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Livingstone - Spenden

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bagelboy
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Re: Livingstone - Spenden

Beitragvon bagelboy » 6. März 2009, 11:27

Ohne diese Diskussion jetzt ewig ausdehnen zu wollen ;) aber meiner Erfahrung nach kann ebenfalls nicht pauschal gesagt werden, dass die Aktionen in der letzten Runde am meisten Sinn machen, bzw. am effektivsten sind. Dafür hängt es einfach zu stark von der jeweiligen Spielsituation ab. Um noch mal das Beispiel mit der "Zelt zu einem schon gewerteten Zelt stellen"Karte zu bemühen, da ich davon ausgehe, dass diese eine der Aktionen ist, von der tech7 bestimmt ausgeht, dass sie am Ende am meisten Sinn macht. - Was bringt es mir diese Karte bis zum Schluss aufzuheben, um dann in keiner Reihe mehr die Mehrheit zu bekommen, bzw. nur ein weiteres Zelt in eine Reihe zu stellen, in der ich schon längst die Mehrheit habe? - Eben, nichts. Somit kann es zwar in einigen Partien am sinnvollsten sein, diese Karte gegen Ende der Partie zu spielen, aber in einigen dagegen kann es überhaupt nicht sinnvoll sein. Früher ausgespielt (auch mal ohne die Kombination mit der Bootskarte) kann es dazu führen, dass man sich schnell einen Bereich sichern kann. Somit sehe ich keine deutliche Garantie, dass beispielsweise diese Aktion am Ende zu spielen immer am effektivsten ist. Ebenfalls ein gutes Beispiel ist: "Umsonst bauen" - natürlich ist es schön, wenn man diese Karte in der letzten Runde spielen kann, aber ist es dadurch auch immer am Effektivsten? Nicht zwangsweise, da es beispielsweise sein kann, dass ich in der letzten Runde mit dieser Karte und den Würfelkombinationen die ausliegen nur einen suboptimalen Zug ausführen kann. Bspw. ist es mir auf Grund des Würfelwurfes in der letzten Runde nur möglich bei der 3 zu bauen (natürlich mit Karte für umsonst). Dies bringt mir somit 3 Punkte. Da ich aber dadurch keine Mehrheit bei den 3en gewinne und lieber bei der 1 gebaut hätte um dort zwar zuerst nur 1en Punkt bekommen würde, aber auch die Mehrheit und somit am Ende noch mal 12 Punkte, finde ich nicht, dass es so sinnvoll ist diese Aktion erst am Ende zu spielen. Allein diese Karte eine Runde früher einzusetzen bedeutet 2 Würfelzahlen mehr zur Verfügung zu haben bei denen ich einsetzen kann und somit eine höhere Chance dorthin zu bauen, wo ich auch wirklich hin will. Und 1 Taler einsparen in Relation zu 10 Punkten mehr haben ist doch deutlich ein Verlustgeschäft.
Abschließend kann ich sagen, dass ich den Standpunkt von tech7 zwar nachvollziehen und mich ihm soweit anschließen kann, dass ich auch finde, dass es keine Aktionen bei "Livingstone" gibt, die nur in der letzten Runde Sinn machen. Aber bei dem Punkt, dass es Aktionen gibt, die in der letzten Runde am meisten Sinn machen, kann ich mich nicht anschließen, dafür habe ich Vermutlich einfach schon zu viele unterschiedliche Partien "Livingstone" gespielt habe um diese Pauschalaussage als richtig ansehen zu können.

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Roman

Re: Livingstone - Spenden

Beitragvon Roman » 7. März 2009, 02:06

Hi Thorsten,

Thorsten Gimmler schrieb:

> Du hast Recht, sicherlich spricht nichts dagegen erst am Ende
> zu spenden. Auch ich dachte das zu Beginn, als ich mir die
> Spielregel durchgelesen habe.

Ich habe selbst die Regel auch sicherheitshalber 3x gelesen, da ich gedacht habe, ich hätte mich geirrt und pflege genau dieselben Bedenken wie Peer. Und seit der 2. Runde der 1. Partie spielen wir nach der Regel "Die Truhe ist zum Geheimhalten des Geldes, was am Ende übrig ist, zählt als Spende".

