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Amazon

Sachfremdes
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Matt

Amazon

Beitragvon Matt » 19. Februar 2007, 18:19

Hi,
mich würde mal interessieren wie hier die allgemeine Meinung über das Versandhaus Amazon ist - auch hinsichtlich der Spieleangebote. Ich für meinen Teil finde, dass Amazon seit etwa 2 Jahren enorm an Qualität verloren hat, und zwar aus folgenden Gründen:
1. Die Rubrikenbildung in jeder Kategorie ist eine Katastrophe, ein Stöbern macht da keinen Spass (- bei DVDs und Musik ist es hoffnungslos, bei den Spielwaren ist irgendwie jedes Brettspiel ein "Strategiespiel").
2. Die Preise schwanken mittlerweile teilweise stündlich (- absolut null Konstanz). Für Leute wie mich, die nur gelegentlich Geld für Spiele ausgeben, entfällt die "Bedenkzeit".
3. Die als rabattierte "Restposten" gekennzeichneten Produkte (z.B -22 % oder was auch immer) sind "Pseudo-Angebote", bei denen häufig von Preisen ausgegangen wird, die vielleicht als UVP ausgegeben waren (-oder noch nicht mal das-) aber vom Markt niemals bezahlt wurden. Vergleiche mit anderen einschlägigen Internetanbietern (- ab-zur-kasse, 12spiel, spieleoffensive- etc.) bringen sehr schnell bessere Angebote (, besonders wenn Versandkosten ab ~40 Euro nicht anfallen). Mich nerven diese "Sonderangebote" die keine sind nur noch... als wäre ich blöd und könnte nicht rechnen...
4. Speziell im Bereich Spiele ist der "Marketplace" als Gegenentwurf zu Ebay ganz nett gemeint, aber vielfach s..teuer und unflexibel (Versandkosten, Gebühren etc.). Die Angebote sind meistens identisch mit denen von Amazon (- außer dass sie noch weitere Versandkosten mitbringen-) und damit in meinen Augen sinnlos.

Natürlich ist es jedem freigestellt, eine eigene Meinung zu diesen Dingen zu haben, aber leider höre ich die nie.. von daher würde ich mich sehr freuen, wenn Ihr Eure Eindrücke mitteilen würdet. Ich habe ein paar konkrete Kritikpunkte genannt und warte gespannt auf Eure fairen Kommentare.
Matt

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Hartmut

RE: Amazon

Beitragvon Hartmut » 19. Februar 2007, 21:51

"Matt" hat am 19.02.2007 geschrieben:
> Hi,
> mich würde mal interessieren wie hier die allgemeine
> Meinung über das Versandhaus Amazon ist...

Hallo Matt,

über amazon kann ich eigentlich nur Lobenswertes sagen: Super Service, sehr kulant, guter Internetauftritt. Ich muss allerdings auch sagen, dass ich dort überwiegend DVDs kaufe (Preisbeobachtung z.B. auf dvd-center.de oder cinefacts.de), ab und zu auch mal ein Buch oder Spiel, letzteres eigentlich nur bei entsprechenden Hinweisen hier im Forum - ansonsten suche ich dort nicht nach Spielen, kaufe Neues eh lieber bei "meinem" Händler (Allgames). Zu Deinen Punkten ein paar Anmerkungen:

1. Stöbern (d.h. Kundenrezis einsehen) tue ich da meist erst nach Hinweisen in anderen Quellen, also z.B. dvd.center.de bei DVDs oder eben spielbox.de bei Spielen. Einfach nur schauen, was es da so zum Thema XY gibt, tue ich allenfalls bei Büchern.

2. Preisschwankungen. Stimmt, machen die so. Im Zweifel Artikel mit einem anderen zum Vorbestellen (z.B. DVD die in 3 Monaten erscheint) mit "Komplettversand" bestellen. In 99% der Fälle macht amazon keine Teillieferungen. Achtung! keine Garantie! vor allem nicht vor Weihnachten, wenn sie das kulanterweise dennoch tun! So hast Du den Artikel zum gesehen Preis in der Bestellung "geparkt" und kannst nochmal ein paar Tage beobachten, ggf. wieder stornieren. Übrigens: kaufst Du was bei amazon und siehst wenige Tage nach Bestellung oder sogar schon Lieferung, dass der Preis gesunken ist, so habe ich die Differenz nach freundlicher Anfrage stets erstattet bekommen. Welcher Händler macht das schon!

