Hm, also wenn ich mir den
Sinn und Zweck der ganze Veranstaltung ansehe und auch noch die
Zielsetzung und Beurteilungskriterien des Preise betrachte, ergibt das ganze schon ein verschwommenes Bild.
Das "Spiel des Jahres" soll in erster Linie "möglichst viele Menschen vom Wert des Kultur- und Freizeitmediums Spiel" überzeugen. Darüber hinaus soll es eine "Orientierungshilfe im großen Spieleangebot geben."
Jetzt frage ich mich natürlich, sind diese Ziel erreicht, bei einem Spiel, dass von einem Autor stammt, der schon den Preisträger vor drei Jahren gestellt hat?
Spricht das nicht eher für die Ideenarmut in der Szene, dass ein Autor "schon wieder" den Preis bekommt. Und ist nicht der Name von Donald X. Vaccarino schon Orientierungshilfe genug, da er ja 2009 den Spieleerfolg seit langem erzielt hat und somit nicht unbedingt unsichtbar ist.
Obwohl auch Klaus Teuber und Wolfgang Kramer den Preis schon öfter abgestaubt haben. Aber ich habe den Eindruck, dass die Auswahl heutzutage so groß ist, dass eine Doppelauszeichnung für einen Autor nicht notwendig ist.
Und ist es dem unbedarften Kunden wirklich eine Orientierungshilfe ein Spiel auszuzeichnen, dass über einen Verlag zu beziehen ist, der in "der Szene" eher durch unliebsames Geschäftgebaren bekannt zu sein scheint.
Und zuletzt bezweifele ich, dass viele Menschen vom Wert des Kulturguts Spiel überzeugt werden, wenn die erste Partie des Preisträgers eher mau ist. Und das ist zumindest der Eindruck, der mir in vielen Foren vermittelt wurde.
Alles in amllem habe ich das Gefühl, dass sich die Jury dieses Jahr keinen Gefallen getan hat mit der Wahl. Schon die letzten Preisträger Dixit und Qwirkle waren sehr umstritten, erfüllen aber beide in meinen Augen die Kriterien unheimlich gut. Aber "Kingdom Builder"??? Irgendwie ist bei mir schon deshalb nie Interesse aufgekommen, weil es schon wieder ein Mittelalterspiel ist, bei dem es um Mehrheiten geht, die man durch einsetzen von eigenen Spielsteinen erringen muss. Wenn ich was in die Richtung spielen will, dann nehme ich mir "El Grande", das hat ähnliche Grundgedanekn
schon vor 16 Jahren unheimlich packend umgesetzt.
Und um noch auf den Einwand von Ben einzugehen: Agricola und Puerto Rico sind für diesen Preis nicht geeigent, weil es ein Nicht-Spieler-Preis ist und Nicht-Spieler mit den Regeln zu beiden Spielen überfordert sind. Wäre der Preis ein "Buch des Jahres", hätte ihn Günter Grass wahrscheinlich nie gewonnen, J.K. Rowling hätte aber super Chancen.