Beitragvon Marten Holst » 1. Februar 2006, 16:32
Moin,
> Sudoku verkauft sich also nicht ÖFTERS, weil es ein
> BESSERES Spiel
> als Funkenschlag, Puerto Rico oder Caylus ist, sondern weil
> es ANDERS
> VERMARKTET wird.
Wobei man erwähnen sollte, dass ein Großteil der anderen Vermarktung natürlich nicht von und durch die Spieleverlage erledigt wird. Sudokus gibt es - unabhängg von Spieleverlagen und deren Investitionsbudgets - in Zeitungen. Carcassonne nicht.
> Sudoku ist nicht nur im kleinen Spezialgeschäft oder via
> Internet-
> Versand erhältlich. Nein, man findet es in jedem Kaufhaus!
>
> Umgekehrterweise, wenn ich in einem Kaufhaus die
> Spieleregale betrachte,
> dann sehe ich fast ausschliesslich das gesamte Angebot von
> Ravensburger
> und Hasbro, aber keine anderen Verlage und somit auch keine
> SdJ-Gewinner
> der letzten Jahre.
wir scheinen in verschiedene Kaufhäuser zu gehen. Diejenigen, die ich kenne und die überhaupt noch Spiele führen (das wiederum wäre ein anderes Thema) haben grundsätzlich Hasbro, Schmidt samt Puzzles, Ravensburger samt einer kompletten Alea-Linie, aber eben auch Kosmos, Zoch, sowie bei den Kartenspielen so ziemlich die komplette Klassikerliste, anscheinend weitestgehend verlagsunabhängig. Klar ist das nicht die komplette Liste an Verlagen, aber zumindest einige Spiele sind da schon dabei - speziell das angesprochene Puerto Rico. Und Spiele des Jahres auch alle, zumindest im entsprechenden Jahr und noch 1-2 danach.
Was sie oftmals nicht haben ist Personal, das weiß, was es verkauft. Aber auch das ist ein anderes Thema (und nicht wirklich anders als in anderen Abteilungen) :-)
> Warum ist Sudoku so bekannt?
> Weil es in den verschiedensten Printmedien auf der
> Rätselseite zu
> finden ist.
> Warum soll man sich diesen Publicity-Effekt nicht zu Nutze
> machen
> und eine Spielesituation eines Carcassonne in der Zeitung
> abdrucken,
> mit 3 Plättchen zur Auswahl; welches Plättchen müssen Sie
> auswählen
> und wie anlegen damit Spieler A am meisten Punkte kriegt?
Der Ansatz ist interessant und könnte vielleicht etwas bringen. Zunächst: welche Zeitung riskiert ein Rätsel, das ihre Kunden erst mal nicht kennen. Klar wird es welche geben (auch Sudoku hat mal angefangen), aber man muss da sehr klein anfangen und sehr lange durchhalten bevor es sich lohnt. Eventuell fallen Tantiemen an, auf jeden Fall benötigt man einen "Redakteur", der solche Rätsel sinnvoll entwerfen kann. Man darf bei den Vergleichen nicht vergessen, dass zum einen Sudoku ein Rätselprodukt per se ist, das heißt aus wenig Regeln eine Knobelei zu basteln versucht. CC müsste man wohl erst einmal abspecken. Zum anderen hatte Sudoku einige Zeit "Vorlauf" in Japan bevor es rüberschwappte. Ein solcher Trend kann zwar sicherlich theoretisch auch bei Spielen virtuell aus dem Nichts auftauchen, aber steuern kann man das nicht. Man müsste halt viel Geld erst einmal investieren, das oftmals auch gar nicht da ist.
Und das alles unter der unbestätigten Annahme, dass der Markt überhaupt existiert.
Tschüß
Marten