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Trainsport mit 18xx Spielen vergleichbar?

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ingo

Trainsport mit 18xx Spielen vergleichbar?

Beitragvon ingo » 8. November 2007, 20:59

Hallo,

habe mir auf der Messe unter anderem Trainsport von Winsome Games zugelegt. Nun die Frage (da ich in diesem Bereich absoluter Anfänger bin):

Ist Trainsport mit 18xx Spielen vergleichbar? Oder anders gefragt: Bekomme ich über Trainsport einen ersten Eindruck über die Art/Weise/Komplexität eines 18xx Spiels?

Der gespannte Ingo

P.S. Die gleiche Frage gilt eigentlich auch für Wabash Cannonball :)

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Mikos
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Re: Trainsport mit 18xx Spielen vergleichbar?

Beitragvon Mikos » 9. November 2007, 07:39

Hallo Ingo

> Ist Trainsport mit 18xx Spielen vergleichbar?

Nein, da gibt es spieltechnisch kaum Gemeinsamkeiten. Mit Dampfross ist es vergleichbar, nur schlechter (zumindest die alten Ausgaben).

> Bekomme ich über Trainsport einen ersten Eindruck
> über die Art/Weise/Komplexität eines 18xx Spiels?

Nein, kein bisschen.

Gruß, Mike

PS: Kennst du denn Age of Steam?

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Jerry

18xx Schnellübersicht

Beitragvon Jerry » 9. November 2007, 09:13


> Ist Trainsport mit 18xx Spielen vergleichbar? Oder anders
> gefragt: Bekomme ich über Trainsport einen ersten Eindruck
> über die Art/Weise/Komplexität eines 18xx Spiels?

Nein.
Es gibt m.W. keine einzelnes Spiel was man als 18xx-Light ansehen könnte. Gleichwohl findet man die Kernmechanismen der 18xx Reihe schon anderswo wieder.

Das Prinzip dass AGs von wechselnden Spielern geführt werden und dass man Spielergeld und Company-Geld trennt ist sehr schön in Imperial aufgenommen worden. Dort führen die Spieler Staaten (entspricht den AGs in 18xx) denen sie Kredite geben (entspricht den Aktien in 18xx). Wer am meisten Kredite vergibt, ist "Präsident" des Staates.

Den Schienenlegemechanismus findet man entfernt in Age of Steam wobei das nur eine sehr grobe Ähnlichkeit ist. In AoS erwerben die Spieler Strecken, in 18xx sind Strecken Allgemeingut, dafür kauft man Bahnhöfe. Die Legeregeln sind ähnlich, wenngleich es in AoS keine Weichen gibt (nur Kreuzungen).

Den Aktienmarkt der 18xx-er habe ich noch in keinem anderen Spiel so gesehen, insbesondere den von den sehr komplexen Varianten wie 1841 wo man Tochtergesellschaften aufmachen kann, Aktien splitten oder in die AG rückkaufen kann.


Im Prinzip folgen alle 18xx Spiele dem gleichen Kernmechanismus:

1) Spieler investieren ihr Geld in AGs in Form von Aktienkäufen.
2) Die AGs benutzen die Investitionen um Gleise zu bauen, Durchfahrrechte in Bahnhöfe zu erhalten und Züge zu kaufen.
3) Die Züge der AGs erwirtschaften Einkommen welches entweder bei der AG verbleiben kann oder zurück die Spieler fließt.

Zentrale Punkte sind:
- Wer die meisten Aktien einer AG hält kontrolliert die AG
- AGs *müssen* Züge besitzen. Züge werden mit der Zeit verschrottet so dass AGs in Investitionszwang(!) geraten
- Der Streckenbau steuert, welche AGs wie profitabel arbeiten.
- Spieler können AGs gezielt ausplündern. Entscheidend ist am Ende nur das Spielergeld, der Zustand der AGs ist sekundär.

