Trotz immer leistungsfähigerer Konsolen, die den Spielspaß ins Wohnzimmer bringen, erfreut sich das Spielen am PC noch großer Beliebtheit. Die Flexibilität des guten, alten Rechners ist zeitlos. Für jeden Anspruch und für jedes Spielerprofil gibt es den genau richtigen PC. In diesem Artikel erklären wir die Vorteile eines Gaming-Rechners und geben einen Überblick über Faktoren, die bei der Kaufentscheidung beachtet werden müssen. Wie vermeidet man Fehlkäufe und wie bekommt man das optimale System für sein Geld?
Gaming-PC – Warum eigentlich?
Ein Computer als Gaming-Plattform hat zwei große Vorteile. Einer davon ist die Flexibilität bezüglich der Leistung – und somit auch dem Kaufpreis. Gaming-Rechner starten bei etwa 450 Euro und können bis zu mehrere Tausend Euro kosten. Wer hohe Ansprüche hat, muss natürlich auch mehr Geld für die hochwertigsten Bauteile in die Hand nehmen.
Das zweite Argument, das für den klassischen Computer spricht, ist die Aufrüstbarkeit. Wer geschickt plant, kann so auch mit einem kleinen Budget mit einer späteren Investition zukunftssicher aufgestellt sein – schließlich entwickelt sich auch die Technik der Spiele stets weiter und bringt immer höhere Anforderungen. Im Gegensatz zur Konsole kann der PC also „mitwachsen“. Für die nächste Generation an Games muss also nicht gleich ein neues Komplettpaket her.
Welcher PC ist der richtige?
Egal, ob Leistungs-Enthusiasten oder Gelegenheitsspieler mit schmalem Geldbeutel – für jeden lässt sich ein ordentliches System finden. Dieses besteht aus vielen verschiedenen Komponenten, deren Leistung von diversen Faktoren abhängig ist. Um an dieser Stelle Fehler zu vermeiden, kann man sich auch ohne großes Vorwissen an den Angaben von Profis bezüglich der Zusammenstellung orientieren. So erhält man schnell einen Überblick über die aktuell empfohlene Hardware und kann sich ein Bild von den Möglichkeiten innerhalb des eigenen Budgets machen.
Besonders, wenn der Rechner eigenhändig zusammengebaut wird, kann noch mehr Geld gespart werden, da jede Komponente genau auf die Anforderungen zugeschnitten werden kann. Gleichzeitig zahlt man den Zusammenbau natürlich ebenfalls mit. Wer besonders sparsam ist, kann sich die Hardware bei verschiedenen Händlern zu den jeweils günstigsten Preisen kaufen. Natürlich gehört etwas technisches Geschick dazu, so dass sich nicht jeder an den Selbstbau wagt.
Aber auch, wenn ein Fertig-PC gekauft werden soll, ist es hilfreich, sich bezüglich der Hardware etwas zu informieren. So erkennt man besser, ob es sich bei einem Angebot um ein Schnäppchen handelt oder ob man lieber davon Abstand nehmen sollte.
Die eigenen Ansprüche an das System finden

Mit der Auswahl der richtigen Hardware maximiert man die Leistung des Gaming-PCs und spart dabei eventuell Geld.
Nun kommen wir zum wichtigsten Punkt, der über den Preis entscheidet. Man sollte sich genau darüber im Klaren sein, welche Titel (vielleicht auch in der Zukunft) gespielt werden sollen. Daher steht an erster Stelle das Einschätzen des eigenen Nutzverhaltens, bevor man einen PC kauft. Sollen Prozessor oder Grafikkarte eventuell sogar übertacktet werden, um noch mehr Leistung aus dem System zu kitzeln? Vielleicht reicht sogar ein Laptop mit dediziertem Grafikchip, wenn nur hin und wieder eine Runde gezockt wird. Wer höhere Ansprüche hat, beispielsweise wer ambitioniert in Multiplayer-Titeln gegen andere Spieler antritt, benötigt mindestens so viel Leistung, dass keine Nachteile im Spiel entstehen können (beispielsweise durch eine niedrige Bildrate oder vereinzelte Ruckler).
