Beitragvon Calavera » 28. September 2010, 02:45
Micha A. schrieb:
>
> Wenn ein Spiel aber Regeln hat, die einen Gewinner vorsehen,
> dann werde ich dieses Spiel nicht irgendwie so
> larifari-esoterisch wegen des Gruppenerlebnisses spielen,
> sondern versuchen, es zu gewinnen. Egal, ob es ein taktisches
> Spiel, ein strategisches Spiel, ein kooperatives Spiel oder
> ein kommunikatives Spiel ist.
So wie ich das verstehe, haben Spiele wie Dixit (oder auch Gift Trap und Black Box) das primäre Ziel, etwas über die Mitspieler zu lernen. "Wie denke ich, wie denken andere (über mich)?" Ob das jetzt ein larifari-esoterisches Gruppenerlebnis ist, sei mal dahingestellt :D.
Bei all diesen Spielen dient der Gewinnmechanismus in der Regel als Motivation, die "Wahrheit" zu sagen, weil man damit im ersten Schritt mehr Punkte als mit beliebigen Aussagen bekommt.
Dumm ist dann nur, dass man wiederum "ehrliches" Verhalten der Mitspieler ausnutzen kann, um wiederum noch ein wenig mehr Vorteile zu bekommen (bei manchen Spielen mehr, bei anderen weniger). Leider bleibt dabei dann eben das Kennenlernen der anderen auf der Strecke (bzw. darauf beschränkt, dass man merkt, dass ihnen der Aspekt des Spiels nicht so wichtig ist :D). Und so wichtig ist mir das Gewinnen dann eben doch nicht, dass ich mich und die anderen um (mindestens) die Hälfte des Spiels bringen möchte.
Man könnte es ja auch so sehen: Bei Spielen sollte im Idealfall durchschnittlich der Beste gewinnen. Bei Spielen wie Dixit und ähnlichen sollte das aber eben nicht der beste Spieler, sondern der beste Selbst- Fremdeinschätzer (oder was immer eben auch beim Spiel entscheidend ist) sein. Das Ausnutzen von bei solchen Spielen fast zwangsläufig vorhandenen Wertungsschwachstellen durch bewusste "Falschaussagen" kommt bei mir vom Gefühl her einem Schummeln ziemlich nahe...
Schönen Gruß,
Calavera, eigentlich extremer Strategiespieler