Montag, 7.3.2011 | Spieleabend #16
Hallo und herzlich Willkommen zu einem, ach, was erzähle ich, dem neuen Montagabend-Bericht! Obwohl es heute nur einen geringen Umfang an Spielen zu vermelden gibt, werde ich mich natürlich trotzdem nicht mit einem geringen Umfang an Berichterstattung zufrieden geben. Gut, man könnte einwenden, dass ich statt hier herumzulabern und herumzualbern, was sich übrigens nur durch einen Buchstabendreher unterscheidet, lieber den Bericht zum Zoom-Projekt fertigstellen sollte. Aber dann wäre ich in diesem Bericht gar nicht auf das Zoom-Projekt zu sprechen gekommen und könnte auch nicht darauf hinweisen und es
hier gleich auch noch verlinken. Ihr seht, selbst meinen waghalsigen Wortwahn habe ich scharf kalkuliert

Aber irgendwann, so Leid es mir tut, muss ich auch mal auf den Punkt zu sprechen kommen, dem meine Dokumentation mit leicht subjektivem Einfluss

gewidmet ist: Der Montagabend. Und wie angekündigt, sollte dieser heute trotz Karrneval nicht ausfallen. Selbst Gerald, der sich zwischen den Zügen in Lobberich, Dülken und Mönchengladbach gerade noch ein paar Stunden für den Spieleabend freischaufeln konnte, war durch eine erneute Einladung kurz vor 19:00 noch zum Kommen zu bewegen. Normalerweise wäre es für ihn dann knapp geworden, noch hierher zu kommen, aber da Christopher bereits am Nachmittag vermeldet hatte, er werde etwas später eintreffen, konnte sich auch Gerald getrost Zeit lassen. Aus diesem „etwas später“ wurden dann zwar 45 Minuten, aber so hatten wir mal Zeit, ausgelassen zu erzählen. Über Geralds verwerfliche Karnevalsexzesse, seinen Sadismus bezüglich Abfüllens anderer Jecken und auch über manchen Mitschüler, der sich laut Gerald über die Karnevalstage als nicht gerade vernunftbegabt profiliert hatte. Aber mal ehrlich: Wen von euch wenigen treuen Lesern, die mir noch geblieben sind, interessiert das wirklich? Keinen!

Was aber noch fehlt, bevor ich loslegen kann, ist die Wertungsreihenfolge mit obligatorischer Nennung der Anwesenden. Da diese aber durch die Vorgeschichte bereits alle klar sind, muss ich nur noch Philip nennen, der aber sowieso eigentlich jedes Mal dabei ist. Wer sich ein genaueres Bild davon machen möchte, wie wir so dasitzen und warum ich meine Punkte in welcher Reihenfolge aufschreibe, der soll sich meine eigens für heute Abend angefertigte
Tischordnungsskizze ansehen! Bis auf Weiteres gilt diese jetzt auch jedes Mal, bei Änderung mache ich darauf aufmerksam. Mit einem noch einigermaßen vollen Müllkorb (Der geneigte Leser weiß, es handelt sich dabei um unseren Süßigkeiten-Bunker) machten wir uns also daran, die verbliebenen zwei Stunden dennoch ganz nett zu füllen. Und obwohl Gerald doch tatsächlich forderte, wir sollten gefälligst das Aufwärmspiel weglassen, weil wir sonst niemals mehr Der Pate und St. Petersburg schaffen könnten, konnte ich die alten Traditionen durchsetzen und ein Aufwärmspiel auf den Tisch bringen. Und zwar aus der
allgemeinen Auswahl gegriffen. Und falls ihr euch fragt, ob ich die Zahlen auf dem Foto im Nachhinein mit Copy 'n' Paste eingefügt habe: Nein, das sind die neuen Wertungskärtchen, die die Wertigkeit der vorgeschlagenen Spiele angeben, damit auch bloß keiner böse Vermutungen anstellt, ich würde erst im Nachhinein die Punkte festlegen, damit ich doch noch gewinne! Und mal ganz ehrlich, wer sich jetzt das Foto mit Verstand angeguckt hat, der weiß eigentlich schon,...
...dass kein anderes Spiel als
6 nimmt! auf dem Tisch landen konnte. Und weil wir alle ein bisschen unkonzentriert waren, und zwar fast alle aus verschiedenen Gründen, dauerte diese Partie auch nur vier statt der sonst schon mal anstehenden fünf oder sechs Runden. Gut so für den Verlauf des Abends, denn sonst hätte es nachher wirklich noch Stress geben können, nicht im Sinne von Streit, sondern im Sinne von Zeitdruck. Christopher kam ja heute auch erst zum zweiten Mal in den Genuss dieses Spiels, nachdem wir es ihm am Donnerstag in Windeseile eingetrichtert hatten. Spätestens heute Abend waren dann tatsächlich auch alle Regeln mitgeteilt und es konnte von allen Seiten aus ein schnelles Spiel stattfinden. Aber leider ist 6 nimmt! eines von den Spielen, bei denen das Spiel genauso schnell geht wie der langsamste Spieler. Und das heißt mit Gerald, der die Karte erst legt, wenn alle anderen schon über die nächste nachdenken, ein nicht gerade hyperschnelles Spiel. Sagt mal, findet ihr eigentlich, dass ich zu viel auf Gerald herumhacke? Ich frage mal nach, weil ich ja auch niemanden aus unserer Runde herausmobben möchte. Nicht mal Gerald

