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Erste Eindrücke Essen

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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Herbert

Erste Eindrücke Essen

Beitragvon Herbert » 18. Oktober 2007, 23:55

Hallo Gemeinde,

da ich heute abend noch kaum was über neue Spiele lesen konnte (ausser Galaxy Trucker), fange ich mal mit meinen ersten Spiel-Eindrücken an:

Tenkigames, Stand 12-50, Chang Cheng von Walter Obert, 2-4 Spieler ab 12 Jahren, Spieldauer ca. 60 Minuten

Bau der chinesischen Mauer. Ausgewogener Spielmechanismus. Man setzt auf einem variabel gestalteten Spielplan entweder Mauerteile oder setzt Ereigniskarten. Optimierspiel ohne Glücksanteil und mit ordentlich Interaktion, vom Spielreiz her 7 bis 8

Amigo, Stand 11-22, Patrizier von Michael Schacht, 2-5 Spieler ab 10 Jahren, Spieldauer ca. 50 Minuten

Schönes Mehrheitenspiel, geringer Glücksanteil durch Kartenverteilung, relativ einfache Regeln und doch recht hohe Spieltiefe, vom Spielreiz nach dem ersten Eindruck eine 8.

Czech Board Games, Stand 4-17, Jantaris von Zbynek Vrana, 3-4 Spieler ab 8 Jahren, Spieldauer ca. 60-90 Minuten

Mehrheitenspiel mit recht einfachen Setzregeln. Die Spieltiefe wird sich wohl erst nach einigen Pariten erschliessen. Zog sich am Ende ziemlich in die Länge. Spielreiz nach dem ersten Eindruck eine 7.

Face 2 Face Games, Stand 9-72, Moai von Adrian Dinu, Illustration/Grafik: Cyril van der Haegen, Lars Grant West, 2-5 Spieler ab 12 Jahren, Spieldauer ca. 90+ Minuten

Die Spieldauer ist wohl von der Anzahl der Spieler abhängig. Man streitet mit seinen Arbeitern ständig um Holz, die Ernährung und damit das Überleben der Arbeiter und um den Bau von Statuen. Zieht sich auch sehr in die Länge und ich hatte, vielleicht auch aufgrund der fortgeschrittenen Zeit, das Gefühl gespielt zu werden. Vom Spielreiz her bei mir zwischen 6 und 7.


Absolute Highlights sind aber für mich die neuen Eggert-Spiele Hamburgum und Cuba. Herne sei Dank musste ich die aber gar nicht mehr testen :-).


Gruss aus dem Münsterland
Herbert

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Roman

Weitere erste Eindrücke Essen

Beitragvon Roman » 19. Oktober 2007, 01:43

Liebe Leidensgenossen,

um Herberts Ersteindrücke für die gänzlich daheim Gebliebenen oder erst später auf die Messe fahrenden Mitspielerfortzusetzen:

alea (11-01), Im Jahr des Drachen, Stefan Feld: Sehr guter Ersteindruck - gradliniges Spieldesign mit dem richtigen Maß an Zwängen und Optionen ohne zu grüblerisch zu werden. Auch die Interaktion passt. Es gibt allerdings wieder für dieses und jenes mal wieder diese und jene Wertungsart, was für Vielspieler allerdings kein Problem darstellen dürfte.

histogame (5-91), König von Siam, Peer Sylvester: Flottes, durchdachtes Spiel um Mehrheiten und Handkartenmanagement. Hat einen deutlichen Börsenspieleinschlag, da niemand selbst eine Farbe spielt, sondern auf bis zu drei Parteien Einfluss nimmt und Anteile erwirbt. Zu viert (Besetzungen 2-4) ein Partnerspiel, was nicht jedem liegt, aber in unserer Runde für herrlich unsachlich-emotionale Streitgespräche sorgte ("Sach' mal, hast Du eigentlich noch alle Hühner auf der Stange, siehst Du nicht, worauf ich grade hinspiele?").

Smart (9-48), Tzaar, Kris Burm: Zugegeben, anscheinend üben schwarze und weiße Steine auf einem symmetrischen Brett vertreten eine geradezu aphrodisierende Wirkung auf Mathematiker aus. Dieses bösartige Vorurteil stört einen aber nicht, solange man zur genannten Klientel gehört: Tzaar Hat nicht die Extraklasse eines Dvonn oder Yinsh, ist aber mehr als nur solide, nicht nur, was die Bakelit-Steine anbelangt. Andere verlangen für undurchdachtere Ideen in Selbstbastelmoosgummi neuerdings deutlich mehr. Und wie man, wenn man älter wird, halt immer wieder die Musik derselben Interpreten kauft, so isses auch hier - besser ein guter Kris als ein schlechterer, teurerer neuer Apologet.

Was gab's "by the way"? Nun, es wurde viel gejammert über die neue Preisgestaltung. Überspitzt formuliert: Mehrpersonenbrettspiele fangen 2007 (wieder) bei 40 Euro an, 2er oder reine Kartenspiele kriegste schon für 30.

Quintessenz all derer, die ich getroffen habe: Ich bezahle diese Preise gerne, wenn ich weiß, dass ich es mag und die Autoren/Verlage etwas davon haben. Aber für reine Impulskäufe ist der Zug jetzt abgefahren, denn mein Geld gibt's halt auch nur einmal für mich und ich würde es gerne vorher spielen.

In einem gewissen Widerspruch dazu steht allerdings das Konsumverhalten bzgl. gewisser vorgehypter Neuheiten. Die gehen immer noch weg wie warme Semmeln. Die abstruseste, wenn auch sicher bei weitem nicht erfolgreichste, Deklaration einer "Limited Edition" hat allerdings Kris Burm geliefert. Denn "Zsaar" gibt es nur in einer 1000er-"Pre-Release Spiel '07"-Edition. Kurzum: Das Spiel wurde veröffentlicht, aber eigentlich doch noch nicht. Spätestens ab diesem Punkt wird es so bewusst albern, dass jedem auffallen sollte, in welche Stadt dieser Zirkus als nächstes zieht.

Ciao,
Roman (dieses Posting ist ein Pre-Release zu posthumen Meinungen, die mich wirklich erst beseelen, sobald Spiele schon totgeredet wurden...)

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ravn

Re: Erste Eindrücke Essen

Beitragvon ravn » 19. Oktober 2007, 01:46

Nabend,

ich hänge mich mal mit meinen ganz subjektiven Spieleeindrücken hier an. Bevorzuge selbst komplexe Spiele, bei dem man aktiv was machen kann und nicht gespielt wird, sowieso originelle Spielmechanismen. Noch ein "Mehrheiten-auf-Provinzen-vereinen" oder reine Würfelkämpfe als Spielkomponente können mich hingegen nicht mehr locken. Auch kann es lieber abstrakt sein, als mit einem aufgesetzten Thema zugekleistert.

