Mittwoch: eine Runde
Auf den Spuren von Marco Polo zu dritt. Wir haben es geschafft, inklusive Erklärung von 8 bis Mitternacht zu spielen.... uups. Einer der Spieler ist extrem AP-anfällig, wir hätten doch die Uhr nehmen sollen. Okay, es waren die neuen Charactere dabei (den anderen war das egal, weil alle neu waren, und ich wollte diesmal mit denen spielen), das hat natürlich ein klein wenig extra gedauert. Der Startspieler nahm den
weißen Würfel Abstauber (mein Gedächtnis...), ich die 6 persönlichen Stadtkarten, der dritte Spieler den ansteigenden Boni für's Städtebereisen, übrig blieben die 11 Städte. Mein Plan war, in der ersten Runde meine Lieblingsstadt Ormuz zu besuchen, aber der wurde en passant durchkreuzt. Um überhaupt noch reisen zu können, stattete ich Alexandria einen Besuch ab. Um meine Städte zu bereisen, mußte ich bis Peking und wieder zurück nach Moskau, da sah ich nach der ersten Runde meine Felle schon wegschwimmen. Zu gute kam mir natürlich meine Charactereigenschaft, die mich sowohl geschickt Geld ertauschen ließ als auch einmal einen Schritt reisen zur nächsten Stadt (Karachi). Gleichzeitig erfüllte der
weiße Würfel Abstauber einen Auftrag nach dem anderen, und der ansteigende Bonus stieg immer weiter an... einen weiteren zusätzlichen Schritt konnte ich durch gutes Würfeln und 3 Gold wettmachen. Zum Glück hatte ich noch ein Ass im Ärmel, weswegen sich die anderen Spieler schon über den Goldhaufen wunderten, der sich auf meinem Spielertableau sammelte: in der letzten Runde konnte ich nämlich 6mal Kamel und Gold in Siegpunkte tauschen, zu summa summarum 24 Punkten. Nachdem wir in Runde 4 alle mal wieder gemeinsam auf einem Punktefeld standen, war das schon ein Vorsprung. Der allerdings durch meine minderbepunkteten Städtezielkarten etwas abschmolz, zu IIRC
83:75:72 oder sowas. Zweiter Spieler wurde der ansteigende Städtebonus, letzter wurde der
weiße Würfel Abstauber, der zwar durch die meisten Aufträge aufholen konnte, aber nicht genug. Dafür, daß ich als einziger das Spiel schon kannte, war das jetzt kein überragendes Ergebnis. Fazit: Marco Polo, vor allem mit neuen Characteren, immer wieder. Auch wenn's mal schlecht läuft (auf Yucata drei Spiele in Folge verlieren gegen zT Newbies ...
).
Am
Samstag spontan zu einer Runde
Bretagne zum schönen Möhnesee eingeladen worden. Alle haben das Spiel zum ersten Mal gespielt, trotzdem hatte der Gastgeber schon eine Übersicht gebastelt. (PS. Danke nochmal für My Village: Das Würfelbrett, das konnten wir am Mittwoch auch gut gebrauchen...) Unter anderem. Anfangs lief das Spiel sehr gut: ich konnte mir recht schnell zwei Stellen in den Rohstoffhäfen sichern, für Geld und Holz. Das group think, daß man erstmal ressourcen braucht, hat sich erfolgreich verbreitet. Eigentlich wollte ich erstmal nur Geld, weil man das für alles braucht, aber die Schiffe haben ja eine stets gleichbleibende Tragfähigkeit, da kann man nur mit Häfen mehr bekommen. Dann ließ ich mich dazu überreden, Karten und Geld in noch einen Arbeiter einzutauschen. Andererseit schielte ich schon nach den Häfen mit den Extra-Arbeitern, ... nach dem Holz hatte ich auch da einen drin. Der Haken an der Sache: jetzt hatte ich irgendwie zu wenig Arbeiter. Und auch keine Karten. Die Runden danach waren also etwas mager. Gegen Ende lag ich etwas in Führung, der Gastgeber relativ dicht