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[PEEP] Imperial Settlers

Kritiken und Rezensionen: Wie ist Spiel XY?
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faki
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[PEEP] Imperial Settlers

Beitragvon faki » 2. August 2015, 17:55

Freitag Abend haben wir das erste Mal "Imperial Settlers" gespielt.

Das Material, Völkerleiste, Punktetafel, Karten, Holzteile ,für Rohstoffe etc macht insgesamt einen guten Eindruck. Auch wenn die Beschriftungen und die Symbole für einen von uns schon fast zu klein waren. Insgesamt aber gelungen.

Die Spielanleitung ließ für uns keine Frage offen und ist gut strukturiert.

Wir haben die vier Völker zufällig ausgewählt. In der Anleitung wird empfohlen, zunächst mit den Römern und den Barbaren zu spielen (in einer Partie zu zweit), da die Ägypter und Japaner schwerer zu spielen seien.

Diese asymmetrische Ausgangslage inkl Spielweise bereitete dem ein oder anderen von uns schon Probleme. Vorteil: Wir freuen uns auf weiter Partien um herauszufinden was dran ist und ob sich tatsächlich mit allen Völkern gewinnen lässt.

Nun zum Spiel selbst: In einer ersten Phase werden die Karten verteilt: Jeder zieht zunächst bei Spielbeginn zwei Karten von seinem dreißig Karten umfassenden Völkerdeck und zwei Karten vom Deck der allgemeinen Karten.

Das Spiel geht über insgesamt fünf Runden.

Zu Beginn jeder Runde zieht jeder Spieler verdeckt eine Karte vom eigenen Völkerkartenstapel. Dann wird eine Karte mehr als Spiele teilnehmen vom allgemeinen Kartendeck offen ausgelegt. Beginnend beim Startspieler und dann weiter im Uhrzeigersinn wählt jeder nun eine Karte aus. Die übrig bleibende Karte kommt auf den Ablagestapel. Dann gibt es eine zweite solche Runde, nur dass diesmal der Spieler mit dem Auswählen beginnt, der benommensten mal als Letzter ausgewählt hat und von dort wird dann gegen den Uhrzeigersinn ausgewählt.

Nun hat also jeder in der 1. Runde eine Starthand von sieben Karten, drei eigene Völkerkartenstapel und vier allgemeine Karten.

Als nächstes, auf die Kartemphase, folgt die Ertragsphase. Jeder bekommt die Waren (Obebegriff für Rohstoffe-Nahrung, Stein, Holz-, Karten, Gold, Arbeiter, Angriffs- und Verteidungungsplättchen) die auf seinem Völkertableau angegeben sind, zuzüglich der Warem auf seinen ausgespielten/gebauten Produktionsorten (von denen gibt es zu Beginn der ersten Runde noch keine)

Beginnend beim Startspieler hat und dann weiter im Uhrzeigersinn hat nun jeder die Möglichkeit, eine Aktion durchzuführen oder zu passen. Wenn jemand passt ist er in dieser Runde raus. Passen hat noch den Vorteil, dass man vor Übergriffen (Zerstörung oder Raub) seiner Mitspieler geschützt ist. Haben alle gepasst ist die Runde vorbei.

Man hat dabei die Auswahl unter den folgenden Aktionen:

-Einen Ort bauen: Hier legt man eine Karte an sein Aktionstableau an. Um dies zu tun, muss man die Kosten für diese Karte (links oben angegeben) "bezahlen". Völkerkarten sollten der Übersichtlichkeit wegen links vom Tableau abgelegt werden, allgemeine Karten rechts vom Tableau. Man unterscheidet grundsätzlich drei verschiedene Arten von Karten: Produktion, Aktion und Fähigkeit. Jede Karte verfügt über ein entsprechendes Symbol und wird so in eine fest vorgegeben Zeile rechts oder links neben das eigene Völkertableau gelegt. Produktionskarten bringen in der Ertragsphase zusätzliche Waren, Aktionskarten kann man gegen Abgabe von Waren aktivieren und Fähigkeitskartem bringen einen laufenden Vorteil. Eine Völerkarte kann auch, im Gegensatz zu einer allgemeinen Karte, als Handelsabkommen "gebaut" werden. Zu diesem Zweck wird sie um 180 Grad gedreht und dann so von oben unter das Völkertableau gelegt, dass die unten auf der Karte abgebildete Wäre noch zu sehen ist. Völkerkartenstapel haben übrigens den Vorteil, dass sie im Gegensatz zu den allermeisten allgemeinen Karten nicht zerstörbar sind (Ausnahme die japanischen Völkerkarten). Ausgespielte Völkerkarten bringen am Spielende zwei Punkte, allegemeine Karten einen Punkt.

