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Seltsames Leiden: "Goldene Regel"

Allgemeine Spiele-Themen
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BGBandit
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Beitragvon BGBandit » 12. April 2015, 12:01

Moin Moin liebe Mitspieler,

ich leide seit Längerem an einer.. wie soll ich sagen... "goldenen Regel"

Wenn ich selbst die Regeln lerne, was bei mir so ca. 90-95% der Spiele ausmacht, hab ich eigentlich keine Probleme mit dem Regelverständnis.

Nun habe ich in einer Spielergruppe immer folgendes Problem: Unsere Erklärbärin, die übrigens einen sehr, sehr guten Job macht, lernt die Regeln, erklärt sie und normalerweise ist dann alles klar. Bis zu einem bestimmten Punkt im Spiel, dann kommt meine berühmt berüchtigte "goldene Regel".

Meistens eine recht kleine Nebenregel, die durchaus einfach zu verstehen ist, aber irgendwie setzt es dann bei mir aus. Beispiel von gestern: das Käserad bei Maus und Mystik.

Wenn ein Raum von Bösewichten gesäubert ist, wird in der NÄCHSTEN Runde ein Käse auf das Rad gelegt. Ist das Rad dann voll, kommen neue Bösewichte ins Spiel.

Eigentlich ganz einfach, aber irgendwie wollte mir den halben Abend nicht in den Kopf, warum ich die letzte olle Spinne im Raum nicht verprügeln darf (dann wäre der Raum sauber gewesen und da ich in der Initiativeleiste immer ganz weit unten war, hätte es neue Bösewichte gegeben und wir hätten den Raum nicht wechseln können, da niemand vorher auf das Wechselfeld laufen konnte).


Richtig legendär war es bei Quest: da wollte ich 3 Felder zurückgehen um meine doppelte Reichweite auszuspielen und habe geschlagene 10 Minuten mit der Chefin diskutiert, warum das denn nu nicht geht. Dass die gute Dame überhaupt noch mit mir spielt, ist ein Wunder. :D


Kennt ihr sowas? Wenn ich selbst die Regeln lerne, ist es eher anders rum. Wenn ich die Regeln nicht selbst lerne, gibts dauernd irgendeine kleine Fusselregel, die mir nicht in den Kopf will. Wenn ich mir dann zu Hause selbst die Regeln durchlese, verstehe ich es komischerweise sofort. Ich muss es nur einmal schriftlich gesehen haben.

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openMfly
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RE: die "Goldene Regel"

Beitragvon openMfly » 12. April 2015, 12:28

Mir geht es ganz ähnlich.
Ich arbeite mich auch am liebsten selbst in die Regeln ein.
Vor allem da ich meist der "erfahrenste Spieler (Andor)" bin.
Was man aber eher übersetzen müsste mit: der mit dem größten Interesse.

Wenn da jemand mit viel Erfahrung in einem Spiel ist, der auch wirklich sehr gerne dieses Spiel spielt und gut erklären kann, sieht es aber wohl anders aus.
Wobei ich mir da auch im Vorfeld wohl die Regeln suchen würde oder sie später selbst noch einmal lesen würde.

Vom Verständnis her hat das auch etwas damit zu tun, wie die Regeln aufgebaut sind.
Wenn es da z.B. eine gute Übersicht mit den Extra Regeln gibt, bleibt das beim Lesen gut im Kopf.

Negativbeispiel: Arkham Horror.
Da bin ich mir sicher, dass ein erfahrener Erklärer das selbst Erarbeiten der Anleitung um Längen schlägt.

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Noir
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RE: die "Goldene Regel"

Beitragvon Noir » 12. April 2015, 12:29

Ich War jetzt kurz irritiert, weil ich nicht genau verstanden habe, wie deine Beschreibung zu der Definition einer "goldenen Regel", wie ich sie verstehe, passt. Du meinst also eher eine Regel, die du einfach nicht in den Kopf bekommst und nicht eine Regel, die an erster Stelle steht.

So etwas kenne ich eher nicht. Ich neige eher dazu kleine Regeln zu vergessen. "Ach, die Monster verursachen Angst? Stimmt ja ... das hab ich die letzten 20 Kampfrunden vergessen ... Mist. "

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BGBandit
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RE: die "Goldene Regel"

Beitragvon BGBandit » 12. April 2015, 12:33

Ja mit goldener Regel meine ich einfach, dass ich meistens die einfachste Regel des Spiels nicht verstehe, wenn ich die Regel nicht selbst gelernt habe.

Ja das mit dem Vergessen kenne ich auch, dauert bei mir aber meistens nur 1-2 Runden, das geht eigentlich.

