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Caylus - verhandeln beim Vogt

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brisgi
Spielkamerad
Beiträge: 22

Caylus - verhandeln beim Vogt

Beitragvon brisgi » 15. Oktober 2007, 23:01

Wie spielt Ihr das Verhandeln beim Vogt ?

Zur Erinnerung. In der Regel heisst es: Während des Versetzen des Vogtes (Brückenphase)können die Spieler auch untereinander verhandeln. Tauschgeschäfte sind verboten. Kein Spieler ist an sein Wort gebunden.


M.E. kann diese Regel zu unglücklichen Koalitionen, Hilfestellungen etc führen und einen unschönen Missklang in das Spiel bringen, wenn Sympathien etc die Absprache beeinflussen. Mit Blick auf die Vorentscheidung zur deutschen Brettspielmeisterschaft sehe ich hier sogar nicht unerhebliches Streitpotential.

Was meint Ihr ?

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Frank

Re: Caylus - verhandeln beim Vogt

Beitragvon Frank » 15. Oktober 2007, 23:10

Klare Antwort?
Ja, so ist das Leben!
Auch in diesem Spiel.
Spiel einfach nicht mir bei der Meisterschaft, wenn Dir das zu stressig ist. Aber eigentlich sind für Dich noch genug Glücksspiele dabei :-)
Frank

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JoelH
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Beiträge: 302

explizit angegeben oder nicht, ist IMHo egal...

Beitragvon JoelH » 16. Oktober 2007, 07:22

brisgi schrieb:
>
> M.E. kann diese Regel zu unglücklichen Koalitionen,
> Hilfestellungen etc führen und einen unschönen Missklang in
> das Spiel bringen, wenn Sympathien etc die Absprache
> beeinflussen. Mit Blick auf die Vorentscheidung zur deutschen
> Brettspielmeisterschaft sehe ich hier sogar nicht
> unerhebliches Streitpotential.
>
> Was meint Ihr ?

Ich sehe hier kein gesteigertes Konfliktpotential. Sympathien spielen immer eine Rolle, man kann praktisch in jedem Spiel einem anderen Punkte zuschustern oder zum Königsmacher werden, ob das explizit in den Regeln steht oder nicht. Nimm Heckmeck am Bratwurmeck. In den Regeln steht nicht explizit, dass man jeder Zeit aufhören kann um einem anderem Spieler einen Stein zu entwenden. Man kann es aber einfach machen, ob es wirklich Sinn ergibt oder nicht, und dadurch eventuell einen dritten Spieler in Vorteil bringen. Oder bei Puorto Rico kann man auch einen Mitspieler explizit bevorteilen indem man die Rolle spielt die IHM etwas bringt, auch wenn dies nicht explizit in den Regeln steht. Beim Siedeln ist es nicht verboten den Räuber immer dem selben Spieler "zuzuschustern" usw. usw.

J.

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Peter Gustav Bartschat

Re: Caylus - verhandeln beim Vogt

Beitragvon Peter Gustav Bartschat » 16. Oktober 2007, 10:00

brisgi schrieb:
> M.E. kann diese Regel zu unglücklichen Koalitionen,
> Hilfestellungen etc führen und einen unschönen
> Missklang in das Spiel bringen [...]

Und das ist nur die Spitze des Eisbergs in der weltweiten Arktis spielerischen unsozialen Verhaltens!

Noch viel schlimmer ist es beim Skat: Dabei verbünden sich unter fadenscheiniger Berufung auf die Spielregeln zwei Spieler ganz offen gegen einen Dritten, der sich dann völlig allein gelassen von einer Übermacht bedrängt sieht, deren Angehörige sich nicht einmal schämen, sich gegenseitig Punkte zuzuschanzen.

