Beitragvon Herbert » 10. Juli 2008, 07:43
Hallo Ina,
das kann man doch alles beantworten:
> ...Ich habe das Spiel X (von der Auswahlliste) noch nicht
> gespielt.
Muss man ja als Experte doch auch nicht. Aus Diskussionen mit befreundeten Experten weiss man doch, dass dasSpiel X zum einen eine Weiterentwicklung des Spiels Y ist, zum anderen aber viel weniger Spass macht als das vergleichbare Z, dass man schon mal kurz "angespielt" hat.
> ...Ich habe die Anleitung gelesen, kenne das Spiel nicht.
Dafür habe ich mir aber mal ein anderes Spiel des Autors auf einer Messe von einem Erklärbär erklären lassen. Da kann man ja wohl mitreden!
> Ich spiele ab liebsten Stone Age, aber noch nie mit Leuten
> gespielt, die zur "Zielgruppe" SDJ gehören.
Das käme ja auch noch besser. Mit solchen Leuten geben sich wahre Experten doch nicht ab. Da muss man doofe Spiele spielen und die anderen haben auch noch Spass dabei - weils sie es eben nicht besser wissen. brrrr
> ...Das Spiel ist für 3 Leute ungeeignet, aber ich kenne es
> nicht ...
Das ist aus Expertensicht eine Sache der Erfahrung: steht da 2-4 drauf, dann hat man bei 3 immer das Königsmacherproblem. Genau wie bei ...
> ...Ich habe nur eine Rezension gelesen...
... kann aber als Experte natürlich auch zwischen den Zeilen lesen. Übrigens habe ich gesehen, wie es von ... rezensiert wurde, und dann kann es nichts taugen!
> Man kennt die Spiele nicht, die man bewertet...
Als Experte kennt man alle Spiele! Siehe oben
> Man kennt die Zielgruppe gar nicht, die durch das SDJ für > das Spielen gewonnen werden sollen...
wir kennen Sie wohl, sind aber beleidigt, selbst nicht dazu zu gehören. Ist doch auch gemein: da gibt es Menschen, die Lesen keine Spielezeitschriften, nehmen an keinem Forum teil, besuchen keine Messen, haben keine Ahnung von der Erhabenheit von Puerto Rico und dann setzen die sich hin, spielen Keltis und haben auch noch Spass dabei.
Wie fühlt sich denn der Literaturkritiker, wenn ein Konsalik auf Platz 1 der Bestenliste steht und die Leute das Buch verschlingen? Wie geht es dem Musikkritiker bei DSDS? Genauso!
Aber sehen wir es mal andersrum: Ich habe mit Karl May das Lesen angefangen, mit Tony Maschall das Musikhören und mit Monopoly das Gesellschaftsspiel. Im Laufe der Jahre habe ich mich in allen Bereichen weiterentwickelt. Keltis sollte in diesem Sinne als Entwicklungsstufe durchaus geeignet sein.
Aber sei es drum. Mit einem Preis, der suggeriert das beste Spiel des Jahres zu küren, wird man immmer Probleme haben, wenn man sich mit der Materie beschäftigt. Dabei ist er ja für den gemacht, der sich nicht intensiv mit der Materie beschäftigen will und einfach nur mal wissen will, was denn an Spielen gerade so "en vogue" ist bzw. gerade gemacht wurde.
Gruss aus dem Münsterland
Herbert