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Harry2017
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RE: die "Goldene Regel"

Beitragvon Harry2017 » 12. April 2015, 12:33

Ich hab gestern an Civilization wieder gemerkt wie schön es ist, auch mal ein komplexes Spiel BEIGEBRACHT zu bekommen - Und nicht vorher ne Stunde zu lernen und das anderen zu präsentieren...

Also: Wer sowas gerne macht kann sich gerne von mir mieten lassen für: Villen des Wahnsinns / Winter der Toten / Runewars / Merchant of Venus / Alchemisten / Arcadia Quest / Dungeon Lords / Zombicide / Descent 2nd / Maus und Mystik / Zombie 15 / Korsaren der Karibik und Yedo liegen hier und warten nur darauf, dass sich einer erbarmt die Regeln zu lernen :D

Zum Thema: Ich kenne das Fitzelregelproblem nur zu gut - Als Erklärer und als Spieler....eine kleine Mistsache vergisst man immer und immer und immer wieder....


Kleine Anekdote von gerade vor 2 Minuten: Ich sitze am Tisch mit aufgebautem Seasons. Die Frau springt umher und singt fröhlich ihr sei langweilig - Meine Antwort, dann kann sie ja Seasons lernen schlug sie in die schnelle, fröhliche Flucht :) - ....dann beisse ich mal in den sauren Apfel :)
Zuletzt geändert von Harry2017 am 12. April 2015, 12:37, insgesamt 1-mal geändert.

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schlumpf
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RE: die "Goldene Regel"

Beitragvon schlumpf » 12. April 2015, 12:43

Das bei komplexen Regeln immer gerne mal die ein oder andere Regel vergessen wird, kenn ich. Sowohl wenn ich das Spiel erkläre, als auch wenn ich es erklärt bekomme (in letzerem Fall sicherlich häufiger). Nicht verstehen kommt eher selten vor (mir fällt zumindest gerade kein Beispiel ein). Wenn, dann geht es um die Auslegung einer Regel, was dann meist nur mit doppelt und dreifachem Nachlesen zu lösen ist.

Beispiel für häufiges vergessen bei Eclipse:
- Piraten haben nur zwei Kolonieschiffe, aber der Spieler nutzt drei...
- Magellan drehen bei Einfluss nur ein Kolonieschiff um, der Spieler dreht zwei um...
- Alle Rassen bauen von Anfang an Sternenbasen, obwohl nicht alle Rassen zu Beginn Sternenbasen bauen dürfen...

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RE: die "Goldene Regel"

Beitragvon BKone » 12. April 2015, 13:31

Harry2017 hat geschrieben:Alchemisten

Kann ich machen. Ist einfacher als man denkt ;)

Zum Thema:
Am meisten Probleme habe ich bei Mage Wars. Da gibt es einfach zuuuu viele Zustände, Merkmale, Eigenschaften, Effekte, Begriffe etc. Hab es da nicht erst einmal erlebt, dass uns erst nach Runden aufgefallen ist, dass wir etwas falsch spielen oder übersehen haben (z.B. habe ich öfter über einen Wall geschossen, obwohl die Sichtlinie blockiert war)

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HDScurox
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RE: die "Goldene Regel"

Beitragvon HDScurox » 12. April 2015, 13:38

Villen des Wahnsinns / Winter der Toten / Alchemisten / Arcadia Quest / Zombicide / Descent 2nd / Korsaren der Karibik

Sie haben gerufen? ;P
Das bringt nur übers Internet ohne Spielmaterial vor sich recht wenig. Aber lass dir gesagt sein. Zombicide, Arcadia Quest und Korsaren der Karibik sind sehr einfach. Man muss sie nur mal eine Runde solo anspielen.
Rezensent und verantworlicher bei SpieLama und
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BGBandit
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RE: die "Goldene Regel"

Beitragvon BGBandit » 12. April 2015, 14:22

Jup, bei manchen Spielen sind die Regeln auch sehr ausführlich, obwohl der Spielablauf dann sehr simpel ist. Arcadia Quest, HdR LCG...

Mit komplexen Regeln habe ich eher weniger Probleme. Und mit den einfachen Regeln auch wie gesagt nur, wenn ich sie nicht selbst gelernt habe. Ansonsten drucke ich mir bei komplexen Spielen sowieso irgendeine Spielübersicht aus (Player Aid). Da ist BGG ja ganz gut ausgestattet und die sind auch immer nützlich. So kann man nix vergessen. Ätzend wird es erst bei Spielen wie DDD, die so wenig intuitiv sind, dass man sich keine Eselsbrücken bauen kann. Da sind ja selbst die Spieleraktionen nichtmal irgendwo abgedruckt.

