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Erfahrungen mit Keltis

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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Helmut
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Re: Wie strickt man sich bloß ein gutes SdJ?

Beitragvon Helmut » 2. August 2008, 06:31

Roman schrieb:
>
> Hi Micha,
>
> Micha A. schrieb:
>
> > Ein schwierigeres Spiel muss nicht unbedingt schlechter für
> > das SDJ geeignet sein als ein leichteres Spiel. Nur immer
> > nach Leichtgewichten zu schreien bringt's also nicht, auch
> > wenn Du dies hier im Forum bei jeder sich bietenden
> > Gelegenheit tust. Genausowenig, wie ein hier mehrheitlich als
> > supertoll empfundenes Spiel gut geeignet sein muss.
>
> Sehe ich gar nicht unähnlich. Aber Spiele mit (relativ)
> einfachem Einstieg aber einer ordentlich Spieltiefe, mit
> denen man sowohl Wenig- als auch Vielspieler begeistern
> respektive bei Ungeübten die Lust auf ein bissl mehr Tiefe
> wecken kann, sind rar. Die letzten SdJ, die das meiner
> Meinung nach leisten konnten, sind Carcassonne und Siedler -
> und beide kamen überraschend.

Ich bin zwar nicht angesprochen, möchte aber doch antworten: richtig.

>
> Vielleicht ist ja genau dieses Lager- respektive
> zielorientierte Denken das Problem: entweder Autoren
> entwickeln in Hoffnung auf größtmögliche SdJ-Nähe besonders
> einfache Spiele (die allzu oft in zu seichte Gewässer geraten
> und Leute zu Tode langweilen)

Für die diese Spiele wohl nicht gemacht wurden.

oder sie schlagen sich das
> gleich ganz aus dem Kopf und gehen komplexitätstechnisch in
> die Vollen, weil sie wissen, dass sie zumindest bei der
> Vielspielergemeinde punkten können.

Du meinst dabei wohl nicht den täglichen Mädn- oder Kniffel-Spieler, sondern eher den "30-mal-Agricola"-Spieler!

> > Aber manche Spiele haben eben was und manche nicht.

Stimmt.

Keltis
> > hat meiner Meinung nach nichts, aber das können andere gerne
> > anders sehen.

Mal sehen, wie die Verkaufszahlen nach einer gewissen Zeit aussehen.
M.E. sollte aber das SdJ dazu benutzt werden, um den uninformierten Spiel-Anfänger zum Spielen zu motivieren. Das geht aber nicht, indem man für diese Zielgruppe eine Negativ-Meinung verbreitet.
Ich kann auch einem Schwimm-Anfänger nicht sagen: "Komm, lass mal Deine Beinschlagübungen sein. Mach doch lieber schon gleich 1000 m-Kraul! Das bringt's eher."

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Micha A.
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RE: Wie strickt man sich bloß ein gutes SdJ?

Beitragvon Micha A. » 2. August 2008, 10:28

Hey Roman,

> Sehe ich gar nicht unähnlich. Aber Spiele mit (relativ)
> einfachem Einstieg aber einer ordentlich Spieltiefe, mit
> denen man sowohl Wenig- als auch Vielspieler begeistern
> respektive bei Ungeübten die Lust auf ein bissl mehr Tiefe
> wecken kann, sind rar.

Finde ich jetzt eigentlich nicht unbedingt. Es gibt sie nicht im Überfluss, aber es sind doch immer wieder welche dabei. Dieses Jahr hätte ich z.B. Metropolys in dieser Kategorie gesehen. Allerdings fehlt's da thematisch ein wenig, und ich finde es knallehässlich.

Und in der Vergangenheit fallen mir schon auch ein paar ein: Carcassonne, Kardinal&König, Hansa, Maka Bana, evtl. Goldbräu (aber wohl doch zu schwierig), Löwenherz/Kosmos,...


Die letzten SdJ, die das meiner
> Meinung nach leisten konnten, sind Carcassonne und Siedler
> - und beide kamen überraschend.