3. Pseudo-Sonderangebote: stimmt auch, aber böse Absichten unterstelle ich hier auch nicht, eher vielleicht auch mangelnde Markttransparenz der Leute bei amazon. Wenn man bedenkt, mit wievielen Artikeln die dort umgehen, bleibt als Orientierung oftmals eben ein UVP-Mondpreis.

4. Marketplace: habe ich auch noch nicht benutzt. Ist vielleicht zum Verkaufen besonderer Stücke interessant, wenn man das Risiko einer Auktion nicht eingehen will.

Summa Summarum: amazon rules! Der beste Versandhandel (von den allgemein bekannten) im Internet.

Hartmut
- www.hiespielchen.de -

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Christian Daus
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Beiträge: 116

Re: Amazon

Beitragvon Christian Daus » 20. Februar 2007, 15:14

Hi,
habe nur gute Erfahrungen mit Amazon gemacht, kulanter Service und superschnelle Lieferung. Und ab 20€ keine Versandkosten hat auch kaum ein anderer Versender. Bei den Angeboten gibt es immer wieder Spiele, die günstiger als bei allen anderen sind, aber nicht alles unter Angebot ist auch preiswert - genau wie bei jedem Anbieter. Da nehmen die sich alle nichts.
Aus meiner Sicht zu enpfehlen, bestelle immer mal wieder bei Amazon (auch ein Pluspunkt: die akzeptieren Kreditkarten, also keine Vorkasse nötig)
Gruß Christian

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Felix
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Beiträge: 443

Re: Amazon

Beitragvon Felix » 21. Februar 2007, 00:40

Hi Matt,


> 1. Die Rubrikenbildung in jeder Kategorie ist eine
> Katastrophe, ein Stöbern macht da keinen Spass (- bei DVDs
> und Musik ist es hoffnungslos, bei den Spielwaren ist
> irgendwie jedes Brettspiel ein "Strategiespiel").

Ich stimme Dir zu.


> 2. Die Preise schwanken mittlerweile teilweise stündlich (-
> absolut null Konstanz). Für Leute wie mich, die nur
> gelegentlich Geld für Spiele ausgeben, entfällt die
> "Bedenkzeit".

Ich stimme Dir zu.
Allerdings sehe ich denselben Sachverhalt von der positiven Seite - daß die Preise schwanken heißt ja, daß sie auch mal nach unten schwanken und auf diese Weise *sehr* gute Schnäppchen möglich sind. (Nirgends als bei amazon habe ich z.B. Age of Mythology für 19,90, Brücken von Shangrila für 9,90 oder Rage! für 3,70 erhalten)

> 3. Die als rabattierte "Restposten" gekennzeichneten Produkte
> (z.B -22 % oder was auch immer) sind "Pseudo-Angebote", bei
> denen häufig von Preisen ausgegangen wird, die vielleicht als
> UVP ausgegeben waren (-oder noch nicht mal das-) aber vom
> Markt niemals bezahlt wurden. Vergleiche mit anderen
> einschlägigen Internetanbietern (- ab-zur-kasse, 12spiel,
> spieleoffensive- etc.) bringen sehr schnell bessere Angebote
> (, besonders wenn Versandkosten ab ~40 Euro nicht anfallen).
> Mich nerven diese "Sonderangebote" die keine sind nur noch...
> als wäre ich blöd und könnte nicht rechnen...

Ich stimme Dir zu. Wir als Spieler sind allerdings von unseren Online-Händlern meist ohnehin faire Preisgestaltung gewöhnt. Bei lokalen Läden bin ich solche "Rabatte" schon gewohnt und beachte sie nicht, sondern rechen kurz durch (Media Markt, Galeria Kaufhof etc.)