*** Macht und Ohnmacht, MoD Games
Entfernt doch wieder ein Mehrheitenspiel, aber ohne Würfelglückkomponente. Stattdessen muss man mit Rittern und Magiern, seine Kräfte sammeln, wobei die unterschiedlichen Einheitstypen Ritter und Magier jeweils andere Gebiete bedrohen. Dadurch muss man auf zwei Ebenen planen. Eingängige Regeln, reines 2-Personenspiel und deshalb aufgrund dieser Spieleranzahl was Besonderes für Fans des Genres.

*** Sechsstädtebund, CGE
Vielschichtiges Brettspiel mit ebenso vielen Stellschrauben, die für ein erfolgreiches Spielgeschehen überblickt und verzahnt eingesetzt werden wollen. Da ist soviel zu beachten und an spielerischem Potential zu entdecken, dass man die erste Partie als reine Lernphase mit vielen Aha-Momenten empfinden. Eher abendfüllend im Kaliber eines Caylus. Gutes Kartenmaterial und ausreichend dicke Pappcounter. Ein echter Qualitätssprung in Sachen Ausstattung und locker auf German-Games-Niveau.

*** Agricola, Lookout Games
Landwirtschaftssimulation mit Aufbau-Charakter. Viel Material für 35 Euro am Messestand. Eher ein Freakspiel (positiv gemeint) der "Roads & Boats" Klasse für alle Fans, die Caylus & Co inzwischen schon zum Frühstück spielen. Habe leider nur bei einer Partie zusehen können und ein wenig den Erklärungen gelauscht, klang nach einem Spiel, das von Planern erlebt und dann beherrscht werden will.

*** Cash'n'Guns Live, Repos Productions
Habe eine Livepartie im Kreise von acht Mitspieler selbst miterlebt, geleitet von Repos. Hat man die erste Scheu überwunden, dass man etwas wild in einem festgesteckten Gebiet durch die Gegend wandert, auf Countdown dann relexartig seine Hand eine Waffenform nachahmen lässt und auf die Mitspieler zielt, während der Spielleiter die aktuelle Situation auswertet, dann kann man viel Fun mit dem Spiel haben. Ich hatte den Spass jedenfalls. Wird in Teams gespielt. Jedes Team bekommt Waffenkarten mit unterschiedlichen Aktionsradi und Verletzungspotential zugeteilt. Jetzt gilt es als Team, die anderen Teams möglichst effektiv auszuschalten, ohne die eigenen Kameraden zu treffen in der Hitze des Spielgeschehens. Das Spiel lebt von seiner Atmosphäre und will auch so gelebt werden. Für mich die actionreiche Alternative zu manch langatmigen Werwölfe-Spielrunden. Wer am Ende gewinnt, ist eigentlich egal, erzeugt aber zusätzlichen Anreiz. Einzig die eine Trillerpfeife als Signalgeber finde ich etwas unhygenisch, wenn der Spielleiter wechseln sollte, aber kann man auch durch beliebigen Laut (Händeklatschen?) ersetzen notfalls.

*** Army of Frogs, Gen Four Two
Eigentlich abstraktes Spiel, dass nur durch die froschartigen Spielfiguren ein Thema bekommen hat, das man in den Sprungregeln wiederfindet. Allerdings fande ich die Frösche in schwarz gesprenkelten Farbtönen arg hässlich. Die weiteren Spielelemente wie das Umzingeln von Gegnersteinen kennt man hingegen schon von diversen anderen Spielen. Für HIVE Fans sicher ganz toll, wer mit HIVE nichts anfangen konnte, wird hiermit sicher auch nicht warm werden. Mein Fall war es nicht, werd dem Spiel aber nochmal eine zweite Messe-Chance geben.

*** Laboriginals, CBG
Tragen knuffige Knetmonster durch ein eher belangloses Spiel? Sah für mich nach zu viel Glück aus, werde ich aber die kommenden Tage noch selbst anspielen, weil der Augenschein des Beobachters kann trügen.

*** BallCube, Herz Spiele
Ein durchsichtiger Plastikwürfel, in dem Schieber auf mehreren Ebenen eingesteckt werden, die ein Loch haben. Kugel oben reingeworfen, Schieber verschoben, Kugel fällt weiter. Spielmechanik sah interessant aus, allerdings wirkte das Plastik auf mich eher "billig" statt hochwertig. Muss den Spieltest erst noch überstehen.

*** Daedalus, MdMV Games
Aus Kartenteilen wird ein Labyrinth aufgebaut mit farbigen Zentren zwischen vier Karten. Vervollständigt man ein Zentrum hat man so viele Aktionen, wie die eigene Farbe in den Kartenecken vertreten ist. Damit setzt man Würfel ein oder bewegt die durchs Labyrinth. Klingt erstmal ganz nett, spielt sich zu Zweit aber arg zäh, weil ein Mitspieler immer von der Vorarbeit des Anderen profitiert, oder im Endeffekt überhaupt keiner profitiert, weil man destruktiv effektiver spielen kann, wenn man sich einmal einen Vorteil erspielt hat. Gegnerische Würfel kann man angreifen und dann entscheidet ein Würfelwurf arg zufällig, ob man den Gegner übernehmen kann oder eben nicht. Als Angreifer hat man immer einen Vorteil. Spätestens an dieser Stelle war das Spiel für mich gestorben und wir quälten uns eher durch die Partie. Eventuell macht es anderen Spielertypen Spass, mir hingegen nicht.

*** Cuba und Hamburgum, Eggert Spiele
Der Stand war leider so überlaufen, dass ich keine Chance hatte, die Spiele selbst anzuspielen. Sehen beiden optisch sehr gut aus, wobei Hamburgum eher plakativer und Cuba eher künstlerischer erscheint. Hamburgum habe ich mir erklären lassen und da spielt das Antike bekannte Rondell wieder die Funktion der Aktionenverteilung. Krieg und Kampf gibt es hingegen nicht, stattdessen versucht jeder Rohstoffe zu erwerben, Rohstoffe wieder mit Gewinn zu verkaufen (?), und mit Rohstoffen Kirchenteile erwerben zu können, die Sonderfunktionen geben. Die eigenen Aktionen wirken sich auf die Mitspieler aus. Doppelseitiger Spielplan mit London auf der Rückseite. Muss man gespielt haben, um die Tragkraft der Anfangsfaszination auszutesten. Aktuell bliebt das Spiel für mich noch zu theoretisch, um es wirklich beurteilen zu können.

