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Die armen Leute von der SdJ Jury! Es ist ja schon zum ...

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Gustav der Bär

Die armen Leute von der SdJ Jury! Es ist ja schon zum ...

Beitragvon Gustav der Bär » 7. Juni 2000, 05:48

... Steinerweichen, für was sie hier verantwortlich gemacht werden, was sie zugeben und wovon sie sich distanzieren sollen!
Was tun die Leute den bloß, dass sich auf einmal ein aufgebrachter Mob mit virtuellen Pechfackeln und Hanfstricken auf sie stürzt? Ist es so schlimm, wenn sie anderer Meinung sind als wir, welche Spiele einen roten Pöppel mit einem goldenen Kranz auf der Schachtel haben dürfen?
Und steht es nicht jedem völlig frei, mit Gleichgesinnten einfach einen anderen Verein zu gründen, der statt dessen einen blauen Würfel mit einem silbernen Heiligenschein verleiht, der dann auf anderen Schachteln zu finden ist?
Und warum wird die Frage nach der wirtschaftlichen Auswirkung so in den Vordergrund gestellt? Schließlich ist jeder ein "Wirtschaftsfaktor", wenn er nur mit ein paar Münzen in der Tasche klimpernd eine Geschäftsstraße entlang spaziert. Daran ist doch nichts "zuzugeben". Und ob ein Käufer sein Geld bevorzugt für ein "Spiel des Jahres" ausgibt oder nicht, ist ihm vollkommen freigestellt - diese Entscheidung kann keine Jury der Welt beeinflussen und somit auch nicht dafür verantwortlich sein.
Aber vielleicht ist die wirkliche Frage: Sind wir souverän genug, um zugeben zu können, dass jemand mit einer anderen Meinung aus seiner Sicht AUCH Recht haben kann, ohne dass wir ihm gleich zweifelhafte Motive unterstellen müssen? denkt sich ...
... Gustav der Bär

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benji

re: Die armen Leute von der SdJ Jury! Es ist ja schon zum ...

Beitragvon benji » 7. Juni 2000, 09:13

.. meine Rede...

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Gerald Rüscher

re: Die armen Leute von der SdJ Jury!

Beitragvon Gerald Rüscher » 7. Juni 2000, 12:13

Wahr gesprochen, Meister Petz.
Andererseits sind die Diskussionen um das Spiel des Jahres ein traditionelles Ritual, das gar nicht darauf abzielt, irgendwelche Kompromisse oder objektive Kriterien zu finden, sondern einfach nur aus Spaß am Streit stattfindet.
[POLEMIK]
Bei den meisten hitzigen Diskussionen im Netz ist das Thema sowie eher nebesächlich, vielmehr geht es zumeist darum, den Mitlesenden zu beweisen, wieviel Ahnung man vom Thema hat :-) Davon können sich - glaube ich - so einige hier nicht freisprechen (ich auch nicht)
[/POLEMIK]
Gruß & nice dice
Jerry
P.S: Torres ist und bleibt das beste Spiel 1999/2000. Häuptling "Großes Ohrenpaar" hat gesprochen.

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andreas

re: Die armen Leute von der SdJ Jury!

Beitragvon andreas » 7. Juni 2000, 13:07

...tja...so ganz helle können wir wohl alle nicht sein, wenn wir so viel zeit mit spielen verdaddeln...oder ist es vielleicht gerade die erleuchtung?
Gruß
Aristoteles

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Carsten Wesel

re: Torres

Beitragvon Carsten Wesel » 7. Juni 2000, 13:10

> Torres ist und bleibt das beste Spiel 1999/2000.
[Ironie]
Du hast doch keine Ahnung. Torres ist doch schon viel zu alt, wer das spielen will, hat es sich längst gekauft, denn auch das Weihnachtsgeschäft hat Torres schon hinter sich. Ein Pöppel würde jetzt gar nichts mehr bringen.
Spiel des Jahres kann nur Tadsch Mahal werden.
[/Ironie]
Carsten (selbstsicher)

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Volker L.

re: Die armen Leute von der SdJ Jury!

Beitragvon Volker L. » 7. Juni 2000, 14:37

> ...tja...so ganz helle können wir wohl alle nicht sein,
> wenn wir so viel zeit mit spielen verdaddeln...oder ist
> es vielleicht gerade die erleuchtung?
Wohl eher letzteres. Ich habe mal gelesen, dass besonders
Akademiker und Kuenstler besonders gerne (Gesellschafts-)
Spiele spielen. Zumindest die erste Haelfte dieser
Behauptung kann ich aus eigener Erfahrung bestaetigen.
Offenbar sind hohe Bildung/Intelligenz und/oder Kreativitaet
eine wichtige Voraussetzung, sich fuer Spiele zu begeistern.
Das koennte auch erklaeren, warum Vielspieler eher solche
Spiele moegen, die aufgrund ihrer Komplexitaet fuer
Gelegenheitsspieler zu schwierig sind, was ja letzten Endes
eine der Hauptursachen fuer die Meinungsverschiedenheiten
zwischen uns und der Jury ist.
Gruss, Volker

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benji

re: Die armen Leute von der SdJ Jury!

