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Wann ist ein Spiel schlecht?

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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Michael Andersch

Wann ist ein Spiel schlecht?

Beitragvon Michael Andersch » 9. Juli 2000, 12:15

Dank Romans Umfrage wissen wir nun also, welche Spiele einige von uns für wirklich schlecht halten.
Allerdings finden sich darauf auch einige Spiele (z.B. La Città, Löwenherz) bei denen ich keinerlei Kritikpunkte entdecken kann.
Klar, die Geschmäcker (und auch die Zusammensetzung einzelner Spielrunden) sind verschieden, aber in diesen beiden Fällen täte mich schon interessieren, warum der oder diejenige so abgestimmt hat.
Gibt es eigentlich allgemeine Kriterien dafür, wann ein Spiel wirklich schlecht ist (zu großes/geringes Glückselement, schlechte Regel, schauderhafte Grafik, zu lange Spieldauer, zuwenig Interaktion, zu abstraktes Spielprinzip, kein neuartiger Mechanismus,...)?
Micha (besitzt nur gute Spiele ;-)

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peer

re: Wann ist ein Spiel schlecht?

Beitragvon peer » 9. Juli 2000, 12:26

kaum ;-)
Sonst - siehe mein Kommentar zum Thema "La Citá"
Peer (schreibt auch mal überflüssige Postings :-)

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andreas

re: Wann ist ein Spiel schlecht?

Beitragvon andreas » 9. Juli 2000, 13:00

...nein...schlechte Spiele gibt es nicht.alles ist geschmackssache. Der eine liebt es kompliziert, der andere abstrakt oder glücksbetont...egal...hat man erst mal seine eigenen kriterien aufgestellt, urteilt man nach ihnen.
Entscheidend ist auch noch die Stimmung in der man sich befindet. Will ich einen fröhlichen abend verbringen, und spiele ein spiel wie age of renaissance, dann werde ich das spiel schlecht finden. Will ich dagegen Strategie, werde ich von den glücksabhängigen Siedlern von Catan enttäuscht sein...als schlechtes spiel empfinde ich auf jedenfall spiele, die unausgereift erscheinen....

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Sonne

grundsätzliche Gedanken dazu

Beitragvon Sonne » 9. Juli 2000, 13:52

Ich denke man muß unterscheiden, ob ein Spiel unter subjektiven oder objektiven Kriterien schlecht eingestuft wird. Das Problem nun ist jedoch, wie objektiv kann ein Subjekt schlechte Kriterien erkennen, - und dann sind wir bei der Geschmacksfrage von andreas.
Es mag Spiele geben, die haben einen extrem einfachen Spielmechanismus, sind nicht ansprechend gestaltet, sind moralisch verwerflich oder haben sonstige Eigenschaften von denen ein Einzelner überzeugt ist, daß das nun ein sicherlich schlechtes Spiel sein muß. Dies ist aber ein Trugschluß. Denn zumindest den Leuten aus dem Verlag muß das scheinbar schlechte Spiel gefallen haben, sonst würden sie nicht das Geschäftsrisiko auf sich nehmen und dieses Spiel verkaufen. Daneben wird es weitere Spieler geben, die ähnlich empfinden, wie die vom Verlag und die das scheinbar schlechte Spiel sehr genießen. Es ist also eine Frage des Einzelnen, der Zielgruppe und des Geschmackes. Das einzige objektivierbare Schlechtheits-Kriterium, das mir momentan einfällt, ist dann gegeben, wenn das Spiel unvollständig ist und gar nicht funktioniert, also wenn ein grober defekt vorliegt, - aber über diese klaren Fälle braucht man wohl auch nicht mehr zu diskutieren.
Aus diesem Grund ist jede Entscheidung, ob ein Spiel gut oder schlecht ist rein subjektiv und daher zu respektieren.
Wenn Spiele wie La Citta oder Löwenherz teils unter den meist geliebten Spielen und teils unter den Kandidaten für die Goldene Himbeere gehandelt werden, heißt das nicht mehr und nicht weniger, das diese Spiele Spielelemente enthalten die teils geliebt und teils weniger geliebt werden. Das Spiel polarisiert also, je nachdem auf was der Einzelne Wert legt.
Ich finde deshalb, das die Frage nach einem guten Spiel oder schlechten Spiel nicht die rationale ist: muß mir dieses Spiel gefallen?, sondern: macht mir das Spiel Spaß, fesselt es mich und fordert es mich heraus?
So und nun meine Kriterien für ein meist subjektiv schlechtes Spiel nach meinem Geschmack: Spielanleitung fehlerhaft, schwer zu erfassen oder hochkomplex; Siegbedingung festlegbar; Spiel ist von aggressiver oder destruktiver Natur (man zerstört den Anderen mehr oder weniger) usw.
Gruß Sonne

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Mario

re: Wann ist ein Spiel schlecht?

Beitragvon Mario » 10. Juli 2000, 09:07

Ja, es gibt eindeutige Kriterien:
Ein Spiel ist schlecht, wenn es mir nicht gefällt.
Zu den beiden genannten (ich habe nicht mit abgestimmt):
La Citta: Das Spiel ist schwierig, weil man erst in mehreren Partien lernen muss, auf Probleme zu reagieren. Bei meinem letzten Versuch z.B. wurde ich gleich zu Anfang von mehreren Leuten eingekreist und auf Grund von (un)glücklichen Bürgerwünschen niedergemacht - das Spiel war für mich gelaufen.
Löwenherz: Das Spiel ist sehr agressiv, weil man ständig direkt seinen Mitspielern massiv schaden muß. Es funktioniert alles, aber mir macht das keinen Spaß.


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