Beitragvon Marion Menrath » 23. November 2008, 19:58
Wir steigern uns langsam; erst zu zweit ausprobiert, dann eine Partie zu dritt und schließlich haben wir uns in Usseln an eine Partie zu viert gewagt mit vier Leuten, die das Spiel mindestens einmal schon gespielt hatten. Zu fünft wird es aber wahrscheinlich zu lang.
Es war in jeder Besetzung absolut spannend, nie langweilig. Le Havre ist derzeit das einzige Essen-Spiel, das ich mit 1 bewertet haben.
Die ersten Runden kann man relativ schnell machen. Rohstoffe nachlegen, ENTWEDER Rohstoffe nehmen ODER etwas bauen; als Zusatzaktion kann man ein Gebäude kaufen. Später muss man etwas länger überlegen, womit sich das meiste Geld machen lässt - ein teures Gebäude aus Ziegeln, Holz und Stahl braucht ebenso Vorlauf wie ein hübscher Luxusliner. Außerdem ist man in jeder Runde unterschiedlich oft dran. Es gibt in jeder Spielrunde nämlich exakt sieben Spielzüge und die sind auf keine Spieleranzahl gleichmäßig aufzuteilen. Auch das muss man berücksichtigen.
Wie bei Agricola ist anfangs alles irgendwie nützlich: Lehm und Holz als die am anfangs meisten benötigten Baumaterialien; Holz und Kohle als Energiequelle; Fische als sofort verzehrbare Nahrung (am Ende jeder Runde müssen mit fortschreitendem Spiel steigende Nahrungserträge erbracht werden; Geld tut's aber auch). Getreide und Rinderpärchen vermehren sich am Ende der meisten Runden, können aber erst nach einem Gang in Bäckerei oder Schlachthof als Nahrungspunkte genutzt werden.
Eisen wird später ebenfalls gebraucht. Aus Fellen (Zusatzprodukt in der Schlachterei) kann teures Leder gegerbt werden. Das könnte man mit seinen Schiffen gewinnträchtig in die Reederei schaffen, sofern man diese zuvor in einer Werft gebaut hat und nicht vergessen hat, Treibstoff zu tanken. Alle Rohstoffe haben eine veredelte Seite und passende Gebäude, um die aufgewerteten Waren herzustellen. (Getreide-Brot; Fisch-Räucherfisch; Holz-Holzkohle; Lehm-Ziegel; Eisen-Stahl; Felle-Leder; Rind-Steak; Kohle-Koks).
Alle bereits gebauten Gebäude sind prinzipiell für alle Spieler nutzbar, egal ob sie der Stadt gehören, mir oder einem Mitspieler. Für die Nutzung ist meist ein Eintrittspreis in Nahrung und/oder Geld an den Besitzer zu entrichten. Nutzt ein Spieler ein Gebäude, deponiert er dort seinen Spielstein. Leider ist dieses Gebäude dann solange blockiert, bis der werte Mitspieler sich bequemt, meine Bäckerei/Werft etc. freizumachen und ein anderes Gebäude zu beset - zu nutzen, Grrrrrrr.
Das Spiel endet nach einer vorgegebenen Rundenzahl (je nach Zahl der Mitspieler; im Kurzspiel ist die Rundenzahl verkürzt und es gibt mehr Rohstoffe). Danach gibt es noch eine Schlussrunde mit einer Gebäudeaktion, in der man auch besetzte Gebäude nutzen kann. Meist versucht man, die Restwaren zu verschiffen oder noch etwas zu bauen.
Wir haben mit drei Partien bisher erst an der Oberfläche der Möglichkeiten gekratzt. Luxusschiffe sind gut und teuer; steter Aufbau der eigenen Gebäude während des Spiels bringt aber Zusatznutzen. Leider haben wir beim Spielen nicht auf die Uhr geschaut; die Kurzspielversion sollte sich aber auf alle Fälle auch jenseits von Spieletreffen im Alltag integrieren lassen.
Viele Grüße
Marion