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Wirtschaftspiel mit echter Preisbildung

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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Marc W.

Wirtschaftspiel mit echter Preisbildung

Beitragvon Marc W. » 28. August 2003, 11:08

Hallo,
gibt es ein Wirtschaftspiel (obwohl, ein normales Spiel tut's auch :-) ) bei dem die Presie tatsächlich anAngebot und Nachfrage orientieren?

Marc, der weiss dass das im wahren Leben ja mit dem idealen und echten Markt nicht funktioniert ;-)

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Kathrin Nos
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RE: Wirtschaftspiel mit echter Preisbildung

Beitragvon Kathrin Nos » 28. August 2003, 11:27

Hallo Marc,

"Marc W." hat am 28.08.2003 geschrieben:
> gibt es ein Wirtschaftspiel (obwohl, ein normales Spiel
> tut's auch :-) ) bei dem die Presie tatsächlich anAngebot
> und Nachfrage orientieren?

Ein Spiel, bei dem dies meiner Meinung nach sehr konsequent umgesetzt ist, ist Timbuktu von db-Spiele. Dies ist aber eher ein Deduktionsspiel als ein Wirtschaftsspiel, und der Mechanismus mit dem Preis ist nur für die Endabrechnung relevant.

Dort geht es darum, mit Karawanen über mehrere Tagesetappen nach Timbuktu zu reisen. In jeder Nacht muss man in Herbergen einkehren, in denen sich Diebe aufhalten (die Information über die Diebe - in welcher Herberge, in welchen Zimmern dort und welche Waren gestohlen werden - sind diejenigen, die es zu erschliessen gilt, da jeder nur einen beschränkten Zugriff auf die Informationen hat).

Der Preis einer Ware beim Verkauf am Schluss wird durch die Anzahl der gestohlenen Einheiten dieser Ware bestimmt. Das trifft das Prinzip Angebot und Nachfrage doch ganz gut - wurde viel von dieser Ware gestohlen, steigt der Preis.

Alles Gute wünscht
Kathrin.
Spielerin, früher auch Rezensentin

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dieter gvp

Re: Wirtschaftspiel mit echter Preisbildung

Beitragvon dieter gvp » 28. August 2003, 11:28

Hallo!
Auf Anhieb fallen mir drei Spiele ein, bei dem sich der Preis an Angebot und Nachfrage orientiert:

Executive Decision (geniales aber trockenes Spiel von Sid Sackson)
Playboss
König Krösus (eigentlich ein Auszug aus Playboss)

ferner:
McMulti
Schoko & Co.
Energiepoker

Das wärs fürs Erste, bei genauerem Nachdenken werden mir aber noch ein paar einfallen.

mfg dieter (Executive Decision Fan ohne Mitspieler)

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Dirk T.

Re: Wirtschaftspiel mit echter Preisbildung

Beitragvon Dirk T. » 28. August 2003, 12:26

Mir fällt als aller bestes dabei Crusoes Planet ein. Da haste auch gleich noch eine Geselschaftssimulation dabei und verscheidene Szenarien, wie das Wirtschaftssystem laufen sollte.

Sieht zwar poppelig aus, macht aber irre viel Spass. (Kostet ca. 16 EUR)

Dirk (...der ein ganzes Spiel über Präsident einer repräsentativen Demokratie war!)

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René
Spielkamerad
Beiträge: 27

Re: Wirtschaftspiel mit echter Preisbildung

Beitragvon René » 28. August 2003, 12:49

Klingt ja interessant, aber.....

ich kann den Titel weder unter google oder unter der Spiele-Suche finden....

Kannst Du mir da ein paar Tipps geben?

Thx und nice dice

René

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Marc W.

Re: Gucks Du hier :-)

Beitragvon Marc W. » 28. August 2003, 12:54

http://www.google.com/search?hl=de&ie=ISO-8859-1&newwindow=1&safe=off&q=%22Crusoes+Planet%22&btnG=Google+Suche&lr=

Und der dritte Hit ist: http://www.marshaks.com/preorder_r.htm. Da steht es irgendwo auf der Seite.

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Frodo

Re: Wirtschaftspiel mit echter Preisbildung

Beitragvon Frodo » 28. August 2003, 14:23

Ich entwickel grade ein Spiel, bei dem es zumindest starke Zusammenhänge zwischen Angebot und Nachfrage gibt, wird dennoch eher Strategie/Taktikspiel als Wirtschaftssimulation. Werde wenn es soweit ist (ich denke mal November/Dezember) auch wieder Testspieler übers Spielboxautorenforum suchen, falls du Interesse hast, kannst du dich ja als Testspieler anbieten.

