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Auswahlliste 2003 - Meinungen

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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Astrid Sepke

RE: Journalisten sind KEINE Schnorrer

Beitragvon Astrid Sepke » 23. Mai 2003, 22:44

Michael Weber schrieb:
>
> Warum um alles in der Welt sollten denn Leute von FFF oder
> Rumis enttäuscht sein? Die Spiele sind auch für unbedafrte
> gut zu spielen. Vielleicht sogar besser als für "echte
> Spieler" ...

Nein, von den Spielen werden sie sicher nicht enttäuscht sein. Das hast Du falsch verstanden. Aber wie sieht es z. B. mit Max Mäuseschreck aus? Ich für meinen Geschmack finde, dass der Pöppel hier nicht unbedingt ein Qualitätsmerkmal ist. Im Erwachsenenbereich fällt mir spontan Tikal ein. Sicherlich ein gutes Spiel für jemanden der viel spielt. Aber ich kenne z. B. jemanden der das Spiel wegen des Pöppels gekauft hat und dann jemanden gesucht hat, der ihm das Spiel erklärt. Drei Jahre stand es im Schrank. Drei Jahre in denen kein neues Spiel dazu kam. Ist das Sinn und Zweck?

Natürlich kann man nicht jedermans Geschmack treffen, aber ich finde doch, dass häufig die Leute vergessen werden, die eben nicht 500 Spiele zu Hause im Schrank stehen haben. Deshalb begrüsse ich auch die Auswahl des letzten und des vorletzten SdJ. Da kann man sicherlich von Masse ansprechen reden. Aber hätte man auf die Schwierigkeiten Rücksicht genommen, die Zoch mit der Massenproduktion dann hatte, dann wäre uns ein unglaublich schönes, einfaches und ansprechendes Spiel des Jahres vorenthalten worden.
>
> Ein Presseausweis sollte eigentlich dazu gehören. Und den
> bekommt man nur, wenn man tatsächlich journalistisch tätig
> ist (OK, es gibt auch hier windige Typen).
>
Leider sind immer und überall die windigen Typen, die alles kaputt machen das Problem. Leider sagt der Presseausweis selten etwas darüber aus, welche journalistische Leistung und Nutzen hinter der Person stecken. (Das ist jetzt nicht gegen Dich gerichtet!) Aber wem will man das zum Vorwurf machen?

Grüße aus der Börde
Astrid

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Michael Weber

RE: Journalisten sind KEINE Schnorrer

Beitragvon Michael Weber » 23. Mai 2003, 23:34


> > Ein Presseausweis sollte eigentlich dazu gehören. Und den
> > bekommt man nur, wenn man tatsächlich journalistisch tätig
> > ist (OK, es gibt auch hier windige Typen).
> >
> Leider sind immer und überall die windigen Typen, die alles
> kaputt machen das Problem. Leider sagt der Presseausweis
> selten etwas darüber aus, welche journalistische Leistung und
> Nutzen hinter der Person stecken. (Das ist jetzt nicht gegen
> Dich gerichtet!) Aber wem will man das zum Vorwurf machen?


Das hat natürlich zwei Seiten. Einerseits fallen Leute raus, die eine Abzocke-Alibi-Webseite basteln, auf der drei Besprechungen sind, für die sie aber auf jeder Messe alles versuchen zu bekommen, was habbar ist. Auf der anderen Seite passiert das bei Journalisten, die nicht "vom Fach" sind natürlich auch (windige Typen eben, die gerne mal auf Messen gehen, um "einzuschnorren").

Wenn man das Taschenbuch Spiel '03 zu Rate zieht, hat man aber einen ziemlich guten Querschnitt von denen, auf die das Wort Nutzen zutrifft, wobei dann aber eine Hand voll nicht unbedeutender Schreiber ("hallo Frank" oder "hallo Carsten" oder ...) verloren gehen, während auch hier einige Namen verzeichnet sind, die kaum etwas zum Thema Spiel bringen.

Und bei dieser Ausführung ist das Wort Qualität gar nicht berücksichtigt, sondern eher das Arbeitspensum, das aber immerhin ein guter Indikator ist, ob jemand tatsächlich - und hier schließt sich der Themenkreis - ausgerechnet unbedingt dieses eine Spiel vom Verlag (gratis - wobei das Wort gratis ja eigentlich icht zutreffend ist - es gibt schließlich eine Gegenleistung, jedenfalls gehört sich das so!) bekommen sollte oder nicht. - Wie gut, dass ich so etwas nicht entscheiden muss.