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RE: die "Goldene Regel"

Beitragvon Noir » 12. April 2015, 15:00

So krass schlimm hab ich DDD absolut nicht empfunden. Ja, die Regeln sind unnötig kompliziert verschriftlicht worden, aber das War es auch. Ansonsten ist DDD ja eigentlich mega simpel. Das größte Problem ist wohl, dass es gleich mehrsprachig veröffentlicht wurde. Hätte man den Karten statt Symbole einen kleinen Text mitgegeben, wäre das Frustlevel der Gamer sicher sehr viel kleiner gewesen.

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RE: die "Goldene Regel"

Beitragvon BGBandit » 12. April 2015, 15:24

Das Problem ist, dass jedem 5€ Kartenspiel irgendwo ne Spielerübersicht beiliegt. DDD hat ne grottige Ikonografie, also kann man sich da keine Eselsbrücken bauen. Dann ist der Spielablauf zwar einfach, aber eben kaum intuitiv und hat auch viele Spezialregeln. Und dann kommt noch oben drauf, dass die das Material falsch gedruckt haben. Das in Summe geht einfach gar nicht.

Kartentexte hätten in der Tat einiges rausgerissen. Ich hab jedenfalls bei kaum einem Spiel mehr in den Regeln geblättert. Selbst Mage Knight konnte man lesen und dann spielen, obwohl es weitaus mehr Regeln hat

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Edvard
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RE: die "Goldene Regel"

Beitragvon Edvard » 12. April 2015, 18:42

Harry2017 hat geschrieben:Kleine Anekdote von gerade vor 2 Minuten: Ich sitze am Tisch mit aufgebautem Seasons. Die Frau springt umher und singt fröhlich ihr sei langweilig - Meine Antwort, dann kann sie ja Seasons lernen schlug sie in die schnelle, fröhliche Flucht :) - ....dann beisse ich mal in den sauren Apfel :)

Das kenn ich, meine Freundin hat sich auch ein paar Spiele geholt (teilweise gebackt), ohne sich vorher großartig zu informieren ("Das Thema is ja so toll."), ob sie auch was taugen. Ich hab ihr klar gemacht, dass sie das gerne machen kann, aber sich die Regeln selbst aneignen muss (normalerweise bin ich der Erklärbär).
Bis heute sind ALLE diese Spiele unbespielt bzw noch nicht mal ausgepöppelt... :dodgy:
Aber wenigstens holt sie sich keine weiteren Blindkäufe.
Ist Unmögliches denkbar? Und wenn ja, warum Pfefferminztee?

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Harry2017
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RE: die "Goldene Regel"

Beitragvon Harry2017 » 12. April 2015, 18:45

:)

Sie hat mal um mir eine Freude zu machen Villen des Wahnsinns angefangen zu lernen - Wahnsinn triffts ganz gut :) Abyss hat sie sich gekauft und auch gelernt....aber das sind ja auch nur 4 Seiten, das ging klar...

Revenger
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RE: die "Goldene Regel"

Beitragvon Revenger » 13. April 2015, 10:41

Bei uns ist die goldene Regel:

Wenn es eine Regeldiskussion gibt darf sie max 15 min. dauern (inkl. Internetrecherche) Dann gibts einen Cut und wenn wir uns bis dahin nicht geinigt haben, entscheidet der Würfel und es wir ddann bis zum ende des Spiels bzw. Spieleabend so gespielt.

Thygra
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RE: die "Goldene Regel"

Beitragvon Thygra » 13. April 2015, 16:58

Üblicherweise versteht man unter "Goldene Regel" etwas anderes als der Threadersteller, nämlich eine allgemeingültige Regel, die IMMER gilt. Ein Beispiel:

"Wenn der Text einer Spielkarte sich mit dem Text der Anleitung widerspricht, hat immer die Spielkarte Vorrang."

Das ist eine goldene Regel, die allerdings leider in manchen Anleitungen vergessen wird.
André Zottmann (geb. Bronswijk)
Thygra Spiele
(u. a. für Pegasus Spiele tätig)

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RE: die "Goldene Regel"

Beitragvon BGBandit » 13. April 2015, 17:29

Richtig und meine "goldene Regel" ist eben, dass ich bei jedem fremderklärten Spiel grundsätzlich die einfachste Regel nicht verstehe ;-)

Sollte als Warnhinweis in jede Anleitung mit aufgenommen werden, damit die Erklärbären vor Ort schonmal gewarnt sind :D


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