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Low-Lights und Flops

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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Daniel R.
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Re: Low-Lights und Flops

Beitragvon Daniel R. » 15. Februar 2008, 14:03

Hallo Achim,

Es geht nicht um meinen Geschmack, der ist nicht relevant hier. Ich bezog mit dem Beispiel "Deal or no Deal" auf die Nennung der grössten Flops in der Hall9000 Umfrage.
Es geht auch nicht darum, wieviele Tikal sich auf den Flohmärkten finden.

Ich möchte auch klarstellen, dass ich "einfache" Spiele nicht mit "schlechten" Spielen gleichsetze.

Wir können gerne wieder miteinander sprechen, wenn "Germanys Next Top Model" Spiel des Jahres geworden ist, oder das Perfekte Dinner Brettspiel in die Top 3 des DSP gewählt wird.

nachdenkliche Grüsse
Daniel

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Daniel R.
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Re: Gesetzliche Massnahmen erforderlich

Beitragvon Daniel R. » 15. Februar 2008, 14:17

Ein köstlich satirischer Beitrag, danke. :))

Und wäre es demnach nicht schön, wenn die SdJ-Jury nebst den Empfehlungen, die sie ausspricht, dafür sorgen könnte, dass die grössten Flops vom Markt genommen werden, also eine Art Konsumentenschutz? :grin:

Daniel

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Joker13
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Re: Gesetzliche Massnahmen erforderlich

Beitragvon Joker13 » 15. Februar 2008, 14:19

Daniel R. schrieb:
>
> Ein köstlich satirischer Beitrag, danke. :))
>
> Und wäre es demnach nicht schön, wenn die SdJ-Jury nebst den
> Empfehlungen, die sie ausspricht, dafür sorgen könnte, dass
> die grössten Flops vom Markt genommen werden, also eine Art
> Konsumentenschutz? :grin:
>
> Daniel

Wohl eher "finale Qualitätskontrolle" :)

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Heinrich Tegethoff

Re: Low-Lights und Flops

Beitragvon Heinrich Tegethoff » 15. Februar 2008, 14:59

Daniel R. schrieb:
> Wir können gerne wieder miteinander sprechen, wenn "Germanys
> Next Top Model" Spiel des Jahres geworden ist, oder das
> Perfekte Dinner Brettspiel in die Top 3 des DSP gewählt wird.

Wir können jetzt schon darüber reden, da "Die Säulen der Erde" per se auch ein Lizenzprodukt-Spiel ist (auf dem Cover steht ganz groß "Ken Follett" -- such einmal das Autorenduo) und DSP #1 wurde.

Und einige, wenn auch nicht alle, der Herr-der-Ringe-Spiele anlässlich der Filmtrilogie waren allemal nicht schlecht. Ich habe "Der Goldene Kompass (Buch)" ausprobiert, nicht mein Spiel, aber ich hüte mich besten Gewissens davor, es ein schlechtes Spiel zu nennen. Alles Lizenzprodukte!

Servus,
Heinz

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Daniel R.
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Re: Low-Lights und Flops

Beitragvon Daniel R. » 15. Februar 2008, 15:09

Es geht hier nicht um Literatur-Adaptionen,
sondern um Lizenzprodukte von TV-Shows und ähnlichem Kram.

Da ist nur schon die Ausgangslage anders, was die Möglichkeiten zur Spielentwicklung bietet:
Bücher wie
- Herr der Ringe
- Säulen der Erde
- Jules Vernes "Reise um die Welt in 80 Tagen" etc.

oder TV-Show Formate wie
- Big Brother
- Deal or no Deal

Bitte seid fair, ich habe nie "Säulen der Erde" angegriffen.

