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[Angespielt] Finstere Flure

Kritiken und Rezensionen: Wie ist Spiel XY?

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Sven K.
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[Angespielt] Finstere Flure

Beitragvon Sven K. » 11. Januar 2011, 22:13

Finstere Flure

Finstere Flure ist ein schaurig-schönes „Rennspiel“ bei dem es darum geht, als erster 3 seiner 4 Figuren aus dem Verlies zu retten, ohne dabei vom Monster gefressen zu werden. Man nutzt dabei die Kenntnis über die mögliche Bewegungsrichtung des Monsters und versucht es gekonnt auf die Fährte seiner Mitspieler zu locken, damit diese gefressen werden.

Bild

Autor: Friedemann Friese
Verlag: 2F-Spiele
Spieler: 2-7
Dauer: 45 min
Alter: 10+
Grafik: Maura Kalusky
Jahrgang: 2003

Auf Empfehlung meines lokalen Spieleladens um die Ecke, habe ich mir vorheriges Wochenende Finstere Flure von Friedemann Friese zu gelegt, was ich nicht bereue. Ein schaurig-schönes „Ich-muss-als-erstes-aus-dem-Kerker-fliehen“-Spiel.
Das große Spaß beginnt damit, dass sich die Spieler ihre Spielfiguren bzw. -steine aussuchen. Wählen kann man aus vier kultigen Parteien: der (Addams) Familie, den Fachhochschülern, den Feuerstühlern oder den Freunden. Bei einem Spiel mit über 5 Personen kann man noch die Fans (sehr cool: ein Trekkie, ein Buffyfan und ein X-Filesfan), die Frommen und das FBI wählen, wobei jeder Spieler aber nur 3 anstatt 4 Spielfiguren bzw. –steine bekommt. Die Spielsteine haben zwei Seiten, eine farbige und eine schwarze, auf denen jeweils die mögliche Bewegungsanzahl abgedruckt ist und zusammen genau 7 ergiben. Z.B. hat man auf der einen Seite eine 3 und auf der Rückseite eine 4 oder vorne ne 1 und hinten ne 6.
Jetzt muss noch das Monster erschaffen werden bevor es los gehen kann. Es gibt mehrere verschiedene Oberkörper, Beine, Füße, Arme und Köpfe, aus denen man wählen und sich ein individuelles, lustiges Monster generieren kann. Das Monster startet dann auf dem Feld vor dem Ausgang.
Das Spiel beginnt und verläuft in zwei Phasen. In der ersten Phase dürfen die Spieler nur 2 ihrer 4 Figuren auf den Spielplan bringen. Jeder setzt eine Spielfigur, beginnend beim Startspieler, bis alle reihum ihre beiden Figuren gesetzt haben. Wichtig ist dabei, dass nach der Fortbewegung die Figuren auf die Rückseite gedreht werden. Zuerst wird die farbige Seite „gespielt“ und dann umgedreht. Die schwarze Seite zeigt dann die mögliche Bewegung für den nächsten Zug an. Dieser findet allerdings erst nach der Monsterbewegung statt.
Der Startspieler zieht nun eine Monsterbewegungskarte und versetzt das Monster um die entsprechende Augenzahl unter Beachtung einiger einfacher Regeln. Das Monster guckt nämlich immer vor dem gehen nach links, geradeaus und nach rechts BEVOR es geht. Erblickt es in einer der Richtungen einen Spieler bewegt es sich in dessen Richtung, sofern er der naheste, sichtbare Spieler ist. Sollte das Monster in zwei Richtungen zwei Spieler entdecken, die gleich weit entfernt sind, behält es seine alte Bewegungsrichtung bei. Die Abfolge „Gucken“ dann „Gehen“ führt man für jedes Feld durch bis das Monster komplett gegangen ist. Sollte es das Feld eines Spielers betreten, wird dieser gefangen, kann aber wieder eingesetzt werden. Ab der zweiten Phase, die beim Aufdecken und Ausführen der vorletzten Karte des Monsterkartenstapels beginnt, werden die Spieler gefressen und sind aus dem Spiel. Bei den Monsterkarten gibt es zwei „Treffer“-Karten, bei denen sich das Monster solange bewegt bis es einen oder zwei Spieler gefressen hat. Das kann dann schon mal brenzlig werden. ;-)

Fazit:
Finstere Flure von Friedemann Friese ist kein Spiel, das einem den Kopf zermatertet. Die simplen Spielabläufe wirken auf den ersten Blick langweilig, machen aber viel Freude. Ein gewisses Maß an Strategie sinnvoll einzusetzen, um das Spiel möglichst als Sieger zu beenden und dabei bei jedem seiner Züge zu überlegen, wie das Monster wohl weiter geht und ob es die anderen Spieler frisst bzw. ob man es dazu bringen kann, durch anlocken, die anderen zu fressen, macht den Reiz des Spiels aus. Oder ist es sogar sinnvoll eine seiner Spielfiguren zu opfern, um das Monster den anderen Spielern auf den Hals zu hetzen?
Finstere Flure von Friedemann ist als Eröffnungspiel, Lückenfüller oder letztes Spiel eines Spieleabends sehr zu empfehlen. Ich gebe dem Spiel für den großen Spaßfaktor eine 4/6.
Ich werde bei Gelegenheit auch mal ein Auge auf die anderen Spiele von Friedemann Friese werfen, da es sich bei Finstere Flure um den zweiten Teil einer Trilogie um die Fee Fabula handelt.
Zuletzt geändert von SpieLama am 29. April 2014, 16:16, insgesamt 1-mal geändert.