Findest Du? Bei beiden haben es m.E. vorher die Spatzen schon von den Dächern gepfiffen, dass es diese beiden werden würden. Aber vielleicht ist meine Erinnerung da etwas verklärt... ;-)
Siedler finde ich im übrigen fast schon grenzwertig im Sinne meiner 3 Kriterien. Ich glaube, ich hielte es für zu kompliziert.

> Ach, irgendwann sehen wir uns wieder im
> sb-Forumsaltenheim: "Weißt Du noch, damals, 2008, als
> Knizia das SdJ gleich im Doppel gewonnen hat?" - "Patriza?
> Mit der hatte ich nie was. Aber Moppel? Nee, moppelich war
> die damals noch net." ;-) )

Wäre nicht schlecht. Dann hätten wir endlich mal viiieeeel Zeit und vor allem auch Mitspieler für alles, was wir schon immer mal wieder auf den Tisch packen wollten...
Ich wäre dabei. Wen bräuchten wir noch? Carsten Fairspielt? Volker L.? Aber die sind wahrscheinlich schon unter der Erde, bis wir beide kommen :-D ...
Jost? Peer?

Gruß
Micha


-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
"Never argue with idiots. They bring you down to their level, then beat you with experience."

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Jost aus Soest

RE: Wie strickt man sich bloß ein gutes SdJ?

Beitragvon Jost aus Soest » 2. August 2008, 11:43

>> Sehe ich gar nicht unähnlich. Aber Spiele mit (relativ)
>> einfachem Einstieg aber einer ordentlich Spieltiefe, mit
>> denen man sowohl Wenig- als auch Vielspieler begeistern
>> respektive bei Ungeübten die Lust auf ein bissl mehr Tiefe
>> wecken kann, sind rar.

"Rar" im Sinne von "deutlich in Unterzahl": Ja.
"Rar" im Sinne von "die SdJ-Jury hat gar keine bessere Auswahl": Nein.

Das erinnert mich an einen gewissen tollen "JaS"-Preis... ;-)

> Und in der Vergangenheit fallen mir schon auch ein paar
> ein: Carcassonne, Kardinal&König, Hansa, Maka Bana, evtl.
> Goldbräu (aber wohl doch zu schwierig), Löwenherz/Kosmos,...

Löwenherz und Goldbräu würde ich da wohl nicht nennen, aber dafür z.B. San Juan - :-D - und noch aktuell Kingsburg!

> Siedler finde ich im übrigen fast schon grenzwertig im
> Sinne meiner 3 Kriterien. Ich glaube, ich hielte es für zu
> kompliziert.

Das fanden die Verlage ja damals zum größten Teil auch.
Allerdings wird es - dank der 1-Blatt-Spielübersicht? - auch von "Wenigspielern" relativ häufig gespielt.

Aber jetzt sind wir ja schon fast wieder bei der Spielanleitung-Diskussion gelandet. (Wenn man bedenkt, wie kompliziert eigentlich Spiele wie "Risiko" und "Monopoly" sind...)

>> Ach, irgendwann sehen wir uns wieder im
>> sb-Forumsaltenheim: "Weißt Du noch, damals, 2008, als
>> Knizia das SdJ gleich im Doppel gewonnen hat?" - "Patriza?
>> Mit der hatte ich nie was. Aber Moppel? Nee, moppelich war
>> die damals noch net." ;-) )
>
> Wäre nicht schlecht. Dann hätten wir endlich mal viiieeeel
> Zeit und vor allem auch Mitspieler für alles, was wir schon
> immer mal wieder auf den Tisch packen wollten...
> Ich wäre dabei. Wen bräuchten wir noch? Carsten Fairspielt?
> Volker L.? Aber die sind wahrscheinlich schon unter der
> Erde, bis wir beide kommen :-D ...
> Jost? Peer?

Ich fühle mich geehrt. :-))
Aber sooo alt fühle ich mich noch lange noch nicht!

