Beitragvon Roman Pelek » 21. September 2002, 03:07
Hi Peer,
peer schrieb:
> nanana Wolfgang, den Lieblingspreis des Forums zu
> kritisieren! :-)
Recht hat er :-D Aber im Ernst: ich teile Wolfgangs Einschätzung und die angesprochenen Aspekte sind sehr interessant.
> Im ernst: Die "Der DSP wirds schon richten"-Einstellung in
> Bezug aufs SdJ war mir schon immer suspekt; Unterschiedliche
> Zielgruppen usw. Doch vor allem: Entweder es wählen wenig
Wären's nur die Zielgruppen, dann hätten wir doch für jede Klientel etwas...
> leute, dann spiegelt der Preis aber nicht so die Masse der
Das ist die Diskrepanz zwischen Kritikerpreisen und Massenpreisen: bei Kritikerpreisen hat man die Problematik der hohen Subjektivität durch einen kleinen Personenkreis, bei Massenpreisen die Problematik der Verbreitung von Spielen. Als Mittelweg gäb's eine Notenwertung der breiteren Spielermasse, dann wiederum muss man sich aber damit abfinden, dass eine hohe Gefahr des Hypes von Spielen durch im zahlenmäßigen Umfang beschränkte Interessensgruppen besteht. Wie man's dreht und wendet: Probleme sind immer drin, und man muss es eben unter diesen Gesichtspunkten werten bzw. die Probleme auch mal klar benennen.
> Spieler wieder oder es wählen viele und dann reguliert sich
> der Preis auch nach der Verbreitung - man kann nur wählen,
> was man kennt (Kein Wunder, dass das SdJ jedes Jahr unter den
> ersten vier ist).
Tja, der SdJ-Nachzieheffekt ist in der Tat ein Problem. Auch Spieler kaufen sich gerne mal das SdJ oder die Nominierungsliste, und die Verbreitung bügelt dann halt den Rest nieder. Dieses Jahr: PR, TA und die Villa unter den Top-4. Letztes Jahr: Carcassonne war beim DSP von dem in Szenekreisen ähnlich oder höher gehandelten Medina nicht im mindesten zu beeindrucken. Vorher Torres auf Platz 2, Tikal auf 1. Allenfalls alea-Spiele schaffen es durch ihren extrem guten Ruf noch, trotz teilweise wenig Präsenz bei der SdJ-Liste die ersten Plätze beim DSP mitzugestalten. Von kleineren Kreisen hoch gehandelte Kleinverlage aus Essen (man nehme das Beispiel Splotter aus der jüngsten Vergangenheit) haben dabei nicht den Hauch einer Chance.
> Ich find den DS nett, aber perfekt ist er eben nicht...
Eben das. Nichts ist perfekt, aber gerade deswegen ist es so interessant, es näher zu betrachten und nach Alternativen zu suchen. Bzw. mal zu begutachten, wie man die Wertungen interpretieren sollte bzw. müsste... Das geschieht in meinen Augen viel zu wenig, ich persönlich finde, dass es da sehr viel zu reflektieren gibt, wenn man sich dafür interessiert.
Ciao,
Roman