Deutsche Gesellschaft für Spielwissenschaft

Meilenstein für die Spieleforschung: Deutsche Gesellschaft für Spielwissenschaft gegründet

Frankfurt am Main, 28. Juni 2025 – Spielen ist längst mehr als Freizeitspaß  und das hat jetzt auch die Wissenschaft ganz offiziell anerkannt. Mit der Gründung der Deutschen Gesellschaft für Spielwissenschaft e.V. (DGSW) wurde ein bedeutender Schritt hin zur institutionellen Anerkennung des Spielens als ernstzunehmendes Forschungsfeld vollzogen.

Die Gründung

In Frankfurt am Main trafen sich Professorinnen und Professoren, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Bereichen des Spieleuniversums. Sie kamen aus ganz Deutschland zusammen, um das Phänomen Spiel in seiner ganzen Vielfalt wissenschaftlich zu verankern. Vom analogen Brettspiel bis hin zur digitalen Game-Produktion mit dem Ziel die inter- und transdisziplinäre Forschung und Lehre rund ums Spiel zu fördern, zu vernetzen und sichtbarer zu machen.

„Das Spiel ist so viel mehr als Unterhaltung – es ist ein emotionales Lernmedium, ein Motor für Innovation und ein Ausdruck menschlicher Kreativität“, betonte Prof. Stephan Jacob (Hochschule Darmstadt), der zum ersten Vorsitzenden gewählt wurde.

Spielwissenschaft- was ist das?

Die Spielwissenschaft beschäftigt sich mit allem, was mit Spiel und Spielen zu tun hat. Thematisch geht es beim Game Design und Development los und erstreckt sich über kulturelle und psychologische Aspekte bis hin zu Gamification, Lernspielen oder spielbasierten Innovationen in Wirtschaft und Stadtentwicklung. Studiengänge im Bereich Games werden dabei nicht nur als Ausbildungsorte für kreative Talente verstanden, sondern auch als Forschungszentren mit gesellschaftlicher Relevanz.

Die nächsten Schritte der DGSW

Nach der erfolgreichen Gründung stehen nun zentrale Aufgaben auf der Agenda:

  • Einrichtung von Arbeitsgruppen und einer akademischen Plattform für Forschung, Vernetzung und Wissenstransfer
  • Organisation von Fachtagungen und Jahrestreffen
  • Erste Schritte zur Etablierung eines eigenen akademischen Journals
  • Anerkennung spielwissenschaftlicher Studiengänge und Förderlinien
  • Kulturpolitische Anerkennung der Medienwerke und Etablierung entsprechender Forschungsgrundlagen

Mit diesem Schritt reiht sich Deutschland in die internationale Landschaft der „Game Sciences“ ein – wie sie etwa in Finnland, den USA oder Südkorea bereits etabliert ist. Die DGSW möchte dabei auch ein starkes Signal an Politik, Hochschulen und Gesellschaft senden, denn Spielen ist mehr als ein Zeitvertreib. Es ist ein Schlüsselmedium der Gegenwart und Zukunft.

Der gewählte Vorstand der DGSW

  • 1. Vorsitzender: Prof. Stephan Jacob (Hochschule Darmstadt)
  • 2. Vorsitzender: Prof. Dr. Jens Junge (Institut für Ludologie)
  • Kassenwart: Prof. Dr. Thomas Bremer (HTW Berlin)
  • Schriftführer: Prof. Michael Hebel (Hochschule Neu-Ulm)
  • Beisitzende: Linda Rustemeier, Prof. Dr. Greta Hoffmann, Petra Fuchs, Prof. Dr. Malte Behrmann, Prof. Jirka Dell’Oro-Friedl, Dr. Stefan Göbel, Patrick Schnorbus

Wer kann sich beteiligen?

Die DGSW richtet sich an Lehrende und Forschende in Wissenschaft, Kunst und Kultur – sowohl an Hochschulen als auch in außeruniversitären Einrichtungen. Besonders im Fokus steht die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Interessierte sind herzlich eingeladen, sich aktiv oder als Mitglied zu beteiligen.

Zur Kontaktaufnahme stehen Prof. Dr. Jens Junge und Prof. Stephan Jacob zur Verfügung.

Pressekontakt:

Prof. Stephan Jacob, 1. Vorsitzender
(Hochschule Darmstadt)
eMail: stephan.jacob@h-da.de
Tel.: 0172-6267156

Prof. Dr. Jens Junge, 2. Vorsitzender
(Institut für Ludologie)
eMail: jens@ludologie.de
Tel.: 0160-90617761