Beitragvon Günter Cornett » 15. November 2008, 12:57
Guido schrieb:
>
> Hi,
>
> interessanter Artikel. Auch mal mehr als nur die
> 0815-Bemerkungen zum Thema Spieleerfinden. Und mal endlich
> nicht nur über Herrn Teuber (so sehr ich seine Spiele und
> auch seine Ausstrahlung mag). Aber seltsam finde ich, den
> Deutschen Spielepreis als den deutschen "Spieleoskar" zu
> definieren. Ich dachte immer, dass sei der "Spiel des
> Jahres"-Preis. Hat sich da vielleicht was in der öffentlichen
> Wahrnehmung geändert? Oder ist der zuständige Redakteur auch
> ein Spielefreak und wünscht sich da was?
Also ich finde es gerade in diesem Jahr gut, dass Agricola als 'Spiel des Jahres' wahr genommen wird (auch so bezeichnet RTL-aktuell am Messe-Donnerstag). Ob es Absicht oder Versehen ist, ist dabei ziemlich unerheblich. Die (Ver-?)Öffentlichkeit scheint da doch nicht so einfach gestrickt zu sein, wie manche glauben.
Ausgesprochen lustig finde ich allerdings die Illustration in der Printversion, die vermutlich nicht mit dem Rezensenten abgesprochen ist. Über der Bildunterschrift "Jetzt bist du am Zug meine Liebe! - Unter Millionen Spielen findet jeder eins, das ihn gefangen nimmt" sieht man zwei gut gestylte Frauen beim Lippenstift-Schach.
Generell halte ich aber trotzdem mehr von einer Jury, die - in diesem Jahr besonders kritisierenswerte - Entscheidungen trifft, für die sie aber auch gerade steht, als von einem Spielepreis, bei dem nur eine kleine (wenn auch etwas größere) anonyme Gruppe abstimmt. Der Preis ist imho gut beeinflussbar über Händler-Präsens und gute Bestückung von Spieleclubs, was sich eben nicht jeder leisten kann. Er hätte mehr Aussagekraft, wenn man zur alten Vierteilung zurückkehrte: Abonnenten, Kritiker, Händler, Spieleclubs.
Und beim Fairplay-Kartenspielpreis weiß man überhaupt nicht, wer zum Kreis der Abstimmungsberechtigten gehört.
Da lob ich mir den Portner.
Gruß, Günter