*** Gipsy King, Cwali
Wohnwagen um ein Weide- und Seengebiet aufstellen, wobei zusammenhängende Wohnwagenketten mehr Siegpunkte bringen und die Mehrheit um ein (auch mehrteiliges) Seengebiet ebenso Siegpunkte bringt, wenn Fische dort vorhanden sind. Klingt nicht gerade aufregend, aber durch einen interessanten Passen-Mechanismus, kann man gezielt die Spielreihenfolge ändern und sich durch Zugverzicht lukrative Plätze an neuen Seengebieten aneignen. Wir haben es in einer Viererrunde gespielt und es liess sich locker und leicht spielen, ohne überfordert zu sein. Für 24 Euro inklusive Territories (2-Personen-Spiel um abzugrenzende Gebiete, solange Vorrat reicht) fand ich es dann allerdings etwas zu wenig Spiel im Vergleich zu den anderen Neuheiten.

*** Graffiti, Huch & Friends
Alle bis auf ein Spieler malen einen Begiff vom Kartenstapel auf ihre "magischen Tafeln" unter Sanduhren-Zeitdruck. Ist die Zeit abgelaufen, darf der Rater endlich auch die Bilder betrachten und rätseln, was denn dort gemalt wurde. Die Begriffe tauchen in zwei Schwierigkeitsstufen auf, wobei "Osterhase" noch leicht war, aber "Quotenfrau" schon mehr Malkreativität erfordert. Insgesamt gibt es acht Maltafeln, wo eigentlich auch ein Stapel Kopierpapier und Bleistifte gereicht hätte. So wirkt das Spiel unnötig aufgeblasen um die recht einfache und spielerisch reizvolle Massen-Mal-Idee. Ich bin mal gespannt, wie die Maltafeln am Messesonntag aussehen, weil jetzt schon einige dauerhafte Druckstellen zu sehen waren. Aber trotzdem Lob an Huch & Friends, dass man sich gegen Papierverschwendung entschieden hat... wer mag die CO2-Bilanz der Plastiktafeln gegenrechnen?

*** Black Box Plus, Franjos
Eigentlich das altbekannte Black Box, aber in grösser und mit einer Spielplanrückseite, die ein Hexagon statt Quadrate bietet. Dadurch wird das Spiel aber noch schwieriger. Wer also mit dem alten Black Box nicht ausgreizt ist, der findet hier seine Herausforderung. Da ich im Spielerkreis schon Black Box habe, brauche ich es nicht noch einmal in neu und gross und komplexer.

*** Kalter Krieg, Pro Ludo
Etwas verschämt versteckt hinter der Theke gab es den Krieg der Supermächte für zwei Spieler. Zur Spielpartie hat es nicht gereicht, aber eine ausführliche Regelerklärung habe ich bekommen. Im Prinzip nichts Neues, nur eben in das Thema "kalter Krieg" verpackt. Es wird um eine Auftragskarte gekämpft, indem jeder auf seiner Seite Kartenwerte anlegt und diverse Sondereigenschaften der Karten nutzt. Der vorab gewählte Spielcharakter für diesen Auftrag kann das Ergebnis dann nochmals verändern. Das war es im Kern. Wem das Thema gefällt und die eher kühl-realistische Aufmachung, der wird sich wohl auch nicht am altbackenenen Spielprinzip stossen. Ich habe hingegen genügend alten Wein in neuen Schläuchen in meiner Sammlung.

*** Burg Appenzell, Zoch
Selbst ein arg gelangweilter Erklärbär konnte uns das Spiel nicht schlechtreden. In teils Zweier- und Dreierpartie machte uns das Kinderspiel, das eigentlich eher ein Familienspiel ist, schlicht und einfach Spass. Gleiche Käseformen aufdecken, verschieben, Maus über die Burg ziehen, Mitspieler in Löcher fallen lassen, ein wenig Memory, ein wenig verrücktes Labyrinth und fertig ist ein garer Mix, der auch in Erwachsenenrunden munden kann. Ich werde mir das Spiel zulegen, auch weil Material und Grafik und Spielhaptik wirklich gut ist. Dank spielbox Zugabe wird es auch noch ein wenig komplexer. Unbedingt ohne Vorurteile mal anspielen.

*** Patrizier, Amigo
Wer Manhatten kennt und sich dazu vorstellen kann, dass die nächsten Bauaktionen durch Kartenauslagen auf der aktuellen Baustelle bestimmt werden, der hat das Spiel erfasst. Es geht mal wieder um Mehrheiten (gähn!) und zu Zweit hat man schlicht zu viel Raum und zu wenig Behinderung durch Mitspieler. Wenn dann allerdings Mitspieler behindern würden, dann lacht und gewinnt der, der am wenigstens behindert wird. Lieber Manhatten spielen, weil da türmen sich die Hochhäuser schöner in den Himmel und man ist genauso eingeschränkt in seinen Aktionen und von den lieben Mitspielern abhängig. Warum dann noch Patrizier? Ich weiss es nicht und wende mich lieber anderen Spielen zu, die neuartiger und nicht so verstaubt wirken.

Infos ohne Gewähr, da im Messetrubel entstanden und sorry für Flüchtigkeitsfehler & Co, das Nachtlager ruft! :-)

Cu/Ralf

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Dirk Piesker
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Spielepreise

Beitragvon Dirk Piesker » 19. Oktober 2007, 07:09

Hi Roman,

> neue Preisgestaltung. Überspitzt formuliert:
> Mehrpersonenbrettspiele fangen 2007 (wieder) bei 40 Euro an,
> 2er oder reine Kartenspiele kriegste schon für 30.
>

Hmmm, kann ich so aus dem Bauch heraus nicht bestätigen.

Die HiG-Spiele und auch das neue alea für je 22,50 finde
ich eher sehr preiswert.
Cuba 30, Filou 9. Was hat denn 40+ gekostet?