> 4. Speziell im Bereich Spiele ist der "Marketplace" als
> Gegenentwurf zu Ebay ganz nett gemeint, aber vielfach
> s..teuer und unflexibel (Versandkosten, Gebühren etc.). Die
> Angebote sind meistens identisch mit denen von Amazon (-
> außer dass sie noch weitere Versandkosten mitbringen-) und
> damit in meinen Augen sinnlos.

Ich stimme Dir zu. Mir würde es nicht im Traum einfallen, dort zu bestellen. IMHO sind diese Anbieter höchstens bei OOP Spielen gerechtfertigt, da sie vergriffene Posten zu Mondpreisen anbieten - und evtl sogar verkaufen können, wenn der Suchende nur verzweifelt genug ist

> Natürlich ist es jedem freigestellt, eine eigene Meinung zu
> diesen Dingen zu haben, aber leider höre ich die nie.. von
> daher würde ich mich sehr freuen, wenn Ihr Eure Eindrücke
> mitteilen würdet. Ich habe ein paar konkrete Kritikpunkte
> genannt und warte gespannt auf Eure fairen Kommentare.


Obwohl ich also die o.g. Punkte teile, bestelle ich rasend gern bei amazon - die haben es meines Erachtens nach nämlich richtig gut drauf. In 6 Jahren bin ich nie enttäuscht worden, bei Pannen immer kulant, sogar der telefonische Rückrufservice funktioniert gut, was bei einem Unternehmen dieser Größe beachtlich ist.

Gruß,
Felix

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Günter Cornett

Re: Amazon

Beitragvon Günter Cornett » 21. Februar 2007, 01:17

Felix schrieb:
>
> Obwohl ich also die o.g. Punkte teile, bestelle ich rasend
> gern bei amazon - die haben es meines Erachtens nach nämlich
> richtig gut drauf. In 6 Jahren bin ich nie enttäuscht worden,
> bei Pannen immer kulant, sogar der telefonische
> Rückrufservice funktioniert gut, was bei einem Unternehmen
> dieser Größe beachtlich ist.

Das ist Kulanz auf Kosten der Händler.

Ich habe mal eine kurze eine Zeit lang Spiele über Amazon angeboten, es dann aber recht schnell bleiben lassen. Das Risiko viel Geld zu verlieren, ist mir zu hoch:

Ich hatte ein Spiel, das eigentlich selten geht und vergriffen war, nicht sofort rausgenommen, da mir vom Lieferant zunächst die sofortige Lieferung zugesagt worden war. Dann verzögerte sich die Lieferung um 2 Wochen. Ich habe daraufhin dem Kunden sofort angeboten, entweder, das Spiel innerhalb zwei Wochen mit einem 10%igem Rabatt zu schicken (bar ins Spiel gelegt) oder aber das Geld sofort zurückzuüberweisen (knapp 40 Euro). Der Kunde stellte nach ca. 1 Woche telefonisch einen Garantieantrag, ohne mich vorher zu kontaktieren oder auch nur mein Angebot zur Kenntnis zu nehmen, nahm danach mein Angebot an, ohne Amazon Bescheid zu sagen. Das Ergebnis: der Kunde erhielt von Amazon den Kaufpreis erstattet, von mir das Spiel plus 10% des Kaufpreises.

Einige Monate später verlangte Amazon von mir den Kaufpreis zurück, zunächst ohne sich auf den konkreten Fall zu beziehen ('da ist irgend ein Vorfall'). Auf meine mehrfachen telefonische Beschwerde wurde mir gesagt, dass die 110%ige Erstattung des Kaufpreises nach billigem Ermessen korrekt sei, da ich die Ware ja zwei Wochen zu spät geliefert hatte.