Gruss Daniel

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Andreas Keirat

Re: Low-Lights und Flops

Beitragvon Andreas Keirat » 15. Februar 2008, 15:26

Daniel R. schrieb:
>
> Es geht hier nicht um Literatur-Adaptionen,
> sondern um Lizenzprodukte von TV-Shows und ähnlichem Kram.
>
> Da ist nur schon die Ausgangslage anders, was die
> Möglichkeiten zur Spielentwicklung bietet:
> Bücher wie
> - Herr der Ringe
> - Säulen der Erde
> - Jules Vernes "Reise um die Welt in 80 Tagen" etc.
>
> oder TV-Show Formate wie
> - Big Brother
> - Deal or no Deal
>
> Bitte seid fair, ich habe nie "Säulen der Erde" angegriffen.
>
> Gruss Daniel

Aber das sind wir doch. Du hast schließlich im Ausgangstext diesen Wortstamm benutzt.

Zitat: Als spielerische Flops werden von uns Vielspieler oft Lizenzprodukte...

Das Wort Lizenzprodukte wurde nicht von Dir eingeschränkt und anhand der nachfolgenden Aufzählung muß man davon ausgehen, daß Du alle Arten meinst (3-2-1 Meins von Winning Moves ist übrigens gar keins und hat nichts mit dem bekannten Auktionshaus zu tun, außer dem Spruch, das nur am Rande) - also Werbespiele für Firmen, Fernsehshows (beides wurde genannt) und impliziert auch dann für andere Veranstaltungen, Filme, Bücher etc.

Ciao,

Andreas Keirat
www.spielphase.de

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peer

Re: Low-Lights und Flops

Beitragvon peer » 15. Februar 2008, 16:20

Hi,
achim schrieb:
>> Viele der von uns so gelobten Spiele werden von den Käufern
> nicht gespielt. Die Flohmärkte sind voll mit ungespielten
> "Top-Spielen", da die Regeln nicht verstanden wurden, das
> Thema nicht gefiel, das Spiel zu lange dauerte und und und.

Könntest du bitte die Adressen dieser Flohmärkte posten? ;-)

Lustigerweise war das vorletzte Mal auf "meinem" Stammflohmarkt anscheinend "Quizspieltag" - die enzigen Spiele die ich gesehen habe, waren Quizspiele. 14 warens, wenn ich mich recht erinnere, darunter 6 Merchandising-Dinger (u.a. Galileo und Quiztaxi, also durchaus neues Zeug).

ciao
peer

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Daniel R.
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Re: Low-Lights und Flops

Beitragvon Daniel R. » 15. Februar 2008, 16:53

Andreas Keirat schrieb:
>
>
> Aber das sind wir doch. Du hast schließlich im Ausgangstext
> diesen Wortstamm benutzt.
>
> Zitat: Als spielerische Flops werden von uns Vielspieler oft
> Lizenzprodukte...
>
> Das Wort Lizenzprodukte wurde nicht von Dir eingeschränkt und
> anhand der nachfolgenden Aufzählung muß man davon ausgehen,
> daß Du alle Arten meinst ...


Das stimmt schon, nur wenn man für eine Forumsdiskussion einen Text juristisch Wasserdicht forumulieren muss, um Missverständnissen vorzubeugen und ungewollten Anfeindungen auszuweichen, wird's extrem mühselig... :-/

Gruss Daniel

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Peter Gustav Bartschat

Artenschutz

Beitragvon Peter Gustav Bartschat » 15. Februar 2008, 16:54

Daniel R. schrieb:
> Und wäre es demnach nicht schön,
> wenn die SdJ-Jury nebst den
> Empfehlungen, die sie ausspricht, dafür
> sorgen könnte, dass die grössten Flops
> vom Markt genommen werden, also eine Art
> Konsumentenschutz?

Das wäre ja das, was in der Natur mit Flops wie dem Säbelzahntiger, dem Dodo und dem Höhlenbär dauernd passiert.