> Aber spiel das Spiel mal mit
> normalen "Nichtspielern" oder Kindern. Du wirst ein ganz
> anderes Spiel erleben.

Das glaube ich Dir auf's Wort. Aber ist das ein Argument für die Regel? Ist eine Regel gut, nur weil wenig erfahrene Spieler darauf, nun ja, "hereinfallen"? Was passiert denn, wenn solche Leute das Spiel vielleicht öfter spielen und merken, dass es Augenwischerei ist? Da kriege ich ein wenig Bauchschmerzen.

> Ich verstehe absolut Deine Bedenken. Spende ich im
> Spielverlauf, fehlt mir möglicherweise im Spielverlauf Geld,
> das ich evtl. gut einsetzen könnte, um wichtige Zelte zu
> bauen. Allerdings besteht mit der Taktik erst am Ende zu
> spenden auch die Gefahr, dass man nicht genug hat, da man das
> Geld eben vorher eingesetzt hat um z. B. noch die Mehrheit in
> einer Reihe zu bekommen.

Ja, sicher, man kriegt weniger disziplinierte Zeitgenossen dazu, sich etwas zurück zu legen, auf das man nicht mehr zugreifen kann, gut möglich dass man sowas in Zeiten von privatfernsehlicher Schulnderberatung gut unterbringt. Aber in Summe ist es schlichtweg eine unnötige Kasteiung der eigenen Möglichkeiten.

Hätte man das Element nicht in eine Richtung lenken können, so dass man Nichterfahrene zum stetigen Spenden anleitet und es dennoch nicht für Spieler so offensichtlich auszuhebeln ist? Mal so lose gedacht z. B. durch "Zinsen" (jede Spende gibt extra Taler aus der Bank) oder durch ein Limit bei Spenden (maximal 3 Taler pro Runde, ja, okay, dann geht die Geheimhaltung flüten)? (Ja, ich weiß, so spontan greifen die Vorschläge nicht, da müsste man ordentlich variieren und experimentieren).

In dieser Form ist das aber irgendwie doch unbefriedigend, Familienargument hin oder her.

Ciao,
Roman

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peer

Re: Livingstone - Spenden

Beitragvon peer » 7. März 2009, 09:51

Hi,
Roman schrieb:
>
> Ja, sicher, man kriegt weniger disziplinierte Zeitgenossen
> dazu, sich etwas zurück zu legen, auf das man nicht mehr
> zugreifen kann, gut möglich dass man sowas in Zeiten von
> privatfernsehlicher Schulnderberatung gut unterbringt.

:-) LOL - Sehr schön auf den Punkt gebracht!



> ist? Mal so lose gedacht z. B. durch "Zinsen" (jede Spende
> gibt extra Taler aus der Bank) oder durch ein Limit bei
> Spenden (maximal 3 Taler pro Runde, ja, okay, dann geht die
> Geheimhaltung flüten)?

Lösung: Geldstücke gleich groß machen und einseitig mit Wert bedrucken. Dann: max. 3 Stücke pro Runde.
Es wäre so einfach!

> In dieser Form ist das aber irgendwie doch unbefriedigend,
> Familienargument hin oder her.

Jo, so kann man auch spielen: Der ärmste verliert. Außer einer Kleinigkeit:
Theoretisch könnte es in der letzten Runde sein, dass durch massiven "Doppelwürfelkarteneinsatz" jemand nicht mehr zum Spenden kommt, weil er nicht mehr dran ist.
Aber ist das ein Argument für frühes spenden? Kaum!

ciao
peer

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Klaus Ottmaier
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Re: Livingstone - Spenden

Beitragvon Klaus Ottmaier » 7. März 2009, 11:14

Meine spontane Idee war, dass man bei einer Spende zusätzlich eine kleinen Obulus an die Bank od. was auch immer abgeben muss. Ähnlich wie bei den Zelten erhöht sich diese zusätzliche Abgabe von Runde zu Runde. Wenn man bis zum Ende Geld sammeln möchte und erst dann Spenden will, muss ein größerer Teil als in früheren Runden an die Bank gezahlten werden. Am einfachsten und raschesten einzubauen wäre diese Regelung, indem man die gleiche Vorgabe wie für die Zelte nimmt.
Und Familien wären damit auch nicht überfordert.