Ich kündige also meinen Account und versuchte weiterhin mein Geld zurück zu bekommen. Bei weiteren Anrufen widersprachen sie nach der Kündigung zwar nicht mehr, versprachen gar die Sache zu prüfen und mich zurückzurufen, was sie dann aber nicht taten. Erst als ich der Pressestelle einen Newsletterentwurf schickte und ihnen dabei Gelegenheit zur Stellungnahme bot, entschuldigten Sie sich und boten mir die Rückerstattung und einen Gutschein von 20 Euro als Entschädigung für den Ärger. Dies auszugeben war dann auch meine letzte Aktion bei Amazon.

Für diese 20 Euro waren waren etliche Emails und Telefongespräche nötig (rein vom Zeitaufwand verdient eine Friseuse in Thüringen mehr). Dabei redet man nur gegen die Wand, Argumente interessierten nicht; man muss mit Öffentlichkeit drohen oder in Luxemburg oder sonstwo gegen den Konzern klagen oder eben auf sein Geld verzichten.

Von daher: Superservice für den Kunden, dem Händler kann man alles Mögliche aufdrücken, wobei Amazon nach meinen Erfahrungen nicht zwischen billigem Ermessen und freiem Ermessen unterscheidet.

Gruß, Günter

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Felix
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Beiträge: 443

Re: Amazon

Beitragvon Felix » 21. Februar 2007, 01:25

Ui, das ist echt übel. Diese Seite sieht man als normaler Consumer eben nie oder nur selten. Danke für das Posting.

Übrigens, das nur am Rande: dieses Gebahren erinnert mich ein wenig an PayPal, wo man als Verkäufer auch ohne Rücksprache einfach mal so das eingegangene Geld zurückgebucht bekommen kann, nur weil ein Kunde einen Kulanzantrag gestellt hat - ob der gerechtfertigt ist oder nicht....

Aber das ist jetzt OT.

Gute nacht,
Felix

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Hartmut

RE: Amazon

Beitragvon Hartmut » 21. Februar 2007, 07:34

"Felix" hat am 21.02.2007 geschrieben:
> Ui, das ist echt übel. Diese Seite sieht man als normaler
> Consumer eben nie oder nur selten. Danke für das Posting.

Kann man aber auch anders sehen. Amazon nimmt seine Marketplace-Händler offenbar in die Pflicht, um das Kundenservicelevel auch auf dieser Seite so gut es eben geht zu gewährleisten. So wie ich Günter verstanden habe, hat er dort ein Angebot über einen Artikel gemacht, der sich nicht in seinem Besitz befand und das ist dann schiefgelaufen. Tja Günter, sowas nennt man dann Geschäftsrisiko, oder?

Hartmut

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Günter Cornett

RE: Amazon

Beitragvon Günter Cornett » 21. Februar 2007, 11:21

Hartmut schrieb:
>
> "Felix" hat am 21.02.2007 geschrieben:
> > Ui, das ist echt übel. Diese Seite sieht man als normaler
> > Consumer eben nie oder nur selten. Danke für das Posting.
>
> Kann man aber auch anders sehen. Amazon nimmt seine
> Marketplace-Händler offenbar in die Pflicht, um das
> Kundenservicelevel auch auf dieser Seite so gut es eben geht
> zu gewährleisten. So wie ich Günter verstanden habe, hat er
> dort ein Angebot über einen Artikel gemacht, der sich nicht
> in seinem Besitz befand und das ist dann schiefgelaufen. Tja

Ja, das ist richtig. Amazon steht hierfür zu, den Kunden nach 'billigem Ermessen' zu entschädigen. Nach 'billigem Ermessen' heisst, dass Amazon über die Höhe der Entschädigung entscheidet, aber auch dass diese dem Schaden angemessen sein muss (anders als bei 'freiem Ermessen'). Selbst meine vom Kunden akzeptierte Entschädigung in Höhe von 10% des Kaufpreises ging schon über das hinaus, was für eine zweiwöchige Verspätung bei der Lieferung eines Spiels angemessen ist.

Amazon hat in Kenntnis der Einigung mit dem Kunden und dass das Spiel inklusive Entschädigung bereits auf dem Weg zum Kunden war, diesem nochmals den vollen Kaufpreis erstattet. Und ist erst einige Monate später darauf gekommen, mich hiervon zu informieren und mein Konto zu belasten.

