Beitragvon Marten Holst » 11. November 2007, 22:19
Moin Grzegorz
> Das Justizsystem der BSW würde ich generell nicht für
> schlecht bezeichnen, wenn auch die Möglichkeit der
> öffentlichen Debatte mit Namensnennung aus mir
> unerklärlichen und unverständlichen Gründen fehlt (bei
> einer Gerichtsverhandlung dürfen doch auch Kläger und
> Angeklagter offen debattieren).
Ich versuche mal zu erläutern: Kläger und Angeklagter dürfen gerne offen debattieren. Aber zum einen kommt es, wenn Namen im Forum auftauchen (bzw. kam, als die Forenregeln so noch nicht existierten) es zu Schlammschlachten, bei denen nicht primär Kläger und Angeklagter debattierten, sondern auch Hinz und Kunz, die zwar vom Sachverhalt gerade nichts wissen, aber wen in ihrer Stadt haben, der mit einem der beteiligten schon mal schlechte oder gute Erfahrungen gemacht hat. Das wurde unübersichtlich und wenig sachdienlich. Insbesondere kam früher oder später der Tonfall in eher unschöne Bereiche.
Auch gab es falsche Anklagen - wo also jemand Vorwürfe nicht nur falsch aus einem Missverständnis formulierte, was schon ärgerlich genug ist, sondern bewusst "falsche Fakten" ins Forum stellte. Leider "bleibt eben immer etwas hängen", und eine so betroffene hat später ihren Nick wechseln dürfen, weil gewisse Fehler von ihr, die sie nie begangen hatte, im allgemeinen Gedächtnis blieben. Und das zu einer Zeit, als die BSW noch entscheidend kleiner war.
"Kläger" und "Angeklagter" haben auch weiterhin die Möglichkeit, den zuständigen Stellen ihre Meinung offen mitzuteilen, nur dass das eben nicht jeder in der BSW mitbekommt (sprich: die Justiz ist weitgehend nichtöffentlich). Eventuelle regelmäßige Auffaller werden dann öffentlich, nach Prüfung, von den von der BSW dazu vorgesehenen Leuten ja bekannt gegeben.
> Nichtsdestotrotz kann es
> natürlich passieren, dass ein System missbraucht wird. So
> könnte natürlich auch das offene System, das ich vermisse,
> missbraucht werden. In deinem Fall wurde das aktuelle
> System missbraucht und du bist auf eine oder mehrere
> schwarze Listen geraten, ohne - so dein Standpunkt - etwas
> verkehrt gemacht zu haben.
Wie schon in einem parallelen Thread erwähnt: auf eine Blacklist kommen darf man durchaus auch, wenn man keinen Fehler gemacht hat, sondern einfach, weil die Leute einen nicht mögen - oft mag man die ja umgekehrt auch nicht, und stört sich nicht daran, nicht mehr miteinander spielen zu können. Ärgerlich nur, wenn - wie hier - Unbeteiligte dadurch irritiert werden.
> Es handelt sich nun mal um ein gravierendes Problem der BSW
> (nein, nicht "in", sondern Genitiv ist schon richtig). Am
> liebsten wäre es da jedem jedes Spiel in nur einer Minute
> durchzuhaben, um in den folgenden 5 Stunden, die viele dort
> rumhocken mindestens 300 weitere für ihre Wertung zu
> erhalten, davon möglichst 299 gewonnene.
>
> Überlegen in der BSW? Ein TABU! "Wehe du überlegst zu gut
> und gewinnst dann noch auch. Ich komme doch nicht in die
> BSW, um zu verlieren! Mein Skill ist 77% in jedem Spiel,
> Alter!" Außerdem kostet Überlegen ja Zeit. Dann schafft
> derjenige, dem du dein Auftreten auf der schwarzen Liste
> verdankst, ja nicht seine angepeilten 300 Spiele am Tag
> (von den 299 gewonnenen ganz zu schweigen, wenn du noch
> anfängst gut zu spielen, weil du überlegst).
Leider gibt es solche Leute. Allerdings gibt es in der BSW eben verschiedene Ansichten. Einige sind "Hardcorespieler" und sozial kompetent wie jeder zweite Informatiker. Andere kommen von "normalen" Chats in die BSW und spielen nur sehr, sehr, sehr nebenbei. Und alles dazwischen. Es ist hier wie auf der Autobahn: es gibt nur zwei Sorten Autofahrer (außer mir), nämlich rücksichtslose Raser und Opas mit Hut.
> Die BSW ist längst kein Ort mehr, wo es um Spaß geht. Das
> ist Sport und Sport ist Mord. Es gibt natürlich noch
> Gruppen, die das Prinzip Spaß noch nicht verkannt haben,
> und vielleicht mögen sie ja überwiegen, aber meine
> Erfahrung ist da komplett anders.
Was bedauerlich ist. Aber gerade für solche, ich sage mal, "Konflikte im Interesse" sind eben auch Aus-dem-Weg-geh-Instrumente wie Blacklists oder persönliche Badlisteintragungen gedacht. Die einen haben mehr Spaß, wenn man in Ruhe und gemächlich entspannt ein paar Karten auf den Tisch legt und dabei nett plaudert, die anderen wollen konzentriert ein Spiel spielen, gerne mit wenig Wartezeit auf den Gegner. Falsch ist keine der beiden Methoden, jede ist für ihren Vertreter richtig. Nur werden die Leute gemeinsam keinen Spaß haben. Genau deswegen sollten sie sich aus dem Wege gehen - und daran ist keiner in irgend einer Weise "Schuld".
> Wie kann man nun das Problem lösen? - Z. B. so wie ich es
> tue: ich meide die BSW seit bereits langer Zeit. Ich würde
> dort nur wieder reingehen, wenn ich feste Verabredungen mit
> Leuten hätte, die ich kenne.
Grundsätzlich eh empfehlenswert: ein gewisser "fester Kreis", den man sich aufbauen kann im Laufe der Zeit. Leute, mit denen die Chemie eben stimmt. Mit denen kann man auch mal spielen, wenn man zum "allgemeinen Spiel" gerade keine Lust hat.
Tschüß
Marten