Michael
(fährt Samstag nach Göttingen, um zu sehen, was in Essen und Nürnberg vermutlich nicht einfach nur so an die Jury verteilt wird ;-) )

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Michael Weber

Der Pöppel

Beitragvon Michael Weber » 23. Mai 2003, 23:55

> Ich für meinen Geschmack finde,
> dass der Pöppel hier nicht unbedingt ein Qualitätsmerkmal
> ist. Im Erwachsenenbereich fällt mir spontan Tikal ein.
> Sicherlich ein gutes Spiel für jemanden der viel spielt. Aber
> ich kenne z. B. jemanden der das Spiel wegen des Pöppels
> gekauft hat und dann jemanden gesucht hat, der ihm das Spiel
> erklärt. Drei Jahre stand es im Schrank. Drei Jahre in denen
> kein neues Spiel dazu kam. Ist das Sinn und Zweck?



Ich denke, das Problem ist die Pöppel-Inflation. Jeder Verlag kann für sein Spiel auf der Liste ja den Pöppel aufdrucken lassen. Die Unterscheidung zwischen Spiel des Jahres, Nominierungsliste und Auswahlliste ist jedoch für unwissende Käufer, zu denen die meisten gehören, nicht problemlos durchschaubar. Man schaue nur bei ebay vorbei. Zig Spiele des jahres werden dort angeboten, die "nur" auf der Auswahlliste standen. Wer es nicht besser weiß, verwechselt da etwas.
Das hat zur Folge, dass der Pöppel und damit der Preis meiner Meinung nach in der Form den eigentlichen Zweck verfehlen. Gerade weil auch Spiele auf der Liste sind, die (wahrscheinlich) kein Massenpublikum ansprechen.

Michael
(hat schon letztes Jahr eine klarere Unterscheidung zwischen Sieger- und Auswahlspiele gefordert)

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Christian Hildenbrand

RE: Journalisten sind KEINE Schnorrer

Beitragvon Christian Hildenbrand » 24. Mai 2003, 11:26

Michael Weber schrieb:
>
> gratis - wobei das Wort gratis ja eigentlich icht zutreffend ist - es gibt
> schließlich eine Gegenleistung, jedenfalls gehört sich das so

Ja, wo aber sind die 20 Rezis zu jedem Spiel, von dem diese ganzen Gratis-Exemplare verteilt worden sind ???

Wochenend-Grüße !

Ciao, Christian (... würde für "Gratis"-Exemplare auch teil-bezahlen, wenn er Rezis schreiben wollte, da sie doch auch die eigene private Spielesammlung erweitern ...)

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Jost Schwider

RE: Der Pöppel

Beitragvon Jost Schwider » 24. Mai 2003, 14:59

"Michael Weber" hat am 23.05.2003 geschrieben:

> Ich denke, das Problem ist die Pöppel-Inflation. Jeder
> Verlag kann für sein Spiel auf der Liste ja den Pöppel
> aufdrucken lassen. Die Unterscheidung zwischen Spiel des
> Jahres, Nominierungsliste und Auswahlliste ist jedoch für
> unwissende Käufer, zu denen die meisten gehören, nicht
> problemlos durchschaubar.

"Unwissende Käufer" (die "Omi") gehen m.E. sowieso nur zum Verkäufer und bekommen dann ausschließlich den einen SdJ-Gewinner genannt.

Ich fürchte, dass du die Normalo-Käufer hier deutlich überschätzt.

> Das hat zur Folge, dass der Pöppel und damit der Preis
> meiner Meinung nach in der Form den eigentlichen Zweck
> verfehlen. Gerade weil auch Spiele auf der Liste sind, die
> (wahrscheinlich) kein Massenpublikum ansprechen.

Es gab aber auch SdJ-Gewinner, die kein Massenpublikum ansprachen. D.h. auch nur bei einem einzigen Pöppel pro Jahr wäre das "SdJ"-Signet kein automatischer Glücksbringer gewesen.

Viele Grüße
Jost aus Soest (sprich: "jooost aus sooost")
http://www.schwider.de/vietnam.htm - [i]Wunderbare Impressionen[/i]

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Michael Weber

RE: Journalisten sind KEINE Schnorrer

Beitragvon Michael Weber » 24. Mai 2003, 21:37

Christian Hildenbrand schrieb:
> Ja, wo aber sind die 20 Rezis zu jedem Spiel, von dem diese
> ganzen Gratis-Exemplare verteilt worden sind ???

Hm, also bei uns rezensieren wir alle Spiele, die wir bekommen. Die anderen 19 haben zumindest nicht wir ;-)
Von daher ist hier die Frage, wer gegen das "gehört sich so" verstößt. Das kann am Ende nur der Verlag sagen, der sich eine Liste machen sollte, wer Spiele erhalten hat. Das ist ein Mindestmaß an Organisation, die sein muss.

> Ciao, Christian (... würde für "Gratis"-Exemplare auch
> teil-bezahlen, wenn er Rezis schreiben wollte, da sie doch
> auch die eigene private Spielesammlung erweitern ...)