> Günter, sowas nennt man dann Geschäftsrisiko, oder?

Ja, genau so wie die seltenen Fälle, in denen Kunden nicht zahlen, sind solche unangemessenen Belastungen seitens Amazon ein Geschäftsrisiko, gegen das man sich als Händler schützen sollte.

Gruß, Günter

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Matt

RE: Amazon

Beitragvon Matt » 21. Februar 2007, 13:17

Hallo,
erst mal Euch allen vielen Dank für Eure Antworten, auch besonders Günter für die "Erfahrung eines Anbieters" - ähnliches habe ich auch schon aus meinem Bekanntenkreis erzählt bekommen, wobei ich aber "andersherum" auch schon einige negative Erfahrungen mit Marketplace-Anbietern gemacht habe (Ware nicht angekommen/verloren gegangen etc.) - ich denke, es ist überall das gleiche bei sowas.
Im Großen und Ganzen teile ich die allgemein positive Sicht über Amazon was Kulanz und Zuverlässigkeit angeht - was die Präsentation und Transparenz angeht bin ich allerdings nicht wirklich zufrieden. Meiner Ansicht nach bieten gerade im Bereich Spielwaren viele spezialierte Versandhändler mittlerweile eine bessere Leistung: Bspw. finde ich z.b. die Webseiten von "ab-zur-kasse" oder "spiele-offensive" (- nur um zwei "bekanntere" zu nennen - und "Nein, ich arbeite nicht bei den genannten Verkäufern") gut gelungen. Die Präsentation ist vergleichsweise schlicht und übersichtlich (vor allem finde ich eine alphabetische Suche gut), die Rubrikenbildung zutreffend und ausgezeichnete Sonderangebote keine "Pseudo-Angebote", bei denen von einem (fiktiven) Kaufpreis 21,3 % abgezogen wurden... außerdem habe ich (und Bekannte) bisher fast ausschließlich gute Erfahrungen bezüglich Kulanz (- ich persönlich sende allerdings nur selten etwas zurück, wenn ich es schon bestelle-) und Zuverlässigkeit bei Spezialisten gemacht (Ihr nicht??). Insgesamt geht der Trend bei mir eindeutig weg vom "Generalisten" Amazon zum "Spezialisten". Geht es Euch da ähnlich? Seht Ihr das auch als einen generellen Trend - ein bisschen "Karstadt/Kaufhof" vs. "Elektro-, Bau-, Lebensmittel- et.- markt"?
Viele Grüsse,
Matt

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raccoon

RE: Amazon

Beitragvon raccoon » 21. Februar 2007, 13:27

Hallo Hartmut,

den Punkt "Geschäftsrisiko" finde ich etwas zu vereinfacht. Sicherlich bietet Amazon für alle möglichen Angelegenheiten Standardschreiben, die in der Regel wohlklingend rüberkommen und auch die meisten Fälle abdecken. Wie Günters Fallbeispiel zeigt, werden mitunter Einzelfallprüfungen mancher Geschäftsvorfälle unterlassen und mit Standardschreiben bedacht, die dem konkreten Sachverhalt nicht Rechnung tragen, und wenn man von sowas betroffen ist, gehört man sicherlich nicht zur Masse zufriederer Leute sondern zu den paar wenigen, die auch mal die Schattenseiten eines solchen Unternehmens kennengelernt haben.

Danke schön an Günter für den Beitrag, bisher kannte ich lediglich einen Teil des Preismodells für Marketplace-Händler, wie sich das im Einzelfall gestalten kann, war mir nicht bekannt.

Persönliches Fazit: Auch wenn man überwiegend zufrieden ist, gibt es Fälle, in denen einem Ungerechtigkeit widerfährt (das mag zwar eine Binsenweisheit sein, kommt bei den bisherigen Beiträgen für meinen Geschmack nicht immer zum Ausdruck).