Hier sehe ich eher die Notwendigkeit, Spiele, die der natürlichen Auslese ansonsten zum Opfer fallen würden, zur bedrohten Art zu erklären, auf Briefmarken abzubilden, ihnen eigene Tage zu widmen ("Tag der Mississippe Queen") und Filme über ihr langsames Aussterben zu drehen ("Brettspiele mit beiliegender Videocassette im Nebel"), damit man die putzigen kleinen Gesellen ins Herz schließt und ihnen ein bisschen Raum zum Leben lässt.

Mit einem lieben Gruß
Gustav
(Spieleschutz-Initiative "Grün fängt an")

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Andreas Keirat

Re: Low-Lights und Flops

Beitragvon Andreas Keirat » 15. Februar 2008, 17:01

Daniel R. schrieb:
>
> Andreas Keirat schrieb:
> >
> >
> > Aber das sind wir doch. Du hast schließlich im Ausgangstext
> > diesen Wortstamm benutzt.
> >
> > Zitat: Als spielerische Flops werden von uns Vielspieler oft
> > Lizenzprodukte...
> >
> > Das Wort Lizenzprodukte wurde nicht von Dir eingeschränkt und
> > anhand der nachfolgenden Aufzählung muß man davon ausgehen,
> > daß Du alle Arten meinst ...
>
>
> Das stimmt schon, nur wenn man für eine Forumsdiskussion
> einen Text juristisch Wasserdicht forumulieren muss, um
> Missverständnissen vorzubeugen und ungewollten Anfeindungen
> auszuweichen, wird's extrem mühselig... :-/
>
> Gruss Daniel

Naja, jetzt übertreibst Du doch stark. Juristisch wasserdicht nicht, aber so genau wie bei einer Spielregel sollte es schon sein *gg* Deswegen solltest Du dich aber auch nicht wundern und beschweren, wenn man dir mit vielen Gegenbeispielen belegt, daß deine Annahme eben nicht allgemeingültig oder gar richtig ist.

Ciao,

Andreas Keirat
www.spielphase.de
(der auch nicht glaubt, daß Du beleidigt bist oder beleidigend wirken wolltest, aber das nur am Rande...)

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Roland G. Hülsmann
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Re: enttäuschte Gesichter?

Beitragvon Roland G. Hülsmann » 15. Februar 2008, 17:03

peer schrieb:

> Mmh, wenn ich mir eine Merchandising-Tasse kaufe und die hat
> ein Loch oder ist aus anderen Gründen nicht wirklich
> benutzbar (man darf keine heiße Getränke einfüllen oder so)
> ist es egal, ob die Tasse zum Film passt...

Ich habe sowohl zwei Siedler-Tassen und zwei Siedler-Biergläser im Schrank stehen. Ich glaube, mir würde es nicht auffallen, wenn sie Löcher hätten oder beim Spülen die Bilder verlieren, da sie noch nie benutzt wurden und sie eigentlich nur zum Angucken da stehen ... und hin und wieder abgestaubt werden, zumindest beim nächsten Umzug. ;)

Gruß
Roland

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achim

Re: Low-Lights und Flops

Beitragvon achim » 15. Februar 2008, 17:08

Hallo Peer,
die Ausgangsfrage, ob es der Spielewelt schadet, wenn Lizenzprodukte nicht dem Standard entsprechen, den Daniel und seinesgleichen gerne hätte, lässt sich mit Sicherheit nicht damit beantworten, wieviele Quizspiele Du auf dem Flohmarkt gesehen hast. Erstens musst Du den Wiederkauf prozentual zum ursprünglichen Absatz sehen, da ist 10:1 wahrscheinlich noch ein Top-Ergebnis und zweitens sind die Spiele die Du gerne spielst noch vor dem Morgengrauen bereits verkauft und auf ebay eingestellt. Zum Umfrageergebnis auf Hall9000. Ich bin der festen Überzeugung, dass Wenigspieler sehr wenig mit den uns so bekannten Webseiten anfangen können oder wollen. Umfrageergebnisse dort sind in keinster Weise repräsentativ für dieses Käuferklientel.
Monopoly und Risiko wird hier auch seit x-Jahren naserümpfend gerügt, und doch sind sie bei Millionen Spielern sehr beliebt und schaden mit Sicherheit nicht der Spielelandschaft.