Dazu kommen dann je nach Variante eine mehr oder minder große Anzahl an Zusatzregeln, die das Spiel zwar in die eine oder andere Richtung tunen, den Kernmechanismus aber unberührt lassen. Auch schwankt der Schwerpunkt des Spiels: Manche 18xx haben einen zahmen Aktienmarkt, andere einen sehr aggressiven. Manche 18xx fokussieren sich auf Streckenbau, andere weniger.

Zum Üben kann man auf die alte, aber toller PC-Version von 1830 zurückgreifen, die man hier findet: http://www.abandonia.com/games/357/download/1830Railroads&RobberBarons.htm
(inklusive Manual)

Gruß,
Jerry

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Küstenzauberer
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Steam over Holland

Beitragvon Küstenzauberer » 9. November 2007, 12:12

Steam over Holland von Ber van Dijk (Vendetta Games, ca 50 Euro) ist wohl am ehesten ein 18xx light - feste Rundenanzahl, kleine Karte.

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theato
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Re: Trainsport mit 18xx Spielen vergleichbar?

Beitragvon theato » 9. November 2007, 12:27

Hallo Ingo

Falls Du ein 18xx für Einsteiger suchst, kann man Dir allenfalls das 18FL (Florida) von deepthoughtgames empfehlen, das eigens für Einsteiger konzipiert wurde.

http://deepthoughtgames.com/games/18FL/

Liebe Grüsse,

Claude

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ravn

Re: Steam over Holland / 1835

Beitragvon ravn » 9. November 2007, 12:30

Küstenzauberer schrieb:
>
> Steam over Holland von Ber van Dijk (Vendetta Games, ca 50
> Euro) ist wohl am ehesten ein 18xx light - feste
> Rundenanzahl, kleine Karte.

Und hat dazu auch ausreichend gutes Spielmaterial in German-Games-Qualität. Nur leider fehlte es wohl an einem deutschsprachigen Korrekturleser, weil die dt. Spielübersichten minimale (aber nicht spielwichtige) Flüchtigkeits-Schönheitsfehler enthalten.

Habe es aus Mangel an Zeit leider bisher selbst noch nicht spielen können. Könnte aber ideal sein, um 18xx Neuligen diese Spielart näher zu bringen, da es viele fizzelige Sonderregeln wie bei anderen 18xx Spielen verzichtet wurde.

Ob man dafür 50 Euro ausgeben möchte, oder doch lieber zum komplexeren aber ebenso gut ausgestatteten 1835 von Hans im Glück greift (sofern noch verfügbar), muss dann jeder für sich wissen.

Cu/Ralf

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Attila
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Re: Steam over Holland / 1835

Beitragvon Attila » 9. November 2007, 13:33

ravn schrieb:

> Ob man dafür 50 Euro ausgeben möchte, oder doch lieber zum
> komplexeren aber ebenso gut ausgestatteten 1835 von Hans im
> Glück greift (sofern noch verfügbar), muss dann jeder für
> sich wissen.

Also die Ausstattung von Steam over Holland ist schon eine Kategorie besser als 1835 von HiG!

Atti

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Mikos
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Re: Steam over Holland / 1835

Beitragvon Mikos » 9. November 2007, 15:00

Hallo Atti

Ich kenne Steam over Holland nicht. Was genau ist dort besser? Wie ich an den Bildern sehe auf jeden Fall die Grafik. Die Ausstattung und Qualität auch?

Mike

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Attila
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Re: Steam over Holland / 1835

Beitragvon Attila » 9. November 2007, 16:50

Hiho,

Es ging nur um die Ausstattung und Qualität! ;-)

Die Grafik ist nicht so trist wie bei den meisten 18xxern, die Aktien u.a. Karten sind als richtige Karte gedruckt! (Ja so richtig wie aus einem Kartenspiel), der Plan ist "Hard-Mounted" (wie auch bei 1835 schon).

Alles wie man es gar nicht von 18xxern gewonht ist!

Schon der Spielekarton steckt nochmal in einem extra Schuber.

Von der Qualität (Druck, Pappe, etc) - viel besser als 1835 oder auch z.B. 1861 (ist ja vom letzten Jahr).