Gruß :)

raccoon

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Hartmut

RE: Amazon

Beitragvon Hartmut » 21. Februar 2007, 14:38

Hallo Günter,

hast ja recht, der Dich betreffende Einzelfall ist in der Tat recht unschön gelaufen. Ich wollte nur den Punkt betont sehen, dass Du nicht vorhandene (erst zu bestellende) Ware weiterverkaufst. Ist (a) im Grunde nicht verwerflich - aber eben auch etwas riskant - und (b) in diesem Einzelfall nicht wirklich das Kriterium gewesen, zumal Du den Abschlag angeboten hast. Dass amazon zu Deinen Lasten Geschäfte macht, ist in der Tat recht unschön. Dieser Bericht lässt mich daran zweifeln, ob ich je den Marketplace nutzen sollte, für was auch immer.

Also nichts für ungut und beste Grüße

Hartmut

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Günter Cornett

RE: Amazon

Beitragvon Günter Cornett » 21. Februar 2007, 15:19

Hartmut schrieb:
>
> Hallo Günter,
>
> hast ja recht, der Dich betreffende Einzelfall ist in der Tat
> recht unschön gelaufen. Ich wollte nur den Punkt betont
> sehen, dass Du nicht vorhandene (erst zu bestellende) Ware
> weiterverkaufst. Ist (a) im Grunde nicht verwerflich - aber

Ware erst dann zu bestellen, wenn jemand sie schon gekauft hat, finde ich nicht ok. Imho ist das auch gesetzeswidrig. Aber hier war die Ware bereits seit längerem bestellt, schon bevor sie ausverkauft war. Die Lieferung war fest zugesagt, so dass unter normalen Umständen kein Leerlauf entstanden wäre.

Es war natürlich trotzdem ein Fehler, den ich zu vertreten hatte und für den ich den Kunden dann auch überdurchschnittlich gut entschädigt hatte.

> eben auch etwas riskant - und (b) in diesem Einzelfall nicht
> wirklich das Kriterium gewesen, zumal Du den Abschlag
> angeboten hast. Dass amazon zu Deinen Lasten Geschäfte macht,
> ist in der Tat recht unschön. Dieser Bericht lässt mich daran
> zweifeln, ob ich je den Marketplace nutzen sollte, für was auch immer.

Nachträglich hat Amazon auch anerkannt, das ihr Verhalten nicht ok war, allerdings erst nach der Drohung mit der Veröffentlichung. Zuvor interessierte es sie während etlicher Emails und Telefongespräche nicht wirklich.
Sache ist: als Händler ist man weitgehend ausgeliefert; als Kunde ist das ein prima Service, mit dem Amazon sich aber imho nur deshalb schmücken kann, weil sie Händler ohne inhaltliche Prüfung einseitig belasten können.

Weitere Negativ-Punkte als Händler: Das Ganze ist sehr unübersichtlich, Gerichtstand Luxemberg (so weit ich mich erinnere). Einen Hinweis darauf, dass ein Kunde bei telefonischer Beschwerde schon nach 7 Tagen einen Garantieantrag stellen kann anstatt erst nach den üblichen 30 Tagen, habe ich auch nachträglich nirgendwo auf der Amazon-Webseite gefunden.

Es war zudem eine Menge Aufwand, bis die ersten Artikel drin standen. Die schwer zu durchschauende Struktur, die sich den Kunden bietet, gibt es ebenso für Händler. Ansonsten lief das normale Geschäft ziemlich reibungslos. Aber Firmen, die sich taub stellen, wenn es Probleme gibt, kosten eine Menge Zeit und Nerven, so dass sich das für mich unterm Strich nicht gelohnt hat.

