Squidy hat geschrieben:Ich habe den Eindruck, bei dem Spiel wird mit zweierlei Maß gemessen. Die Meinung nach 2 Spielen = 4h+ (!) Spielzeit des Dicetowers überschneidet sich mit der von SU&SD teils, ist aber noch drastischer. Tom Vassel und Zee Garcia würden dem Spiel nach den bisherigen Runden um die 5-6/10 als Wertung geben...
Lehni hat geschrieben:Was mich stört ist die Aussicht hier bei Seafall 15x mehr oder weniger das gleiche Spiel spielen zu müssen bis man das geschichtliche Ende erfährt.
Ich spiele zwar oft, aber 15 Abende für ein Spiel zu opfern heißt 15 andere Spiele nicht spielen zu können.
Thygra hat geschrieben:Lehni hat geschrieben:Was mich stört ist die Aussicht hier bei Seafall 15x mehr oder weniger das gleiche Spiel spielen zu müssen bis man das geschichtliche Ende erfährt.
So wie du bei einem Buch 200 oder 400 oder 600 Seiten lesen musst, bis du das Ende erfährst. Oder liest du bei einem Buch nur das Ende?
Thygra hat geschrieben:Aber ich verstehe gar nicht, wieso du von "müssen" sprichst. Du "musst" das Spiel doch nicht 15 Mal spielen. Entweder es macht dir so oft Spaß und du spielst es gerne, dann ist doch alles in Ordnung. Oder es macht dir nicht so oft Spaß und du spielst es weniger. Dann kannst du immer noch alles Material "aufreißen" und lesen, ohne es zu spielen, wenn du das geschichtliche Ende erfahren möchtest. So wie du auch in einem Buch ein paar hundert Seiten überspringen kannst. (Wie sinnvoll das ist, ist eine ganz andere Frage.)
Thygra hat geschrieben:Ich spiele zwar oft, aber 15 Abende für ein Spiel zu opfern heißt 15 andere Spiele nicht spielen zu können.
Mit dem Argument, andere Spiele nicht spielen zu können, kannst du eigentlich gar kein Spiel mehr spielen, weil du dann immer keine anderen Spiele spielen kannst, wenn du ein bestimmtes Spiel spielst ...
Wenn es für dich ein "Opfer" wäre, Seafall zu spielen, dann solltest du in der Tat die Finger davon lassen. Man sollte seine Freizeit nicht opfern, sondern sinnvoll gestalten.
Florian-SpieLama hat geschrieben:Ich glaube, dass hier zurecht mit zweierlei Maß gemessen wird, weil ein Legacy-Spiel einfach eine Art der Entfaltung braucht/haben will.
Ein"normales" Brettspiel, am besten noch mit wenig Variabilität im Aufbau o.ä. verändert sich nicht von Partie zu Partie. Da kann ich nach 2 Partien, die mir nicht gefallen haben, dass es nichts für mich ist.
Bei einem Legacy-Spiel würde ich erwarten, dass sie viele grundlegende Sachen verändern und es viel interessantes zu entdecken gibt.
Vielen wird diese Vorfreude ausreichen und vielleicht werden sie dann belohnt.
Wie Bücher oder Filme gehen Legacy-Spiele voran und entwickeln sich. Wie oft hattet ihr einen Film der die ersten 20 Minuten Charaktere und Hintergrund-Story einführt, was recht lahm ist und höchstens neugierig macht, dass es weiter geht. Und dann war der Rest und der Film insgesamt einfach Bombe.
Ich würde normale Spiele wie eine Sitcom sehen. Eine Folge ist schnell geguckt und man hat im Prinzip alles gesehen. Jetzt entscheide ich, ob sie verdient mehr Folgen zu gucken.
Legacy-Spiele sind wie ein Film. Es ist deutlich länger, aber wenn mich nur irgendwas interessant erschien am Trailer oder so, guck ich ihn zu Ende. Ich habe wirklich noch nie einen Film abgebrochen.
Ich finde es einfach schade, wenn ein Spiel von vornherein sagt, es will sich entfalten und einen Spannungsbogen über mehrere Partien aufbauen, dass man es nicht lassen will. Wann habt ihr das letzte mal ein Tutorial gespielt und danach gesagt: Voll geiles Spiel! Das passiert doch frühestens nach 2-3 Kampagnen-Mission.
Allein, dass dieses Spiel so etwas wie ein Tutorial hat, zeigt, dass es eine andere Art von Spiel ist, die dann auch anders bewertet werden muss. Oder welcher Filmkritiker schreibt seine Rezension nach den ersten 20 Minuten?!
Lehni hat geschrieben:Da ein Film nur 3x so lang wie eine Serie ist und man das am Stück schaut, würde ich Legacy nicht mit einem Film vergleichen, sondern mit einer Serie mit einer folgenübergreifenden Geschichte. Bei einem Film würde man nicht nach 20 Minuten aufhören, das macht man ja auch nicht bei einem Spiel, was einem nicht gefällt. Aber wenn der Pilotfilm einer Serie schlecht ist, würde man dann trotzdem sie Serie anschauen weil vielleicht doch noch was kommen könnte?
Natürlich wird sich das Spielsystem noch ändern, das Grundsystem aber scheint zu sein: Zieh herum und würfle Proben. Du kannst deinen Charakter aufleveln, es gibt viele Modifikatoren auf den Würfelwurf. Du hast Begegnungskarten mit Entscheidungen A oder B.
Rollenspielern macht das bestimmt Spaß, das Spiel ist derzeit sehr erfolgreich.
Lehni hat geschrieben: Es kommen immer mehr Videos raus, z.B. hier:
https://www.youtube.com/watch?v=zszHJv_b4dg
Sascha 36 hat geschrieben:Ich finde das Tom Vasel im letzten Podcast sehr gut beschreibt wie Seafall auf ihn wirkt und wie es auf andere wirken kann. Ab 5:35: https://www.youtube.com/watch?v=2bO9JqZV1D8
Jerry hat geschrieben:Lehni hat geschrieben: Es kommen immer mehr Videos raus, z.B. hier:
https://www.youtube.com/watch?v=zszHJv_b4dg
Hm. Hast du dir das Video in voller Länge angeschaut? Der Rezensent gibt (leider erst am Ende) detailliert Einblick in sein Verständnis von Spieledesign. Spezifisch führt er an, dass er grundätzlich der Meinung ist, dass Storyelemente in Brettspielen nichts zu suchen haben ("Wer eine Story sucht, soll sich ein Rollenspiel schnappen")
Er führt das m.E. exzellente "Oben und Unten" als Beispiel für misslungenes Design an um uns im fast gleiche Atemzug "Navegador" als Prototyp für ein gelungenes Age of Sail Spiel zu nennen. Nichts gegen Navegador, ist ein Topspiel, aber trotz der paar Schiffe eher ein Renn- und Ressourcensammelspiel. Auch von Legacy-Spielen hält er grundsätzlich wenig und macht deutlich, dass er sich schon beI Pandemic Legacy gelangweilt hat.
Ich will SeaFall gar nicht verteidigen und bin auch nicht sicher, ob ich's mir kaufe, aber o.g. Review ist mir ne Spur zu motzig.
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