Viele Grüße
Jost aus Soest (wird sich heute Abend - hüpfend und klatschend bei "The Crüxshadows" in Essen - bestimmt wieder 20 Jahre jünger fühlen; Und morgen früh dafür dann wieder 20 Jahre älter... "[i]Roll out of bed, look in the mirror and wonder who you are - another year has come and gone; today is your birthday, but it might be the last day of your life; so what will you do if tomorrow its all gone? You won't be young forever - there's only a fraction to the sum - you won't be young forever, nor will anyone![/i]")

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Roman

RE: Wie strickt man sich bloß ein gutes SdJ?

Beitragvon Roman » 2. August 2008, 11:44

Hi Micha,

Micha A. schrieb:

> Finde ich jetzt eigentlich nicht unbedingt. Es gibt sie nicht
> im Überfluss, aber es sind doch immer wieder welche dabei.
> Dieses Jahr hätte ich z.B. Metropolys in dieser Kategorie
> gesehen. Allerdings fehlt's da thematisch ein wenig, und ich
> finde es knallehässlich.

Von dem Spiel kriegste ja auch Augenkrebs, das ist mittlerweile amtlich attestiert, wenn man sich im Web umsieht ;-) Ansonsten finde ich es richtig schön, abgesehen von den unblancierten Vorgabenkarten. Die Idee an sich finde ich klasse.

> Die letzten SdJ, die das meiner
> > Meinung nach leisten konnten, sind Carcassonne und Siedler
> > - und beide kamen überraschend.
>
> Findest Du? Bei beiden haben es m.E. vorher die Spatzen schon
> von den Dächern gepfiffen, dass es diese beiden werden

Das meinte ich so auch nicht. Vielleicht sollte ich es subjektiver formulieren: Bei diesen Spielen ging's mir während der ersten Partie schon so, dass ich dachte (oder manchmal zum Leidwesen meiner Mitspieler sogar äußerte): "Das isses. Find' ich geil.".

> Wäre nicht schlecht. Dann hätten wir endlich mal viiieeeel
> Zeit und vor allem auch Mitspieler für alles, was wir schon
> immer mal wieder auf den Tisch packen wollten...
> Ich wäre dabei. Wen bräuchten wir noch? Carsten Fairspielt?
> Volker L.? Aber die sind wahrscheinlich schon unter der Erde,
> bis wir beide kommen :-D ...
> Jost? Peer?

Klar, nimm alle genannten mit. Dieses Jahr bin ich Do+Fr auf der Messe und für subversive Vorschläge immer offen (mit 3 Leuten im Gepäck halt). Klappt's ggf. am Schmidtabend?

Ansonsten wär's auch mal 'ne geile Idee, eine Art "alte sb-Säcke"-Con zu veranstalten. Die Leute, die hier seit Jahren alles unpatriotisch schlecht reden, sollten sich wirklich mal zum Besinnungswochenende treffen und in sich gehen. Vielleicht bessern wir uns ja menschlich.

Organisier' es - ich bin dabei,
Roman

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Daniel R.
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RE: Agricola polarisiert!

Beitragvon Daniel R. » 2. August 2008, 12:07

Richard van Vugt | GAMEPACK.nl schrieb:
>
> > Regal, wenn man sie halt "ausgespielt " hat. Agricola mag ich
> gerne, aber nach ca. 30 gespielten Partien beginne ich den
> Vorschlag Agricola zu spielen, abzulehnen, weil ich mir
> wieder mehr Abwechslung wünsche.>
>
> Erstaunlich, weil im Gegensatz (ältere) Spiele im Genre
> 'Keltis' (wie z.B. 'Wyatt Earp', 'San Juan', 'Durch die
> Wüste', und, nicht zu vergessen: 'Big Boss') immer wieder und
> noch immer gespielt werden. Dabei ist man bei ein solches
> Spiel bereits nach 45 Minuten ausgespielt! ;-)
>
> Mit freundlichen Grüßen,
> Richard van Vugt


Hallo Richard,
vielleicht nehme ich Agricola in einem halben Jahr wieder gerne hervor... nur weil ich es [i]momentan[/i] etwas über habe, heisst nicht, dass es überhaupt nicht mehr auf den Tisch kommt. Gestern hatte ich dafür wieder 2 Partien von Tadsch Mahal. Nach einer gewissen Pause kann man auch an gut bekannten Spiele wieder Freude haben.