Einzig Agricola mit 35 war etwas teurer, aber das geht
wohl nach Gewicht :-)

Viele Grüße,
Dirk

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JoelH
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Patrizier

Beitragvon JoelH » 19. Oktober 2007, 08:50

Herbert schrieb:
>
> Amigo, Stand 11-22, Patrizier von Michael Schacht, 2-5
> Spieler ab 10 Jahren, Spieldauer ca. 50 Minuten
>
> Schönes Mehrheitenspiel, geringer Glücksanteil durch
> Kartenverteilung, relativ einfache Regeln und doch recht hohe
> Spieltiefe, vom Spielreiz nach dem ersten Eindruck eine 8.
>
Mit wie vielen Spielern hat ihr gespielt? Mit zwei Spielern ist das Spiel unspielbar bzw. beliebig. Es ist zuviel Platz um den anderen Spieler irgendwie zu schwächeren Zügen zwingen zu können, es artet zu einem beliebigen Setzspiel aus bei dem letztlich doch nur die Karten entscheiden. Also wer vorrangig zu zweit spielt der sollte die Finger vom Spiel lassen, wir waren schwer enttäuscht.

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Henry
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Re: Erste Eindrücke Essen

Beitragvon Henry » 19. Oktober 2007, 09:38

Gruß zurück in Kiel,

ich hatte das Gefühl, dass es gestern (Donnerstag) voller auf der Messe war, als an den Donnerstagen in den Jahren zuvor. Obwohl NRW wohl keine Ferien mehr hat, oder?

Daneben gab es leider auch ein paar kleinere "Enttäuschung". So waren weder die Erweiterung für Mr. Jack noch für HIVE wegen Produktsionsproblemen vorhanden (Aussage jeweils: ggf. am Sonntag). Highlights sind sicherlich "Im Jahr des Drachen" (Alea) und die schon erwähnten Spiele von Eggertspiele. Als Give-Aways können z.B. endlich die "richtigen" Zusatzkarten für Meisterdiebe, ein "Knut" für Zooloretto und das Hessen-Szenarium für Siedler (2 Euro Spende) empfohlen werden.

Auch fiel mir auf, dass dieses Jahr mehr Elektronikspiele vertreten waren. So etwa "The Eye of Judgment" für die Playstation 3 und ein eigener Stand von EA. Deutet sich da ein Wandel an...?

Mehr von unseren Eindrück von gestern gibt es übrigens "live" aus dem ICE von der Rückfahrt gestern (inkl. Schaffner) auf http://www.spiele-podcast.de .

Gruß

Henry (Magazin www.Gelegenheitsspieler.de)

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Roman

Re: Spielepreise

Beitragvon Roman » 19. Oktober 2007, 10:02

Hi Dirk,

Dirk Piesker schrieb:

> Die HiG-Spiele und auch das neue alea für je 22,50 finde
> ich eher sehr preiswert.

Die sind es auch, und die Kalkulation erscheint mir hart auf Kante genäht. Aber die haben ganz andere Vertriebspartner im Rücken.

> Cuba 30, Filou 9. Was hat denn 40+ gekostet?

Cuba für 30 war ein Dumpingpreis. Die Qualität der Grafik und der Stanzpappe ist mehr als nur beachtlich. Allein dafür hätte sogar die 40 Euro bezahlt. Nur nachdem zwei Mitspieler vergeblich für die limited Edition ohne Vorbestellung ohne Erfolg optionierten und es dann nicht mehr haben wollten, dachte ich mir: "Ach, scheiß drauf, dann nimm es halt selbst mit, bevor dir die auf der Heimreise wieder die Hucke vollquengeln, nötig haben sie es wohl nicht mehr." Und dann habe ich es auch für 30 Euro gekauft.

> Einzig Agricola mit 35 war etwas teurer, aber das geht
> wohl nach Gewicht :-)

Agricola kostete auch mal 42 Euro, ja. Und Brass, Hamburgum auch. Und erst Phoenicia. Lookout Games waren mit Agricola die ersten, die das Spiel um Angebot und Nachfrage realisiert haben. Bei den Autoren, die sie im Rücken haben, isses kein Wunder.

Unreduzierte Grüße,
Roman

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hajott59
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Beiträge: 187

Re: Spielepreise

Beitragvon hajott59 » 19. Oktober 2007, 17:33

Roman schrieb:
>
> Cuba für 30 war ein Dumpingpreis.

Wieso Dumping? Das Spiel kostet beim Händler 29,95 Euro, ist also der normale Verkaufspreis.

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Hartmut Th.

RE: Erste Eindrücke Essen

Beitragvon Hartmut Th. » 19. Oktober 2007, 21:25

"Henry" hat am 19.10.2007 geschrieben:
---
>
> Daneben gab es leider auch ein paar kleinere
> "Enttäuschung". So waren weder die Erweiterung für Mr. Jack
> noch für HIVE wegen Produktsionsproblemen vorhanden
> (Aussage jeweils: ggf. am Sonntag).

gestern nicht drauf geachtet, aber heute waren Riesenstapel der Mr. Jack Erweiterung am Stand, Preis 15 Euro.

verspielte Grüße, Hartmut

- Spielekreis Hiespielchen - www.hiespielchen.de -

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quasselgnom
Brettspieler
Beiträge: 69

RE: Erste Eindrücke Essen

Beitragvon quasselgnom » 19. Oktober 2007, 22:30

Hartmut Th. schrieb:
> gestern nicht drauf geachtet, aber heute waren Riesenstapel
> der Mr. Jack Erweiterung am Stand, Preis 15 Euro.
Tja, leider passt diese Erweiterung aber nicht zur alten Auflage. Laut Standpersonal (und mit eigenen Augen gesehen)sind bei der jetzigen Auflage und der Erweiterung die Kartenecken nicht so abgerundet gestanzt wie bei der alten Auflage. (-> Produktionsfehler!?)D.h. man könnte die Identität von Mr. Jack allein anhand der Kartenecken eingrenzen, was ja nicht so prickelnd wäre.
Da die "Altkunden" aber nicht im Regen stehengelassen werden sollen, soll es auch noch mal eine "rundere" Version für die alten Basisspiele geben. Mit etwas Glück noch dieses Jahr.

Gruß
quasselgnom

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ravn

Re: Zweite Eindrücke Essen + Korrektur

Beitragvon ravn » 19. Oktober 2007, 23:12

Nabend,

ein weiterer Messetag ist vorbei und wieder hatte ich das Glück, viele neue Spiele spielen und erleben zu dürfen und einigen Autoren und Spieleerklärern lauschen zu können. Wie düster muss doch die Zeit vor den "Internationalen Spieltage" gewesen sein? So viele Neuheiten, die man schlicht nicht bemerkt hat, oder gab es früher schlicht nicht so viele Spiele? Egal!

