Beitragvon Günter Cornett » 26. August 2007, 15:02
Daniel R. schrieb:
>
> Günter Cornett schrieb:
Für
> einen [i]ersten[/i] Wissenszuwachs ist der Rückgriff auf
> Wikipedia vertretbar, damit man lernt, es handelt sich nicht
> prioritär um eine geografische Kategorisierung, sondern eine
> auf Spieleigenschaften basierende.
Hi Daniel,
ich glaube dieses Wissen ist Ausgangspunkt der Frage.
Und warum sollte man bei der Beantwortung vom Spielbox-Forum auf Wikipedia hinweisen, wenn man in diesem fall selbst die bessere Quelle ist? Hast du doch gar nicht nötig. :)
> Dass Wikipedia Deinen Ansprüchen nicht gerecht wird, kann ich
> mir denken ;)
> Ausserdem ist jede Wissensdatenbank bzw. Lexikon
> verbesserbar, auch wenn ich als Quelle Ludopedia.de oder das
> Lexikon von Casasola-Merkle angegeben hätte.
Jo, aber Wikipedia ist gerade was den versuch der Einteiling der Spiele betrifft sehr falsch.Da würde ich nicht darauf verweisen, ohne auf die Fehler hinzuweisen. Ansonsten trägt man zur Verbreitung der fehler bei, z.B. dass Scrabble, Monopoly und Halma keine Autorenspiele seien.
> Viele der Eigenschaften sind in Ihrer Auslegung relativ.
> So stimmst Du zwar der Vermeidung von "komplizierten
> Regelwerken" zu, aber eine genaue Definition was kompliziert
> ist, fehlt genausowenig wie was denn "ein zu grosser
> Glücksfaktor" ist, wo Du den Bezugspunkt vermisst.
Wie kompliziert zwei Regeln sind, lässt sich von außen vergleichen. Da braucht es nicht unbedingt einen Bezug, ob die Kompliziertheit dem Spielwert angemessen ist. Manche Spieler lehnen Regeln ab, wenn sie mehr als x Seiten haben.
Natürlich muss auch die Kompliziertheit eines regelwerkes im verhältnis zum Spiel stehen, aber für ein sog. German Game gibt es da Obergrenzen.
Beim Glücksfaktor geht es um Angemessenheit: Aufwand meiner Überlegungen zu Einfluss auf das Spielgeschehen.
Wenn der Glücksfaktor 'zu hoch' ist, ist das für jedes Spiel schlecht. Damit ist dieses Kriterium nichtssagend.
Wenn es heissen würde 'relativ hoch', 'relativ niedrig', 'befindet sich in bestimmten [noch näher zu defnierenden] Grenzen' - wäre das eine andere Aussage.
Bluff und Can't Stop haben einen hohen Glücksfaktor sind für mich aber durchaus typische 'German Games'.
> Auch die Spieldauer ist typisch. Für einige Leute ist schon
> mehr als 1 Stunde lang, andere finden erst Spiele ab 3h
> Spieldauer wirklich lang. Es wäre auch nicht sachdienlich,
> die Kategorisierung Eurogame oder Amerigame auf 5min
> Spieldauer genau zu regeln.
Ne, aber bei 3 Stunden dürfte die Grenze für ein 'German Game' sicherlich schon längst erreicht sein. 'German Games' richten sich sicherlich nicht an Leute, die 10-Stunden-Spiele mögen.
> Wir haben eine Gruppe von Merkmalen und je nach Spiel sind
> diese Eigenschaften mehr oder weniger ausgeprägt. Es ist die
> (manchmal persönliche) Gewichtung, welche entscheidet, in
> welcher Kategorie ein Spiel landet. Bspw. ist Monopoly für
> mich ein typisches Amerigame (Verdrängungskampf,
> vorzeitisches Auscheiden und viel Würfeln).
>
> Fix definierte Massstäbe wie "5 Würfelwürfe pro Partie"
> gelten noch als Glücksarm, mehr als "10 Würfelwürfe pro
> Partie aber als "zu grosser Glücksfaktor", mögen zwar
Der Glücksfaktor lässt sich eben nicht so objektiv bewerten.
> praktisch sein für Archivare oder Statistiker, aber
> mir persönlich ist es nämlich Wurscht, ob ich nun ein
> Eurogame, Amerigame oder einen Hybriden spiele, solange ich
> nur Spass dabei habe.
Jo, mir auch. Aber bei der Wikipedia-Diskussion geht es darum, dass Leute, Qualitätskriterien für Gesellschaftsspiele (und Autorenspiele postulieren, ohne sich damit wirklich auszukennen.
Sowas würde ich nicht als Quelle anführen, wenn ich es besser weiß. :)
Gruß, Günter