Viele Grüsse
Daniel

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Daniel R.
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Re: Wie strickt man sich bloß ein gutes SdJ?

Beitragvon Daniel R. » 2. August 2008, 12:22

Helmut schrieb:
>
> Roman schrieb:
> >

> >
> > Vielleicht ist ja genau dieses Lager- respektive
> > zielorientierte Denken das Problem: entweder Autoren
> > entwickeln in Hoffnung auf größtmögliche SdJ-Nähe besonders
> > einfache Spiele (die allzu oft in zu seichte Gewässer geraten
> > und Leute zu Tode langweilen)
>
> Für die diese Spiele wohl nicht gemacht wurden.
>

:???:
Entweder hast Du die Aussage von Micha nicht richtig verstanden, oder ich verstehe die Deinige nicht (ich sehe da einen Widerspruch).


> oder sie schlagen sich das
> > gleich ganz aus dem Kopf und gehen komplexitätstechnisch in
> > die Vollen, weil sie wissen, dass sie zumindest bei der
> > Vielspielergemeinde punkten können.
>
> Du meinst dabei wohl nicht den täglichen Mädn- oder
> Kniffel-Spieler, sondern eher den "30-mal-Agricola"-Spieler!
>

Mit letzterem bin wohl ich gemeint, welche Ehre :smile:



> Ich kann auch einem Schwimm-Anfänger nicht sagen: "Komm, lass
> mal Deine Beinschlagübungen sein. Mach doch lieber schon
> gleich 1000 m-Kraul! Das bringt's eher."

Dieser Vergleich ist aber nicht zulässig:
Während man für eine sportliche Leistung seine Muskeln trainieren muss, müsste auch ein Nichtspieler, welcher einen Doktortitel in Mathematik hat (oder ein anderer Akademiker) genug Intellekt und Gedächtnisleistung haben um auch an einem anspruchsvollen Spiel (Puerto Rico, Caylus etc) teilzunehmen.
Ich finde den Gedanken abwegig, dass auch intellektuell gut ausgestattete Menschen ihre Spielkarriere mit seichtem beginnen müssen (!).
Wenn diese nämlich geistig unterfordert sind, tun sie seichte Spiele erst recht als "Kinderkram" ab und fühlen sich in ihrem Vorurteil bestätigt.

Viele Grüsse
Daniel

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Marten Holst
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Beiträge: 1787

RE: Fehlkauf Tikal!

Beitragvon Marten Holst » 2. August 2008, 12:42

Ich glaube, Helmut meinte das umgekehrt, wollte also nicht "Komplex & Import" verbannen, sondern ist der Meinung, dass es nicht ausschließlich K&I sein soll.

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Marten Holst
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Beiträge: 1787

RE: Agricola polarisiert!

Beitragvon Marten Holst » 2. August 2008, 12:42

Moin,

> vielleicht nehme ich Agricola in einem halben Jahr wieder
> gerne hervor... nur weil ich es [i]momentan[/i] etwas über
> habe, heisst nicht, dass es überhaupt nicht mehr auf den
> Tisch kommt. Gestern hatte ich dafür wieder 2 Partien von
> Tadsch Mahal. Nach einer gewissen Pause kann man auch an
> gut bekannten Spiele wieder Freude haben.

wenn die 30 Spiele in einigermaßen kurzer Zeit kamen, dann mein vollstes Verständnis. Bei Puerto Rico kam bei mir, als es zur DM-Vorrunde kam, ein deutlicher Überspieleffekt, weil man es eben über Monate immer wieder auspackte - und PR ist beileibe kein schlechtes Spiel, das sich auch nur ansatzweise ausgespielt hat (speziell für zwei meiner Mitspieler bei dieser Vorrunde *fauch* ist noch einiges zu lernen). Es war dann einfach zu viel des guten, manchmal will man statt Bratens auch "nur" ein Schwarzbrot mit Käse. (Bei Caylus war der Effekt erstaunlicherweise andersherum: etwas zu stressig in der "Rezensionszeit", gerade weil man Leute belatschern muss, es doch "mal wieder" zu spielen, aber nach dem DM-Training war ich wieder richtig heiß und voll drin).