Die Lizenzspiele versprechen meist nicht mehr als sie zu halten vermögen, bei den Strategiekrachern wird eher ein Schuh daraus. Da finde ich eine Menge an Rohrkrepierern, die mal vollmundig als Spiele von Spieler für Spieler verkauft wurden.

Würde der Angebotsmarkt für Vielspieler schwinden wäre ich wahrscheinlich auch skeptisch und würde dieser Entwicklung negativ gegenüber stehen. Da dies allerdings mitnichten der Fall ist, müsste ich jetzt schliessen, dass der Massenmarkt die Nische belebt.

Gruß
achim

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Daniel R.
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Beiträge: 1106

Re: Low-Lights und Flops

Beitragvon Daniel R. » 15. Februar 2008, 17:59

Andreas Keirat schrieb:
>Deswegen solltest Du dich aber auch nicht wundern
> und beschweren, wenn man dir mit vielen Gegenbeispielen
> belegt, daß deine Annahme eben nicht allgemeingültig oder gar
> richtig ist.
>


Eigentlich wollte ich nur eine(!) Frage zur Diskussion stellen, kurz und knapp: "schadet's oder schadet's nicht".

Die Mehrheit scheint für "schadet nicht" zu sein.
Insofern kann man auch aus einem Thread mit viel Off Topic das ursprüngliche rausfiltern.

Gruss Daniel
(der nicht beleidigt ist, sich höchstens selber an der Nase nehmen muss, wenn er sich auf Wortklaubereien einlässt)

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Peter Gustav Bartschat

OT: Spülmaschinenfeste Siedlertassen

Beitragvon Peter Gustav Bartschat » 15. Februar 2008, 18:05

Zumindest was die Siedlertassen angeht kann ich aus praktischer Erfahrung bestätigen, dass sie spülmaschinenfest sind und auch bei wiederholter Bespülung ihre Farbe nicht verlieren: Ich pflege nämlich meinen Tee und Kaffee überwiegend aus Siedlertassen zu trinken, und die überstehen das seit Jahren ohne Ermüdungserscheinungen.

Mit einem lieben Gruß
Gustav

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Roman

Re: Artenschutz

Beitragvon Roman » 16. Februar 2008, 07:00

Hi Gustav,

Peter Gustav Bartschat schrieb:

> Hier sehe ich eher die Notwendigkeit, Spiele, die der
> natürlichen Auslese ansonsten zum Opfer fallen würden, zur
> bedrohten Art zu erklären, auf Briefmarken abzubilden, ihnen
> eigene Tage zu widmen ("Tag der Mississippe Queen") und Filme
> über ihr langsames Aussterben zu drehen ("Brettspiele mit
> beiliegender Videocassette im Nebel"), damit man die putzigen
> kleinen Gesellen ins Herz schließt und ihnen ein bisschen
> Raum zum Leben lässt.

Und eines Tages werden sich die Kakerlaken hier einen Spaß draus machen, Sammelbilder zu tauschen, auf denen steht: "Menschheit, ausgestorben seit 2347 aufgrund eigener Hybris. Einzig gutes Vermächtnis dieses temporären evolutionären Irrtums: Kakerlakenpoker und Kakerlakensalat."

Ciao,
Roman (obiges würde ich ja gerne miterleben, aber was Samsara anbelangt bin ich etwas skeptisch, obwohl ich mir wirklich nachhaltige Mühe gebe, nicht vorzeitig erlöst zu werden :-D )

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peer

Re: Low-Lights und Flops

Beitragvon peer » 16. Februar 2008, 09:47

Hi,
achim schrieb:
,
> die Ausgangsfrage, ob es der Spielewelt schadet, wenn
> Lizenzprodukte nicht dem Standard entsprechen, den Daniel und
> seinesgleichen gerne hätte, lässt sich mit Sicherheit nicht
> damit beantworten, wieviele Quizspiele Du auf dem Flohmarkt
> gesehen hast.

