Schach, Backgammon, Mensch ärgere dich nicht – das sind nur einige der Spieleklassiker, die unsere Gesellschaft schon seit vielen Jahren begeistern. Und der Hype nimmt nicht ab. Die Regeln werden von einer Generation zur nächsten übermittelt. Relativ einfache Spielmechanismen und sicher auch ein gewisser Funke Tradition sorgen dafür, dass die Begeisterung bis heute nicht abnimmt. Wir zeigen dir, wie du alten Spieleklassikern neuen Schwung verleihst, indem du sie aus Naturmaterialien nachbaust. Das sorgt für Spaß, Beschäftigung und fördert die Kreativität – nicht nur bei den Kleinen!
Warum Naturmaterialien?
Sicherlich fragst du dich, warum du ein Spiel, das bereits bei dir im Schrank liegt nachbauen sollst. Ganz einfach: Es bringt Spaß! Viele Eltern kennen die Situation, dass die Kinder aus der Kita oder von einem Ausflug unzählige Steine, Stöcke oder sonstige Materialien mit nach Hause bringen. Wie wäre denn die Idee daraus etwas tolles zu bauen und die gesammelten Gegenstände sinnvoll zu nutzen? Zudem werden bei einem solchen Projekt viele Fähigkeiten geschult und gefördert. Dinge bemalen, suchen und zurechtschneiden wirken sich enorm auf die Motorik deiner Kinder aus. Und am Ende wirklich etwas in der Hand zu halten und zu sehen und zu erfühlen, was man selbst erschaffen hat, macht alle Baumeister unglaublich stolz.
Spieleklassiker aus Naturmaterialien sind besonders toll für den Garten. Bei Wind und Wetter können diese einfach draußen liegen und direkt bespielt werden.
Spieleklassiker aus der Kindheit – neu interpretiert
Hast du nun Lust bekommen tätig zu werden? Dann bekommst du hier von uns eine kurze Anleitung wie du aus Materialien, die du ganz einfach draußen findest, bekannte Brettspielklassiker nachbauen kannst.
Mensch ärgere dich nicht
Für das Spielfeld des Spieleklassiker Mensch ärgere sich nicht benötigst du entweder ein Stück Holz (z.B. eine Baumschreibe) oder ein robustes Stück Stoff. Stoff hat den Vorteil, dass du es zusammenrollen und platzsparend verstauen kannst. Ein tolles Stück Holz kannst du dafür bei Wind und Wetter im Garten liegen lassen. Nimm nun einfach das Spielfeld deiner Wahl und Acyrlstifte und male das Spielfeld ab. Eine Vorlage dafür findest du hier:

Bildquelle: Schmidt Spiele, 2017
Acylstifte halten sehr gut. Wenn du aber auf Nummer sicher gehen möchtest, kannst du nach dem aufmalen des Mensch ärgere dich nicht-Spielfeldes eine Schicht Klarlack aufarbeiten. So hält das Ganze noch länger.
Für die Figuren suchst du dir einfach Steine, die alle ungefähr in der gleichen Größe sind und natürlich auf dein zuvor gemaltes Spielfeld passen. Du benötigst 4 mal 4 Steine. Jeweils 4 davon solltest du gleich anmalen (z.B. in einheitlicher Farbe, Muster).
Einen Würfel findest du sicher in einer deiner Schubladen. Wenn du ganz große Lust zu basteln hast, kannst du dir natürlich auch einen schnitzen 😊
Nun bist du startklar für das Spiel. Solltest du die Regeln noch einmal nachlesen wollen, dann findest du bei uns die Anleitung für Mensch ärgere dich nicht.
Memory
Das klassische Memory besteht aus 36 Bildpaaren, also 72 einzelnen Karten. Wenn du nun Memory aus Naturmaterialien nachbauen möchtest, musst du dir zunächst darüber Gedanken machen, woraus die einzelnen Spielelemente bestehen sollen.
Hier oben im Norden ist es kein Problem an glatte, flache Steine zu gelangen. Diese eignen sich wunderbar, um sie auf einer Seite mit einem Bild oder Muster zu bemalen. Hier kommen auch wieder die Acrylstifte zum Einsatz. Steine bringen natürlich einen kleinen Nachteil mit sich: an den Steinen selbst lässt sich bereits erkennen, welches Bild sich darunter versteckt, wenn man bzw. Kind sich die Form oder das Aussehen einprägt.
Wenn du es einheitlicher haben möchtest und somit weniger leicht durchschaubar, kannst du dir aus Ton oder Holz Plättchen gestalten und diese dann bemalen. So sehen die Kärtchen auf der Rückseite alle gleich aus und das Schummeln fällt schwerer.
Für den Herbst gibt es auch die Möglichkeit den Brettspielklassiker Memory mit gepressten Blättern zu gestalten. Dazu musst du dir zunächst Pappkarten in der Gewünschten Menge zurechtschneiden. Anschließend sammelst du Blätter und presst und trocknest sie. Die Blätter kannst du nun auf die Rückseite der Karten kleben. Ein tolles Projekt für den Herbst mit Naturerlebnis und Lerneffekt.
Tic Tac Toe (Drei gewinnt)
Die Umsetzung des Spiele-Klassikers Tic Tac Toe oder Drei gewinnt ist denkbar einfach. Du benötigst eine Holzscheibe oder ein Brett (auch ein Stück Stoff ist machbar) und zeichnets das Spielfeld in Form einer großen Raute auf. Noch simpler und überall verfügbar – nimm dir einfach 4 Stöcke und lege sie in Form einer Raute übereinander. Schau mal hier:

Tic Tac Toe, AI gen.
Anschließend suchst du dir Spielsteine. Du benötigst 10 Stück, 5 für jeden Spieler. Dafür eignen sich z.B. Steine, Muscheln, Kastanien oder Eicheln. Entweder nimmst du zum Unterscheiden der Spielsteine direkt verschiedene Materialien (Spieler 1 bekommt Kastanien, Spieler 2 Eicheln) oder du bemalst sie. Wenn du möchtest, dass die Spielfiguren ewig halten, dann nimmst du am besten Steine und bemalst sie mit zwei unterschiedlichen Farben, Formen oder Mustern.
Und wenn du gar keine Lust auf Basteln hast, kannst du dir das Spiel einfach in Form von 4 gewinnt kaufen 😉
Fazit
Abschließend lässt sich sagen, dass sich Spieleklassiker absolut dazu eignen sie aus Naturmaterialien nachzubauen. Der Aufwand hält sich in Grenzen, die Kreativität wird angekurbelt und nachhaltig ist das Ganze auch noch. Der Bau eines Spiels ist eine tolle Beschäftigung für die ganze Familie, egal ob drinnen oder draußen!