Ich schätze, das überlegst du dir ganz schnell wenn du über 200 Spiele im Jahr erhältst, die du besprechen MUSST, obwohl du sie vielleicht nicht gut findest. dann siehst du das tatsächlich mit anderen Augen. Würde ich für wetten.

Natürlich gibt es immer Spiele, die man unbedingt haben und besprechen möchte, aber letztlich muss man insgesamt so viel Zeit, Energie und Geld investieren, dass man sich das ab einem gewissen Punkt schon überlegt. Letztlich ist es auch Sache des Verlages, eine vernünftige Pressearbeit zu machen. Nur weil es Kleinverlage sind, müssen die nicht gleich auf die Mitleidstour kommen. Im Zweifeslfall gibt es Systeme wie das von Franjos, mit dem beide Seiten hervorragend auskommen.

Ich kaufe mir tatsächlich auch Spiele, aber da habe ich dann Zeit mit einer Rezension - oder schreib gar keine. Bei einem (verbillligt) abgegebenen Rezensionsexemplar steht man hingegen in einer gewissen Pflicht. Deshalb schränke ich diese "musst-du-kaufen-sonst-bekommst-du-kein-exemplar-Spiele wirklich auf gegen Null ein. Leider ist das inzwischen so - und Gott sei Dank ist das inzwischen so.

Michael
(war heute in Göttingen)

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Michael Weber

RE: Der Pöppel

Beitragvon Michael Weber » 24. Mai 2003, 21:41

Jost Schwider schrieb:
> "Michael Weber" hat am 23.05.2003 geschrieben:
> > Ich denke, das Problem ist die Pöppel-Inflation. Jeder
> > Verlag kann für sein Spiel auf der Liste ja den Pöppel
> > aufdrucken lassen. Die Unterscheidung zwischen Spiel des
> > Jahres, Nominierungsliste und Auswahlliste ist jedoch für
> > unwissende Käufer, zu denen die meisten gehören, nicht
> > problemlos durchschaubar.

> "Unwissende Käufer" (die "Omi") gehen m.E. sowieso nur zum
> Verkäufer und bekommen dann ausschließlich den einen
> SdJ-Gewinner genannt.
>
> Ich fürchte, dass du die Normalo-Käufer hier deutlich
> überschätzt.

Na, da hast du mich falsch verstanden? Gerade weil jedes Spiel auf der Liste einen Pöpperl tragen darf, ist der normale Käufer doch überfordert. Wenn ich unwissend schreibe, meine ich nicht aus der "Szene" kommend. (Kleiner Blick über den Tellerrand)

> > Das hat zur Folge, dass der Pöppel und damit der Preis
> > meiner Meinung nach in der Form den eigentlichen Zweck
> > verfehlen. Gerade weil auch Spiele auf der Liste sind, die
> > (wahrscheinlich) kein Massenpublikum ansprechen.
>
> Es gab aber auch SdJ-Gewinner, die kein Massenpublikum
> ansprachen. D.h. auch nur bei einem einzigen Pöppel pro Jahr
> wäre das "SdJ"-Signet kein automatischer Glücksbringer gewesen.

Hab ich auch nicht behauptet. NUr geht es mit dem Pöppelsalat am eigentlichen Ziel garantiert vorbei.

Michael

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Jost Schwider

RE: Der Pöppel

Beitragvon Jost Schwider » 26. Mai 2003, 11:28

"Michael Weber" hat am 24.05.2003 geschrieben:

>> "Unwissende Käufer" (die "Omi") gehen m.E. sowieso nur zum
>> Verkäufer und bekommen dann ausschließlich den einen
>> SdJ-Gewinner genannt.
>>
>> Ich fürchte, dass du die Normalo-Käufer hier deutlich
>> überschätzt.
>
> Na, da hast du mich falsch verstanden? Gerade weil jedes
> Spiel auf der Liste einen Pöpperl tragen darf, ist der
> normale Käufer doch überfordert. Wenn ich unwissend
> schreibe, meine ich nicht aus der "Szene" kommend. (Kleiner
> Blick über den Tellerrand)

Ich glaube, du hast mich falsch verstanden... ;-)

Ich wollte nämlich gesagt haben: Der "Normalsterbliche" schaut gar nicht auf irgendwelche Pöppelaufkleber (daher ist es völlig egal, wieviele davon verteilt werden), sondern fragt einfach den "Fachverkäufer". Dieser holt dann (natürlich :-/ ) das aktuelle Spiel des Jahres hervor (und nur dieses!)...

Wird in den Medien über das SdJ berichtet (soll ja vorkommen), so wird auch ausschließlich über den Gewinner gesprochen und nicht über etwaige Auswahllisten.

Viele Grüße
Jost aus Soest (sprich: "jooost aus sooost")
http://www.schwider.de/vietnam.htm - [i]Wunderbare Impressionen[/i]


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