Hab ich auch nie behauptet. War nur eine Beobachtung und als solche wollte ich sie auch verstanden wissen - zumal auf dein "Toppspiele stopfen die Flohmärlte voll" - Posting (was ja nach deiner eigenen Argumentation auch nicht gerade viel zu diesem Thread beigetragen hat).

ciao
üeer

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achim

Re: Low-Lights und Flops

Beitragvon achim » 16. Februar 2008, 12:14

Lieber peer,
hier noch mal ein Auszug aus dem Posting von Daniel:

"Solchen Verlagen ist es sicherlich egal wie oft so ein Spiel gespielt wird, hauptsache es wurde verkauft. Aber Stammkundschaft baut man sich so natürlich nicht auf. Wir haben hier also ein gegenteiliges Marktmodell zu seriösen Verlagen wie Alea oder Eggert, wo Qualität zuerst kommt."

Diese Aussage fand und finde ich noch immer nicht in Ordnung.

Ich bin der festen Überzeugung, dass diese Spiele von deren Zielgruppe ebenso gespielt werden wie andere Spiele von deren Zielgruppe. Bei Überschneidungen kommt es zu einem Fehlkauf, häufig sichtbar durch Angebote auf den Flohmärkten. Verlage wie Noris, Clementoni, Schmidt oder auch Hasbro (diese Verlage haben alle Spiele in der von Daniel angesprochenen Qualitätsklasse veröffentlicht)sehe ich nicht als "gegenteiliges Marktmodell zu seriösen Verlagen". Von gebildeten und erfahrenen Leuten, wozu Daniel sicherlich gehört, erwarte ich einfach etwas mehr als solche Äußerungen. Gegen eine ehrliche Frage ist bestimmt nichts einzuwenden, wenn allerdings dabei versucht wird, mir auch noch gleich eine Stammtisch-Antwort mitzugeben, sehe ich das mit anderen Augen.

Flohmarkt hin oder her, ich sollte keine plakativen Beispiele mehr verwenden, die brennen schlecht und wirken dann als Nebelkerzen.


Gruß
achim

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Dirk Piesker
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Beiträge: 950

Re: Gesetzliche Massnahmen erforderlich

Beitragvon Dirk Piesker » 16. Februar 2008, 13:20

Hallo Herbert,


alles sehr plausibel.

Aber wer ist Klaus Teuber?


Viele Grüße,
Dirk

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Daniel R.
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Re: Zielgruppen-Orientierung

Beitragvon Daniel R. » 16. Februar 2008, 14:31

achim schrieb:
>
> Ich bin der festen Überzeugung, dass diese Spiele von deren
> Zielgruppe ebenso gespielt werden wie andere Spiele von deren
> Zielgruppe.


Hallo Achim,
Wir kommen der Sache näher: Ich bin der Meinung, dass es Spiele gibt, die absolut und relativ für ihre Zielgruppe betrachtet "schlecht" sind. D.h. dass der Käufer unabhängig seiner Erwartungen oder Ansprüche enttäuscht wird. D.h. wiederum, dass das Spiel nach einem Versuch im Schrank oder sonstwo verschwindet.

Die Gefahr, dass dies bei kurzlebigen (!) Franchise Produkten passiert, ist höher als anderen Spielen.
(Nochmals; es geht hier nicht um Säulen der Erde sondern um ein fiktives wie "Dschungelcamp - Das Spiel".

Ich bin sogar soweit gegangen zu behaupten, dass gewisse Verlagsredaktionen, sich der Minderwertigkeit des spielerischen Inhaltes ihres Produktes bewusst sind, aber aufgrund der Welle der Begeisterung für [kurzlebige TV Show hier einsetzen], wird das Produkt trotzdem gut verkauft.
Lässt das Interesse an der TV-Show nach, dann eben auch am Spiel dazu und dass es inhaltlich ein Flop darstellt, ist dann auch nicht weiter relevant, der Umsatz damit wurde in der heissen Phase erzielt.

