Beitragvon Peter Gustav Bartschat » 7. Dezember 2007, 06:53
Hallo, lieber Ernst,
damit wir nicht aneinander vorbeireden:
Ich verstehe unter einem "Testspieler" jemanden, der einen unveröffentlichten Prototypen auf Spielbarkeit, Unterhaltungswert und Regelklarheit überprüft.
Wenn jemand - befreundet oder nicht - meiner Urteilsfähigkeit so vertraut, dass er während der Entwicklung eines Spiels meine Anmerkungen dazu in seine Überlegungen einbezieht, dann hat er Anspruch darauf, dass ich ihm genau alle positiven und negativen Aspekte des Spieles in seinem derzeitigen Entwicklungsstadium benenne, soweit sie mir auffallen.
Einem Freund würde ich also einen sehr schlechten Dienst erweisen, wenn ich negative Aspekte verschweige.
Einen Vergleich mit anderen Spielen stelle ich nicht gezielt an, mit einer Ausnahme: Wenn ich der Meinung bin, dass ein bestimmter Aspekt in der Spielmechanik zuviel Verwaltungsarbeit von den Spielern erfordert, bennene ich als Beispiele andere Spiele, in denen ich ein vergleichbares Ziel leichter erreicht sehe.
Aber deine Fragestellung lässt mich vermuten, dass du dir unter einem "Testspieler" etwas anderes vorstellst: Jemanden, der Rezensionen schreibt oder Bewertungen fertiger Spiele abgibt, vielleicht? Falls du daran denkst: Wenn ich ein Spiel bewerte, dann bewerte ich in erster Linie, wieviel Spaß er mir persönlich macht. Die Ursachen, die zum individuell empfundenen "Spaß" führen, sind so komplex und hängen in solchem Maße von den persönlichen Eigenschaften, Vorlieben und Erfahrungen ab, dass Objektivität dabei ohnehin nicht möglich ist - ich würde daher meine Zeit auch nicht damit verplempern, nach etwas zu streben, das ich ohnehin nicht erreichen kann.
Mit einem lieben Gruß
Gustav