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Funkenschlag - Statistikfrage eines Anfängers

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Joachim Kronenberger
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Funkenschlag - Statistikfrage eines Anfängers

Beitragvon Joachim Kronenberger » 11. Dezember 2007, 17:10

Mal eine Frage eines Anfängers, an die zahllosen Funkenschlag-Vielspieler:

Es gibt ja drei Möglichkeiten zu gewinnen:
a) Man hat siebzehn versorgte Städte, bevor irgendein anderer
sie hat (Gewinn durch Schnelligkeit)

b) Mehrere Spieler haben gleichzeitig siebzehn. Es siegt
derjenige, mit dem meisten Geld (Gewinn durch Sparsamkeit)

c) Mehrere Spieler haben gleichzeitig siebzehn Städte, aber
einer hat 18+ (Gewinn durch Stärke)

Welche Siegvariante kommt Eurer Erfahrung nach eigentlich am häufigsten vor?
Ist das abhängig von der Spielerzahl? Vom Expertengrad der Mitspieler? Von der verwendeten Karte? Kann man bestimmte Siegarten ansteuern, während andere eher „zufällig passieren“? Oder gibt es da einfach kein Muster?

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Klaus01
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Re: Funkenschlag - Statistikfrage eines Anfängers

Beitragvon Klaus01 » 11. Dezember 2007, 18:04

Joachim Kronenberger schrieb:
> Es gibt ja drei Möglichkeiten zu gewinnen:
> a) Man hat siebzehn versorgte Städte, bevor irgendein anderer
> sie hat (Gewinn durch Schnelligkeit)
>
> b) Mehrere Spieler haben gleichzeitig siebzehn. Es siegt
> derjenige, mit dem meisten Geld (Gewinn durch Sparsamkeit)

Vorsicht! Vor der Betrachtung des meisten Geldes kommt es immer noch darauf an, wer die meisten der 17 Städte versorgen kann. Also nicht, wer zuerst die meisten Städte angeschlossen hat, gewinnt das Spiel. Denn das Anschließen ist einzig die Bedingungen dafür, dass das Spiel zu Ende geht. Gewonnen hat aber dann derjenige, der die meisten Städte versorgt.

Siehe "Spielende" im FAQ: http://www.2f-spiele.de/spiele/faq/faq_funken_deu.htm

Gerade am Ende gingen bei uns (vier Personen) jetzt schon öfters die Rohstoffe am Rohstoff-Markt aus, so dass nicht jeder alle Kraftwerke betreiben konnte und damit nicht alle seine Städte komplett versorgen konnte.

Das kommt auch daher, dass man am Ende nicht mehr auf die Schnelle seine Kraftwerke in eine andere Art von Energiegewinnung umschichten kann: so viele sechser/siebener Kraftwerke gibt es auch wieder nicht.

Auch haben Spieler bei uns schon einmal paar Mal "vergessen" die Kraftwerke so rechtzeitig auszubauen, dass sie alle Städte versorgen konnten. Man konnte zwar einer die meisten Städte anschließen, aber wegen fehlender Kapazität bei den Kraftwerken (z.B. 14 Städte) niemals mehr gewinnen.

Es ist also am Ende nicht wichtig wer die 17. Stadt anschließt, sondern wer in genau dieser Runde am meisten Städte versorgt.

> c) Mehrere Spieler haben gleichzeitig siebzehn Städte, aber
> einer hat 18+ (Gewinn durch Stärke)

Wo ist da der Unterschied zu a)? Derjenige mit den meisten versorgten Städten gewinnt. Sei die Grenze jetzt bei 17 oder 18 Städten. Es ist für mich genauso ein Spiel auf Schnelligkeit, wobei die Grenze dann eben 18 Städte beträgt.

Insgesamt kam es mir immer so vor, dass es eher ein Spiel auf Schnelligkeit war, und zwar in doppelter Hinsicht: die beste Kraftwerks-Kapazität zum Sieg haben und die meisten Städte haben.
Das Ende ist bislang meist hauchknapp ausgegangen.

