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Ältere Spiele - wieder mal gespielt

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Michael Maschke

Ältere Spiele - wieder mal gespielt

Beitragvon Michael Maschke » 26. August 1999, 01:32

Hallo,
grad heute Abend hab ich (nach bestimmt 8 Jahren) mal wieder die 1. Million von Sid Sackson gespielt.
Hatte es als Super-Spiel in Erinnerung und war dann etwas enttäuscht. Sicher, schlecht ist es nicht, aber die Entwicklung ist halt auch bei Spielen weitergegangen und wie so oft, war die Erinnerung an Spieleabende vor 8 oder 10 oder 15 Jahren etwas verblaßt (oder etwas idealisiert in erinnerung).
Ein anderes Beispiel war vor zwei Wochen Verlies, welches ich früher in der Schule mit Begeisterung gespielt habe und welches meine Spieleleidenschaft mit begründet hat. Beim Wiederspielen wars zwar ganz lustig, vor allem wegen der damit verbundenen Anekdoten, aber so richtig gefetzt hats nicht.
Da lob ich mir doch ne Runde Siedler, Ra oder Pfeffersäcke.
Sind die Spiele aber nun wirklich "besser" oder "spannender" geworden, haben sich die alten Hits abgenutzt oder hab ich mich verändert?
Geht Euch das auch so oder gibts immer noch ältere Spieletitel, die ihr regelmäßig mit Begeisterung spielt???
Würde mich sehr über Antworten freuen!
Ci@o, Michael

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Brigitte

Re: Ältere Spiele - wieder mal gespielt

Beitragvon Brigitte » 26. August 1999, 07:52

Cosmic Encounter, das ich zuerst als "König der Sterne"(ich glaub es war damals von ASS)kennengelernt habe, spiele ich immer wieder gerne.
Brigitte

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OWI

Re: Ältere Spiele - wieder mal gespielt

Beitragvon OWI » 28. August 1999, 11:23

Hallo Michael !!!
Meine Spielleidenschaft begann erst vor ziemlich genau 10 Jahren, aber immerhin, auch das ist schon eine Zeit. Meine (vom Erscheinungsdatum her gesehen) ältesten Spiele kommen aus dem Jahr 1979.
Ich suchte und suche mir die Spiele, die ich kaufe immer sehr genau aus. Ich kaufe die Spiele eines Jahrgangs immer erst im Herbst, nachdem das SdJ und der Spielepreis vergeben sind, nachdem ich mir Rezensionen und Meinungen anderer Spieler angehört und das eine oder andere Spiel auch ausprobiert habe. Jetzt hole ich mir natürlich auch viel Info´s im Net.
Das ist, so glaube ich, der Grund, warum ich fast alle alten Spiele immer wieder mal gern spiele. Ich denke v.a. an: Hase und Igel, Heimlich und Co., Der fliegende Teppich, Das verrückte Labyrinth, Auf Achse, Barbarossa,um nur einige zu nennen.
Es fällt natürlich auf, daß diese Spiele in der Regel weniger komplex strukturiert sind. Dies führe ich persönlich darauf zurück, daß man damals noch leichter eine neue Idee fand. Heute, mehrere 100 (oder 1000 ?) neue Spiele und Ideen später, ist es viel schwerer, noch eine richtig und wirklich neue zündende Spielidee (auch wenn es nur ein neuer Mechanismus ist)zu finden. Deshalb haben die Autoren nur zwei Chancen: Entweder sie verweben bekannte Mechanismen neu und komplexer.Diesen Weg geht meiner Ansicht nach zum (Parade)beispiel Rainer Knizia. Oder sie kommen bei der Konzipierung des Spieles vom Thema her. Das hat am perfektesten wohl Klaus Teuber geschafft, und daher war er wohl so erfolgreich. Ob er sich das in Zukunft auch noch wird leisten können (da es mehr Zeit erfordert), jetzt wo er hauptberuflich Spiele erfindet, bleibt abzuwarten.
So sind also die alten Spiele, die ich habe, weniger komplex, einfacher mit einem Wort, aber da liegt, zumindest für mich, ihr Reiz. Einerseits spiele ich sie gern als schnelle "Opener " oder "Finisher" eines Spieleabends, andererseits eignen manche dieser Spiele sich sehr gut als Familienspiele, was für mich mit meinen zwei Jungs (neun und sieben Jahre alt) auch sehr wichtig ist.
Das wäre im wesentlichen meine Meinung zu den alten Spielen.
Gruß, Karl-Heinz !!!

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Michael Maschke

Re: Ältere Spiele - wieder mal gespielt

Beitragvon Michael Maschke » 28. August 1999, 13:25

Hallo,
hast Du in Deinem Beitrag sehr gut zusammengefaßt, finde ich.
Und klar auch ich habe ältere favorits, die ich immer noch sehr gerne spiele, wie Acquire, Long Short, Mc Multi, Dicke Kartoffeln usw.
Scheinen vor allem Wirtscaftsspiele zu sein, die sich scheints aktuell keiner besonderen Beliebtheit erfreuen, mit den Ausnahmen Tycoon und Die Händler, obwohl na ja letzteres ja kein "richtiges" Wirtschaftsspiel ist.
Auf jeden Fall trifft es das, was Du zu neuen Spielideen und früher einfacher strukturierten Spielen gesagt hast wohl sehr gut und die thematische Umsetzung spielt mittlerweile (zu meiner Freude und vielleicht liegt da auch einer der Gründe, warum ich neuere Spiele oft bevorzuge) ja eine weit größere Rolle.
Ci@o, Michael