Gruß, Günter

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Jonas Hoffmann

Re: Amazon

Beitragvon Jonas Hoffmann » 21. Februar 2007, 16:08

Matt schrieb:
>

> Natürlich ist es jedem freigestellt, eine eigene Meinung zu
> diesen Dingen zu haben, aber leider höre ich die nie.. von
> daher würde ich mich sehr freuen, wenn Ihr Eure Eindrücke
> mitteilen würdet. Ich habe ein paar konkrete Kritikpunkte
> genannt und warte gespannt auf Eure fairen Kommentare.
> Matt

Für mich ist es einfach die Gewohnheit. Früher hab ich nur Bücher via Amazon bestellt, doch mittlerweile mache ich dies auch bei Spielen. Dabei ist für mich die "Einfachheit" bzw. der "in Fleisch und Blut" übergegangene Ablauf wichtig. Ich log mich dort ein, weiss schon was ich kaufen will, die Endscheidungsfindung fällt als Argument also weg, mach noch ein Paar klicks und die Sache ist auf dem Weg. Die Lieferung ist, soweit vorrätig, vorbildlich und ich hatte noch nie Probleme, ausserdem kann man per Kreditkarte zahlen. Das ist für mich vielleicht der Punkt warum ich bei Amazon auch Spiele kaufe. Ich hab zuletzt ein Spiel gesucht im Internet, wollte mal die Preislage ausloten. Es gab durchaus einige Anbieter die marginal unter dem Amazonangebot lagen, doch dort landete ich immer bei: "Nur mit Vorkasse". Damit war das für mich gestorben. Gut Händler müssen sich auch absichern, das ist klar. Aber man sollte auch sehen, dass gerade im Internet Service das allerwichtigste ist, denn hier muss man nicht einen Block weiter zum nächsten Geschäft fahren, sondern der nächste Laden ist nur ein Klick entfernt!

Was den Marketplace angeht. Die Idee ansich finde ich ganz gut, allerdings ist die "Abtrennung" Amazoneigen <> Marketplace, in meinen Augen zu undeutlich. Da hat man sich schnell mal einige Artikel zusammengeklickt und stellt dann bei der Bestellung überrascht fest, dass man 3-4 Porto zahlen soll wenn man seine Bestellung so aufgibt. Bei hohen Beträgen mag sich das über den Komfort ausgleichen aber da hat das ganze noch ein Manko.

Jonas

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Andre

Marketplace

Beitragvon Andre » 21. Februar 2007, 20:33

> Was den Marketplace angeht. Die Idee ansich finde ich ganz
> gut, allerdings ist die "Abtrennung" Amazoneigen <>
> Marketplace, in meinen Augen zu undeutlich. Da hat man sich
> schnell mal einige Artikel zusammengeklickt

mir ist das zwar noch nie passiert, ich habe aber auch Bedenken dass es irgendwann schiefgehen könnte. Mir käme das sehr entgegen, wenn ich in meinem Amazon-Profil sämtliche Marketplace Angebote ausblenden könnte.

Wenn man sich die Marketplace Bewertungen bekannter Spielehändler anguckt, dann findet man relativ viele Beschwerden

ein besonderes Beispiel (für die schlechte Trennung):

"Hallo, dieser Artikel wird nicht über AMAZON versendet sondern über AB-ZUR-KASSE. Das ist irreführend! ACHTUNG"

Ich kann schon nachvollziehen, wie man das übersehen kann.

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Werner Bär
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Beiträge: 450

Re: Amazon

Beitragvon Werner Bär » 22. Februar 2007, 18:54

> 2. Die Preise schwanken mittlerweile teilweise stündlich (-
> absolut null Konstanz). Für Leute wie mich, die nur
> gelegentlich Geld für Spiele ausgeben, entfällt die
> "Bedenkzeit".

Nimm die Spiele, die dich eventuell interessieren, auf den Wunschzettel. Und dann geht es schnell, alle paar Tage (oder öfters) die Liste zu überfliegen.

> 3. Die als rabattierte "Restposten" gekennzeichneten Produkte
> (z.B -22 % oder was auch immer) sind "Pseudo-Angebote", bei
> denen häufig von Preisen ausgegangen wird, die vielleicht als
> UVP ausgegeben waren (-oder noch nicht mal das-) aber vom
> Markt niemals bezahlt wurden.

Es wird normalerweise um UVP ausgegangen. Und dieser wird auch im normalen Spiele-Laden bezahlt, teilweise auch überschritten.