Schöne Grüße,
Klaus.

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Tyrfing

Re: Funkenschlag - Statistikfrage eines Anfängers

Beitragvon Tyrfing » 11. Dezember 2007, 19:31

Ich kann mich dem nur anschließen,
dein ursprüngliches Posting deutet darauf hin, dass du diese Feinheit bisher übersehen hast.

Also, was durchaus passieren kann, wenn man mit Anfängern spielt ist, dass diese keine "guten" Kraftwerke abbekommen, weil sie es zum aktuellen Standpunkt nicht für notwendig halten und dann erstmal nur "schlechtere" nachkommen.
Das resultiert dann darin, dass der führende Spieler, einfach massiv viele Städte anschliesst und damit das Spiel beendet, auch wenn er selber bspw. nur 14 versorgen kann.
Wenn alle anderen weniger versorgen können, reicht das.
Die Alternative, wo das wichtig wird ist das klassische: Kohle ist billig, da kauf ich mich ein!
Wenn das alle tun, wirds schnell teuer und schlimmer: irgendwann ist keine Kohle mehr da und einer kann das Kraftwerk nicht verfeuern.

Ansonsten gewinnt bei uns meistens derjenige, der die meisten Städte versorgen kann - was vorrausetzt, dass er auch schon soviele anschließen konnte.
Das ist nicht zwangsläufig dergleiche, der das Rundenende eingeläutet hat - ist schon häufig vorgekommen, dass jemand merkt, dass weiterspielen die Sache nur schlechter für ihn macht und das Spiel beendet, in der Hoffnung, dass es noch reicht.

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Joachim Kronenberger
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Beiträge: 4

Re: Funkenschlag - Statistikfrage eines Anfängers

Beitragvon Joachim Kronenberger » 11. Dezember 2007, 22:48

Danke für die Antworten. Nein, das habe ich schon verstanden, daß nur durch Kraftwerkskapazität + Rohstoffe versorgte Städte für den Sieg zählen, ich hab mich vielleicht nur etwas verquer ausgedrückt.

Ich dachte eher an folgenden Fall: Es ist Auktionsphase, und der derzeit stärkste Spieler weiß nicht (weil er nicht abschätzen kann, wie die Lage am Rohstoffmarkt und auf der Karte sein wird, wenn er seinen Zug macht), ob sein Geld in dieser Runde für die 17. versorgte Stadt reichen wird; oder ob es klüger ist zu sparen und darauf zu hoffen, dass er in der nächsten Runde, wenn seine Konkurrenten zusammen mit ihm17 versorgte Städte haben werden, das meiste Geld hat; oder ob er darauf hinarbeiten soll, daß er in der nächsten Runde sogar 18+ versorgte Städte hat.

Das heißt, er hat drei denkbare Siegchancen, mir ist aber nicht klar, welche die erfolgversprechendste ist. Dies war der Hintergrund meiner Frage, welche Siegvariante am häufigsten vorkommt. (Vielleicht ist diese Entscheidung auch völlig trivial, keine Ahnung, ich habe Funkenschlag leider erst einmal gespielt ...)

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Tyrfing

Re: Funkenschlag - Statistikfrage eines Anfängers

Beitragvon Tyrfing » 11. Dezember 2007, 23:09

Okay, einfache Antwort:
Wenn er der zurzeit stärkste Spieler ist, sollte er einfach alle 17 Städte anschliessen, auch wenn er sie nicht versorgen kann.
Damit wird die Endwertung ausgelöst, bei der er dann (zwar unter 17 versorgten Städten, aber dennoch) gewinnen wird.
Warum warten?

Vielleicht kann ein anderer Spieler aufholen?
Vielleicht hat ein anderer Spieler eine höhere Kraftwerkskapazität aber noch nicht genug angeschlossene Städte?
Wenn man vorne liegt und beenden kann, dann sollte man es tun!