*** Glik, Portal Publishing
Gestern schon gespielt und dann auch direkt gekauft und irgendwie vergessen aufzulisten, dabei ist es ein wirklich empfehlenswertes Spiel - sofern man abstrakte Spiele mag für 2 bis 4 Spieler. Aus kleinen Holzbrettchen mit 4x4 Raster wird die Spielfläche aufgebaut. Einige Quadrate sind ausgefüllt und stellen Wände dar. Dazu gibt es Start und Zielfelder für 4 Spieler. Die Spielmechanismen erinnern vom Bewegungsablauf an Rasende Roboter, denn einmal ins Spiel gebracht, zieht man seine Spielsteine in gerader Linie bis zur nächsten Hindernis. Das können Spielsteine, Wände und neutrale Blockiersteine sein. Wer zuerst seine Steine am Zielfeld aufgereiht hat, der hat gewonnen. Klingt einfach, gradlinig und deshalb gut. Macht Spass (nur in Zweierbesetzung gespielt) und ist herausfordernd, weil man auf der einen Seite seine Route zum Ziel vereinfachen sollte, aber die Routen der Gegner möglichst behindern. Unbedingt anschauen! Allerdings sind die Holzplättchen arg farbverschieden von hell bis dunkler in der Grundfarbe - eben ein Naturmaterial ohne 100% Perfektion. Werd bis Sonntag morgen noch sehen, ob mich das zu sehr stört und ggf. um den Austausch einzelner Plättchen austauschen nachfragen (da ist eines arg dunkel, fast schon braun, während die Anderen eher beige sind).

*** Napoleons Triumph, Simmons Games
Bonaparte at Marengo in gross, mit Generälen und mehr Regelwerk. Da ich schon den Vorgänger seit einem Jahr ungespielt im Regal stehen habe, weil mir die Regel arg sperrig ist (liegt wohl auch an mir), werde ich mich an das doppelt so grosse Napoleons Triumph erstmal nicht herantrauen. Wem hingegen Bonaparte schon gefallen ist, für den ist Napoloen eh ein Pflichtkauf. Neulingen würde ich den Einstieg mit Bonaparte empfehlen - dann kann man sich auch prima zu Napoleon spielerisch "hocharbeiten". Aber beeindruckend sah es schon aus, wenn auch nur mit ausgezogenem Küchentisch spielbar.

*** König von Siam, Histogames
Habe ich keine Meinung zu, die in eine Richtung weisen könnte. Auf der einen Seite geht es mal wieder um ein durch Karten gesteuertes Mehrheitensystem, wobei man allerdings nicht selbst eine Spielerfarbe vertritt, sondern deren drei zu seinen Vorteil steuert. Auf der anderen Seite verlangt das Spiel nach so vielen zu optimierenden Spielzügen, dass ich fast abgeschreckt bin, es in einer Zugtüftler-Runde spielen zu wollen. In der Fairplay Scoutwertung wird es allerdings hoch gehandelt. Für Fans in der richtigen Spielrunde sicherlich genau das richtige Spiel. Aber für mich? Unentschlossen, werde es deshalb doch mal wagen, unter suboptimalen Messebedingungen für so ein Spiel, es zu spielen, statt nur zuzuschauen und der kompletten und kompetenten Regelerklärung mit vielen guten Beispielen zu lauschen.

*** Origins, Sierre Madre Games
Nicht gespielt, sondern nur den Autor mit Fragen gelöchert und erzählen lassen, während eine Spielpartie lief. Man führt sein Stamm über die komplette menschliche Entwicklungsgeschichte und muss sich weiterentwickeln. Das Ganze wird zweisprachig präsentiert, was Spielkarten und das Spielbrett arg überladen wirken lässt. Wetter, Jagd und diverse andere Kleinigkeiten sind vom Würfelwurf abhängig und da ist die Frage, in wie weit das Spielgeschehen für ein Entwicklungsspiel nicht zu zufällig wird, weil die Würfel eben anders wollen und man nicht von der eigenen Spielstärke, sondern von Würfel geschlagen wird, während die Mitspieler im Gegenzug bevorteilt werden können. Mag ich bei Abend füllenden Spielen nicht, wenn auch die Grundelemente interessant klangen. Hoffe da schlicht auf Eure Messeeindrücke!

*** Ming Dynastie, Hans im Glück
Am Herner Spielebus gespielt und da zeigte sich recht schnell, dass die Regeln arg verbesserungsfähig sind. Ohne Erklärerin wird es steinig. Die hatte allerdings auch ihre lieben Mühen mit unserer Verständnisfähigkeit der Zusammenhänge, weil das Spiel arg verzahnt ist und man mal wieder in zig verschiedenen Kategorien durch unterschiedliche Möglichkeiten Siegpunkte machen kann - meistens durch Mehrheiten. Spielte sich sehr kopflastig und ohne arge Vorausplanung kann man nichts gewinnen, aber selbst dann können die lieben Mitspieler immer noch die Pläne durchkreuzen und man muss schlicht das Beste aus der gegebenen Situation machen, die man eigentlich anders eingeschätzt hat. Da aber im Grunde nicht wirklich was Neues geboten wird, frage ich mich, wer das Spiel braucht? Aber schlecht ist es sicher nicht, nur schon in den diversen Elementen woanders schon zu oft gesehen und müde gespielt. Auch bin den Mehrheiten und der Siegpunktesammelei arg überdrüssig. Fans davon werden hingegen begeistert sein.

*** Laboriginals, Czech Board Games
Knetmonster wandern im Kreis umher, um am Leben zu bleiben. Man landet würfelgesteuert auf Aktionsfelder, wertet die aus und spielt weiter. Kann in der geeigneten Runde, die bereit ist, sich auf das Spiel einzulassen, sicherlich Spass machen. Mir selbst war da aber zu wenig Spiel im Spiel. Ohne die aussergewöhnliche Aufmachung wäre es für mich komplett uninteressant und dass ist leider kein gutes Zeichen für das Spiel hinter der Optik.

*** BallCube, Herzspiele
Gestern noch kiritisiert, heute gespielt und zufrieden. Das Material ist kein Plastik sondern Polycarbonat (sagte die Autorin) und widerstandfähig. Sieht auf dem zweiten Blick ganz ok aus, aber für 50 Euro hätte ich lieber zu einer 70 Euro Version gegriffen, die nicht ganz so matt und oberflächlich angekratzt aussieht. Blöd nur, dass es die nicht gibt und ich sowieso nicht die Zielgruppe für 70 Euro teure Spiele an der Grenze zum Kunstobjekt wäre. Der Spielablauf ist einfach aber faszinierend, weil eben räumlich gespielt wird und nicht nur flach auf dem Brett. Man schaut erstaunt den Kugeln zu, wie die sich ihre Bahn auf den durch Schiebern geöffneten Weg nach unten bahnen - oder auch nicht, wenn man die Schieber zuvor ohne Taktik und Spielübersicht platziert hat. Ein gutes Spiel mit eigener Zielgruppe, die ich nicht so recht bin, da mir abstrakte Spiele höchstens 25 Euro wert sind, egal wie wertig die auch aussehen mögen.