Aber vllt liegt meine Aggression ihm gegenüber auch einfach darin begründet, dass er schon wieder nichts besseres zu tun hatte, als dieses Spiel zu gewinnen und mich völlig in den Ruin zu treiben! Glücklicherweise erkannte er wenigstens, dass das Spiel dann völlig glücksabhängig sein muss, wenn selbst er nach einem „heiteren“ Rosenmontagszug noch einen Sieg einfahren kann.

In Punkten war dieser Sieg übrigens äußerst knapp und bedeutete ein 36:38:55:78, was nach der doppelten Wertigkeit und Adam Riese und Eva Zwerg (Spruch unseres ehemaligen Mathelehrers) einem 2:1:1:0 entspricht. Trotzdem, die großen Fische verbergen sich ja nicht hinter dem Aufwärmspiel und so machte sich Der Siedler frohen Mutes daran, in einem der Hauptspiele sein Glück zu suchen. Doch was war das? Ein Blick auf die Uhr verriet ihm Schreckliches! Es würde beim besten Willen nicht mehr für zwei vernünftige Spiele reichen. Plötzlich wurde Der Siedler ganz traurig. Aber die anderen Montagabendler trösteten ihn und riefen: „Hey, Siedler, mach dir nichts draus. Wir können es immer noch probieren und anfangen müssen wir irgendwann sowieso. Also lass uns doch einfach in die große Welt hinausziehen und dort … sinnlos andere Gangster abknallen, ein riesiges Gemetzel veranstalten und den Hudson nur so mit den Leichen unserer Feinde überfluten! Au ja! Metzeln, das rockt! Yeah!“

Wer jetzt immer noch nicht verstanden hat, dass wir nun...
Der Pate spielen wollten, den ist auch nicht zu helfen. Sorry. Außerdem war das sowieso mal wieder an der Reihe. Wenn man sich überlegt, dass wir das in 2010 fast jeden Montagabend gespielt haben... Naja, immerhin habe ich meine Leute jetzt so weit, dass nur noch die Nostalgiker unter ihnen – okay, alle

– ab und zu mal zum Paten greifen wollen. Und sie sind auch noch für komplexere Spiele offen geworden. Wie Chutman richtig bemerkt, jetzt wäre es an der Zeit, Agricola aus dem Hut zu zaubern. Und in der Richtung gibt es für euch auch gleich noch eine kleine Überraschung, aber, wie gesagt, erst gleich. Jetzt erstmal zu unserer Partie vom Paten. Dass wir alle von Anfang an einen schweren Stand hatten, weil auch „Der Pate“ persönlich, ergo Philip, mit am Tisch saß, brauche ich wohl nicht mehr zu erwähnen. Und ich glaube auch kaum, dass ich ein Stück Spannung vorwegnehme, wenn ich erzähle, dass... Obwohl, dass gehört erst ans Ende. Vllt weiß der ein oder andere ja doch noch nicht, was ich gemeint habe? Oder vllt habe ich euch auch einfach nur hinters Licht geführt? Zurück nach Manhattan.
So sah es dort zu Beginn aus. Und
so nach zwei Runden. Was meine These, zu viert wird sowieso nur rumgeballert, ein wenig unterstützt. Wobei ich doch sagen muss, dass dieses Mal kaum jemand im Hudson lag. Nur die Gefängniswärter hatten einiges zu tun, siehe das vorherige Bild! Als dann aber die Ereigniskarte aufgedeckt wurde, die einen zwingt, die eigenen Leute freizukaufen oder sie sterben zu lassen, war unsere Wahl klar:
Step 1, dicht gefolgt von
Step 2 besiegelten den Tod all unserer Genossen. SO voll war der Hudson wohl wirklich noch selten! Aber nicht nur völlig disziplinloses Herumschießen bestimmten das Spiel. Auch der ständige Wettstreit um die 5er, die sich am Ende ich und Christopher teilten, war ein wichtiger Bestandteil unserer Partie. Dass ich dabei der Glückliche war, weil Christopher es nicht mehr schaffte, die geforderte rote Leiste zu vollenden, brachte mich in die dumme Position, anzunehmen, ich könnte Philip dieses Mal doch noch besiegen. Ich war zwar nah dran, aber, wie sollte es auch anders sein, am Ende stand ich wieder als ruhmloser Zweiter da