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Attila
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Re: Funkenschlag - Statistikfrage eines Anfängers

Beitragvon Attila » 12. Dezember 2007, 09:31

Hiho,

Diese Unterteilung ist imo nicht sinnvoll. Es gibt nur eine Siegbedingung: Derjenige mit den meisten versorgten Städten gewinnt, bei Gleichstand entscheidet das Geld!

Wenn ich der führende Spieler bin, und ich das Spiel ausmachen kann, dann tue ich das auch. Da man zuerst Rohstoffe kauft und dann baut, weiss man schliesslich ob man alle Häuser versorgt bekommt wenn man baut!

Atti

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Klaus01
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Re: Funkenschlag - Statistikfrage eines Anfängers

Beitragvon Klaus01 » 12. Dezember 2007, 10:08

Joachim Kronenberger schrieb:

> Ich dachte eher an folgenden Fall: Es ist Auktionsphase, und
> der derzeit stärkste Spieler weiß nicht (weil er nicht
> abschätzen kann, wie die Lage am Rohstoffmarkt und auf der
> Karte sein wird, wenn er seinen Zug macht), ob sein Geld in
> dieser Runde für die 17. versorgte Stadt reichen wird; oder
> ob es klüger ist zu sparen und darauf zu hoffen, dass er in
> der nächsten Runde, wenn seine Konkurrenten zusammen mit
> ihm17 versorgte Städte haben werden, das meiste Geld hat;
> oder ob er darauf hinarbeiten soll, daß er in der nächsten
> Runde sogar 18+ versorgte Städte hat.

Ich würde an der Stelle auf jeden Fall auf den sicheren Sieg spielen. Und der hängt von den Details bei den Mitspielern ab (= kann ich jetzt so nicht sagen).

Bauen kommt erst nach dem Rohstoffkauf, und auch nach der Auktionsphase. Deshalb versuche ich in der Auktionsphase den sicheren Sieg zu bekommen (also die 17. Stadt versorgen). Wenn ich das nicht schaffe und in der Bauphase sehe, dass mir meine Mitspieler gefährlich werden könnten, weil sie mit ihren Rohstoffen mehr Städte versorgen als ich, dann schließe ich die 17. Stadt nicht an. Ich warte dann eine Runde. Die Entscheidung fälle ich also nicht schon in der Auktionsphase.

In der nachfolgenden Runde spiele ich dann vielleicht sogar auf 18 Städte, wenn ich sehe, dass ein Mitspieler auch 17 bekommen könnte.

Der Gleichstand und die Bewertung mit dem Geld wäre mir zu gefährlich. Das Geld ist verdeckt und ich kann das nicht abschätzen.

Ich würde aber trotzdem für mind. 16 Städte Kraftwerke und Rohstoffe kaufen und auch anschließen (wenn ich in dieser Runde nicht gewinnen kann), und selbst dann Einnahmen für 16 Städte mitnehmen, wenn es sich nicht lohnt. Denn ich habe das Gefühl beim Spielen bekommen, dass das Aufsparen von Geld selbst dann nichts bringt, wenn dies auch erst einmal logisch erscheint: wenn der Rohstoffkauf teurer ist als die daraus resultierenden Einnahmen. Keine Ahnung was ich da bislang nicht beachtet habe, aber es hat mich immer zurückgeworfen.

Eine andere, fiese Strategie ist es, dass man sich in der vorletzten Runde nach hinten versetzen läßt (wenigste Städte oder kleinstes Kraftwerk) und dann durch die gute Position und dem vielen Geld den Rohstoffmarkt so leerkauft, dass kein anderer mehr seine Kraftwerke komplett betreiben kann (ihnen genau ein Rohstoff zur vollen Auslastung fehlen). Da muss man dann aber gut rechnen und das Spiel dauert durch das lange Nachdenken auch länger.

Schöne Grüße,
Klaus.


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