> Vergleiche mit anderen
> einschlägigen Internetanbietern (- ab-zur-kasse, 12spiel,
> spieleoffensive- etc.) bringen sehr schnell bessere Angebote
> (, besonders wenn Versandkosten ab ~40 Euro nicht anfallen).
> Mich nerven diese "Sonderangebote" die keine sind nur noch...
> als wäre ich blöd und könnte nicht rechnen...

Internet-Versender liegen üblicherweise um ca. 20% unter dem UVP. Manchmal darunter, oft auch darüber. Ein Thurn und Taxis zu 18 Euro ist immer noch ein Sonderangebot, auch wenn Aldi es zu 17 Euro verkauft.

Werner.

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Anke

RE: Amazon

Beitragvon Anke » 27. Februar 2007, 10:50

Das ist gerade genau mein Thema, denn ich habe mich gestern sehr über Amazon geärgert.
Gestern Mittag gab es "Thurn und Taxis" für 11,11 Euro im Angebot. Hätte ich es so bestellt wären noch mal Versandkosten dazugekommen. Ich wußte jedoch, dass mein Mann sowieso noch ein Buch haben wollte und habe gewartet, bis er von der Arbeit kam. Die Versandkosten wären dann weggefallen.
Als ich dann abends bestellen wollte war der Preis schon wieder wesentlich höher. Das Angebot gab es nämlich nur einen halben Tag. So vergrault man sich (eigentlich gute) Kunden.

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Matt

RE: Amazon

Beitragvon Matt » 27. Februar 2007, 13:34

Hallo Anke,
mir ist bei diesen zeitlich auf wenige Stunden befristeten Angebote auch nicht so ganz klar, was Amazon damit bezwecken will. Vor allem wenn Dinge quasi täglich zwischen zwei deutlich unterschiedlichen Preiskategorien schwanken. Sicherlich werden sich viele Kunden freuen, mal einen Artikel "besonders günstig" erwerben zu können und die spontane Kauflust wird sicherlich angestachelt. Andererseits verursachen solche Angebote auch Unsicherheit und den ständigen Gedanken, dass es ja unvermittelt "nochmal kurzfrisitg billiger werden könnte". Ich glaube, dass deshalb auch viele Leute mit ihrem Kauf warten, nur damit sie sich am Ende nicht veräppelt fühlen, wenn die Preise nach dem Kauf der Ware "abstürzen". Das Problem der "verringerten Kauflust" ist meiner Ansicht nach hausgemacht. Ich glaube, dass Präsentation, Transparenz und Konstanz im Angebot auf lange Sicht eher zur Kundenbindung beitragen als "Schnäppchen-Deklaration" und "Animation zum Spontankauf".
Gruß,
Matt

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leo-spielbox

RE: Amazon

Beitragvon leo-spielbox » 27. Februar 2007, 18:26

Wir bestellen seit ca. 7- Jahren bei amazon - und sind zufriedener als mit dem örtlichen Buchhandel (Kleinstadt, nur 1 Geschäft). Das mit den Preisschwankungen ist m.M. normal - wie gesagt, jeder kann für seine Waren verlangen, was er will, man muss ja nicht kaufen bzw. hat Möglichkeit zum Preisvergleich. Wenn ich ein Spiel kaufen will, vergleich ich in versch. Läden (online oder Stadt), verglichen und dann wird zugelangt. Pech, wenns einige Stunden später woanders billiger ist! Bin bisher gut körperlich und seelisch mit diesen Sachen fertiggeworden :cool:

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Malte

RE: Amazon

Beitragvon Malte » 19. März 2007, 17:26

Matt schrieb:

> mir ist bei diesen zeitlich auf wenige Stunden befristeten
> Angebote auch nicht so ganz klar, was Amazon damit bezwecken
> will.

Das ist einfach ein Zufallsgenerator, der in einem gewissen Rahmen und Rhythmus schwankt, um es anderen Internetanbietern unmöglich zu machen, sich an den amazon-Preisen zu orientieren. Einfaches, aber wirkungsvolles Prinzip.


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