Tschüß
Marten

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Marten Holst
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RE: Wie strickt man sich bloß ein gutes SdJ?

Beitragvon Marten Holst » 2. August 2008, 12:42

Moin,

> "Rar" im Sinne von "deutlich in Unterzahl": Ja.
> "Rar" im Sinne von "die SdJ-Jury hat gar keine bessere
> Auswahl": Nein.

... aber eine, der hier nicht auch hochgradig kontrovers wäre?

>> Und in der Vergangenheit fallen mir schon auch ein paar
>> ein: Carcassonne, Kardinal&König, Hansa, Maka Bana, evtl.
>> Goldbräu (aber wohl doch zu schwierig), Löwenherz/Kosmos,...
>
> Löwenherz und Goldbräu würde ich da wohl nicht nennen, aber
> dafür z.B. San Juan - :-D - und noch aktuell Kingsburg!

K-K-Son ist wohl unumstritten SdJ-geeignet gewesen.

Kardinal und König hasse ich persönlich wie die Pest (okay nein, das war Venedig. Oder San Marco. Vielleicht auch Doge. K&K mag ich nicht besonders), aber aus dem Umfeld verschiedener Spielbegeisterung merke ich, dass es wohl geeignet ist.

Hansa ist spröde, das hat viele, die ich kenne, desinteressiert (gibbet das Verb so?).

Maka Bana habe ich mehrfach als Komplettflop erlebt, und ich finde, es ist zurecht weitgehend übersehen geblieben. (In Relation zu anderen Spielen).

Goldbräu hätte ich persönlich auch geeignet gefunden, gerade weil es für "Wenigspieler", die zumindest schon Monopoly oder ähnliches kennen, viel bekannte Elemente zum Dran-Langhangeln bietet. Im Gegensatz zu manch anderem Spiel wird schon recht früh klar, was man machen kann um vorwärtszukommen.

Löwenherz ist (insbesondere in der ersten Veröffentlichung) grandjooß, aber doch sehr vielschichtig. Irgendwie kein SdJ-Potenzial für mich, aber ich lasse mich gerne in 25 Partien eines besseren belehren :-)

San Juan ist in meinem RL-Umfeld auch komplett weggefloppt, was ich sehr bedaure, da es eines meiner absoluten Lieblingsspiele in Kombination Aufwand/Ertrag ist. Aber wenn ich damit Werbung fürs Spielen gemacht hätte, säße ich jetzt alleine hier.

>> Siedler finde ich im übrigen fast schon grenzwertig im
>> Sinne meiner 3 Kriterien. Ich glaube, ich hielte es für zu
>> kompliziert.
>
> Das fanden die Verlage ja damals zum größten Teil auch.
> Allerdings wird es - dank der 1-Blatt-Spielübersicht? -
> auch von "Wenigspielern" relativ häufig gespielt.

Siedler hat ein ungewisses etwas. Wie so viele Dinge, die überraschend erfolgreich sind, ob Filme, Musik oder auch "als attraktiv empfundene Prominenz". Da gibt es die sichere Bank, aber die ganz großen Knaller kamen oft doch überraschend, weil "irgendwas" da war.

> Aber jetzt sind wir ja schon fast wieder bei der
> Spielanleitung-Diskussion gelandet. (Wenn man bedenkt, wie
> kompliziert eigentlich Spiele wie "Risiko" und "Monopoly"
> sind...)

Grundsätzlich bin ich ja geneigt zuzustimmen, dass viele "komplexe" Spiele vom Grundprinzip her einfach sind (Caylus), und manch allgemein anerkannte recht kompliziert, wenn man sich reingedacht hat. Aber Risiko und Monopoly sind für mich hier keine geeigneten Gegenbeispiele. Auch dort sind die Regeln (die Mechanik, nicht die gedruckten Regeln) doch noch ziemlich überschaubar. Obendrein kann man sich thematisch recht gut entlanghangeln, Besitz ist gut, erobern ist gut, es gibt nicht drei Ebenen zu durchschauen und man fragt sich nicht während der Regeln "warum ist das so und so?"