Beitragvon benji » 7. Juni 2000, 14:57

hmmm... ein Stück weit magst du ja recht haben. Aber wenn wir schon von komplexen Spielen sprechen, dann sollten wir da doch auch noch einen Schritt weiter gehen. An der Komlpexität alleine kanns kaum liegen. Was wir "Vielspieler" hier als "komplexe" Spiele bezeichnen ist von eben diesser Komplexität her überhaupt nichts im Vergleich zu den in den USA populären CoSims. Und dieses wiederum sind dort typische College-Spiele (nicht zuletzt weil der Zeitaufwand enorm ist). Ok, College zwar, aber wer die Qualität amerikanischer Colleges kennt der weiss, dass man da nicht gleich von "Akademikern" sprechen kann (sorry, aber ist so). Ich habe eher das Gefühl, das hier wie dort der "Geek-Faktor" eine wichtige Rolle spielt, und es ist schon durchaus möglich, dass es da eine relativ grosse Schnittmenge gibt (soll mich bitte ja niemand fragen was der Geek-Faktor genau ist). Wenn man sich die Diskussionnen hier mal etwas selbstkritisch genauer ansieht kriegt man sogar den Eindruck, dass der Geek-Faktor vielleicht wichtiger ist als .. ääh.. nun ja...
Und im Übrigen würde deine Hypothese vielleicht den Unterschied zwischen den beiden Auffassungen ansatzweise erklären helfen, aber eine Bewertung sollte daraus nicht resultieren (ist keine Unterstellung - sollte nur noch einmal im Zusammenhang mit der Jury-Verteidigung gesagt sein).

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Volker L.

re: Die armen Leute von der SdJ Jury!

Beitragvon Volker L. » 7. Juni 2000, 15:10

> Wenn man sich die Diskussionnen hier mal etwas
> selbstkritisch genauer ansieht kriegt man sogar den
> Eindruck, dass der Geek-Faktor vielleicht wichtiger ist
> als .. ääh.. nun ja...
:-)))
Ja, den Eindruck kann man gelegentlich schon haben.
Ich habe ja auch geschrieben, dass hohe Bildung/Intelligenz
EINE (wichtige) Voraussetzung ist, nicht die einzige und
auch nicht eine zwingend notwendige.
Gruss, Volker

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Gerald Rüscher

re: Die armen Leute von der SdJ Jury!

Beitragvon Gerald Rüscher » 7. Juni 2000, 15:49

Benji meint:
> Wenn man sich die Diskussionnen hier mal etwas
> selbstkritisch genauer ansieht kriegt man sogar den
> Eindruck, dass der Geek-Faktor vielleicht wichtiger ist
> als .. ääh.. nun ja...
Höhö ... wohl wahr. Die Diskussionen hier sind manchmal wie die Gespräche von Weinliebhabern: wer nicht dazugehört, kann's nicht ganz nachvollziehen :-)
Übrigens: Gibt's denn im Geek-Code auch 'n Tag für Brettspiele?
Gruß & nice dice
Jerry
P.S:
All about Geeks and the Geek-code:
http://www.rvs.uni-bielefeld.de/~marco/old/geek3_12.html

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Klaus

re: Die armen Leute von der SdJ Jury! Es ist ja schon zum ...

Beitragvon Klaus » 7. Juni 2000, 16:23

Und dann fallen wir uns in die Arme, heulen ein wenig, schmieren uns Honig ums Maul weil wir gestern noch auf die arme arme Jury eingeprügelt haben???????????
Irgendwie versteh euch wer will!
Gruß Klaus

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benji

re: Die armen Leute von der SdJ Jury! Es ist ja schon zum ...

Beitragvon benji » 7. Juni 2000, 16:54

.. sind ja nicht dieselben, die schmieren oder prügeln. Wir sind zwar alle Spielfreaks, aber noch gibts zwischen uns wenn überhaupt eins dann zumindest kein kollektives Bewusstsein...
(Sternzeit 548838776763887289-8378)

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Walter Scholz

re: Die armen Leute von der SdJ Jury! Es ist ja schon zum ...