*** Medievalia, Giochix Edizioni
Leider nur arg oberflächlich erklärt bekommen, aber im Grunde baut man mit Karten seine Provinz auf, bekommt virtuelle Waren durch diese Karten, womit man wieder andere Karten nuten kann. Dann kann man noch die lieben Mitspieler überfallen und das alles per Kartenvergleich. Weder arg komplex noch kompliziert, aber eben nur ein Kartenspiel, dass man kaufen kann, oder eben auch nicht. Ich wohl erstmal eher nicht, weil mich die Präsentation nicht angesprochen hat und der Anspielplatz belegt war. Wenn es ein Hit wird, kauf ich es dann und gut. Gibt noch so viele andere Neuheiten, die mich mehr begeistern konnten.

*** Wadi, Emma Games
Da fliesst ein zweigeteilter Fluss durch eine Landschaft aus diversen Feldern, die man dazu auch noch beliebig oder nach Szenario kombiniert aufbauen kann. Man selbst baut Pumpstationen und bewässert die angrenzenden Felder. Dafür gibts Punkte, je nach Feldart mehr oder weniger und irgendwann ist der Fluss ausgetrocknet. Nettes Thema, stimmig umgesetzt, aber gab spielerisch nicht viel her, weil man sich die guten Bauplätze ausrechnen kann und dann irgendwie und irgendwo das Spiel dabei verloren gegangen ist. Da kann auch der Wadi-Glücksbringer (hat mit dem Spiel nix zu tun, sieht nur nett aus) nichts mehr rausreissen für uns verwöhnte Spielefreaks.

*** Steam over Holland, Vendetta Games
Eine gradlinige 18xx Variante in den Niederlanden angesiedelt von allen Regelwerkbalast befreit, so dass die Zugänglichkeit unter den 18xx Spielen seines Gleichen sucht. Gutes Material, schmucke Spielschachtel. Gerade das richtige Futter, um 18xx Verweigerer von dieser Spielegattung zu überzeugen und irgendwann darf dann auch mal ein 1835 ausprobiert werden. Soll auch zu Zweit gut spielbar sein und deshalb für mich ein Kauftipp. Allerdings mit 40 Euro nicht übermässig preiswert im Vergleich zu einem 30 Euro Cuba und einem 35 Euro Agricola. Aber wer in 18xx Fankreisen für wenige Pappmarker in Kleinstauflage jedes Jahr viel Geld ausgibt, für den sind 40 Euro für ein komplettes 18xx sicherlich arg preiswert. Ich möchte es haben, aber zu dem Preis? Bin eben doch kein 18xx Fan, sondern eher breitflächiger interessiert.

*** Flinke Feger, Pro Ludo
Die Aufmachung macht das Spiel. Wer Bongo kennt und hasst wie ich, der wird auch das Spiel nicht toll finden. Da ich mir schlicht nicht unter Zeitdruck merken will, was für welche Würfel ich eben noch gesehen habe, bevor ein Mitspieler die Buchseite umklappt und somit die Würfel verdeckt werden, habe ich keine Chance bei dem Spiel. Irgendwie ist es für mich auch kein Spiel, sondern eher Gedächtnistraining als Spiel verpackt. Einfach und schnell erklärt, direkt losgespielt, ganz lustig (für die Anderen) und schnell wieder vergessen. Wer Bongo mag, bekommt hier eine Luxusausgabe mit anderen Würfelauswertungsregeln. Ganz objektiv betrachtet aber gewiss kein schlechtes Spiel, nur eben nich meines.

*** LINQ, BeWitches Spiele
Kommunikationsspiel mit assoziativen Bluff-Elementen für 4 bis 8 Spieler. Je mehr, desto besser, desto ausgewogener. Über die Fairplay Scoutaktion auf das Spiel aufmerksam geworden, Spielrunde zugeschaut, nochmal selbst erklären lassen und gekauft für 17 Euro. So schnell und einfach kommt man zu guten, weil aussergewöhnlichen Spielen mit erfrischenden Ideen. Allerdings nichts für Leute, die überhaupt keine Wortspiele mögen und sich nicht vorstellen können, was man zu "Spieler" assozieren kann, dass mich der geheime Teampartner daran erkennt, aber die anderen Mitspieler unsere Teamzusammengehörigkeit eben nicht entdecken.

*** Perry Rhodan: Die kosmische Hanse, Kosmos
Eigentlich ein abstraktes Spiel, das kein Thema gebraucht hätte, aber Kosmos wollte eines und hatte die Lizenz und der Autor hat dann auch nicht Nein gesagt. Warum auch, stört das Thema doch nicht. Von Heinrich Glumpler selbst erklärt bekommen und das war wieder mal faszinierend wie jedes Jahr. Danke für die kurzweiligen Minuten. Auch wenn es so gut wie keine Spielerinteraktion hat, sind die Spielelemente rund um die intergalaktische Lieferungen gelungen verwoben. Zwar auch ein Kartenspiel, aber eines, dass mich in der Präsentation angesprochen hat. Das macht eben den Unterschied zwischen guten und eventuell guten Spielen aus - siehe oben Medivalia als Gegenbeispiel.

*** Galaxy Trucker, Czech Games Edition
Wenn ein Spiel schon beim Zuschauen die Freude aufs Selbstspielen weckt, dann hat es schon gewonnen. Ich mag Factory Fun (und habe mich davon überzeugen lassen, dass der Auwahlmechanismus passend ist) und Raumschiffe sowieso. Dabei ist der Raumschiffbau bei Galaxy Trucker aus erst verdeckten und dann Stück für Stück simultan umgedrehten Teilen überhaupt nicht hektisch, da erst etwas Zeitdruck kommt, wenn der erste Spieler meint, mit dem Raumschiffbau fertig zu sein. Dann muss sich das eigene Raumschiff im Praxiseinsatz bewähren. Diverse Schiffsqualitäten sind da gefragt. Sehr atmosphärisch und spieltaugliches Material. Gekauft!

Die Eggert-Neuheiten habe ich leider immer noch nicht spielen können. Auch die von Warfrog nicht. Aber gibt ja noch den Samstag und private Treffs vor Ende der Messe. Ebenso hoffe ich weiter auf weitere Insidertipps aus Essen, denn nochmal möchte ich ungern ein "Through the Ages" verpassen. Und nein, ich habe nicht an der Verlosung der letzten Exemplare zum doppelten Preis teilgenommen, selbst wenn ich die nicht ebenso verpasst hätte und nur noch die Palette mit "Ages" auf dem Weg zu Herzspiele sah.