> Jost aus Soest (wird sich heute Abend - hüpfend und
> klatschend bei "The Crüxshadows" in Essen - bestimmt wieder
> 20 Jahre jünger fühlen; Und morgen früh dafür dann wieder
> 20 Jahre älter... "[i]Roll out of bed, look in the mirror
> and wonder who you are - another year has come and gone;
> today is your birthday, but it might be the last day of
> your life; so what will you do if tomorrow its all gone?
> You won't be young forever - there's only a fraction to the
> sum - you won't be young forever, nor will anyone![/i]")

Dann denk an Wise Guys - Was für eine Nacht ;-)

Tschüß
Marten

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Marten Holst
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RE: Erfahrungen mit Keltis

Beitragvon Marten Holst » 2. August 2008, 12:42

Moin,

> Mit Keltis kann nicht viel schiefgehen, es ist spannend und
> locker gespielt. Das ganz ganz große Etwas fehlt mir aber

es ist ein wenig - nicht so negativ gemeint, wie es klingt - eine "Politik des kleinsten Nenners". Keiner hat was gegen das Spiel, sodass es auch gespielt werden kann. Es reicht ja, wie hier im Thread schon irgendwo erwähnt, dass einer partout nicht mitspielen mag, und der Familienspieleabend ist in Merseburg.

Was aber bei mir dazu kommt: so richtig begeistert beim Auspacken sind die Leute meist nicht, aber wegen der überschaubaren Dauer kommt doch oftmals noch der "ach, ne Revanche geht noch schnell", und floppala waren es 7, 8 Partien, stückweise abgespielt und man muss wirklich mal Schluss machen. Ein Virus, den schon der "Vorgänger" Lost Cities hatte, und der für mich "natürlich" am übelsten ausgeprägt ist in Computerspielen der Civi-Reihe "Ach, ein Jahr mache ich noch".

Tschüß
Marten

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Roman

Re: Wie strickt man sich bloß ein gutes SdJ?

Beitragvon Roman » 2. August 2008, 13:26

Moin zusammen,

Daniel R. schrieb:
>
> Helmut schrieb:
> >
> > Roman schrieb:
> > >
>
> > >
> > > Vielleicht ist ja genau dieses Lager- respektive
> > > zielorientierte Denken das Problem: entweder Autoren
> > > entwickeln in Hoffnung auf größtmögliche SdJ-Nähe besonders
> > > einfache Spiele (die allzu oft in zu seichte Gewässer
> geraten
> > > und Leute zu Tode langweilen)
> >
> > Für die diese Spiele wohl nicht gemacht wurden.
> >
>
> :???:
> Entweder hast Du die Aussage von Micha nicht richtig
> verstanden, oder ich verstehe die Deinige nicht (ich sehe da
> einen Widerspruch).

Eigentlich war's ja meine Aussage, aber es ist unschönerweise mittlerweile eh austauschbar, wer wen hier missversteht.

Ciao,
Roman

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peer

RE: Wie strickt man sich bloß ein gutes SdJ?

Beitragvon peer » 2. August 2008, 16:28

Hi,
mittlerweile wurde ja nicht nur alles wiederholt, sondern tatsaechlich auch endgueltig von allen ;-)
Aber so eine Einladung:
Roman schrieb:

> > Wäre nicht schlecht. Dann hätten wir endlich mal viiieeeel
> > Zeit und vor allem auch Mitspieler für alles, was wir schon
> > immer mal wieder auf den Tisch packen wollten...
> > Ich wäre dabei. Wen bräuchten wir noch? Carsten Fairspielt?
> > Volker L.? Aber die sind wahrscheinlich schon unter der Erde,
> > bis wir beide kommen :-D ...
> > Jost? Peer?
>
> Klar, nimm alle genannten mit. Dieses Jahr bin ich Do+Fr auf
> der Messe und für subversive Vorschläge immer offen (mit 3
> Leuten im Gepäck halt). Klappt's ggf. am Schmidtabend?


