Beitragvon peer » 10. August 2006, 13:53
Hi,
Michael Andersch schrieb:
> > Gruß Thomas (der nicht glaubt, dass Goethe --> Göthe
> > Ergebnis der Rechtschreibreform ist)
Von Shakespear sind 14 Schreibweisen bekannt. Shakespear selbst verwendete mindestens 3 Schreibweisen seines Namens (Quelle: Bill Bryson "Mother Tongue").
Ich kann mir vorstellen, dass es bei Goethe/Göthe ähnlich ist. Schiller und Goethe haben sich gegenseitig nicht verstanden.
> Viele Grüße,
> Micha (Den schlechte PISA-Ergebnisse nicht mehr wundern, wenn
> Lehrer wie Peer auf unsere Schüler losgelassen werden :-D )
Ich weiss dass das spassig gemeint war. Aber zur Klarstellung: 1. Bin ich kein Deutschlehrer und 2. pass ich schon sehr genau auf, was ich wie aufschreibe, wenn ich unterrichte. Hier im Forum schreibe ich einfach so runter.
Also keine Angst, dass die Kinder was falsches lernen ;-) Die Pisa-Ergebnisse sind eher schlecht, weil die Bildungspolitik nicht zur Finanzierung passt und selten aus einem Guß ist - aber das ist eine andere Debatte.
Bismarcks Reform diente ja dazu eine einheitliche Sprache für Bürokraten und das Militär zu schaffen. Folglich ist das Schulwesen, die Bürokratie und das Militär auch der Raum, in der man aufpassen sollte, wie man was schreibt. Alles ausserhalb ist frei.
Sprache ist Kommunikation. Verstanden werden sollte man, aber man darf auch kreativ mit Sprache umgehen. Die Sprachforscher in England sind in ihren Wörterbüchern in erster Linie chronistisch tätig. Jetzt wo im Zuge des Internets viele Worte verkürzt werden, werden auch die Lexika z.T. umgeschrieben. Und keiner regt sich auf.
Hier in Deutschland darf man nur Worte erfinden, wenn man Journalist oder Politiker ist. Und auch dann nur Hauptworte... :-)
Aber das führt jetzt weg...
ciao
peer (der in Deutschaufsätzen gerne sein eigenes Wort "gibbeln" für "leise kichern" eingesetzt hat und es nie berichtigen musste)