Beitragvon Volker L. » 28. Oktober 1999, 13:38
Ich habe mir die Nuernberger auf der Messe gekauft und am
Sonntag abend zuhause (allein) eine Probepartie gespielt.
Zur Qualitaet moechte ich mich noch nicht aeussern, aber
einige Dinge beschreiben kann ich schon.
Das Spiel findet auf mehreren aufeinader aufbauenden Ebenen
statt, wobei auch einige Elemente aus den historischen
Szenarien wiederzuerkennen sind. Eine Haelfte des Spielplans
stellt das Umland von Nuernberg dar und hat grosse
Aehnlichkeit mit dem herkoemmlichen Plan, allerdings
haben die Strassen andere Bedeutung. Auf dem Plan
eingezeichnet sind 5 verschlungene Wege (Handelsstrassen),
von denen 3 zu wichtigen anderen Staedten fuehren. Die
"Strassen" aus dem Grundspiel, hier "Zollbalken" genannt,
kann man beliebig auf diese Handelswege setzen, wer die
Mehrheit an einer bestimmten Handelsstrasse hat, bekommt
das Zollrecht (1 Siegpunkt + Vorteil im Spiel). Siedlungen
kann man voellig beliebig setzen, einzige Bedingung ist,
dass man mindestens einen Zollbalken an der Handelsstrasse
hat, an der der Bauplatz liegt. Die Abstandsregel gilt nur
zwischen 2 Siedlungen, die an derselben Handelsstrasse
liegen.
Rohstoffe werden nicht erwuerfelt, sondern es wird bei jedem
Zug eine Ereigniskarte aufgedeckt, auf der u.A. eine Zahl
von 2-12 steht. Staedte koennen nicht gebaut werden.
Die andere Spielplanhaelfte stellt die Stadt Nuernberg da.
Hier kann man 5 verschiedene Handelswaren produzieren, indem
man verschieden Rohstoffe abgibt und dafuer Geldstuecke
erhaelt. Die Handelswaren werden in eine der drei
Partnerstaedte transportiert, wobei man einen Teil der
Einnahmen als Zoll an den Besitzer des Zollrechts der
betreffenden Handelsstrasse abtreten muss.
In Nuernberg kann man Handelskontore einrichten, diese
zaehlen wie die Siedlungen je 1 Siegpunkt. Je nach Standort
bieten sie verschiedene Vorteile (3:1-Handel, doppelte
Ertraege bei 1 oder 2 Handelswaren, Baurecht von Tuermen).
Das Geld ist notwendig, um die Stadtmauer zu bauen. Ein
Mauerteil kostet 3 Geld + 1 Lehm und bringt einen
Prestigepunkt. Ein Turm kostet 3 Geld + 1 Lehm + 1 Holz
und bringt 2 Prestigepunkte, darf aber nur von Besitzern
des Turmbaurechts gebaut werden. Es gibt drei Karten von
Mitgliedschaften in verschiedenen Raeten, die 4,3,2
Siegpunkte bringen. Wie beim Alexander-Szenario bekommt
der, der zuerst 3 Prestigepunkte hat, die erste dieser
Karten etc.
Auch wenn ich mir nach einmaligem Probestpiel kein
Urteil anmassen will, moechte ich doch auf 2 Probleme
hinweisen: Da die Rohstoffzahlen auf den Ereigniskarten
abgedruckt sind, kann man erahnen, welche Rohstoffe noch
kommen werden und welche fuer eine lange Zeit nicht mehr
dran sind (weil alle drei Karten mit der "5" schon raus
sind), zum anderen ist die (ungefaehre) Gleichwertigkeit
aller 5 Rohstoffe aus dem Grundspiel (und den bisherigen
Erweiterungen) verloren gegangen.
Gruss, Volker