LG

Klaus (der Livingstone heute auf einem Spielenachmittag vorstellen wird)

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sabineminz
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Re: Livingstone - Spenden

Beitragvon sabineminz » 7. März 2009, 11:33

Hallo,
also entweder ich verstehe euer Argument nicht, oder mir ist etwas vollkommen entgangen. Warum ist das mit dem Spenden Augenwischerei? In der Regel steht doch nichts bezüglich eines Zeitpunktes, an dem es am Besten wäre zu spenden. Von daher lässt die Regel doch einfach offen, wer wann wie viel spendet. Oder habe ich das falsch verstanden?
Will ich erst am Ende spenden, dann spende ich eben erst am Ende.
peers Aussage, dass es kein Argument sein kann, früh zu spenden, nur weil es die Möglichkeit gibt, in der letzten Runde nicht mehr ranzukommen, sehe ich so nicht. Natürlich ist es ein Argument, früher als im letzten Zug zu spenden, wenn die Gefahr besteht, dass ich nicht mehr rankomme.
Aber wie schon erwähnt, vielleicht habe ich auch irgendwas überlesen beim Regelstudium... Aber ich spiele das mit dem Spenden immer so, dass ich während des Spiels nicht jede Runde und auch immer nur so viel Geld spende, dass ich flexibel bleibe was das Einsetzen betrifft und anderseits nicht Gefahr laufe am Ende rauszufliegen, weil ich nicht mehr ranzukommen schaffe.
Dass ich dann am Schluss meist noch ein paar Taler hinterherwerfe. finde ich dann nicht störend.
Wie dem auch sei, vielleicht bin ich auch einfach zu wenig Vielspieler um euer Problem begreifen zu können.
Mir und meiner Familie macht es jedenfalls so wie es ist viel Spaß,
Sabine

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peer

Re: Livingstone - Spenden

Beitragvon peer » 7. März 2009, 12:30

Hi,
sabineminz schrieb:
>
> Hallo,
> also entweder ich verstehe euer Argument nicht, oder mir ist
> etwas vollkommen entgangen. Warum ist das mit dem Spenden
> Augenwischerei? In der Regel steht doch nichts bezüglich
> eines Zeitpunktes, an dem es am Besten wäre zu spenden. Von
> daher lässt die Regel doch einfach offen, wer wann wie viel
> spendet. Oder habe ich das falsch verstanden?

Nein. Es ist nur so: Es gibt keinen Grund in der ersten Runde zu spenden: Man ist weniger flexibel für die zweite Runde und ich kann ja genausogut später das gesparte Geld spenden.
Es gibt keinen Grund in der zweiten Runde zu spenden: Man ist weniger flexibel und kann ja genausogut später das gesparte Geld spenden.
Es gibt keinen Grund in der dritten Runde zu spenden:Man ist weniger flexibel und kann ja genausogut später das gesparte Geld spenden.
usw.

Allenfalls in der vorletzten Runde könnte man einen Grund haben zu spenden, denn es besteht eine Minimalstchance dass man gar nicht in der letzten Runde dran kommt: Dann müssen die Mitspieler aber alle Zweimalzugkarten haben UND einige auch mehrere (keine Ahnung wie viele Karten es davon überhaupt gibt und ob das überhaupt möglich ist).
Aber da die Chance so gering ist (und nur überhaupt präsent, wenn es genügend Karten gibt und ich als letzter dran sein werde), gibt es auch dann keinen Grund zu spenden.
Also spendet man in der letzten Runde alles was man noch an Geld hat. Und wenn das jeder macht ist die ganze Spenderei nichts anderes als die Frage "Wer hat am Ende am wenigsten Geld übrig?" - und es gibt eigentlich keinen Grund nicht so vorzugehen (es sei denn, man kann sich selbst nicht disziplinieren immer automatisch alles auszugeben was man hat).

Und damit ist die ganze Spenderei etwas unterrepärsentiert. Und das finde ich schade!

ciao
peer


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