Cu/Ralf

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agenth

Re: Patrizier

Beitragvon agenth » 20. Oktober 2007, 02:25

Wir haben zu viert gespielt - leichte Kost für zwischendurch, aber auf jeden Fall spielenswert!

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Herbert

Re: Patrizier

Beitragvon Herbert » 20. Oktober 2007, 03:35

Hallo JoelH,

wir waren zu dritt. Mehrheitenspiele zu zweit sind ja ein Problem an sich - das scheint dann wohl auch der Kartenmechanismus nicht kompensieren zu könnnen.

Gruss aus dem Münsterland
Herbert

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JoelH
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Re: Patrizier

Beitragvon JoelH » 20. Oktober 2007, 03:54

Herbert schrieb:
> das scheint dann wohl auch der
> Kartenmechanismus nicht kompensieren zu könnnen.
>
> Gruss aus dem Münsterland
> Herbert

Nee, scheinbar nicht.

Danke für die Antwort!

J.

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Sarah
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Re: Patrizier

Beitragvon Sarah » 20. Oktober 2007, 07:38

Hallo!

Also ich fand es zu Zweit gerade gut, da sieht man mal wie unterschiedlich die Meinungen sind.
Viele Grüße,
Sarah

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ravn

Re: Dritter Tag Eindrücke Essen

Beitragvon ravn » 21. Oktober 2007, 03:33

Moin,

wegen der fortgeschrittenen Stunden nur in Kurzform meine Spieleindrücke vom Messesamstag, wobei wir in netter 4er und dann 5er Runde bis späten Nachmittag am Herner Spielebus sassen und etliche Neuheiten gespielt, angespielt oder dran verzweifelt sind:

*** Hamburgum, Eggert Spiele
Schönes Material, allerdings könnte die Farbzusammensetzung besser sein. Wir haben uns mehrfach mit der Spielerfarbe, Stadtteilfarbe und den Farben der Gebäude vertan. Leider zeigte sich in der komplett durchgespielten Erstpartie, dass sich der Spielablauf durch das Rondell bedingt doch recht schnell wiederholt und wiederholt und wiederholt, da man meist nur wenige Sekunden am Zug ist. Dadurch spielt sich das Spiel zwar zügig und übersichtlich, doch fehlt mir die Vielfalt in den Strategieoptionen. Selbes Problem hatte für mich schon Antike - erst wirklich gut, dann doch schnell abgenutzt im Spielablauf. Leider gibt es recht wenig echte Interaktion zwischen den Spielern. Da mal Gebäudewege abschneiden, da mal Schiffe verschrotten lassen oder den Verkaufpreis schneller drücken als bei anderen Waren. Die meiste Zeit haben wir jeweils unsere Strategie runtergespielt und nur zum Schluss ging es um das Timing der Aktionen gegenüber den Mitspielern beim Kirchenbau. Fazit: Ganz gut, aber fast schon zu gradlinig. Eventuell gingen meine Erwartungen auch zu sehr in Richtung "komplexe Handels- und Aufbausimulation".

*** Säulen der Erde mit Erweiterung
In Fünferrunde gespielt und da zog sich das Spiel elendig hin. Die Erweiterung bringt zwar neue Setzmöglichkeiten ins Spiel, aber hat in unserer Partie kaum den eigentlichen Spielablauf beeinflusst. Immer noch ist man davon abhänig, ob man frühzeitig aus dem Sack gezogen wird und welche Plätze die lieben Mitspieler schon vor einem selbst belegen konnten. Würde es mit oder auch ohne Erweiterung nur noch mit maximal drei Spielern spielen wollen. Ob man dann die Erweiterung unbedingt braucht, da das Spiel im Kern genau gleich bleibt, weiss ich nicht.

*** Amyitiy, Huch & Friends
Wir haben es versucht anzuspielen, sind aber schon beim Aufbau gescheitert, da die Regeln in der Messeatmosphäre für uns zu unübersichtlich niedergeschrieben waren. Leider konnte es uns auch Niemand am Spielebus erklären, so dass wir nach 30 Minuten rumprobieren die Spielzeit lieber anders genutzt haben. Sollte man sich in Ruhe und Vorbereitung mal zu Hause anschauen, oder doch fachkundig erklären lassen. Eventuell bleibt da Sonntag noch Zeit für.

*** Filou, 2F-Spiele
Nettes, kleines Bluff-und-Biet-Spiel um witzig gezeichnete Katzen. Schön wäre es gewesen, wenn die einzelnen Katzen noch etwas variiert hätten von der Grafik, weil einfach knuffig anzusehen. Vom Spielprinzip kommt die "Katze im Sack kaufen" Stimmung gut rüber, aber mehr als ein Absacker ist es dann eben doch nicht.

*** Darjelling, Abacus
Mir war das Spiel zu viel Verwaltungsaufwand. Plättchen einsammeln, nachziehen, Punkte nachhalten ohne selbst aktiv dran zu sein. Im Grunde sammelt man nur passende Plättchen ein, verschifft die, bekommt Siegpunkte und macht genauso weiter. Die schiefe Ebene mit den Warenversand-Punkten ist eine gute Idee, will aber ebenso manuell verwaltet werden. Haben die Partie dann abgebrochen, weil (bis auf eine Ausnahme) keiner von so richtig mit dem Spiel warm geworden ist. Aber anscheinend gibt es ja weiterhin Leute, denen das Spiel gefällt. Ok, warum nicht, Spielegeschmäcker sind eben verschieden - und das ist gut so.

Direkt an den Messeständen gespielt bzw. erklären lassen:

*** Jantaris, Czech Board Games
Weniger komplex als gedacht. Erinnert mit seinen Aktionskarten und der gleichzeitigen Auswertung dergleichen an Adel verpflichtet und hatte damit Spielelemente, die ich persönlich nicht mag.

In privater Runde gespielt:

*** Kingsbridge, Truant
Auf den ersten Blick ein "Um Krone und Kragen Deluxe", aber hat uns weiteraus mehr Spass gemacht, da man mehr interagiert und eben nicht jeder auf seine Täfelchen schaut. So ist das Spielgeschehen auf den zentralen Plan eingefangen. Spielt sich locker, aber auch mit ausreichend Entscheidungsspielraum, um eine Taktik fahren zu können. Haben es leider an einigen Details falsch gespielt, aber auch so hat es bestens funktioniert und und ebenso bestens unterhalten. Klare Kaufempfehlung, wenn auch mit 37 Euro Messepreis etwas teuer. Aber wenns Spass macht, dann ist das Geld gut ausgegeben dafür!

