BGBandit hat geschrieben:Winston hat geschrieben:
Historischen Hintergrund halte ich für Blödsinn. Bei Colt Express gehts um Westernfilme mit vielen Klischees und nicht die Wirklichkeit und Five Tribes spielt in einer Fantasiewelt. Colt Express kann nicht ohne Schießerei und Prügelei auskommen. Oder kennt jemand so einen Western? Five Tribes hingegen, würde ganz gut ohne Sklaven auskommen. Es ist nur eine Ressource. Das hätte alles mögliche sein können und es würde nicht auffallen. Das müssen nicht in Ketten gelegte Menschen sein...meine Meinung...
back to topic: Ich hab nicht mit Colt Express gerechnet, da es zu 2. nicht ganz so überzeugend finde.
Einen Punkt hast du gut erkannt: es ist fiktiv, denn es ist ein SPIEL
Ich kann aber durchaus verstehen was du meinst. Und natürlich kann man die "Ressource" Sklaven gegen Bananen oder Pfirsiche austauschen. Mir persönlich ist das auch wurscht.
Ich verstehe bloß nicht, warum dauernd bei allem und jedem das Ethikkommando und die Facebookpolizei auf die Bühne tritt und alles hinterfragt und totdiskutiert. Im echten Leben macht kaum einer den Mund auf, wenn es um wirklich wichtige/reale Dinge geht.
Doch im Internet wird pausenlos darüber gestritten, ob dieses und jenes ethisch vertretbar und politisch korrekt ist. Um bei deinem Beispiel zu bleiben: man hätte Colt Express statt Schiesserei im Zug mit Sicherheit auch als Pokerturnier austragen können. Völlig gewaltfrei. Was du als Klischee beschreibst, war in Amerika aber durchaus an der Tagesordnung. Schiesserei und Raubüberfälle meine ich.
Oder anderes Beispiel:
Da es hier speziell ja um die "Ressource" Mensch geht: Sklaven waren damals einfach Ressourcen. Insofern spiegelt es ja nur die realität von damals wieder und die war nunmal alles andere, als das, was wir heute für vertretbar erachten. Heute würden wir uns im Normalfall aber auch nciht mit 100000 Deutschen vor Griechenlands Grenzen stellen und uns mit Schwerten die Gliedmaßen abtrennen, wie es im Mittelalter üblich war.
Regt sich deswegen jemand über Spiele auf, die ein Mittelalter-Setting mit Kampfelementen hat? Regt sich generell irgendjemand über Wargames WWI und WWII, amer. Bürgerkrieg etc. pp auf?
Bei "das Vermächtnis" von Pegasus waren sofort die ersten Stimmen laut, dass Ehepaare mit unerfülltem Kinderwunsch sich an diesem Spiel stören könnten.
Wenn man das Ganze immer von dieser Seite betrachten will, dann wird es immer jemanden geben, der sich an irgendetwas stört. Über die vollbusigen, mittelalterlichen Maiden, über zuviel Erotik in Spielen, über Sklaven in Spielen mit Afrika-Thematik und Gewalt in Kriegsspielen....
Das erinnert mich an die ewigen Diskussionen über "Ballerspiele", die angeblich Schuld an Amokläufen sind. Dass diese Jugendlichen schon vorher oft Außenseiter waren, komischerweise an Waffen kommen, oft als Einzelgänger galten oder Probleme im Elternhaus hatten, fällt irgendwie unter den Tisch. Von den Millionen Jugendlichen, die sich trotz Ballerspielen ganz normal entwickeln spricht niemand.
Ach ... die Diskussionen stören mich nicht so. Was wäre eine vernetzte Welt, wenn alle das gleiche denken und machen würden

Mein "Klischee" hat sich eher auf den simultanen Überfall auf einen fahrenden Zug bezogen

Wenn das Spiel eine Simulation wäre, würde ich den Einsatz von Sklaven verstehen. Aber bei einem Spiel wie Five Tribes, dass eigentlich recht abstrakt ist...Wir schieben ein paar Meeple hin und her ... oh ein niedliches Kamel ... da noch eine Palme ... und dann opfere ich ein paar Sklaven ...
Das passt für mich nicht.
Über Wargames regen sich eh auch Leute auf. Aber hier geht es auch recht abstrakt zu. Es geht um Strategie und Taktik und nicht darum Zivilisten hinzurichten uä.
Es gab mal eine sehr gute Folge von "Ludology" wo sie über kontroverse Spiele diskutiert haben. Sehr empfehlenswert.
Ich fands interessant, dass in manchen Gegenden Amilands "Evolution" nicht verkauft wird, weil sie nicht an die Evolution glauben