Doch auf wen projiziert sich nun die Enttäuschung:
- auf das (Brett-)spiel im Allgemeinen ?
- auf den Verlag ?
- auf das Thema ?
- auf das Lizenzprodukt?

Ersteres wäre dann der schädliche Effekt, welchen ich zur Diskussion stellen wollte. Es wäre erfreulich, wenn der Massenmarktkäufer in der Lage ist, den Mangel so genau differenzieren zu können.


Viele Grüsse
Daniel















Bei Überschneidungen kommt es zu einem Fehlkauf,
> häufig sichtbar durch Angebote auf den Flohmärkten. Verlage
> wie Noris, Clementoni, Schmidt oder auch Hasbro (diese
> Verlage haben alle Spiele in der von Daniel angesprochenen
> Qualitätsklasse veröffentlicht)sehe ich nicht als
> "gegenteiliges Marktmodell zu seriösen Verlagen". Von
> gebildeten und erfahrenen Leuten, wozu Daniel sicherlich
> gehört, erwarte ich einfach etwas mehr als solche Äußerungen.
> Gegen eine ehrliche Frage ist bestimmt nichts einzuwenden,
> wenn allerdings dabei versucht wird, mir auch noch gleich
> eine Stammtisch-Antwort mitzugeben, sehe ich das mit anderen
> Augen.
>
> Flohmarkt hin oder her, ich sollte keine plakativen Beispiele
> mehr verwenden, die brennen schlecht und wirken dann als
> Nebelkerzen.
>
>
> Gruß
> achim

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Peter Gustav Bartschat

OT: Klaus Teuber

Beitragvon Peter Gustav Bartschat » 16. Februar 2008, 14:33

Dirk Piesker schrieb:
> Aber wer ist Klaus Teuber?

Hallo, lieber Dirk,

den kannst du eigentlich gar nicht kennen, denn du bist ja Fachmann für Spiele.

Klaus Teuber ist eher Hobbyköchen bekannt durch seine Buchreihe über traditionelle und regionale Kochrezepte:
http://www.amazon.de/Alte-b%C3%B6hmische-K%C3%BCche-Klaus-Teuber/dp/3899961730/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1203168570&sr=1-1
http://www.amazon.de/Alte-Els%C3%A4sser-K%C3%BCche-Klaus-Teuber/dp/389996828X/ref=sr_1_2?ie=UTF8&s=books&qid=1203168570&sr=1-2
http://www.amazon.de/Alte-fr%C3%A4nkische-K%C3%BCche-Klaus-Teuber/dp/3899963067/ref=sr_1_4?ie=UTF8&s=books&qid=1203168570&sr=1-4
http://www.amazon.de/Alte-Pf%C3%A4lzer-K%C3%BCche-Klaus-Teuber/dp/3899963032/ref=sr_1_6?ie=UTF8&s=books&qid=1203168570&sr=1-6

Mit einem lieben Gruß
Gustav

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Peter Gustav Bartschat

Re: Zielgruppen-Orientierung

Beitragvon Peter Gustav Bartschat » 16. Februar 2008, 14:41

Daniel R. schrieb:
> Doch auf wen projiziert sich nun die Enttäuschung:
> - auf das (Brett-)spiel im Allgemeinen ?
> - auf den Verlag ?
> - auf das Thema ?
> - auf das Lizenzprodukt?

Vielleicht projiziert der Käufer ja überhaupt nichts, weil er sich denkt "Dieser Projizierungs-Kram, das ist doch nur Gewäsch von Vulgär-Freudianern, das gibt's in Wirklichkeit gar nicht." und dann denkt er sich noch: "In Zukunft denke ich noch mal ein bisschen länger nach, bevor ich mir was kaufe."