Atti

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ravn

Re: Steam over Holland / 1835

Beitragvon ravn » 9. November 2007, 21:28

Attila schrieb:

> Von der Qualität (Druck, Pappe, etc) - viel besser als 1835
> oder auch z.B. 1861 (ist ja vom letzten Jahr).

Da hat meine Erinnerung wohl einiges verklärt. Wobei ich die Ausstattung von 1835 vorbildlich fand, da es diverse Ablagefelder gab und so. Auch das Material war insgesamt besser als mein nächstes 18xx Spiel, weil das war 1829 Mainline, wo die Privatbahnen auf anderem Papier gedruckt sind als die Aktien und dann noch durchscheinen...

Aber danke, dass Du mich darauf gebracht hast, mit 1835 nochmal anzuschauen. Weil habe gemerkt, dass ich damals Gummibänder benutzt hatte und die sich fast schon spröde ins Material gefressen hatten. Werde die Tage mal meine komplette Sammlung durchforsten. Ein "1630 something" von Warfrog hat es dudurch leider schon zerrissen. :-(

Cu/Ralf

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ingo

Re: Steam over Holland / 1835

Beitragvon ingo » 10. November 2007, 01:01

Hallo,

Attila schrieb:
>
> Also die Ausstattung von Steam over Holland ist schon eine
> Kategorie besser als 1835 von HiG!

Was mich sehr interessieren würde: Wie spielt es sich?

Ich hab ja auf der Messe lange überlegt, ob ich's mitnehme. Hab mich aber dann doch gegen das Spiel entschieden (Preis, keine Ahnung, ob ich sowas mag).

Der Ingo

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ingo

Re: Trainsport mit 18xx Spielen vergleichbar?

Beitragvon ingo » 10. November 2007, 01:02

Hallo,

Mikos schrieb:
>
> PS: Kennst du denn Age of Steam?

Kenne ich, habe ich, liebe ich. Mein absoluter Liebling, und das schon seit einer ganzen Weile. Da ist bisher auch noch nix drüber gegangen. :)

Der verliebte Ingo ;)

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ravn

Re: Steam over Holland / 1835

Beitragvon ravn » 10. November 2007, 01:23

ingo schrieb:

> Was mich sehr interessieren würde: Wie spielt es sich?

"Steam over Holland" ist und bleibt eine 18xx Variante, wie eben alle 18xx Brettspiele. Wenn Dir also das generelle Grundprinzip mit wechselnder Aktienphase und Operatorenphasen + Trennung von Privat- und Gesellschaftskapital + die eher abstrakte Streckengestaltung, wo weder Lok-Miniaturen umherfahren noch Personen als solche einzusammeln sind + eine eher längere Spieldauer nicht gefallen, dann wird Dir auch "Steam over Holland" nicht zusagen.

Allerdings bietet es die Chance, unvoreingenommene Neulinge an 18xx heranzuführen, ohne die gleich mit zig historisch bedingten Zusatzregeln zu überfordern. Ich kenne allerdings auch Spieler, die schlicht kein 18xx mehr spielen wollen, nachdem sie mit "1829 Mainline" den ersten 18xx Kontakt gehabt haben und schlechte Spielerfahrungen (zu zufallsgesteuert, lange Downtimes weil keine eigenen Gesellschaften geführt) machen mussten. Da ist noch eine Menge Überzeugungsarbeit nötig. Auch solltest Du mit den jeweiligen 18xx Regeln vertraut sein, wenn Du es Deiner Spielrunde vorstellst, weil an der Stelle kann der Erstkontakt schon scheitern, da etliche Regeldetails doch 18xx speziell und deshalb ungewohnt sind.

Die verlangten 50 Euro finde ich allerdings happig für ein Brettspiel, wenn man bedenkt, was z.B. "Agricola" an Material mitbringt und nur 35 Euro kostet. In 18xx Kreisen scheinen solche Preise allerdings eher günstig zu sein. Sofern Du also irgendwo ein 18xx mitspielen kannst, dann nutze die Gelegenheit und dann weisst Du auch, ob sich für Dich ein "Steam over Holland" lohnen kann.

Cu/Ralf


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