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Lorion42
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RE: Finstere Flure

Beitragvon Lorion42 » 12. Januar 2011, 11:30

Die anderen beiden Spiele der Trilogie haben mir längst nicht so gefallen. Friedemann ist aber einer Spieleautoren mit dem vielfältigsten Programm. Sollte man immer auf dem Schirm haben!

Finstere Flure gehört in die Kategorie: einfache Regeln, aber schwer zu meistern. Und so viel Interaktion, dass die Züge des Gegners schon als Glücksfaktor gewertet werden können.

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Sven K.
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RE: Finstere Flure

Beitragvon Sven K. » 13. Januar 2011, 20:41

lorion hat geschrieben:Die anderen beiden Spiele der Trilogie haben mir längst nicht so gefallen. Friedemann ist aber einer Spieleautoren mit dem vielfältigsten Programm. Sollte man immer auf dem Schirm haben!


Hey Lorion,

sind denn die anderen beiden Spiele, also "Fische, Fluppen, Frikadellen" und "fürchterliche Feinde" im Vergleich zu "Finstere Flure" gar nicht zu empfehlen? Ich überlege mir nämlich, ob ich mir beiden Teile evtl. auch noch zu legen soll um die Trilogie in der Spielesammlung komplett zu haben. Aber wenn die Spiele extrem käse wären, würde ich mir das Geld lieber sparen.

Kennst Du noch ein paar der anderen Friedemann Friese Spiele? z.B. Fiji würd mich noch interessieren.

Gruß
Sven

Wudi
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RE: Finstere Flure

Beitragvon Wudi » 13. Januar 2011, 21:16

Sven K. hat geschrieben:Kennst Du noch ein paar der anderen Friedemann Friese Spiele? z.B. Fiji würd mich noch interessieren.

Funkenschlag meiner Meinung nach ein sehr gutes Spiel schau hier im Forum im Angespieltbereich mal nach dem Spiel.
Ich kanns nur empfehlen

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Lorion42
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RE: Finstere Flure

Beitragvon Lorion42 » 13. Januar 2011, 22:38

Also "Fürchterliche Feinde" fand ich so lala. "Fische, Fluppen, Frikadellen" hatte ich mit Friedemann selbst einmal gespielt - ist ein ganz gutes Handelsspiel. Das kann man schon ausprobieren. Umbedingt vorschlagen würde ich das Spiel aber nicht.

Diesmal auf der Spiel hab ich "Schwarzer Freitag" ausprobiert. Das gefällt mir auch super. Man muss aber Spaß an Aktiengeschäften haben und sich durch die miese Anleitung hangeln.

Funkenschlag ist sein bestes Spiel, aber dafür auch das Spiel mit dem trockensten Thema.

Fiese Freunde Fette Feten kann ich noch empfehlen.

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Sven K.
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RE: Finstere Flure

Beitragvon Sven K. » 17. Januar 2011, 20:49

lorion hat geschrieben:Also "Fürchterliche Feinde" fand ich so lala. "Fische, Fluppen, Frikadellen" hatte ich mit Friedemann selbst einmal gespielt - ist ein ganz gutes Handelsspiel. Das kann man schon ausprobieren. Umbedingt vorschlagen würde ich das Spiel aber nicht.

Na gut, dann klemm ich mir das. Bei Boardgamegeek sind die ja auch nicht sooo hoch bewertet und ich finde die Bewertungen dort tendenziell sehr repräsentativ.

lorion hat geschrieben:Diesmal auf der Spiel hab ich "Schwarzer Freitag" ausprobiert. Das gefällt mir auch super. Man muss aber Spaß an Aktiengeschäften haben und sich durch die miese Anleitung hangeln.

Möchte ich auch gerne mal antesten. Mal gucken, ob ich das bei meinem Spieletreff hinbekomme.

lorion hat geschrieben:Funkenschlag ist sein bestes Spiel, aber dafür auch das Spiel mit dem trockensten Thema.

Das kenn ich auch und hab auch schon die Einsteigervariante bis 7 Städte gespielt. Find den Versteigerungs- und Rohstoffpreismechanis sehr cool!!!

lorion hat geschrieben:Fiese Freunde Fette Feten kann ich noch empfehlen.

Das soll ja so ne Art "Spiel des Lebens" für Erwachsene sein. Die Beschreibung hört sich sehr interessant an. Hab aber irgendwo gelesen, dass man dafür die "richtigen" Mitspieler braucht.

Danke für die Infos!!!
Zuletzt geändert von Sven K. am 17. Januar 2011, 20:49, insgesamt 1-mal geändert.

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Saukerer
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RE: Finstere Flure

Beitragvon Saukerer » 30. September 2011, 00:39

Also habs mal auf gut Glück gekauft gehabt, nachdem ichs billig gefunden hab. Und ich muss sagen, ich war mittelschwer begeistert, vor allem, weil ich nicht viel erwatet hab. Für das was es ist, klasse!

Vor allem bei Leuten, die sich eher scheuen, Brettspiele zu spielen, kommt es gerne auf den Tisch. Es kann einfach, ohne großartig Regeln zu erklären, losgespielt werden.


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