Aber vielleicht schlägt er der Erwartungshaltung der Lizenzspielverächter ja ein Schnippchen und findet einfach Gefallen dran.

Weiß man's?

Nein, man weiß es nicht, weil die Menschen unterschiedliche Geschmäcker haben, und weil man über Gedanken, Geschmack, Motive und Konsequenzen von Menschen, die man nicht kennt, überhaupt keine Aussage treffen kann.

Mit einem lieben Gruß
Gustav

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Daniel R.
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Beiträge: 1106

OT: Freud und andere Analytiker

Beitragvon Daniel R. » 16. Februar 2008, 14:59

Peter Gustav Bartschat schrieb:

> Aber vielleicht schlägt er der Erwartungshaltung der
> Lizenzspielverächter ja ein Schnippchen und findet einfach
> Gefallen dran.

Die von mir geschilderte Ausgangslage ist, dass der Käufer enttäuscht ist.
Wenn Du die Ausgangslage änderst, führst die Diskussion ad absurdum.



> Weiß man's?
>
> Nein, man weiß es nicht, weil die Menschen unterschiedliche
> Geschmäcker haben, und weil man über Gedanken, Geschmack,
> Motive und Konsequenzen von Menschen, die man nicht kennt,
> überhaupt keine Aussage treffen kann.


Gewisse Aussagen bzw. Annahmen sind allgemeingültig. Ich kann beispielsweise davon ausgehen, dass wenn ich Dich beleidige, Du beleidigt bist. Oder wenn ich Dir eine runterhaue, Du zornig wirst. Oder wenn ich Dich lobe, es dich erfreut.


Mit einem trivial-freudianischen Gruß
Daniel

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Peter Gustav Bartschat

Re: OT: Freud und andere Analytiker

Beitragvon Peter Gustav Bartschat » 16. Februar 2008, 15:24

Aufgefallen war mir in erster Linie, lieber Daniel, dass du in deinem Gedankengang - soweit ich das beurteilen kann ohne deine Gedanken lesen zu können - bereits als sicher vorausgesetzt hattest, dass Lizenzspiele ihre Käufer enttäuschen müssen.

Und dein Beleg bestand darin, dass speziell Lizenzspiele in den Bewertungen auf Boardgamegeek meist schlecht wegkommen.

Nun sind die Spieler, die Boardgamegeek nutzen, aber schwerlich repräsentativ für die Masse der Menschen, die gelegentlich zur Entspannung etwas wenig anstrengendes spielen möchten.

Linzenspiele werden aber in erster Linie - Ausnahmen gibt's natürlich immer - für eben diese Masse gemacht.

Die Beurteilungen auf Boardgamegeek lassen den Schluss überhaupt nicht zu, dass Hin-und-wieder-zur-Entspannung-Spielern Linzenzspiele nicht gefallen könnten.

Sollte es tatsächlich so sein, dass Lizenzspiele mit einfachen Regelwerk ihren Käufer nicht gefallen - und ich will die Möglichkeit keineswegs ausschließen, dass das so ist - dann wird die Konsequenz voraussichtlich sein, dass in Zukunft weniger Lizenzspiele mit einfachem Regelwerk hergestellt werden.

(Du scheinst eher davon auszugehen, dass Verlegern und Händlern egal ist, ob ihre Produkte den Kunden gefallen. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall: Wer ein Geschäft betreibt, muss DAUERND Umsatz machen, nicht nur ein einziges Mal in seinem ganzen Leben. Wenn sich also ein bestimmtes Produkt gut verkauft, wird man mehr davon und auch Ähnliches anbieten, wenn sich ein Produkt schlecht verkaufet, wird man es aus dem Programm nehmen und nichts Ähnliches herstellen.)

Da unser Hobby nicht darin besteht, Linzenzspiele mit einfachem Regelwerk zu spielen, sondern eher zeitaufwändige und fordernde Spiele, schadet es UNSEREM Hobby nicht, wenn weniger Spiele hergestellt werden, die wir ohnehin nicht spielen würden.