Mit einem lieben Gruß
Gustav

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Grzegorz Kobiela

(ot) herrlich

Beitragvon Grzegorz Kobiela » 16. Oktober 2007, 10:53

Wie immer ein herrlicher Vergleich! :lol:

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Frank

Re: Caylus - verhandeln beim Vogt

Beitragvon Frank » 16. Oktober 2007, 12:00

Zum Thema Streitpotential möchte ich noch daran erinnern, dass bei der letzten Brettspiel-DM die Glocke aus "Fangfrisch" nicht benutzt wurde, um Verletzungen zu vermeiden :-))

Frank

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Frank Biesgen
Kennerspieler
Beiträge: 267

Re: Caylus - verhandeln beim Vogt

Beitragvon Frank Biesgen » 16. Oktober 2007, 12:16

Frank schrieb:

> Zum Thema Streitpotential möchte ich noch daran erinnern,
> dass bei der letzten Brettspiel-DM die Glocke aus
> "Fangfrisch" nicht benutzt wurde, um Verletzungen zu
> vermeiden :-))

Jo... und Bohnanza durften wir `97 in der Endrunde mit offenen Karten spielen, damit auch ja keiner mogeln konnten. :seufz:

Aber für den Vogt sehe ich hier keine Probleme. Der Verlag hat es gut gemeint und den Satz mit dem Verhandeln explizit in der Regel aufgeführt, aber das wäre IMHO gar nicht nötig gewesen. Sonst müsste man ja auch bei anderen Spielen den Mitspielern quasi den Mund verbieten, um "Chancengleichheit" (in Ermangelung eines besseren Wortes) zu gewährleisten. Ein Bohnanza dürfte turniermäßig gar nicht mehr gespielt werden. Und wie oft gibt man z.B. bei Carcassonne Tipps, wo ein Plättchen am Günstigsten gelegt werden kann? Nö, das geht schon in Ordnung.

Gruß FBI

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Thomas

Re: Caylus - verhandeln beim Vogt

Beitragvon Thomas » 16. Oktober 2007, 13:01

Frank Biesgen schrieb:
> Und wie oft gibt man z.B. bei Carcassonne Tipps, wo ein
> Plättchen am Günstigsten gelegt werden kann? Nö, das geht
> schon in Ordnung.

Das ist bei Carcassonne ja auch regelkonform, heisst es doch in der Spielregel:
"Er zeigt sie [die gezogene Landschaftskarte] zunächst allen
Mitspielern (damit sie ihn beim Anlegen auch gut „beraten“ können)"

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Frank Biesgen
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Beiträge: 267

Re: Caylus - verhandeln beim Vogt

Beitragvon Frank Biesgen » 16. Oktober 2007, 13:13

Thomas schrieb:

> Frank Biesgen schrieb:
> > Und wie oft gibt man z.B. bei Carcassonne Tipps, wo ein
> > Plättchen am Günstigsten gelegt werden kann? Nö, das geht
> > schon in Ordnung.
>
> Das ist bei Carcassonne ja auch regelkonform, heisst es doch
> in der Spielregel:
> "Er zeigt sie [die gezogene Landschaftskarte] zunächst allen
> Mitspielern (damit sie ihn beim Anlegen auch gut
> „beraten“ können)"

Genau, bei beiden ist es Teil der Spielregel. D.h. die Spieler können sich auch bei Carcassonne gegen einen oder mehrere andere "verbünden". Hier scheint das allerdings niemanden zu stören. Warum sollte also bei Caylus etwas zum Problem werden, was anderswo prima funktioniert?

Gruß FBI

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Chregi Hansen
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Re: Caylus - verhandeln beim Vogt

Beitragvon Chregi Hansen » 16. Oktober 2007, 14:20

Ob in den Spielregeln aufgeführt oder nicht, ich berate meine Mitspieler immer gerne bei ihren Zügen. Leider wollen sie meine Tipps nicht immer annehmen :-)

Gruss aus der Schweiz
Chregi (der seine Mitspieler prinzipiell immer darauf hinweist, dass andere besser stehen als ich und sie sich daher besser als Opfer eignen)


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