So und in wenigen Stunden startet der letzte Messetag und dann freue ich mich anschliessend auf etliche Stunden Regenerationsschlaf jenseits 4 Stunden. Aber Essen ist eben nur einmal im Jahr und das will gelebt werden in vollen Zügen.

Cu/N8
Ralf

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Roland
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Re: Patrizier

Beitragvon Roland » 21. Oktober 2007, 14:50

Hallo JoelH!

Wie Sarah spielen auch wir das "unspielbare" Spiel zu Zweit sehr gerne und oft.
Vielleicht ist die Wortwahl und die Warnung etwas unangemessen ...

Ein verwunderter Roland

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JoelH
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Re: Patrizier

Beitragvon JoelH » 21. Oktober 2007, 14:57

Roland schrieb:
>
> Vielleicht ist die Wortwahl und die Warnung etwas
> unangemessen ...
>

Darf man nur noch gut über spiele schreiben oder wie? Geschmack ist halt relativ subjektiv. Schön dass euch das Spiel zu zweit gefällt, ich kann das allerdings leider nicht nachvollziehen.

J.

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Re: Patrizier

Beitragvon Sarah » 21. Oktober 2007, 15:18

Hallo!
Ich denke kaum das es Roland darum geht das Du Spiele nur loben sollst. Es geht vielmehr darum, das die Behauptung Patrizier wäre zu Zweit unspielbar ehrlich gesagt Quatsch mit Sauce ist. Ob es Dir zu Zweit gefällt oder nicht, das steht Dir natürlich frei selbst zu entscheiden (grosszügig nicht wahr;) ). Auch ich fand Deine Wortwahl nicht optimal, da es halt ganz einfach rein sachlich nicht stimmt. Hättest Du geschrieben : Patrizier zu Zweit FINDE ICH voll ätzend oder so, hätte niemand etwas dagegen einzuwenden. Ich persönölich mag ja ja viele Spiele überhaupt nicht, aber behaupte deshalb nicht, das sie nicht funktionieren, außer natürlich sie funktionieren wirklich nicht.
Ansonsten sage ich nur: springt Euch nicht immer alle gleich gegenseitig an die Gurgel, oft ist es doch gar nicht so böse gemeint wie es im Posting rüberkommt.

Viele Grüße, Sarah

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Re: Patrizier

Beitragvon Roland » 21. Oktober 2007, 15:22

> Darf man nur noch gut über spiele schreiben oder wie?

Kann mich nicht erinnern, dass ich das jemals geschrieben hätte.

> Geschmack ist halt relativ subjektiv. Schön dass euch das Spiel zu zweit gefällt, ich kann das allerdings leider nicht
nachvollziehen.

Geschmack ist halt relativ subjektiv.
oder gilt das etwa nicht für mich?

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Re: Patrizier

Beitragvon Roland » 21. Oktober 2007, 15:26

Genau.
Bei der Wortwahl "ätzend" hätte ich auch nichts geschrieben.

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JoelH
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Re: Patrizier

Beitragvon JoelH » 21. Oktober 2007, 15:27

Sarah schrieb:
>
> Hallo!
> Ich denke kaum das es Roland darum geht das Du Spiele nur
> loben sollst. Es geht vielmehr darum, das die Behauptung
> Patrizier wäre zu Zweit unspielbar ehrlich gesagt Quatsch mit
> Sauce ist. Ob es Dir zu Zweit gefällt oder nicht, das steht
> Dir natürlich frei selbst zu entscheiden (grosszügig nicht
> wahr;) ). Auch ich fand Deine Wortwahl nicht optimal, da es
> halt ganz einfach rein sachlich nicht stimmt. Hättest Du
> geschrieben : Patrizier zu Zweit FINDE ICH voll ätzend oder
> so, hätte niemand etwas dagegen einzuwenden. Ich persönölich
> mag ja ja viele Spiele überhaupt nicht, aber behaupte deshalb
> nicht, das sie nicht funktionieren, außer natürlich sie
> funktionieren wirklich nicht.
> Ansonsten sage ich nur: springt Euch nicht immer alle gleich
> gegenseitig an die Gurgel, oft ist es doch gar nicht so böse
> gemeint wie es im Posting rüberkommt.
>
> Viele Grüße, Sarah

Ob es Quatsch mit Sauce ist überlass ich dir. Mir geht es um das Spielprinzip, das unserer Meinung mit zwei Spielern einfach nicht funktioniert. Man spielt einfach brav aneinander vorbei und zum schluss hat einer die meisten Punkte. Schon der Erklärbär selbst meinte, dass das Spiel wohl zu zweit nicht der Renner sein könnte und das hat sich definitiv bestätigt. Mit mehr Spieler kann das Spiel durchaus Spass machen, das denke ich sogar selbst. Aber zu zweit ist es "unspielbar" im Sinne von Wettstreit, es brachte uns keinerlei Freude. Ist halt nunmal so, dafür kann ich ja auch nichts.

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Re: Patrizier

Beitragvon JoelH » 21. Oktober 2007, 15:28

Roland schrieb:
>
> Geschmack ist halt relativ subjektiv.
> oder gilt das etwa nicht für mich?

Du hast doch angefangen. Du sprichst mir doch ab, das Spiel richtig bewerten zu können. Nicht ich dir! Du findest es gut, ich nicht. Wo ist dein Problem?

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Roland
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Re: Patrizier

Beitragvon Roland » 21. Oktober 2007, 15:53

Es geht mir *nach wie vor* nur um die ungeschickte Wortwahl.
Ich habe nie behauptet, das Du ein Spiel nicht richtig bewerten kannst (wobei wir hier *wie Du sagtest* sowieso nur von Geschmack reden).
Und ich finde: Wer kritisiert sollte auch selbst Kritik vertragen können.

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Re: Patrizier

Beitragvon Roland » 21. Oktober 2007, 16:07

Ist ja auch ok, wenn das Zweierspiel bei Euch nicht gezündet hat. Vielleicht wäre es ja bei einer zweiten Partie besser gewesen. Vielleicht aber auch nicht.
Auf die Vermutungen eines Erklärbärs, der einen halbe Stunde vor Messebeginn noch schnell in die Regeln eingewiesen wird, würde ich nicht so viel geben.
Aber ich glaube, wir kommen jetzt auch nicht weiter.
Wir sind einfach verschiedener Meinung.


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