Auch 2024 wird die Gamescom als weltweit größte Spielemesse in Köln stattfinden und mit 1.400 Ausstellern auf 230.000 Quadratmetern sogar den bisherigen Rekord brechen. Auch wenn es mittlerweile viele verschiedene Bereiche gibt, bleiben die Entertainmenthallen das Herzstück der Messe. Erste Eindrücke von drei ausgewählten Spielen gibt es im Artikel.
Gothic Remake auf der Gamescom
Die Gothic-Reihe ist für viele ein Stück Spielegeschichte. Doch nach der Veröffentlichung des vierten Teils Arcania im Jahr 2010 wurde es lange still um das Action-Rollenspiel von Piranha Bytes. 23 Jahre später kann das Remake des ersten Titels derzeit auf der Gamescom getestet werden.
Die grafische Präsentation ist auf den ersten Blick recht beeindruckend, vor allem für Fans der Serie. Doch sie ist nicht immer konsistent, da manche Texturen oder Charaktere nicht die gleiche Qualität haben. Die Steuerung wirkt etwas träge und eher schwerfällig. Leider hat sich auch der eine oder andere Bug in die Demo eingeschlichen. An einer Stelle war es zum Beispiel nicht mehr möglich, eine Leiter hinunter zu klettern. Insgesamt wirkt das Gothic-Remake sehr invasiv, da die Entwickler komplett auf Missionshinweise verzichtet haben. Man muss sich also selbst orientieren und den NPCs genau zuhören, um sein Ziel zu finden. Außerdem bietet die Demo nicht genug, um das Action-RPG abschließend beurteilen zu können. Sie beschränkt sich auf Dialoge und rudimentäre Kampffunktionen.
Little Nightmares 3
Little Nightmares hat mit dem ersten Titel 2017 einen überraschenden Start hingelegt. Die kleine Six im charakteristischen gelben Regenmantel hat euch durch die ersten beiden Teile der Serie begleitet. Little Nightmares 3 wird diese Linie nun mit zwei völlig neuen Charakteren durchbrechen. Low, der Junge mit der Rabenmaske, und Alone, das Mädchen mit den zwei Zöpfen, müssen sich durch allerlei Kindheitsängste kämpfen. Erstmals kann der neue Titel auch im Koop-Modus mit Freunden gespielt werden. Dabei helft ihr euch gegenseitig, zum Beispiel Türen aufzustoßen, Hebel umzulegen oder einen Schränke zu öffnen.
Die Demo auf der Gamescom zeigt bereits viele verschiedene Interaktionen. Außerdem hat jeder der beiden eine einzigartige Fähigkeit, die für das Weiterkommen notwendig ist. Low ist geübt im Umgang mit dem Bogen und kann damit Seile zerschießen oder weit entfernte Knöpfe auslösen. Alone hingegen ist mit einem abgebrochenen Schraubenschlüssel ausgestattet und kann sich damit durch brüchige Wände kämpfen. Insgesamt wirken Musik, Grafik und Gameplay gut aufeinander abgestimmt und sorgen für die passende Gruselatmosphäre.
Auch wenn es sich bei Little Nightmares 3 nicht um ein klassisches Horrorspiel handelt, wirken die kleinen Figuren wehrlos und werden von den Riesen verfolgt, die plötzlich durch die Wand brechen und nach euch greifen. Wird man erwischt, beginnt man an einem der vielen Checkpoints von vorne. Die Rätsel sind nicht sonderlich schwer zu lösen, waren in der Demo aber abwechslungsreich und erfordern manchmal zumindest etwas Nachdenken. Wenn man keinen Mitspieler hat, wird der zweite Charakter durch eine KI ersetzt. Diese konnte in der Demo ohne Probleme überzeugen.
World of Warcraft – The War Within
World of Warcraft feiert im November bereits seinen 20. Geburtstag und hat sich seit seiner Veröffentlichung im Jahr 2004 mit den folgenden Addons immer wieder verändert. Am 27. August 2024 setzt Blizzard diese Tradition fort und bricht gleichzeitig mit einem wichtigen Element der Spielereihe. Künftig wird es möglich sein, Dungeons mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden alleine oder in kleinen Gruppen unter 5 Spielern zu bestreiten. Während man in World of Warcraft Classic noch 40 Spieler brauchte, um eine Chance auf guten Loot zu haben, wollen die Entwickler mehr und mehr, jedem die Möglichkeit geben, auch ohne große organisierte Gilde den persönlichen Charakterfortschritt voranzutreiben.
Auf der Gamescom könnt ihr zwar keine Demo des bald erscheinenden Addons testen, dafür aber in der virtuellen Realität auf dem Rücken eines Drachen reiten. Blizzard verspricht ein 4D-Erlebnis, bei dem ihr nicht nur den Wind von mehreren Seiten spürt, sondern auch Sturzflüge und scharfe Kurven mit der sechsachsigen Plattform erleben könnt. Sogar jeder Flügelschlag fühlt sich echt an. Damit man auch visuell mitfiebern kann, ist man mit Meta Quest 3 ausgestattet. Gelegentlich ruckelt das Video ein wenig, aber ihr könnt euch euren Flug durch Dalaran und das nerubische Reich Azj-Kahet später noch einmal in Ausschnitten anschauen und bekommt eure „Performance“ in einem kleinen Fenster eingeblendet. Den 30-sekündigen Clip könnt ihr euch per QR-Code per E-Mail zusenden lassen und später zu Hause herunterladen oder bequem auf euren Social-Media-Kanälen teilen.