Mit einem lieben Gruß
Gustav

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achim

Re: Zielgruppen-Orientierung

Beitragvon achim » 16. Februar 2008, 15:30

Daniel R. schrieb:

> Wir kommen der Sache näher: Ich bin der Meinung, dass es
> Spiele gibt, die absolut und relativ für ihre Zielgruppe
> betrachtet "schlecht" sind. D.h. dass der Käufer unabhängig
> seiner Erwartungen oder Ansprüche enttäuscht wird. D.h.
> wiederum, dass das Spiel nach einem Versuch im Schrank oder
> sonstwo verschwindet.
>
> Die Gefahr, dass dies bei kurzlebigen (!) Franchise Produkten
> passiert, ist höher als anderen Spielen.

Hallo Daniel,
langsam erarbeitest Du Dir ja die Antwort, die wirklich offensichtlich ist:

Jede Zielgruppe hat eine eigene Erwartungshaltung. Du wirst mittelfristig wirtschaftlich arbeiten, je näher Du diese Erwartungen und den Kosten/Nutzen-Aspekt erfüllst. Da die Quantität der Gruppen unterschiedlich groß ist, darf man natürlich nicht absolut argumentieren. Und wenn Du den letzten Satz oben noch verdrehst, kommst Du der Wahrheit sogar noch ein Stückchen näher. Da die Erwartungshaltung in der Nische "Vielspieler" eine viel höhere ist, ist die Gefahr hier am Ziel vorbei zu segeln auch stäker einzuschätzen.

Ich wiederhole mich gerne noch einmal:
Ich bin der Meinung dass Lizenzspiele, auch die richtig grottigen Teile, den Spielemarkt eher beleben, als dass sie im Schaden zufügen. Die Aufmerksamkeit auf Spiele, die durch Lizenzen erzeugt wird, ist eher als Einstieg ins Brettspiel als ein Ausstieg zu sehen.

Und, damit wir uns nicht falsch verstehen, ich spiele solche Spiele normalerweise nicht und ich habe keinerlei Beziehung zu den erwähnten Spielverlagen.

Gruß
achim

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Peter Gustav Bartschat

Re: seriöse Verlage

Beitragvon Peter Gustav Bartschat » 16. Februar 2008, 15:45

Daniel R. schrieb:
> Ist es nicht bezeichnend, dass für
> viele Lizenzprodukte KEIN Autor
> seinen Namen hingeben will?

Nein, das ist es nicht, lieber Daniel: Es ist ja lediglich deine Hypthese, dass der einzige Grund, den es haben kann, wenn auf einem Lizenspiel kein Autorenname steht, die Entscheidung des Autors ist, anonym zu bleiben.

Es sind aber andere Gründe denkbar:
- Es kann gar keinen "Autor" im landläufigen Sinne geben, weil das Spiel durch die Arbeit eines Redaktionsteams nach engen Vorgaben entstand. (Sowas kann auch ganz gut sein, wie z.B. "Scotland Yard" zeigt.)
- Der Verlag kann den Autor vertraglich verpflichtet haben, seinen Namen nicht zu nennen, um das Produkt stärker in den Vordergrund zu stellen als die Person des Autors. (Das ist zum Beispiel in der Romanheft-Branche üblich - und ich habe schon eine Menge guter Romanhefte gelesen.)
- Die bearbeitete Lizenz ist bereits mit einem anderen Autorennamen verknüpft, und deren Autor hat sich ausbedungen, dass neben seinem kein anderer Autorenname in Verbindung mit dem lizenzierten Titel genannt werden dar.

Solange wir im konkreten Einzelfall nicht wissen, aus welchem Grund der Name des Spiel-Autors nicht genannt wird, solange ist die Tatsache der Nicht-Nennung allein also bezeichnend für gar nichts.

Mit einem lieben Gruß
Gustav


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