Beitragvon Wolf » 5. April 2006, 19:21
Heute gespielt und absolut begeistert. Spiele von Ystari scheint man blind kaufen zu können.
Für ein PEEP reicht es noch nicht, da ich es nur einmal gespielt habe und die Spielregeln kann man sich ja bei Ystari hier:
http://www.ystari.com/mykerinos/index.php
ansehen.
Deshalb jetzt keine Beschreibung sondern etwas darüber, wie sich Mykenios spielt.
Die Spielelemente sind wunderbar ineinander verzahnt. Für Interaktion, sprich ärgern, ist bestens gesorgt, da man beim Setzen der Archäologen andere Spieler blockieren kann und sich auch häufig um die noch freien Plätze im Museum balgt. Bei den Abrechnungen steht man stets vor der Entscheidung, Punkte und Mäzene sofort einzusammeln, oder sich einen guten Platz im Museum zu sichern. Schwierig deshalb, weil mir ein guter Platz im Museum nichts nützt, wenn ich nicht die passenden Mäzene dazu habe.
Da es beim Setzen der Archäologen auf Mehrheiten in einer Zone ankommt und ich dann Punkte und bestimmte Mäzene erhalten kann ist es wichtig zu überlegen, auf welche Gebiete ich mich konzentrieren soll und ich muss stets ein Auge auf die Gegner haben, damit sie mir diese Gebiete nicht wegschnappen.
Da die erworbenen Mäzene mir auch noch Zusatzeigenschaften geben, aber nur einmal pro Runde (von denen er 4 gibt), ist die Überlegung wichtig, wann ich sie einsetze.
Wichtig ist es auch, mit seinen Archäologen hauszuhalten, von denen man in jeder Runde je nach Spielerzahl 11 oder 14 erhält. In den ersten 3 Runden dürften sie meist ausreichen, aber in der 4.Runde ist das Ausgrabungsgebiet größer und wer dann noch nicht verbrauchte Archäologen aus der vorletzten Runde hat, gewinnt Vorteile.
Von Caylus bekannt ist die Regel, daß derjenige, welcher zuerst passt Vorteile hat. Hier hat es nicht Auswirkungen auf die Spielreihenfolge, sondern auf die Entscheidung bei Gleichständen.
Also - keine komplexen Regeln (weniger als bei Caylus), aber trotzdem ein Spiel, welches sehr viel Überlegung erfordert, praktisch ohne Glückselemente auskommt und absolut stimmig ist.
Die Spielregel lässt keine Fragen aus mit einer nebensächlichen Ausnahme. Im Spiel gibt es 6 (nicht, wie angegeben 7) Plättchen mit einem Aufdruck "50", deren bedeutung nicht erklärt wird. Ich nehme an, man erhält sie, falls man mehr Punkte erhält, als die bie 50 reichende Kramer-Leiste anzeigt.
Optisch ist ebenfalls alles sehr gelungen. Man erhält ein Spiel, das weit mehr wert ist, als sein Preis.