Beitragvon Duchamp » 28. September 2008, 20:40
Meine Gedanken dazu:
Bei einem Strategiespiel kommt es vornehmlich darauf an, längerfristige Strategien zu entwickeln und diese "durchzuziehen", um zu gewinnen.
In jedem Strategiespiel gibt es auch taktische Elemente (eben kurzfristige Aktionen / Reaktionen auf Mitspieler, etc.), die aber der "Strategie" untergeordnet sind, bzw. dieser dienlich sein sollten.
So kann ich bei Schach defensiv spielen und auf eine Möglichkeit "warten" aus der guten Deckung plötzlich Druck zu machen, also meine Stellung entsprechend entwickeln oder oder oder ...
Ein reines "Taktikspiel" ist eines, in dem ich eben gar nicht wirklich langfristig planen kann (oder besser: es absolut nutzlos ist). Damit es nicht zum "Würfel-" oder "sonstige Kategorien-Spiel" zuzurechnen ist, sollte es nur wenige, nicht spielentscheidende Glückselemente haben (oder nur "Zufallselemente" - aber das ist eine andere Diskussion ;-) ), wenn überhaupt (bekannteres Beispiel ist Caylus, wobei das nicht wirklich episch ist)
Die Reduktion von "Strategiespiele" auf "abstrakte Spiele" würde ich so nicht sehen. Es gibt m.E. einen ebenso verbreiteten Begriff des Strategispieles als mehrstündiges, planerisch-episches Spiel mit relativ wenig Glückselementen, so dass eben wirklich die richtige Strategie entscheidet, wer gewinnt.
Ebenso gibt es einen Haufen kürzerer, schnellerer abstrakter Spiele, die rein taktisch sind.
Strategiespiele haben es auch an sich, dass es kein guter Rat ist, mehrere Strategien "gleichzeitig" zu fahren. Beim Schach gleichzeitig defensiv zu bleiben, aber auch vorne Druck zu machen, während man gleicheitig ... naja, das ist dann eben gar keine wirkliche Strategie mehr. Meistens behindern sich diese gegenseitig, so dass der / die Mitspieler bessere Chancen mit ihrer (durchgezogenen) Strategie haben.
Den Doppelbegriff "Strategie- und Taktikspiel" halte ich für unsinnig, weil eben JEDES Strategiespiel Taktiken beinhaltet, er ist also redundant.
Strategische Grüße,
Daniel