kann ich ja kaum ausschlagen :-)

Vielleicht erklaert mir da ja jemand der anderen warum ein Spiel dass einige Leute nicht moegen "polarisiert" und welche Spiele nicht polarisieren ;-)

ciao
peer ("Dort wo die Neurosen bluehn, will ich Landschaftsgaertner sein" - Element of Crime)

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Roman

RE: Wie strickt man sich bloß ein gutes SdJ?

Beitragvon Roman » 2. August 2008, 16:37

Hi Peer,

peer schrieb:

> Vielleicht erklaert mir da ja jemand der anderen warum ein
> Spiel dass einige Leute nicht moegen "polarisiert" und welche
> Spiele nicht polarisieren ;-)
>
> ciao
> peer ("Dort wo die Neurosen bluehn, will ich
> Landschaftsgaertner sein" - Element of Crime)

Ich leih Dir für dieses Event einen Polfilter. 58mm Querschnitt mit Kaesemann-Vergütung. Der funktioniert auch 2111 noch. Hauptsache, Du stellst dich nicht so an :-)

Ciao,
Roman

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Micha A.
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RE: Wie strickt man sich bloß ein gutes SdJ?

Beitragvon Micha A. » 2. August 2008, 17:14

"Roman" hat am 02.08.2008 geschrieben:

> Klar, nimm alle genannten mit. Dieses Jahr bin ich Do+Fr
> auf der Messe und für subversive Vorschläge immer offen
> (mit 3 Leuten im Gepäck halt). Klappt's ggf. am
> Schmidtabend?

Sofern nicht noch irgendwas ungeplantes* passiert sage ich: Jou, das klappt!

> Die Leute, die hier seit
> Jahren alles unpatriotisch schlecht reden, sollten sich
> wirklich mal zum Besinnungswochenende treffen und in sich
> gehen.

Die Leute, die alles schlecht reden, will ich da aber gar nicht haben. Im übrigen finde ich, dass es hier nicht schlechter ist als es schon immer war... :-D

Gruß
Micha

*z.B. dass sich Günter Cornett wieder beim Bufett vordrängelt und ich aus dem darauf folgenden Handgemenge nicht als Sieger hervorgehe ;-)

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Roman

[OT] RE: Wie strickt man sich bloß ein gutes SdJ?

Beitragvon Roman » 2. August 2008, 19:27

Hi Micha,

Micha A. schrieb:

> Die Leute, die alles schlecht reden, will ich da aber gar
> nicht haben. Im übrigen finde ich, dass es hier nicht
> schlechter ist als es schon immer war... :-D

So, ich hab jetzt wen für den Westen, Osten und Süden. Den Norden verteidige ich alleine gegen Günter.

> *z.B. dass sich Günter Cornett wieder beim Bufett vordrängelt
> und ich aus dem darauf folgenden Handgemenge nicht als Sieger
> hervorgehe ;-)

Da bin ich mal gespannt, wer gewinnt 8-)

Ciao,
Roman

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Roman

RE: Wie strickt man sich bloß ein gutes SdJ?

Beitragvon Roman » 2. August 2008, 20:24

Hi Micha,

Micha A. schrieb:

> > Die Leute, die hier seit
> > Jahren alles unpatriotisch schlecht reden, sollten sich
> > wirklich mal zum Besinnungswochenende treffen und in sich
> > gehen.
>
> Die Leute, die alles schlecht reden, will ich da aber gar
> nicht haben. Im übrigen finde ich, dass es hier nicht
> schlechter ist als es schon immer war... :-D

Diese Respektlosigkeit greift wohl um sich. Jüngst meinte einer meiner Mitspieler zu mir: was machst Du eigentlich hier?

Ciao,
Roman (bevor mich noch jemand fragt: Ich staube hier die Yucca-Palme ab)


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