Die kindliche Entwicklung ist ein sehr komplexer Prozess, der theoretisch schon vor der Geburt stattfindet. Für Eltern ist das Leben mit Kind vor allem im Hinblick auf die Möglichkeiten der Förderung und Forderung ihrer Schützlinge interessant. Die Entwicklung des eigenen Kindes können Eltern grundsätzlich auf mehreren Wegen unterstützen. Während Bewegung und gesunde Ernährung für einen gut entwickelten Körper sorgen, braucht es für soziale und emotionale Entwicklung zwischenmenschliche Kontakte. Diese lassen sich besonders gut im gemeinsamen Spiel fördern. Eltern tun daher gut daran, Ihren Kindern ein abwechslungsreiches Angebot an Gesellschaftsspielen zu bieten.
Frust und Lust beim Spielen entdecken
Ein Gesellschaftsspiel stellt von Anfang bis Ende eine Herausforderung für Kinder jeden Alters dar. Der Aufbau, das Regelwerk und auch die Einhaltung der Vorgaben hinsichtlich des Ablaufes helfen Kindern dabei, sich auch in der Welt besser zurechtzufinden. Sind sie in der Lage, den Anforderungen eines Gesellschaftsspieles zu folgen, so ist auch das Umsetzen von Vorgaben in der Schule und im Kindergarten leichter. Selbstverständlich gilt dies jedoch nur, wenn Eltern auf eine altersgerechte Spiele Auswahl achten. Ein Kind profitiert nur dann von einem Spiel, wenn weder Überforderung noch Langeweile aufkommen und einzelne Spielsituationen neue Fähigkeiten zu Tage bringen sollen.
Dass Spiele und Spielsachen im Allgemeinen ein wichtiger Helfer bei der kindlichen Entwicklung sind, wissen Eltern in aller Regel. Dies zeigt auch eine Umfrage zu den Kriterien, nach denen Eltern Spielwaren für ihre Kinder auswählen. Für 37 Prozent der deutschen Eltern ist der pädagogische Wert einer Spielsache entscheidend. 21 Prozent wünschen sich Spiele mit traditionellem Charakter und 25 Prozent der Eltern greifen gerne zu Trend-Spielwaren, zu denen sicherlich auch der bald erscheinende „Cubetto“ zählen wird.

Brettspiele fördern das Regelverständnis und die Frustrationstoleranz. (Quelle: Skitterphoto (CC0-Lizenz)/ pixabay.com)
Da es viele verschiedene Formen von Gesellschaftsspielen gibt, können Eltern ihre Kinder abwechslungsreich beschäftigen und dabei ganz unterschiedliche Fähigkeiten fördern. So gibt es Gesellschaftsspiele, bei denen alle Spieler gemeinsam spielen und nicht in Konkurrenz zueinander stehen. Diese Spielvarianten fördern vor allem die Fähigkeit, im Team zu arbeiten, sich auszutauschen und die Meinungen anderer Spieler zu respektieren. Bei Spielen, die jeder Spieler für sich bestreitet, liegt die Konkurrenzsituation ganz anders. Hier ist daher auch das größte Konfliktpotenzial zu finden. Kaum ein Kind ist von Beginn an in der Lage, fair zu verlieren und sich von Rückschlägen nicht frustrieren zu lassen. Genau hier liegt jedoch eine sehr wichtige Lernaufgabe für Kinder und ihre Eltern. Wenn Eltern mit gutem Beispiel vorausgehen und sich als gute Verlierer zeigen, wird die Frustrationstoleranz der Kinder mit der Zeit größer. Es geht beim Spielen nicht darum, dass Kinder bedingungslos verlieren lernen, sondern darum sich auch in schwierigen Situationen nicht unterkriegen zu lassen. (Quelle: http://www.eltern.de/schulkind/freizeit-und-hobbys/spielen-wichtig.html)
Es ist sinnvoll, Gesellschaftsspiele in der Familie regelmäßig zu spielen und zwischen verschiedenen Spielformen zu wechseln. Mit der Zeit erlangen Kinder dann ein immer besseres Gefühl für Regeln und können auch in verzwickten und frustrierenden Situationen besonnener reagieren. Glücklicherweise ist das heutige Angebot an Gesellschaftsspielen sehr groß, sodass sich für jedes Alter und jedes Interesse passende Spielvarianten finden lassen. Auch gelegentliches Spielen am PC können Eltern ihren Kindern getrost erlauben. Schließlich erfordert die heutige Gesellschaft auch gewisse Fähigkeiten im Umgang mit modernen Technologien. Mit altersgerechten Lernspielen und Rätselspielen können sich Kinder dann mit Maus und Tastatur vertraut machen und ganz nebenbei Neues lernen.
Ein-Mann-Spiele stärken das Selbstbewusstsein
Nicht immer haben Eltern ausreichend Zeit, um gemeinsam mit ihren Kindern zu spielen. Der Haushalt und auch die Arbeit müssen oft während des Tages erledigt werden, sodass eine gute Beschäftigung für Kinder nicht abhängig von der Zuwendung der Eltern sein sollte. Mit Spielen, die auch alleine gespielt werden können, haben Eltern die Möglichkeit, ihren Kindern eine Beschäftigung zu bieten, die sie fordert und ihre Entwicklung unterstützt. Zu diesen Spielen zählen unter anderem:
- Rubikwürfel
- Geduldsspiele
- Geschicklichkeitsspiele
- Rätselspiele

Sich selbst zu beschäftigen, lernen Kinder mit Ein-Mann-Spielen. (Quelle: StockSnap (CC0-Lizenz)/ pixabay.com)
Auch Puzzles sind eine gute Möglichkeit, selbständige Beschäftigung ohne elterliche Aufmerksamkeit zu üben. Je nach Alter des Kindes können Puzzles mit unterschiedlich großen Teilen und Motiven in verschiedenen Schwierigkeitsgraden gewählt werden. Ähnliches gilt auch für Schiebepuzzles, die es auf printplanet.de mit 15 oder auch 62 Schiebeteilen gibt.
Der Vorteil an fordernden Ein-Mann-Spielen ist, dass Kinder ihr eigenes Durchhaltevermögen, ihre Geduld und zahlreiche andere Fähigkeiten spielend trainieren können. Eltern sollten, um den Spaß nicht vorzeitig zu verderben, auf eine altersgerechte Schwierigkeitsstufe achten, da Kinder zum Lernen auch Erfolgserlebnisse brauchen. Ein Kind, das ein Geduldsspiel in einer angemessenen Zeit selbst lösen kann, wird sich auch in der Zukunft mehr zutrauen und selbstbewusster an Herausforderungen herangehen.
Biderquelle: Skitterphoto (CC0-Lizenz)/ pixabay.com