Beitragvon Arne Hoffmann » 10. April 2002, 13:27
Moin moin!
Da Dirk am 08.04. geschrieben hat, er würde gerne mehr EEP´s lesen, möchte ich seinem Wunsch - unter Benutzung der von Hannes eingeführten Abkürzung PEEP - nachkommen. Am letzten Wochenende bin ich mal wieder zu intensivem Spielen gekommen und konnte, Dank der mitgebrachten Neuheitenkiste von Roman und Claudia, einige neue Spielchen ausprobieren.
[b]Affenraffen:[/b] Hier war ich zuerst abgeschreckt durch die Ankündigung, es handele sich um Memoryelemente in Verbindung mit Hektik. Jedoch war das Spiel in der Partie ungeheuer spassig und kurzweilig. Die einzelnen Kärtchen sind aus dicker Pappe (schlagen meiner Meinung nach die Stärke der Plättchen in Java) und mit leicht erkennbaren Tiermotiven auf farbigen Untergrund versehen. Somit kann man auch unter Zeitdruck die Plättchen gut aufnehmen und schnell erkennen, welches Motiv sich auf der Unterseite befindet. Auch kommt man sich erstaunlicherweise nicht groß in die Quere, obwohl ja alle Spieler gleichzeitig am Werke sind. Die einzelnen Runden sind recht schnell gespielt, so daß eine Partie nach maximal 10 Minuten vorbei ist. Dank der bekannten Elemente läßt sich das Spiel in ca. einer Minute erklären, lediglich auf ein paar Bonusplättchen muß eingegangen werden (paßt aber in die Minute :-)) ).
Mir hat das Spiel sehr gut gefallen und ist weit nach oben auf meiner Einkaufsliste gerutscht.
[b]Die 7 Weisen:[/b] Das neue kleine von Alea kommt auch in guter Aufmachung daher. Jedoch wirkt es recht abstrakt, da die Orte der Handlung blaue Sechsecke sind und nicht irgendwelche Landschaften. Das Spielprinzip ist auch hier schnell erklärt und wir haben gut in das Spiel hereingefunden. Eine Partie ist recht zügigl gespielt, außer die Spieler verhandeln groß untereinander, wenn es um den Bündnisschluß geht. Es gibt einigen Raum zum Taktieren, zum einen mit wem man nun ein Bündnis eingehen sollte, ob man viele Karten ausspielen sollte um an Siegpunkte zu kommen oder ob man den Partner und die Siegpunkte an diesem Ort "hängen" läßt und lieber seine Kartenhand ausbaut sowie eine Magiekarte nachzieht.
Das Spiel ist stimmig, für mich persönlich aber nicht so der Fall, da mir das Element mit den ründlich wechselnden Koalitionen nicht liegt.
[b]Pueblo:[/b] In ungewohntem Schachtelformat kommt dieses Aufbauspiel daher, aber in sehr guter Materialqualität. Der Spielplan und die Zählleiste sind funktionell, die Spielsteine schön griffig und aus solidem Kunststoff. Die Farben der Spielsteine lassen nicht unbedingt an Ziegelsteine erinnern, erfüllen aber ihren Zweck der Zuordbarkeit auf die Spieler sehr gut. Die Anleitung scheint mir gut strukturiert und übersichtlich zu sein, kann aber nicht mehr dazu sagen, da mir das Spiel erklärt wurde. Das Spielprinzip ist sehr reizvoll, muß man doch abwägen, ob man schnell mal auf kurze Sicht baut, so daß der Häuptling einen momentan mal nicht sieht, oder ob man auch für den finalen Rundgang gut plaziert ist (ich habe meist beides nicht so gut geschafft).Wegen dieser Überlegungen kam es dann ab und an auch zu längeren Denkpausen bei uns, wobei gerade die Puebloneulinge länger überlegen mussten (obwohl es für die Endpositionen letztendlich nichts gebracht hatte :-( ). Ich denke, daß man in diesem Spiel schon ein paar Partien benötigen wird, um sich gut plazieren zu können. Aber das Spielprinzip ist nach der ersten Partie für mich reizvoll genug, um mich auf weitere Partien einzulassen.
[b]Trans America:[/b] Hierzu ist ja schon geschrieben worden. Das hatte mich im Vorfeld jedoch nicht so ganz von dem Spiel überzeugen können - eine Partie tat dann aber selbiges :-)) Auch hier liegt ein kurzweiliges, schnelles Spiel vor, dessen Regeln so einfach sind, daß auch diese in einer Minute (wir haben extra die Zeit gestoppt ;-) ) erklärt werden können. Der Spielplan ist schön übersichtlich, zumal die Städte der verschiedenen Regionen in gut unterscheidbaren Farben gekennzeichnet sind. Ein Spielzug spielt sich flott und es kommt so gut wie nie zu Verzögerungen, da die Auswahlmöglichkeiten für "gute" Züge gering sind. Trotzdem bleibt Raum zum Taktieren, gerade in Hinblick auf den Zusammenschluß zweier oder mehrerer Netze und der Reihenfolge der zu legenden Schienen. Diese sind übrigens aus Holz und unterstreichen den guten Eindruck des Materials, abgerundet durch die hölzernen Lokomotiven als Punktezähler.
Ist Affenraffen momentan auf Platz zwei meiner Einkaufsliste, dann nur weil Trans America auf Platz eins liegt.
[b]Tyros:[/b] Das "Neue" von Martin Wallace hat mich nach den Vorberichten sehr interessiert. Auch hier ist das Material schön gestaltet, von guter Qualität und stimmig für den Spielverlauf. Wenn erst einmal ein paar Schiffe auf dem Plan sind, ergibt sich ein schönes Bild. Die Regeln sind wohl recht ausführlich geschrieben, denn als ich das Spiel erklärt bekam, wunderte ich mich schon wieso so viele Seiten für die recht eingängigen Mechanismen benötigt werden. Anfangs zwar etwas planlos, wie man denn verfahren solle, kamen wir nach einer halben Partie recht gut in das Spiel. Alles greift recht gut ineinander, nur wollte sich bei mir auch nach 2 Partien keine große Euphorie breit machen. Das Glückselement hatte in unseren Partien einen größeren Einfluß als ursprünglich angenommen. Gerade ein taktisches Element beim Vergrößern der einzelnen Stämme blieb oft aus, da die eigene Kartenhand nur ein oder zwei Auswahlmöglichkeiten bot. Ferner kam der Handel unter den Mitspielern in späteren Runden häufig zum Erliegen und es wurde fast ausschließlich mit dem Nachziehstapel getauscht.
Mein Interesse an Tyros ist momentan doch geschwunden, da es weniger taktische Möglichkeiten zuzulassen scheint als vorher angenommen. Jedoch möchte ich schon noch ein paar Partien spielen um zu sehen, ob sich die Erfahrungen bestätigen.
Desweiteren kam auch wieder [b]Puerto Rico[/b] auf den Spieltisch, zu dem ja schon recht viel geschrieben worden ist. Hier schließe ich mich der Fraktion der Puerto Rico Begeisterten an, das Spiel hat mich bisher in jeder Partie gedanklich gefesselt.
So, das soll es erst einmal zu diesen Neuheiten sein. Ich hoffe, daß der eine oder andere Gefallen an diesem länglichen Exkurs hat :-))
Tschö,
- Arne -