-Zerstören: Man kann als eine Aktion eine allgemeine eigene Handkarte oder eine allgemeine ausliegende Karte eines Mitspielers zerstören. In beiden Fällen muss die zu zerstörende Karte auf der linken Seite rot markiert sein. Um die Eigene Handkarte zu zerstören, muss man ein Angriffsplättchen abgeben, für die ausliegende Karte des Gegeners zwei plus eventuell weiter, je nachdem ob diese durch ein Verteidungsplättchen oder einen Samurai (natürlich Japaner) geschützt wird. Wenn man eine. Karte zerstört, erhält man die auf der roten Markierung angegebenen Waren. Zerstört man eine eigene Handkarte kommt diese anschließend auf den Ablagestapel. Zerstört man eine Karte des Gegners erhält dieser als Entschädigung ein Holz und dreht die Karte auf die ander Seite, die so zum Fundament wird. Da manche Karten zum Bauen neben Waren auch das "vernichten"/abwerfen einer bereits gebauten eigenen Karte verlangen, kann man diese Fundamente hierfür verwenden.

-Aktionsort aktivieren: Hier kann ich einen meiner ausgespielten Orte aktivieren, die in der Aktionszeile ausliegen und muss dafür die geforderten Waren abgeben. Dadurch erhält man zB Gold (hat die Funktion eines Jokers für die drei Rohstoffe Holz, Nahrung und Stein), Siegpunkte, Karten oder Rohstoffe.

-Tauschen: Ich als Aktion auch zwei meiner Arbeiter gegen einen Rohstoff oder eine Karte tauschen.

Gold kann ich jederzeit während meines Zuges gegen einen Rohstoff tauschen, dies zählt nicht als eigenständige Aktion.

Haben alle gepasst folgt noch die Aufräumphase. Jeder muss alles bis auf seine Karten, Siegpunkte und die Waren die er beliebig lagern kann abgeben.

Dann ist die Runde vorbei, es beginnt die nächste und nach fünf Runden ist Schluss.

Und hat das Spiel sehr viel Spaß gemacht und wir freuen uns schon auf die nächsten Partien, sowie Erweiterungen in Form von neuen Völkern. Gewonnen haben übrigens die Barbaren, schauen wir mal beim nächsten Mal, ob das wieder so kommt. Auf jeden Fall spielt sich jedes Volk deutlich anders, das eine agressiv, das andere mehr auf Handel. Flott ging es uns allerdings nicht von der Hand, es hat beim ersten Mal seine Zeit gedauert.

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Re: [PEEP] Imperial Settlers

Beitragvon openMfly » 2. August 2015, 20:38

Sehr ausführlicher Bericht! Mein IS (echt blöde Abkürzung) ist leider noch nicht angekommen. Wird es aber sicher die nächsten Tage.

Dein Bericht bestätigt für mich noch einmal, dass es 51st State sehr ähnlich ist. Mal sehen, ob es einfach und reizvoll genug ist, um meiner Frau zu gefallen.

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Re: [PEEP] Imperial Settlers

Beitragvon maeddes » 2. August 2015, 21:08

Toller Bericht!
Hab' Imperial Settlers bisher einmal zu zweit gespielt. Ich konnte mit den Barbaren gegen die Römer gewinnen. Das Spielgefühl finde ich absolut gelungen; vor allem der Zerstören-Mechanismus ist genial. Dadurch gewinnt das Spiel auf eine eigentümliche Art und Weise an Interaktion und Spieltiefe. Auch ich hab' richtig Laune auf weitere Völker.

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Re: [PEEP] Imperial Settlers

Beitragvon ms89 » 18. August 2015, 20:09

Kann jemand berichten, wie lange ein Spiel denn so ca dauert ? Habe da von 60-180 Minuten (zu dritt) schon alles gelesen, würde gerne wissen ob da was dran ist !?

Wie komplex ist das Spiel bzw wie aufwändig sind die Regeln ? Kann man die Regeln jemandem, der das SPiel noch nie gespielt hat in 5 - 10 Minuten erklären und dann sofort losspielen oder bedarf es schon ein oder zwei Proberunden?


LG und danke

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Malte
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Re: [PEEP] Imperial Settlers

Beitragvon Malte » 18. August 2015, 20:30

Solo, ca. 25 min. (3 mal gespielt)
4er in 100 min.(keine Grübler, alle neu mit etwas plaudern nebenbei)
3er in 120 min. (Grübler, der sich nicht entscheiden konnte).

Kennen alle das Spiel und grübeln nicht rum, denke ich ist 90 der Normalfall.

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maeddes
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Re: [PEEP] Imperial Settlers

Beitragvon maeddes » 18. August 2015, 20:33

Malte hat geschrieben:Kennen alle das Spiel und grübeln nicht rum, denke ich ist 90 der Normalfall.

+1

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Re: [PEEP] Imperial Settlers

Beitragvon JanB » 7. September 2015, 12:40

ms89 hat geschrieben:Wie komplex ist das Spiel bzw wie aufwändig sind die Regeln ? Kann man die Regeln jemandem, der das SPiel noch nie gespielt hat in 5 - 10 Minuten erklären und dann sofort losspielen oder bedarf es schon ein oder zwei Proberunden?


