Beitragvon Roman Pelek » 26. März 2007, 11:09
Moin Andreas,
Andreas Last schrieb:
> > "Fremdschämen" reicht halt wirklich nicht immer.
> ich verstehe nicht, was "nicht lustig finden" mit
> "fremdschämen" zu tun hat. Ich schäme mich nicht für
> Stromberg, ich hab mit der Serie ja überhaupt nichts zu tun.
> Ich gucke sie ja noch nicht mal, weil ich sie enifach nicht
> lustig finde.
Christoph Maria Herbst hat selbst mal gesagt, dass er darauf hinarbeitet, dass man sich für Stromberg schämt, er selbst hat den Begriff des "Fremdschämens" in die Welt gesetzt. Die Serie setzt darauf, dass Stromberg menschlich so peinlich ist, und das kann Herr Herbst extrem präzise abbilden, weil er durchaus genau beobachten kann.
Nur finde ich das leider (auch) nicht witzig. Vielleicht ist das einfach "deutsch": Sich nie in die Fehlerhaftigkeit des Lebens einzubeziehen. Möglicherweise isses nicht wirklich humorvoll, sich auf Arschlöcher des Lebens zu versteifen, in denen sich keiner selbst wiederentdeckt.
Da war Loriot deutlich gelungener, und auch Max Goldt, Robert Gernhardt oder Dieter Nuhr (letzterer mit Einschränkungen) waren respektive sind es. Es fehlt sonst die Selbstironie. Und genau deswegen finde ich "Boston Legal" besser. Mal schauen, wie lange es dauert, bis wir auch noch William Shatner schlecht kopieren. Es wäre 'ne gute Chance, die Amis an political correctness zu überholen.
Ciao,
Roman