auf. Leider waren meine Mitspieler auch nicht dumm, jedenfalls übersah der Spieler, der zuerst gepaßt hatte, nicht, daß es einen fast fertigen Leuchtturm gab. Gnarl. Ich mußte mich mit Position 2 begnügen und bekam zwar Steine, aber keinen Sand mehr ab. Aua. Vom fast fertigen Leuchtturm sah ich natürlich nur noch die Rücklichter. Also mußte ich mich für einen neuen Leuchtturm entscheiden. Sand hammer net, *grübel*, nehmen wir doch, *hmm*, den da. Ein roter Leuchtturm, der gut zu meinem Material paßte. Hey, so viele Karten auf der Hand, da setzen wir doch gleich mal eins zwei drei ganz viele Arbeiter rein. Daraufhin der Gastgeber: der ist doof, da kann ich nicht bauen, ich hab ja gar keinen Stein! Ob Du den alleine fertig bekommst? Nächste Spielerin: also mir paßt der jetzt auch nicht so gut! Meine Kinnlade: schlägt auf den Boden auf. Mein Herz: bleibt fast stehen. Mein Glück: besagte Spielerin hat Ausbauten, für die sie einen roten Leuchtturm braucht, und baut dann doch da. Damit nichts anbrennt, muß ich die Drohkulisse aufrechterhalten, die letzte Etage selber bauen zu können, und verschwende noch etwas Geld für Ingenieure und fehlenden Stein und Sand. Immerhin kann ich dabei Ausbautenkarten tauschen und bekomme dabei zwei Nebelhörner, für die ich liebend gerne meine schrottigen Wohnzimmer abwerfe. Natürlich baut der Gastgeber fertig, nachdem der letzte Spieler auch schon die passenden Rohstoffe eingesammelt hat. Danach wird kein weiterer Leuchtturm mehr fertig. Glück gehabt, ich kann also meine Ausbauten alle spielen, und lande am Ende an erster Position mit 109 Punkten. Der Gastgeber landet kurz unter 100, wird aber durch die Hafenwertung um einen einzigen Punkt vom anderen Spieler überholt. Die Spielerin war schon eine Weile abgeschlagen und bleibt hinten. Also eins muß man sagen: das Spiel funktioniert. Über den Graphikfehler auf dem Geldhafen kann man noch drüber hinwegsehen, die Münzen sind unlesbar beschriftet (und 1er, 2er und 3er Münzen, was für ein Unfug), einige andere Graphik ist noch fragwürdig, aber daß der Verlag nichtmal genügend Material beilegt, ist einfach nur peinlich: von den Ingenieuren sind zu wenige da, sobald jemand im richtigen, aufgewerteten Hafen steht, weil es da Einkommen von Ingenieuren gibt (erwähnte ich das Bastelgeschick des Gastgebers?); von den Rohstoffholzplättchen sind auch ein paar zu wenige da (es fehlten fast immer 2-4 von einer Sorte, wenn das Einkommen von den Häfen ausbezahlt wurde). Also extrem schwache B-Note für die redaktionelle Arbeit. Die Gefahr, daß ein Mitspieler reingerissen wird, weil die anderen Mitspieler den Leuchtturm nicht mitbauen wollen oder können, taucht zwar nur in der letzten Runde so intensiv auf, nervt mich aber ziemlich, weil ich direkt von meinen Mitspielern abhängig bin, ob ich einen riesigen Punkteregen bekomme oder nicht (Danke für's gewinnen lassen). Daß der Spieler, der einen Leuchtturm anfängt, den (bei genügend vorhandenen Ressourcen) nicht bekommt, dafür aber der zweite, gefällt mir auch nicht; man ist irgendwie von unfreiwilligen Vorlagen abhängig. Vom Grübelpotential mal abgesehen; wir haben von 8 bis viertel vor 12 gespielt, wobei sich die Grübelzeit recht gleichmäßig verteilte. Fazit: gesehen, gespielt, ganz nett, Danke, nächstes. Ich glaube, die Mitspieler sahen das ähnlich.
Edit: schlechtes Gedächtsnis korrigiert.