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Dirk Piesker

Re: Ältere Spiele - wieder mal gespielt

Beitragvon Dirk Piesker » 30. August 1999, 09:18

Hi Michael,
gerade gestern habe ich Cafe International gespielt, zum letzten Mal 1989. Damals fand ich es recht mäßig, aber jetzt hat es mir echt Spass gemacht. Ansonsten sind es oft die alten Titel, die bei uns in der Liste ganz oben stehen: 1830, Acquire, Kings&Things*, Blood Royale. Es stimmt aber, dass zunehmend wirklich gute Spiele auf den Markt kommen. Leider sind viele der neuen Spiele nur bis 4 Leute spielbar. Sehr schade, wir sitzen fast immer mit 6 Leuten zusammen...
Dirk

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Michael Maschke

Re: Ältere Spiele - wieder mal gespielt

Beitragvon Michael Maschke » 31. August 1999, 00:21

Hallo,
stimmt, daß mit den 4 Personen Spielen wird zunehmend ein Problem. Gerade für sechs Personen gibts immer weniger gute Spiele und wenn gar sieben oder acht Menschen am Tisch sitzen wirds ganz schwierig. (Da fällt mir oft nur Billionaire ein, ein auch schon älteres und ganz tolles Spiel.)
Ci@o, Michael

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Volker L

Re: Ältere Spiele - Spielerzahl

Beitragvon Volker L » 2. September 1999, 14:16

Stimmt, fuer mehr als 6 Leute gibt es kaum gute Spiele.
"Der Top Aktionaer" von Ass ist fuer bis zu 8, dauert aber viel zu lange, "Junta" kann man nicht mit jedem Spielen (manche nehmen so was uebel), und "6 nimmt" ist zwar fuer ca. 6 Partien binnen einer Stunde wirklich gut, aber eben nicht abendfuellend

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Christian Egg

Spiele für mehr als sieben Leute

Beitragvon Christian Egg » 9. September 1999, 20:30

Für meine Rezension habe ich "Anno Domini" einmal zu neunt gespielt, und es war die interessanteste Partie!
Christian
http://www.zsz.ch/spielend/
Titel: Spielrezensionen der ZSZ

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Christian Egg

Re: Ältere Spiele - wieder mal gespielt

Beitragvon Christian Egg » 9. September 1999, 20:36

Vor einiger Zeit habe ich (seit Langem wieder einmal) Junta gespielt, und es fetzte auch nicht so richtig. Das mag an der Spielrunde liegen oder eben auch am von Dir beschriebenen Effekt.
Aber ich muss Brigitte recht geben: Cosmic Encounter altert nicht!
http://www.zsz.ch/spielend
Titel: Spielrezensionen der ZSZ

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Mario

Re: Ältere Spiele - wieder mal gespielt

Beitragvon Mario » 17. September 1999, 22:46

Ältere Spiele finde ich zum Teil glatt besser, als die Neuen. Da kommt es nie (wie bei Tikal oder etwas gedämpft bei Samurai/HiG) vor, das man 20 Minuten lang nur darauf wartet, das die lieben Mitspieler endlich ausgedacht haben.
Ausserdem erschlägt ein heute oft das Regelwerk.
Zu meinen AlL-Times-Highs gehören z.B. Greyhounds, Schoko&Co, TyrannoEx, Big Band, Long&Short, Can't Stop, Merchants of Venus, ...
Spiele für mehr als 5? Schwierig. Da ist z.B. Hotelkönig (Acquire), ShowManager, Top Race, Pfeffersäcke, Europa 1945-2030, Expedition - alles für 6. Die Kette von Saba (am liebsten ohne "Joker" gespielt) geht für sieben. Ab 8 wird es wieder ganz einfach, denn acht ist zweimal vier!
http://www.crosswinds.net/~mboller
Titel: Mario's Welt

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Markus Barnick

Re: Ältere Spiele - wieder mal gespielt

Beitragvon Markus Barnick » 25. Oktober 1999, 23:28

Das mit der "steigenden Komplexität" ist mir bei Adel verpflichtet aufgefallen. 1990, grad 1 Jahr nachem ich mit dem Spielen angefangen habe, gabs ja noch nicht "Die Siedler" und "El Grande", "Euphrat und Tigris".
Drunter und Drüber, Adel verpflichtet und Co haben grad mal ne halbe Stunde gedauert (oder laenger) und waren damals echt was Neues.
Ich hatte mir vor "Cafe International" seltenst Spiele gekauft, weil die immer entweder nach dem Motto "1x wuerfeln, 1 Runde aussetzen" oder nach einer Monopoly / Menschaergeredichnicht-Variante liefen. Weiter hab ich immer interessante Varianten in Spielebuechern gesucht (und oft auch gefunden). Dann kamen aber mit Kreml und Auf Achse schon Spiele, die neben Risiko schon zumindest etwas länger dauerten. Mit Torres, den Siedlern, E&T, El Grande und wie sie alle heissen, sind die Ansprüche an die Komplexität deutlich gestiegen. Wir haben letzthin Adel verplfichtet (eines meiner Lieblingsspiele) wieder hervorgeholt und waren ueberrascht, weil wir so schnell fertig waren. Aber wenn die richtigen Leute mitspielen, machts riesen Spass, besonders, wenn 1 Dieb im Schloss auftaucht und alle anderen 4 Mitspieler haben Detektive oder umgekehrt :-)


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