Hi!
Letztes Wochenende haben wir das neue Brettspiel von Cwali ausprobiert. Subulata von Corne van Moorsel für 2 Spieler.
Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass das Spiel ein Erfolg im Händlerregal werden wird sondern eher ein Geheimtipp unter den Spielefreaks bleibt. Wer die Schachtelgrafik gesehen hat, weiss was ich meine. Denn zwei sich umarmende Säbeldornschrecken in grünlich-dunkelblauer Farbgebung wirken auf mich irgendwie abstossend - da können die Beiden noch so lieb schauen.
Wer das Spiel aber alleine wegen seiner Grafik verwirft, der verpasst ein wirklich gutes und eigentlich abstraktes 2-Personenspiel. Glückselemente sind sehr begrenzt und beschränken sich nur auf die verdeckten Wertigkeiten der gegnerischen Spielsteine. Der Rest ist reinste Denkarbeit, dass die Köpfe anfangen zu rauchen.
Das Spielziel ist genauso wie die restlichen Regeln extrem einfach und überschaubar: Die neuen eigenen Figuren müssen die gegenüberliegenden Startfelder des Gegners erreichen. Die Zugweite von 1 bis 3 gibt dabei das aktuelle Feld vor. Es wird abwechselnd gezogen und man darf sich dabei immer nur dem Ziel entgegen bewegen. Gegnerische Figuren können geschlagen werden - hier ist dann auch eine Rückwärtsbewegung erlaubt. Die Wertigkeit (1 bis 9) seiner eigenen Figuren im Ziel ergeben die Punkte bei der Wertung nach Spielende - geschlagene Gegner bringen je einen weiteren Punkt.
Gewöhnungsbedürftig ist die Ausrichtung des Spielbretts. Aus 9 Plättchen a 3x3 Feldern zusammengesetzt, breitet es sich auf Eck stehend vor den Spielern aus. Auf diesen Diagonalen, die eigentlich normale horizontale- und vertikale Bewegungen auf dem Spielbrett sind, hüpfen die Figuren dem Ziel entgegen. Leider gibt es kein Raster und die Grafik hilft auch nicht bei der Übersicht, so dass man leicht die erdachten Bewegungslinien wegen der ungewohnten Perspektive aus den Augen verliert und Zugmöglichkeiten sieht, die eigentlich nicht vorhanden sind. Wenn sich das bei den kommenden Partien nicht bessert, werde ich wohl selbst dünne Verbindungslinien von Wasser zu Blüte und Blatt malen...
Eigentlich soll es 30 Minuten dauern, aber unsere erste Partie war wegen der vielen Dankpausen gut über 45 Minuten lang. Langeweile kam dabei in keiner Minute auf. Die Spannung bleibt bis zur Wertung nach Spielende erhalten, weil erst dann die Wertigkeiten der eigenen und gegnerischen Figuren aufgedeckt werden. Ein gegnerischer 9er im Ziel kann da schon den sicher geglaubten Sieg kosten, wenn man selbst nur geringwertige Figuren auf die Zielfelder retten konnte.
Fazit: Subulata ist mein Geheimtipp für Denksportfans. Der Einstieg ist einfach, aber das Spielgeschehen ist komplexer als zuerst gedacht. Viele schöne takitsche Finessen sind da möglich. Das Material mit griffigen Holzfiguren und den dicken Papplandschaften ist gefällig, wenn auch Farbgebung und Übersichtlichkeit besser sein könnten. Wer sich schon von der Schachtel abschrecken lässt, der ist allerdings selbst schuld! :-)
Bye/Ralf R