Beitragvon Walter Scholz » 9. Juni 2000, 11:53

Mit einer Jury ist es wohl, wie mit einem Bundestrainer: Was sie auch machen, es gibt immer Leute, die´s besser wissen. Logisch: Dich, mich und noch einige tausend andere...
Auch klar: Die nominierten Spieler/Spiele haben bessere Vermarktungsaussichten, als jene, welche auf der Ersatzbank schmoren - ganz zu schweigen von den gar nicht berücksichtigten Spiele(r)n, die es aber vielleicht auch verdient hätten.
Das muß den Betroffenen (Verlage/Profis) wehtun, deren Marktanteile schwinden, deren Können nur Insidern vertraut bleibt und die sich beim nächsten mal vielleicht für weniger (Dribbel-)Künste und mehr Kick-and-Run entscheiden...
Das Outsider-Publikum ("die Masse") muss sich nur ärgern, wenn das Resultat folglich immer schlechtere Spiele sind. In diesem Fall fällt das Urteil jedoch auf die Jury/den Bundestrainer zurück und (siehe Fußballnationalmannschaft) das Publikum wendet sich qualitativ höherwertigen Fachleuten (z.B. Vereinsmannschaften/anderen Spielepreisen) zu. (Womit ich nicht gesagt haben will, dass Deutscher Spielepreis und der FC Bayern München in einer Liga spielen).
Natürlich ärgern sich Insider (die nicht Trainer/Juroren, sondern Fans/Experten sind), wenn Ihrer Meinung nach die Berücksichtigung anderer Spiele(r) zu einem insgesamt besseren Output geführt hätte. Im Elfenbeinturm läßt sich prima streiten (deshalb melde ich mich ja hier auch zu Wort), aber die Frage nach der richtigen Mannschaftsaufstellung/Auswahlliste bleibt letztlich Ansichtssache. Verantwortlich kann jeder Experte (gleich ob Jury-Mitglied oder nicht)nur seinem eigenen Gewissen (und Geschmack)sein.
Und hier würde ich sagen: Die insgesamt gute Qualität der (Auswahl-)Spiele der letzten Jahre deutet darauf hin, dass die Jury ihre Sache (vielleicht im Gegensatz zum Nationaltrainer) seit Jahren eher gut als schlecht gemacht hat.
Daneben geht immer mal was (schon weil errare humanum bleibt).
Dass dies wirtschaftlich unmittelbare Auswirkungen hat, ist wahr, aber unvermeidlich, sofern man nicht die Nationalelf vom Volk (BILD-Zeitung?) und die Auswahlliste vom Markt (Toys ´R us?) erstellen läßt (die Folge wäre im übrigen: die beste Marketingabteilung wird Spiel-des-Jahres-Dauerabonnent und BILD-Leser-Umfragen entscheiden, wer in die Nationalelf darf...) oder so...
Fazit: Die Jury ist o.k. Ob sie Ihre Macht verdient hat, bedarf keiner plebiszitären Klärung. Wer demokratisch mitbestimmen will, kann das beim Deutschen Spielepreis unbenommen tun.
Walter

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Blacky

re: Die armen Leute von der SdJ Jury!

Beitragvon Blacky » 9. Juni 2000, 12:02

...jetzt wirds verdammt akademisch...zu...hoch für mich...wir sehen uns auf dem Papp- schlachtfeld...
Gruß
Blacky

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Karl-Heinz OBERWINKLER

re: Die armen Leute von der SdJ Jury! Es ist ja schon zum ...

Beitragvon Karl-Heinz OBERWINKLER » 9. Juni 2000, 17:21

Hallo !!!
Bei uns in Österreich spielt ja bekanntlich der Skisport eine sehr große Rolle. Diesbzüglich hat einer unserer Trainerlegenden, Charlie Kahr (das war die große Zeit, als Franz Klammer noch fuhr)einmal gesagt: "In Österreich gibt es 7 1/2 Millionen Cheftrainer...."
Genauso ist es in der Spieleszene. Auch hier gibts viele, viele "Jurymitglieder",....siehe Diskussion in diesem Forum.
Karl-Heinz

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Gustav der Bär

Dazu fällt mir eine kleine Anekdote ein:

Beitragvon Gustav der Bär » 10. Juni 2000, 09:42

Jedes Jahr findet zwischen den großen Buchhandels-Konzernen Bertelsmann und Weltbild das traditionelle Ruderboot-Rennen statt. Und jedes Jahr gewinnt der Achter mit Steuermann von Weltbild mit mehreren Längen Vorsprung.
Daraufhin beauftragt Bertelsmann eine Unternehmensberatung mit der Analyse der Situation. Nach eingehenden Untersuchungen und langen Gesprächen mit dem Ruder-Team kommt diese zu folgenden Ergebnis: Das Boot von Bertelsmann ist zu langsam, weil es acht Steuerleute und nur einen Ruderer hat.
Und ein Verbesserungsvorschlag wir auch mitgeliefert: Der Ruderer muss besser motiviert werden.


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