33.000$:
64.000$:78.000$:67.000$ zeichnen ein klares Bild. Und im Nachhinein kann ich auch verstehen, wieso wir früher so oft „gepatet“ haben: Es macht einfach Spaß! Ich darf an dieser Stelle noch einmal die Hoffnung äußern, die SdJ-Jury empfindet genau so. Denn dann wäre uns zu diesem doch wirklich guten Familien- bis Normalspielerspiel auch noch eine Erweiterung und evtl. – siehe Keltis – eine Palette von Nebenprodukten sicher! Jetzt war es aber wirklich fast schon wieder Viertel vor zehn und dementsprechend brauchten wir noch ein Abkühlspiel. Und zwar ein schnelles dieser Sorte. Gehandelt wurden Dixit, Carcassonne und sogar St. Petersburg, die aber alle wegen ihrer Länge leider nicht mehr auf den Tisch konnten. Wobei das ein paar schöne Spiele aus alten Zeiten für nächstes Mal sein könnten. Aber nein, vielmehr sollte heute noch eine Doppelrunde...
Just 4 Fun gespielt werden. Ein wahres
Gewusel zu viert. Und vor allen Dingen ein Herumschieben der Schuld: „Du musst den gleich blocken! - Nein, kann ich nicht! - Musst du aber, ich hab nix! - Aber ich will meine Reihe weiterbauen! - Dann gewinnt der aber!“ So oder ähnlich geht das ganz oft zu. Und auch beim vorletzten Zug des zweiten Spiels. Philip wurde von allen Seiten bedrängt, meinen Sieg zu verhindern. Konnte er aber wirklich nicht. Also war der Sieg mein. Wenigstens das! Das erste Spiel konnte im Übrigen Philip für sich entscheiden, aber das er Sieger werden würde, war nach den fünf Punkten vom Paten ohnehin klar.
Und zwar mit einem saftigen 3:1:7:4. Ich hoffe wie immer, dass euch der heutige Bericht gefallen hat. Besonders die Tischskizze sollte euch ein wenig helfen, die Verhältnisse im Keller nachzuvollziehen. Dass ich heute trotz so wenigen Spielen bei anderthalb Tausend Wörtern angelangt bin, liegt wohl daran, dass ich einfach hemmungslos in die Nacht hinein schreiben könnte, weil ich morgen bis in die Puppen schlafen könnte. Aber um drei Uhr wäre Schluss. Denn dann, und hiermit kommen wir auch noch zu dem Punkt, den ich eben offen gelassen habe, werde ich erneut Philip und Christopher empfangen dürfen, und zwar zu einem Themennachmittag. Es war ein Dominion-Turnier im Gespräch, auch eine Reise durch Catan und seine Erweiterungen, aber durchgesetzt hat sich dann doch das Thema „Komplexere Spiele“. Sehr schön, nicht wahr? So kann ich nämlich einerseits endlich mal Puerto Rico spielen, aber andererseits vllt auch das Niveau des Montagabends heben, wenn Philip und Christopher Gefallen an einem der Strategiebrocken finden. Und da von den beiden keiner sonderlich große Entscheidungszeiten benötigt, sollten wir neben St. Petersburg und Puerto Rico vllt sogar noch eine Runde Die Säulen der Erde schaffen. Aber davon demnächst, um nicht zu sagen morgen, mehr. Denn wie immer werde ich berichten! Und was das Siedler-Zoom-Projekt anbelangt: Heute gibt es keine Fortsetzung, aber morgen früh werde ich dieses
epische Vorhaben wahrscheinlich zu Ende dokumentieren. So entlassse ich euch denn in die Nacht und wünsche euch noch einen wunderschönen letzten Karnevalstag, bevor es in die Fastenzeit geht. Eins aber würde ich mir noch wünschen: Natürlich wieder möglichst ausführliche Kritik, gerne auch einzelne Passagen zitieren, verreißen und mich auslachen. Ist alles besser als Stillschweigen!

Und dann würde ich mich freuen, wenn jeder, der den Bericht bis hierhin gelesen hat, einen kleinen Laut von sich gibt, und sei es nur ein „Wollte nur mal wissen, was du hier immer so schreibst...“. Denn dann kann ich in etwa absehen, für wie viele Leser ich den Bericht hier verfasse. Und wenn ihr zu einem Spiel oder auch generell mehr Erläuterungen zu den Regeln haben wollt, könnt ihr das gerne sagen. Klar, ihr könnt auch einfach mal im Netz suchen, aber ich bin gerne bereit, bei jedem Spiel ein paar Zeilen zum eigentlichen Spiel zu schreiben, abseits von unserer konkreten Partie, wenn euch das beim Verständnis hilft. Bis denn, Hand aufs Erz
Der Siedler