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Lohnen sich Neuauflagen nicht?

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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peer

Lohnen sich Neuauflagen nicht?

Beitragvon peer » 17. Juli 2000, 14:37

Hm, ich sinniere schon seit einiger Zeit über eine Frage:
Lohnen sich Neuauflagen von Kultspielen nicht, oder wissen die Verlage gar nicht, wie gesucht diese Spiele sind?
Siehe z.B. Talisman, ein Spiel dass weg ging wie warme Semmeln und das mittlerweile mit 100 DM+ gehandelt wird. - Warum nicht ne Neuauflage?
Oder Geheimtipps wie Outpost (TimJim, Handelspreis bei z.T. 200DM) oder Green things oder... (Keydom wurde ja entdeckt, klappt das nicht auch mit anderen Spielen?)
Was meint ihr?
fragt
peer (sich am Kopf kratzend)

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DelRoh

doch, aber...

Beitragvon DelRoh » 17. Juli 2000, 14:45

z.B. Talisman - na klasse. Das liegt zu 100% am Hersteller - Games Workshop (andere Quellen behaupten, GW stehe für "GrößenWahn").
Die bringen grundsätzlich keine Neuauflagen, weil das nicht mit der Marktpolitik von Scientology zusammenpaßt. Wenn mal etwas "wiederaufgelegt" wird, dann so spät, daß es dann als "neu" vermarktet werden kann (siehe Warhammer); ansonsten gibts sporadisch neue Auflagen, an denen sich dann aber so viel ändert, daß die Spieler auch ja viel neues kaufen...
Ganz nebenher hat sich die Kundenklientel von GW gewandelt, soll heißen, Main Target sind die "PPKs" (Pickligen Pokémon Kiddies) geworden, die Unmengen an Taschengeld zu verschleudern haben...
(btw, dank Pokémon hatten GWs Aktien einen Kurseinbruch von ca. 40% - schön, nicht?)
Naja. genug gelästert...
DelRoh

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Stefan-spielbox

re: Lohnen sich Neuauflagen nicht?

Beitragvon Stefan-spielbox » 17. Juli 2000, 15:54

Das ist allerdings eine Frage, die mich auch schon länger beschäftigt. Zu Deiner Liste möchte ich noch beispielhaft Full Metal Planete oder Gunslinger hinzufügen. Das Problem scheint wohl hauptsächlich an den Rechten zu liegen. In de.rec.spiele.brett+karten wurde gesagt, daß z.B. die Rechte an FMP bei den Autoren lägen, die aber wohl zerstritten sind. Zu Games Workshops Spielepolitik kann ich sowieso nur generell den Kopf schütteln. Glücklicherweise gibt es aber immer wieder Spiele die "wiederbelebt" werden. So wird z.B. für die Cosimmer "For the People" gerade neu herausgebracht. Die erste Auflage von "Paths of Glory" ist auch schon länger ausverkauft und wird auch neu aufgelegt. ASL hat zum Glück auch den Untergang von Avalon Hill überlebt und die zweite Auflage der Regeln (und die vergriffenen Module) sollen noch dieses Jahr erscheinen. Deluxe Illuminati und Ogre/GEV von Steve Jackson Games gibt's auch wieder. Eine Neuauflage von Awful Green Things ist gerüchteweise auch in der Mache. Also ganz so finster scheint's doch nicht auszusehen. Dennoch werden wir für einige Kostbarkeiten wohl weiterhin tief in die Taschen greifen müssen...

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Michael Andersch

re: Lohnen sich Neuauflagen nicht?

Beitragvon Michael Andersch » 17. Juli 2000, 15:57

Per Zufall hatte ich letzte Woche die Gelegenheit eines dieser "Kultspiele" (Outpost) kennenzulernen. Alle anderen kenne ich nur vom Hörensagen.
Was nun Outpost betrifft muss ich ganz ehrlich sagen, dass man deutlich gemerkt hat dass das Spiel schon einige Jahre auf dem Buckel hat (1991). Es ist nicht nur häßlich (ok, das könnte man ändern), sondern hat meiner Meinung nach auch nichts, was den Status "Kultspiel" rechtfertigen würde (außer die geringe Stückzahl, in der es produziert wurde und die Tatsache, dass ein paar Spielesammler wie verrückt dahinter her sind).
Versteh mich nicht falsch: Ich finde das Spiel nicht schlecht. Aber sehr gut oder gar allererste Sahne ist es mit Sicherheit auch nicht. Vom Spielwert können da viele Neuerscheinungen der letzten Jahre locker mithalten, und das sind ja auch nicht alles Kultspiele geworden, oder?
Gruß
Micha (Kultspieler)

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peer

re: Lohnen sich Neuauflagen nicht?

Beitragvon peer » 18. Juli 2000, 12:45

Hi,
naja, Outpost war ja nur ein Beispiel unter vielen, da mir bei dem die extremen Händlerpreise von knapp 200 DM sehr übel aufgestossen sind.
Ich finde Outpost hat einfach ein nettes Prinzip, aus dem man mit einer ordentlichen Frischzellenkur sicherlich ein Schatzkästchen machen könnte.
mmh, kurz habe ich überlegt, ob eine "Wunschliste" witzig, wäre, welche Spiele neu aufgelegt werden sollten, doch dann viel mir ein, dass wir ja die Spieleperlenumfrage hatten... Muss gleich mal gucken, wie viele Spiele davon verschollen sind.
Peer (denkt gerade an 1853)

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Carsten Wesel

[OT] re: Lohnen sich Neuauflagen nicht?

Beitragvon Carsten Wesel » 18. Juli 2000, 17:33

> Peer (denkt gerade an 1853)
War 'ne schöne Zeit damals, was?
SCNR, Carsten (denkt gerade an 1966)

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Armin

[OT] re: Lohnen sich Neuauflagen nicht?

Beitragvon Armin » 18. Juli 2000, 20:05

Die meisten "guten alten Spiele" sind doch nur deshalb gefragt, wiel man mit ihnen Erinnerungen verbindet. Deshalb sind viele Käufer auch bereit viel Geld dafür auszugeben.
Frag mal bei TM nach, wie sich Minister (wurde auch mal für 100,-DM gehandelt) in der Neuauflage verkauft. Die Meisten wollen dann eben doch Original, auch wenns teuer ist, und keine Neuauflage.
Dann gibts noch die Frage der Auflage. Für Kleinauflagen von 500 Exemplaren gibt es bei einigen Spielen bestimmt eine Nachfrag, der Preis wäre aber sicher viel höher, als der Flohmarktpreis für gebrauchte Exemplare. Für größere Auflagen, die in jedem Kaufhaus liegen, fehlt die Nachfrage. Und so viele, WIRKLICH GUTE alte Spiele gibt´s denn auch gar nicht. Neulich habe ich "Adel verpflichtet" gespielt. Ich kann gar nicht verstehen, daß wir uns vor 10 Jahren damit die Nächte um die Ohren geschlagen haben. Und ich verstehe auch nicht, warum es die Neuauflage bei Alea gibt.


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