Dann kann man sich über die Anforderungen der jeweiligen Spiele informieren – entweder durch die Angaben der empfohlenen Systemanforderungen des Herstellers, oder durch unabhängige Benchmarks. Diese zeigen, wie hoch die Leistung bestimmter Komponenten in einem bestimmten Spiel ist – üblicherweise in Bildern pro Sekunde („FPS“, aus dem Englischen: Frames Per Second) gemessen. Eine Faustregel dabei: 30 FPS können für Einzelspieler-Titel ausreichend sein, während viele Spieler für bestimmte Online-Titel höhere Bildraten empfehlen.
Wer die eigenen Anforderungen vernünftig einschätzt, kann so viel Geld sparen und sollte dies tun. Denn ein Rechner, der nie auch nur annähernd ausgelastet ist, ist im Grunde Geldverschwendung. Besonders eine leistungsfähige Grafikkarte kann kräftig zu Buche schlagen: Seit dem Hype um Krypto-Währungen wie Bitcoin herrscht eine sehr große Nachfrage, was den Preis von Mittelklasse-Karten auf etwa 300 Euro angehoben hat. High-End Karten sind noch wesentlich teurer. Wer also weiß, dass diese nicht nötig sein wird, kann einen großen Kostenfaktor streichen und zu einem günstigeren Modell für etwas über 100 Euro greifen – für Fans von älteren Spielen oder Browser-Games reichen diese locker.
Clever einkaufen
Da jede einzelne Komponente eines Windows-Rechners ausgetauscht werden kann, ist auch die Leistung zu jedem Zeitpunkt veränderbar. Dabei muss nur darauf geachtet werden, dass die Bauteile miteinander kompatibel sind – die beiden größten limitierenden Faktoren sind hier der Prozessorsockel und die Bänke für den Arbeitsspeicher. Beides ist von der Auswahl der Hauptplatine (Mainboard oder Motherboard genannt) abhängig.
Wenn geschickt eingekauft wird, kann man die Aufrüstbarkeit sehr gut ausnutzen, um den Rechner mit niedrigen Kosten zukunftssicher zu halten. Neue Hardware-Generationen legen häufig durch eine bessere Architektur wesentlich mehr Leistung an den Tag. Daher ist es beispielsweise auf Dauer cleverer, einen PC für 700 Euro zu kaufen und zwei Jahre später für 200 Euro aufzurüsten, anstatt sich direkt für ein System für einen Tausender zu entscheiden. Denn der teure PC mit Technik von heute ist in einigen Jahren genauso veraltet wie aktuelle Hardware aus der Mittelklasse. Somit ist ein Kauf des teuersten Systems nicht immer wirtschaftlich, falls aktuelle Spiele auch mit etwas günstigerer Hardware ohne Abstriche genossen werden können.
Ein weiterer Faktor, der für Erstkäufer nicht direkt ersichtlich ist: Die Kosten für diverse Komponenten unterliegen teilweise spürbaren Schwankungen. So sind die Preise für Arbeitsspeicher häufig sehr variabel. Oder wenn ein Nachfolgemodell einer Grafikkarte angekündigt wird, fällt nicht selten der Vorgänger plötzlich im Preis etwas ab. Der Zeitpunkt des Kaufs kann daher unter Umständen einen kleinen Einfluss auf den Kostenfaktor haben. Gleiches gilt für Datenspeicher: Dieser wird mit der Zeit stetig billiger. Wer sich sicher ist, viel Speicherplatz zu benötigen, kann also vorerst eine Mindestmenge kaufen und später nachrüsten – der Preisverfall der gleichen Festplatte innerhalb eines Jahres kann deutlich spürbar sein.
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