
ungemein beschleunigen. (An diese Entwicklungs-
Geschwindigkeit muss man sich natürlich erst einmal
gewöhnen - man frage z.B. Michail Antonow.)
> Ich finde das Thema als Spieler jedenfalls höchst
> spannend, auch wenn ich persönlich an der Uni damit
> weniger zu tun habe.
> (ob man sich den Spaß am Spielen verdirbt, wenn man
> sich nur noch methodenhaft an Spiele nähert?)
Wer das einseitig macht, ist selbst schuld.
Ich springe jedenfalls sehr gerne zwischen den Welten hin
und her. (Mir dröhnt immer noch eine Ermahnung von Uli
Schumacher im Ohr, wir sollten (an ihrem Spiele-Test-
Abend) bei Looping Lui nicht so viel Lärm machen...)
Im übrigen sieht man einem fertigen Spiel in keinster
Weise an, ob und wieviel Computerhilfe beim Entstehens-
Prozess dabei war.
> Leider ist Jena doch mindestens etwas mehr als einen
> Katzensprung zuweit von hier entfernt, noch habe ich in
> diesem Zeitraum die nötige Zeit. Schade.
Naja, dann vielleicht bei der nächsten langen Nacht (im
November 2009 oder 2010 ?!).
Übrigens liegt Jena bahntechnisch zentral:
* Paradiesbahnhof direkt an der Magistrale
zwischen Berlin und München
* Von Westdeutschland aus kommt man gut nach Weimar
und von dort mit Lokalzug durch den Berg nach Jena
(zum Westbahnhof)
(Paradies- und Westbahnhof in Jena liegen nur 700
Meter auseinander [sic!].)
> Grüße aus dem Ruhrgebiet
Von da gibt es durchgehende InterCities und ICEs
nach Weimar.
Gruss, Ingo