Aus eigener Erfahrung. Das Spiel ist nicht so einfach, wie es aussieht. Es ist ein Optimierspiel, welches eine gewisse Lernkurve mitbringt. Wenn man zu Beginn ein Volk spielt, dessen Völkerkarten man nicht einzusetzen weiß, so wird man in jeder Runde eine Vielzahl von Aktionen machen, welche eigentlich unsinnig sind. Dennoch wird man hier sehr leicht dazu verleitet.
Hat man das erst mal erkannt, spielt man das Spiel anders.

Ich habe inzwischen 3 2er Partien (immer Barbaren gegen Römer) und ein Solo-Spiel (Barbaren) hinter mir. Nachdem ich mich ein wenig über Strategien im Netz umgesehen habe, wurde mir zum dritten 2er und Solo-Spiel klar, dass es eigentlich unsinnig ist, in den Runden 1 & 2 seine wertvollen Arbeiter oder Rohstoffe auf eine Aktion zu setzen, die die nen läppischen Siegpunkt gibt. Vielmehr muss man versuchen möglichst schnell die Fähigkeitenorte seines Volkes ins Spiel zu bringen, da diese sich auf alle weiteren Aktionen/Runden auswirken und meist sicher sind. Was nützt mir das vermehrte Ausspielen von allgemeinen Orten, wenn ich an meine Völkerfähigkeiten nicht rankomme.

Somit besteht mein Spielziel zu Runde 5 darin möglichst alle Völkerkarten gezogen und im Reich integriert zu haben (Abkommen/Ort), während auf der allgemeinen Seite eigentlich kein Ort mehr stehen sollte - was auch dem Gegenspieler keine Angriffsmöglichkeit bietet.

Würde ich das Spiel heute jemanden neu Beibringen wollen, würde ich nach der Völkerwahl die Spieler anhalten sich ihre Völkerkarten anzusehen und deren Fähigkeitenorte zu verinnerlichen. Diese bieten den Weg zum Sieg. Wenn dieser Funke übergesprungen ist, kann das Spiel losgehen .. ist ja nicht wirklich kompliziert.

Bei meinen bisherigen Spielen kam lediglich ein wenig Verwirrung auf, was genau man mit einen Schwertmarker zerstören kann.
Klärte sich aber schnell.

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Re: [PEEP] Imperial Settlers

Beitragvon JanB » 10. September 2015, 13:53

faki hat geschrieben:In der Anleitung wird empfohlen, zunächst mit den Römern und den Barbaren zu spielen (in einer Partie zu zweit), da die Ägypter und Japaner schwerer zu spielen seien.


Nachdem ich gestern zum ersten Mal Japaner gespielt habe, wundere ich mich inzwischen über diese Empfehlung. Barbaren sind leicht zu spielen, dem stimme ich zu, aber Römer spielen sich für einen Neuling alles andere als leicht. Dadurch, dass deren Produktionsgebäude alle einen Ort als Baukosten haben ist es schon kniffliger hier eine gescheite Produktionskette aufzubauen. Ebenso die Tatsache, dass die Römer nur mit 2 Arbeitern anfangen, macht es die ersten Runden nicht leicht an weitere Karten zu kommen. Und.. das Einlagern von Schwertern, mir immer noch unverständlich, da ich mit den Römern bisher nicht auf Zerstörungskurse gegangen bin bzw. es überhaupt konnte.

Für das Startspiel hätte ich Japaner gegen Barbaren empfohlen, die Barbaren Zerstören müssen, um Siegpunkte zu machen und die Japaner im Gegenzug Samurais platzieren können. Beide Völker spielen sich meiner Auffassung nach fast gleich einfach.

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maeddes
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Re: [PEEP] Imperial Settlers

Beitragvon maeddes » 10. September 2015, 19:08

Die Japaner würde ich zu Beginn nicht spielen, da die Völkerorte eben auch zerstört werden können. Als Anfänger ist zudem das Samurai-Konzept nicht das aller zugänglichste. Auch wenn sich die Römer etwas sperrig spielen, finde ich die Empfehlung in der Spielanleitung gelungen.

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Re: [PEEP] Imperial Settlers

Beitragvon JanB » 11. September 2015, 10:08

Bin da nicht ganz Deiner Meinung. Ein Samurai ist ja nichts weiter als ein weiterer permanenter Schildmarker, also bereits ein bekanntes Spielelement, genauso wie das Zerstören von Karten, auch wenn es sich hier um Völkerkarten handelt. Man hat also eigentlich nichts neues zu lernen, lediglich Dein Gegenspieler kann sich mehr Karten zum Zerstören aussuchen und ggf. für die japanischen Völkerkarten mehr Schwerter ausgeben. Das sollte für einen Barbarenspieler aber kein Problem darstellen.


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