Ansonsten gibt es natürlich Spiele, bei denen nicht durch Spielregeln/Mechanismus die Preise durch Angebot und Nachfolge bestimmt werden, sondern an denen sich grade dieser Zusammenhang praktisch feststellen lässt. Bekanntestes Beispiel dürften die "Siedler von Catan" sein, ist ja dort oft genug zu beobachten, dass z.B. für ein Lehm 2-3 andere Rohstoffe geboten werden.

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Michael Reitz
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Beiträge: 107

Re: Wirtschaftspiel mit echter Preisbildung

Beitragvon Michael Reitz » 28. August 2003, 15:48

Ich würde es zwar nicht als Wirtschaftsspiel bezeichnen, aber einen Mechanismus, der den Preis durch Angebot und Nachfrage regelt, hat es:
FFF (Fische, Fluppen , Frikadellen)

Michael

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Marc W.

Re: Wirtschaftspiel mit echter Preisbildung

Beitragvon Marc W. » 28. August 2003, 17:43

Wenn Du die Testspieler nicht auf Mittelerde suchst sondern eher im Rhein-Main-Gebiet... Sorry, der Nick, verführte gerade dazu ;-)

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Ralf Arnemann
Kennerspieler
Beiträge: 2447

Geht wohl gar nicht

Beitragvon Ralf Arnemann » 29. August 2003, 10:18

Es gibt ja sehr viele Spiele, die ein gewisses Nachfrage-Element eingebaut haben (angefangen ganz schlicht bei Siedler mit den schwankenden Rohstoff-Tauschwerten). Und es gibt Spiele, bei denen Preise in vorgegebenen Bandbreiten schwanken können.

Ich bezweifle aber, daß mit den (vor allem zeitlich) beschränkten Möglichkeiten eines Spiels ein echter Markt darstellbar ist, in dem die Preise wirklich dadurch schwanken, daß die Spieler miteinander handeln.

Wenn der funktionieren soll (und im Gegensatz zu Marcs Annahme gibt es in der Realität genügend Beispiele dafür) braucht man nämlich eine gewisse Mindestmenge an Transaktionen, um zu einem aussagekräftigen Marktpreis zu kommen.
Und man braucht eine gewisse Mindestmenge an Handelsobjekten mit etwas unterschiedlichen Eigenschaften (an denen sich Preisunterschiede überhaupt festmachen können), die aber trotzdem im Prinzip vergleichbar bzw. austauschbar sind (man kann nicht verhandeln, wenn man nicht auch zu anderen Händlern bzw. Handelsobjekten wechseln kann).
Dann braucht man externe Bewertungsvergleiche sowohl für die Handelsobjekte wie auch für die Handelswährung. D.h. man ist z. B. bereit für ein Gebrauchtauto mehr zu zahlen, wenn einem die zusätzliche Klimaanlage etwas bringt. Und man will z. B. keine 300 Euro mehr bezahlen, weil man außerhalb des Gebrauchtwagenmarktes genügend schöne Ideen hat, was man mit diesem Geld anfangen könnte.

In einem Spiel müßten sowohl die Eigenschaften der Handelsobjekte wie auch des Spielgelds letztlich immer in Siegpunkte o. ä. umgerechnet werden, der letztgültige Bewertungsmaßstab im Spiel ist ja immer der Beitrag zum Spielgewinn.

Und dann müßte man trotz grundsätzlicher Gleichberechtigung aller Spieler Mechanismen einbauen, die die Rollen von Verkäufern und Käufern attraktiv machen. Ein Handel kann ja nur stattfinden, wenn beide Seiten der Überzeugung sind, daß sie der Besitz von 500 Dublonen statt des Obekts X und umgekehrt dem Sieg näher bringt.
Insgesamt glaube ich nicht daß es möglich ist, all dies praktikabel in einigen Stunden Spiel abzubilden (würde mich aber freuen, wenn mir jemand das Gegenteil beweist und so ein Spiel entwickelt ;-)

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Michael Andersch

Re: Geht wohl schon

Beitragvon Michael Andersch » 29. August 2003, 12:02

Hallo Ralf,

"Big Deal" von Amigo setzt dieses Element annäherungsweise um: Es gibt eine bestimmte Anzahl von allen Ressourcen, und je weniger davon noch verfügbar sind, desto teurer sind sie.
Die Granularität der möglichen Preise ist zwar etwas grob (und auch von Spiel zu Spiel gleich), aber der Mechanismus ist existent, und zwar viel einfacher als Deine Theorie vermuten liesse ;-) !
Und auch BohnHansa setzt diesen Mechanismus ein, wenn ich mich recht entsinne.

Viele Grüße,
Micha

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Attila
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Beiträge: 4715

Re: Wirtschaftspiel mit echter Preisbildung

Beitragvon Attila » 29. August 2003, 14:40

Hiho,

Händler von Genua !

Atti


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