Beitragvon Zharadorn » 28. Juni 2016, 02:55
Heute ein Spielbericht:
Beim montäglichen Spieletreff kam heute mal wieder Winter der Toten zu 5. auf den Tisch.
Nach einer Regeleerklärung für einen neuen Spieler wurden schon die geheimen Ziele verteilt - 5 normale, ein Verräter und das übrige Ziel geheim in die Box.
Als Mission kam Plünderung in der normalen Variante (die Mission, in der 2 Ortsstapel leer gemacht werden müssen).
Die Charaktere kamen sehr ausgewogen daher und die ersten 2 Runden liefen überdurchschnittlich gut für unsere Gruppe. Krisen wurden abgewendet, Nahrung war in Hülle und Fülle vorhanden und der Supermarkt und das Krankenhaus wurden immer konsequent geplündert.
Die Schicksalskarten waren uns auch Hold (wir haben die Ergebnisse nicht vorgelesen, also wirkliche Entscheidungen) und mein Farmer hatte durch großes Glück per Schicksalskarte die Koch-Fähigkeit (1 Würfel für 2 Nahrung pro Runde).
Ab Runde 3 wurde es spannend:
Bei der Krise war plötzlich ein falscher Gegenstand dabei, die Krise wurde aber bewältigt. Also ist ein Verräter dabei?
Zu allem Überfluss bekommen wir ein Schicksal, dass unser Ziel erweitert (leider falsch gewählt):
Ab jetzt darf am Schluss kein Zombie im Polizeirevier, der Tankstelle und im Krankenhaus sein.
Na toll...gut, dass ich Sparky, den Sniperhund habe.
Runde 4:
Ein Spieler, der gerne Schabernack treibt will für die Krise sammeln, bewegt sich und Verliert per Zahn einen Charakter. Er flucht, die Moral sinkt.
Der zweite Versuch von ihm: Er bewegt einen weiteren Charakter und Bäm! Nochmal ein Zahn.
Er flucht erneut und beendet seinen Zug trotz Rückschlag sehr gut.
Die Dame neben ihm ist dran. Sie muss sich auch bewegen und was passiert? Richtig! 3. Zahn am Stück.
Drei Moral weg in 2 Minuten, alle sind geknickt aber bleiben hoffnungsvoll.
Ich tanze innerlich, denn mein geheimes Ziel ist die Vergeltung - mindestens 3 Überlebende müssen aus dem Spiel ausscheiden - was als Nicht-Verräter ein fieses Ziel ist.
Der Mann der eben erwähnten Dame bleibt ruhig und schlägt die Verbannung unseres Späßemachers vor. Er reagiert prompt und sagt, er geht solange aufs Klo, während wir diskutieren, denn er sieht sich als absolut unschuldig.
Die Gruppe diskutiert und kommt zum Schluss: er ist ein lieber Kerl, aber kein guter Stratege, also unschuldig. Er kommt vom Klo, wird nicht verbannt und das Spiel geht weiter.
Bei mir kam das Schicksal eine Gruppe Flüchtlinge aufzunehmen und unsere Gruppe entschied sich (ob der momentan in der Realität etwas schwierigen gesellschaftlichen Lage) dagegen die armen Seelen aufzunehmen. Kurz haben alle etwas Gänsehaut, aber das Spiel geht weiter.
Runde 5:
Es sieht verdammt schlecht aus. Die Krise will Benzin, aber wir plündern ja brav Krankenhaus und Supermarkt. Wo soll da Benzin her kommen?
Die Moral liegt bei 2 und die Krise würde -2 Moral bedeuten. Aber wir haben Glück! Ein Schicksal will 3 Benzin für eine + Moral. Wir schlagen zu, vernachlässigen die Krise und Plündern wie die Bekloppten. Zombies sind etwas zu viele da, aber wir schaffen das! Irgendwie...hoffen wir.
Ich kümmere mich brav um die Nahrung. Wir überleben.
Letzte Runde:
Es sieht so eng aus, aber wir könnten es schaffen!
Der Supermarkt ist leer, nur noch das Krankenhaus leer räumen, denn die Barrikaden stehen schon. Der letzte Spieler ist dran, unser Spaßvogel. Er muss nur einmal für Essen sorgen und einmal suchen.
Er lacht, bewegt sich und tötet 2 Zombies, denn er hat ja noch zwei Aktionen.
Alle freuen sich. Er ist doch auf unserer Seite!
Er bewegt seinen zweiten Würfel, greift an und...erschießt nochmal 2 Zombies?
Oh weh...er tut es ein drittes Mal...warum?
Er ist der Verräter!
Er ist nicht aufs Klo.
Er hat auf dem Treppenabsatz die Diskussion belauscht und sich von da ab in die Rolle des etwas debilen, aber netten Kerls gefunden.
Er gewinnt alleine und alle sind so sehr beeindruckt, dass wir nächste Woche wohl nochmal in die eisige Welt der Untoten reisen werden.
Die Moral der Geschichte:
Unterschätze niemals deine Mitspieler*innen!